Saitenlage Stratocaster aber auch allgemein

  • Ersteller Blumfeld
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Der Gegendruck beim runterdrücken ist nicht zu hoch, da durch den geraden Hals dieser enorm stabilisiert wird und weniger gegenfedert wenn die Saite heruntergedrückt wird.

Das verstehe ich nicht. Gibt es dafür eine Erklärung oder beruht die Aussage auch eher auf einem Bauchgefühl als auf einer technischen Grundlage???

Ansonsten gehöre ich auch eher zu denen die eine hohe Saitenlage wegen des Tons bevorzugen, versuche aber bei jeder Gitarre trotzdem so niedrig wie in diesem Rahmen möglich ist einzustellen, also keinesfalls unnötig hoch, denn das steht einer einigermaßen guten Intonation wieder im Wege.
 
dass viele Blueser und Classic-Rocker glauben sie bräuchten ne flache Saitenlage und plötzlich merken, dass ihnen dann die Saiten beim Ziehen und Benden unter den Fingern wegrutschen.
Äh, ich spiele jetzt seit knapp 5 Jahren vornehmlich Blues. Ich weiß nicht wie viele Bendings ich so pro Übungseinheit mache. Unzählige. Aber ich weiß das es an der individuellen Fähigkeit des Spielers und nicht an der Saitenlage liegt. Ich habe auf meiner Srat 'ne Saitenlage wie @stoffl.s und die Klampfe bluest das die Schwarte kracht. Nur mal so nebenbei bemerkt.;)
 
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Hey Stoffl,
1,5 mm ist eben so`n Wert-für dich traumhaft und sicherlich ein Zeichen für gute Instrumente!

In der Praxis ists aber oft so, dass viele Blueser und Classic-Rocker glauben sie bräuchten ne flache Saitenlage und plötzlich merken, dass ihnen dann die Saiten beim Ziehen und Benden unter den Fingern wegrutschen.
Ich geb zu, ich müsst noch mal nachmessen ob's 1,5mm sind. Und ich fühl mich mit meiner Saitenlage wohl, auch beim Benden.

Aber ich bin auch vorsichtig, was allgemeingültige Aussagen betrifft, jeder muss für sich die Saitenhöhe finden, die er bequem findet. Ich versteh auch, dass manche verzweifelt sind, wenn sie zum Gitarrenbauer gehen, sich die Gitarre einstellen lassen und der sie dann recht flach einstellt. Das ist nun mal nicht jedermanns Sache.
 
...eben Shadok, es ist Geschmachsache-jedoch sind bei Bluesern und ähnlichen Old Style Muckern oft (meist unbewusst) höhere Saitenlagen bevorzugt um mehr "Angriffsfläche" zu haben um den Ton zu modulieren.

Bassturmator: es ist doch ganz einfach: stell dir ne Gitarre mit Halswölbung etwas wie einen Bogen vor. Korpus und Hals sind der leicht gewölbte Bogen, die Saiten die Sehne. Drückst du nun die Saite runter dehnt sich nicht nur diese, sondern auch der Bogen wölbt sich mehr. Das ist natürlich nicht viel, aber durchaus bemerkbar, weshalb Instrumente mit labilen Hälsen auch immer schwerer zu greifen sind als die mit stabilen Hälsen.
Hab ich nun einen stabilen und nahezu geraden Hals läuft die Spannungserhöhung beim Runterdrücken, Benden usw deutlich paralleler zu Korpus und Hals-bei Fender-Styles kommt noch dazu, dass die eh so gut wie keinen Halswinkel haben. Soll heißen dann dehne ich mehr die Saite und spanne weniger die ganze Konstruktion wie einen Bogen-was natürlich weniger Kraftaufwand benötigt-die Saitenspannung liegt dann paralleler zu Hals/Korpus als bei gewölbtem Hals.
Auch die Schwingung ist sauberer als wie wenn die gesamte Gitarre "gegenwabbelt"-das hört man!

Zum Kraftaufwand folgender Vergleich: stell dir ein Fahrrad vor mit einem weichen Rahmen. Wenn du nun damit einen steilen Anstieg hochfährst investierst du einen Teil deiner Kraft darin den Rahmen zu verbiegen. Bei einem Rad mit starrem Rahmen bekommst du mehr Kraft und somit Vortrieb auf die Straße...

Bernie
 
Hey Bernie - vielen Dank für Deine Ausführungen, aber ich glaube wir reden aneinander vorbei und das obwohl Du mit einem ehemaligen Radsportler sprichst der viele steile Anstiege bewältigt hat. (Nebenbei bemerkt geht die Energie in einem elastischen Fahrradrahmen auch nicht wirklich verloren. Dagegen sprechen physikalische Gesetze. Sie wird sie zeitlich versetzt zurückgegeben, da es eben Rückstellkräfte gibt - genau wie in Gitarrensaiten oder Gitarrenhälsen...)

Dass ein Hals reagiert wenn eine Saite gedehnt wird ist mir klar und tatsächlich ist es auch logisch. Wir haben es bei einer Gitarre mit einem ziemlich komplexen System zu tun in dem sich Spannungen gegenseitig beeinflussen. Was mir an Deinen Ausführungen nicht gefällt ist lediglich dass Du einen geraden Hals mit einem stabilen Hals gleichsetzt.

Die Stabilität eines Halses hat aber nach meiner Ansicht absolut nichts mit seiner Krümmung oder der Vorspannung des Halsstabes zu tun. Ebensowenig hat die Steifheit des Systems etwas mit dem Halswinkel oder der Art der Hals - Korpus -Verbindung zu tun.
 
Für sauber schwingende Saiten braucht man keine hohe Saitenlage, sondern nur einen sauber gefertigten und eingestellten Hals, und idealerweise eine feste Bridge, kein Tremolo. Und eine Spieltechnik, die die Gitarre streichelt und nicht verprügelt.
 
Ich würde auf die Besonderheiten im Klang eines schwebend eingestellten Vintage-Tremolos oder eines Bigsbys aber nicht sooo gerne verzichten wollen. Und auf kräftiges dynamisches Spiel auch auf festen Brücken nicht. Das gilt für mich übrigens in allen Genres.

Eine Gitarre zu streicheln, also wenn ich Dich richtig verstanden habe, besonders zart anzuschlagen hat natürlich auch seinen Reiz, aber man kann nun mal nicht alle Gefühle flüsternd ausdrücken und deswegen muss man auch eine Gitarre manchmal etwas härter rannehmen damit sie schreit.

Eine von mir eingestellte Gitarre muss immer beides können - also flüstern und schreien - eben ihre ganze Dynamik ausschöpfen
 
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Eine von mir eingestellte Gitarre muss immer beides können - also flüstern und schreien - eben ihre ganze Dynamik ausschöpfen

Natürlich darf sie auch schreien - dann darf es aber auch dreckig klingen, mit entsprechend ungeregeltem engen Kontakt zwischen Saite und Bund. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass Saiten auch ohne Saitenhochstand sauber schwingen können, wenn man möchte. ;)
 
Taunus-Yeti
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Nur Zitat

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