Wie kriegt man Drums leise?

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Hi, mal ne Frage an alle Drummer oder/und Tontechniker hier:
wie kriegt man ein Drumset auf der Bühne so leise wie möglich, auch bei Rockmusik, mit dem Ziel einer insgesamt niedrigen Bühnenlautstärke und somit guter Abmischmöglichkeit über PA?

Ja, ich weiß, bei Rock (also bei mir so Oldscoolrock, Hendrix, Cream...) muß man bissel auf die Felle kloppen, für den Sound und für das Spielgefühl - aber: gibt es technische Abdämpfmöglichkeiten (Trommeln, Becken) die den Sound jetzt nicht sooo versauen (bei Mikroabnahme)?

Nee, Plexiglas drumherumstellen ist zu aufwändig.

E-Drums will der Drummer nicht, und sieht auch nicht so schön aus:(

Wäre für Ideen dankbar.
Michael

P.S.: für die Gitarre hab ich schon die Lösung - ich spiele über kleine Combos mit 8- oder 10-Zoll-Speaker, und nehm die ab.
Aber Schlagzeug gibt immer, auch in schlecht klingenden Locations, die Grundlautstärke vor....
 
Eigenschaft
 
Erste und wichtigster Ansatzpunkt ist der Schlagzeuger.

Ein guter Schlagzeuger klingt auch leise druckvoll. Natürlich setzt so ein Akustikset schon eine gewisse Mindestlautstärke voraus, aber die ist weit niedriger als sie die meisten Trommler nutzen würden.

Sprich : Ist der Schlagzeuger ein Tier mit Baumknüppeln in der Hand, hat man schon im Ansatz verloren.

Dazu kann man natürlich auch mit der Beckenauswahl, den Fellen und des Stimmens das Set in eine gewisse Richtung bringen.

Die Becken kannst Du noch dazu mit Cympads dämpfen.

Die grossen Geschütze sind dann eben die von dir schon erwähnten Plexiglasscheiben. Kostet halt etwas und man muss sie transportieren.
 
- Man kann mit Rods spielen, klingt aber etwas anders und hat ein anderes Spielgefühl.
- Man kann die Trommeln dämpfen, aber um sie leise zu kriegen muss man so sehr dämpfen dass es scheisse klingt
- Es gibt E-Sets die Aussehen wie akkustische Sets (die aber ihren stolzen Preis haben. Speziell sowas hier)

Gruß

(Edit: Achja, und wie wary sagt, man kann auch leise(r) spielen. Irgendwo ist sicherlich ein Limit, weil man eine gewissen Schlagkraft aufbringen muss damit die Trommeln richtig klingen und damit man noch Dynamikspielraum hat und es trotzdem noch Spaß macht).
 
Ja, so'n E-Set, das wie Naturdrums aussieht, wärs natürlich. Aber natürlich nicht kaufbar (für uns).

Der Drummer kann schon gut leise spielen (spielt auch Jazz), aber ich mein, bei Hendrix oder Ginger Baker geht ja keine leise Stilistik, da muss auch draufgehaun werden, speziell auf die Becken, damit die sich so schön durchgehend rauschend aufschaukeln...

Werden's mal mit Beckendämpfern probieren, ggf. auch Snare (Bassdrum und Toms sind ja nicht die Krachmacher) - vielleicht kriegt man mikrofoniert dann doch nen anständigen Sound.

Michael
 
wenn der drummer laut spielen soll, es aber nicht laut rüberkommen soll bliebe damit als möglichkeit (zu dem cymads) kleinere diameter insgesamt zu nehmen. becken, drums UND Sticks... mit nem 7a stick kann man einfach nicht so laut prügeln wie mit nem 2b pfosten.
 
my 2cents:

Zuerst mal: Ein Schlagzeug ist immer genau so laut, wie man es spielt.

Viel fangen an zu dämpfen, wenn es leise sein soll. Ich tue genau das Gegenteil: das Set wird so sensibel wie möglich gestimmt.
Man kann durch Fellauswahl und Stimmung dafür sorgen, dass es bei geringer Lautstärke schon einen schönen Ton erzeugt, dann muss man nicht so kesseln, damit es klingt.

