Die Scheiben gibts zumindest
in rundlicher Form eher bei BlĂ€sergruppen typisch. Zum einen ermöglicht es dem Spieler sich besser zu hören, denn er spielt ja gegen eine harte, reflektierende FlĂ€che. Zum anderen hĂ€lt die Scheibe Direktschall nach vorne zurĂŒck. Den Unterschied kann man gut mit einem höheren NotenstĂ€nder und Notenmappe fĂŒr sich probieren. Gerade bei Blasorchestern, die stufig und kompakt sitzen, fliegt dem Vordermann nicht gleich das Toupet weg.
Am Schlagzeug nutzt man fĂŒr die ZurĂŒckhaltung des Direktschalls eher die
groĂen PlexiglaswĂ€nde. Auch hier hört sich der Spieler schon besser.
Allerdings: Der Trommler und auch alle anderen haben alle InEars. FĂŒr das eigene Monitoring kann das also nicht gewesen sein.
Es ist also ein etwas genauerer Blick auf das GesamtgefĂŒge notwendig:
Das Gesangsmikrofon des Front- und der BackgroundsĂ€nger sind also doch eine ganze Ecke weg. Im weiteren Verlauf des Streams kann man zumindest erkennen, dass der Bassist (rechts neben dem Set, zwischen Schlagzeug und "MEHR") ein Gesangsmikro hat. Am Gitarristen links vom Set konnte ich keines finden. FĂŒr die dargestellte Situation wird der PrimĂ€rzweck also eher die Abschirmung nach vorne und zur Seite sein. Wohl auch deshalb, da bei Veranstaltungen dieser Art auch Audience-Mics genutzt werden, um das mitsingende Auditorium zum einen auf den InEars, zum anderen auch auf der Aufnahme zu haben.
Aus der Erfahrung kann ich aus Sicht von beiden Seiten des Mischpultes bzw. Schlagzeug sagen, dass manche Kollegen hinter den PlexiwĂ€nden nicht gerne spielen, da sie sich sehr isoliert fĂŒhlen. Ich selbst hatte damit eigentlich keine Probleme, andere Kollegen schon. Auch besonders dann, wenn die durch die Lichtshow auftretende Reflektion die nonverbale Kommunikation erschwert. Vor allem bei langen Distanzen zwischen den Musikern ist das immer ein Problem, wenn die Band zwar Sheets nutzt, dennoch auch routiniert frei abĂ€ndert. Auf dem Bild im ersten Beitrag gut zu sehen ist daher, dass die Blickfelder zu den Musikern frei sind und auch ein Bereich mit freier Sicht nach vorne zum Frontmann gegeben ist.
Ich vermute, es geht bei dieser Anwendung um einen Kompromiss fĂŒr möglichst saubere Signale der umliegenden Non-Drums-Mikros (Gesang und Audicence) vs. möglichst barrierefreie Kommunikation.