Dazu gehört:
- eher dünne Felle
- kaum Dämpfung
- Schlagfell so stimmen, dass es schön anschlagssensitiv wird, also idR. mittelhart
- Reso zur Einstellung von Ton und Sustain verwenden

Nils
 
Hmm, danke für die Tips.:great:

Die Trommeln sind nich so kritisch - nur die Becken haben mich beim letzten Gig (mit sehr kleiner Bühne) wohl etwas "tauber" gemacht (leider auf Ohrenschutz verzichtet) ...
werd ma mit dem Drummer besonders über kleinere/dünnere Becken und dünne Stöcke reden.
Abkleben dann wirklich als letztes Mittel...

Michael

P.S.: konnte erst "Cymads" nicht deuten, aber ist wohl "Cympads" gemeint. Mal schaun, ob es da was gibt, was den Sound aber nicht (kaum) versaut...

P.S.P.S.: ...ja, Recherche ist vielversprechend, ichglaub, hier setzen wir mal an...
 
Oft sind wirklich die Becken das Problem.

Wenn es eher ruhig sein soll sind dünne Becken (thin oder sogar paperthin) zu empfehlen. Das hat mehrere Vorteile

- dünnere Becken sprechen leichter an
- man braucht deshalb weniger dicke Sticks
- je dünner die Becken, desto tiefer klingen sie. Sie sind also nicht so schrill.

Es kann nichts schaden wenn man sie da mal im Jazzbereich umsieht.
Z. B. sowas http://www.youtube.com/watch?v=tWIlM_LrGOk
 
Ja die Cympads kann ich nur empfehlen... Hab sie mir auch zugelegt um im Proberaum die Lautstärke runter zu kriegen. Es funktioniert, ohne den Sound wirklich zu beeinflussen, aber halt nur in einem bestimmten Maß (die Lautstärke zu reduzieren)
 
Ein guter Schlagzeuger klingt auch leise druckvoll. Natürlich setzt so ein Akustikset schon eine gewisse Mindestlautstärke voraus, aber die ist weit niedriger als sie die meisten Trommler nutzen würden.

ähmmm jaaa also ... hmmm ...

ich bin kein holzfäller, aber die aussage will ich nicht unkommentiert stehen lassen ...

mit einer trommel / einem becken verhält es sich nun mal so, dass der klangcharakter sich mit zunehmender anschlagsstärke ändert ... wie eine stimme, die einmal zaghaft und einmal energisch aufgenommen wird, und selbst bei gleicher abhörlautstärke hat der eine klang power, der andere eben weniger

vorletztes wochenende hatte ich auch mal wieder das vergnügen, in einer kneipe mit bescheidener akustik zu konzertieren ... beim soundcheck alleine habe ich ohne handbremse gespielt, mit der band zusammen dann nur noch gut halb so laut ... da kam auch schon die leicht gequälte :D ansage vom tonmann, dass ich nicht noch weniger hinlangen soll, da sonst der schlagzeugsound zu sehr leidet

und nein, ich habe ihn weder bestochen noch betrunken gemacht, um diese worte zu hören :D

wenn es wirklich sehr leise auf der bühne sein muss, sollte man sich überlegen, die songs auch dementsprechend (um)zuarrangieren ... käme ja auch kaum jemand auf die idee, den sängern/innen das schreien zu verbieten :gruebel:

grüssle
 
deswegen habe ich ja auch relativiert, das ein Akustikset nunmal eine gewisse Grundlautstärke hat.

Aber die meisten Schlagzeuger spielen lauter als unbedingt notwendig.
 
Man haut afoch net so fest druf, owa wer will das schon...
 
das iss nur der neid ... weil gitarrenamps halt mal nur bis "10" gehen ... *duckundwech*

:D:D:D

1. Geht mein Amp bis 11... you know, one louder ;)

2. Habe ich eben die Unterschiede kennengelernt. Ich weiss das es Drummer gibt die auch bei moderaten Lautstärken grooven und druckvoll klingen (entsprechendes Set vorausgesetzt)

3. Probe ich um die Stücke gemeinsam einzuüben, und nicht um kalten Krieg zu spielen

:)
 
Probe ich um die Stücke gemeinsam einzuüben, und nicht um kalten Krieg zu spielen
:)

ich wollt ja auch nicht ernsthaft stänkern ... ich bin auch bei uns am ehesten derjenige, der ab und an zur dezenten probelautstärkeverminderung aufruft ... bei meinem vorgänger hing wohl gelegentlich noch ein mikro in der bassdrum zum proben ... das gibts bei mir nicht ... dafür hab ich letzte woche ne 18er bassdrum und nur ein tom hingestellt ... und nach dem ersten lied waren auch die anfänglich sehr frotzeligen kommentare verstummt, denn keiner hat was vermisst ...

und um damit die kurve BTT zu kriegen ... merke: auch sparsameres spiel kann helfen, den lärmpegel zu begrenzen
 
Hallo,

ich musste schon laut und schon leise spielen.
Es ist tatsächlich so: ein akustisches Instrument verändert den Ton bei veränderter Spielweise.
Egal, ob man dämpft, E-Drums nimmt, leiser spielt, anders stimmt etc. pp. - alle Methoden kommen nicht ohne Klangveränderung aus.
Wenn der Trommler anerkanntermaßen schon als Jazzer fähig ist, dann sind weitere Dämmmaßnahmen wahrscheinlich kaum noch möglich.

Natürlich kann man Classic Rock auch mit hochgestimmten Diplomat-Fellen auf 16 BD - 10 SD - 10 TT - 13 FT mit Besen in ppp spielen. Wem's gefällt ...

Grüße
Jürgen

PS
Bei Classic Rock darf das Schlagzeug doch natürlich klingen oder erreicht man das heutzutage nur noch durch Abmischen?
 
Hi..
was mir noch so einfällt...:
Komplettes Set mit Trigger-Fellen bespannen...also es gibt doch diese Felle fürs A-Set die auch an E-Sets dran sind...MeshHead oder so.. glaube ich...
Und dann triggern...
Dann haste ein A-Set auf dem du spielst, was du aber so leisen stellen kannst, wie du willst! ;)

lg
 
Jürgen K;4212087 schrieb:
PS
Bei Classic Rock darf das Schlagzeug doch natürlich klingen oder erreicht man das heutzutage nur noch durch Abmischen?

Es kommt doch darauf an, wo man gerade spielt. Live auf einer grossen Bühne soll das Schlagzeug natürlich vor allem gut klingen, und darf auch gerne laut sein.

Im Studio geht sowieso nur um Sound.

Aber im (oft zu kleinem) Proberaum, wo die Band sehr nah am Drum stehen muss, ist einfach das oberste Gebot einen brauchbaren Probesound hinzukriegen.

Spielt der Schlagzeuger da zu laut, ist das schonmal sehr ermüdend für die anderen. Noch dazu fangen dann viele Bandmitglieder an ihre Amps auch aufzudrehen, und es schaukelt sich hoch. Am falschen Ende der Nahrungskette steht dann oft der Sänger, der wegen des kleinen Raums und/oder nicht optimalen Equiqments einfach seinen Gesang nicht Feedbackfrei auf das erforderliche Level bringt.

Also probt man dann viel zu laut und ohne hörbaren Gesang. Der Sänger schreit sich heiser, Fehler werden sowieso nicht bemerkt, weil keiner sich mehr richtig aus dem Soundmatsch heraushört.
 
Zitat von Jürgen K:
"Bei Classic Rock darf das Schlagzeug doch natürlich klingen"

Naklar, gibt ja keine Soundpolizei. Manch einer gibt eben auch gern die volle Kelle von der Bühne mit Marshallstacks und 8x10 Ampeg - hat auch was.

Problematisch ist der Naturklang der (rockig gespielten) Drums eben in kleinen oder schlecht klingenden Locations, davon gibts ja auch einige. Dann ist's gut, wenn man hier paar Möglichkeiten zu Optimierung hat.

Übrigens - tolles Forum:great:

Michael
 

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