Saitenlage / Wer hat recht?

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Hallo,

ich wollte letztens meine Cort Aero11 E-Gitarre zum Gitarrenbauer bringen, um die Saitenlage einstellen zu lassen (die Saiten berühren leicht die Bundstäbchen beim Anschlagen, dies stört mich total)...
Also ging Ich in Gelsenkirchen zu "all about guitars". Ich hab dem Typen alles erklärt. Er hat sich nicht einmal den Hals vernünftig angeguckt und meinte "75€ inkl. Ölen; jo, die Gitarre könnte schon ne Einstellung vertragen. wir nehmen die Gitarre komplett auseinander und machen alles fertig und später gibt es keine Probleme mehr... bla, bla, bla..."
Hab ihm die Gitarre NICHT dagelassen und ging zum Guitar-Hospital in Dortmund. Er hat sich den Hals etc. angeguckt und meinte: "Zeig mir mal wo es scheppert!" Hab gespielt und er meinte, dass es normal ist, da meine Gitarre einen sehr flachen Hals hat (C-Shape). Er meinte, dass die Gitarreneinstellung in Ordnung ist und mir die 35€ nicht umsonst abkassieren möchte.
Ich ging zwar beruhigt nach Hause und hatte das Gefühl, dass die mich bei all about guitars verarschen wollten. Allerdings stört mich das leichte schnattern immernoch (Ich höre es auch durch den Amp)

Wer hat nun recht? bzw. Was empfiehlt Ihr mir zu tun?
 
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Frage xkiller: Wer hat nun recht? bzw. Was empfiehlt Ihr mir zu tun?

Hi,

keiner von beiden. Begründung:
Eine Gitarre braucht weder komplett zerlegt werden noch braucht sie eine "Ölung". Und schon gar nicht für 75 Euro.
Und auch die Halsdicke hat nichts damit zu tun, obs scheppert oder nicht.

Es gibt den Rockinger Workshop zur Saitenlage und auch hier einige Threads.
Fakt ist, dass der Hals eine gewisse Durchbiegung haben muss, damit die Saiten frei schwingen können.

Weiterhin müssen die Bundstäbchen so halbwegs die gleiche Höhe haben und drittens hat die eingestellte Saitenlage und eventuelles Scheppern auch mit der Spielweise zu tun. Die Stimmung spielt auch eine Rolle, weil runtergestimmte Labbersaiten halt stärker ausschwingen usw.

Ich hätte mir die Threads durchgelesen und dann gesehen, ob überhaupt etwas korrigiert werden muss..
http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Setup
https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/447647-saitenlage-les-paul.html

Viele Grüße

Hab noch einen Link gefunden und ergänzt
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

aus meiner Sicht ist es aus der Ferne überhaupt nicht zu beurteilen.

Wenn vernünftig eingestellt wird, gehört für mich dazu ggf. auch ein Satz neuer Saiten, Oktaveinstellung, Sattelkontrolle/Kerben/Schmierung. Wenn das Griffbrettholz sehr trocken ist, halte ich auch eine Ölung für einen sinnvollen Tipp.

Meine Instrumente sind so eingestellt, dass sie nicht schnarren.

Gruß,
Dietmar
 
Hallo auch.

Die Saitenlage einer Gitarre ist eine sehr individuelle Größe.
Meine Gitarrenschüler beschweren sich immer über ein Scheppern ihrer Gitarren, was ich auch definitiv höre. Nehme ich die Gitarre in die Hand (Ich habe sie vorher auch eingestellt), ist das Scheppern verschwunden und die spielt sich wie Butter.
Was ich aus diesem kleinen Beispiel gelernt habe: Meine Schüler sitzen nun daneben und kriege jede einzeln eigenstellte Saite in die Hand zum Antesten. Die End-Saitenlage ist mir dann zwar zu hoch, die können aber besser damit spielen.

Ein Gitarrenladen hat meistens das Problem, dass der Kunde auch nicht weiß, was er will (So geht es dir, sonst hättest du ja nicht diese Frage gestellt). Die Lösung ist, einfach das eigene Optimum anzubieten und dem Kunden das als richtig in die Hand zu geben. Was soll man auch anderes machen, der Kunde kann ja im seltensten Fall die ganze Zeit das Einstellen observieren. Du kannst nur "zu hoch" oder "zu tief" sagen, wenn du die Gitarre wiederbekommst. Und dann muss nachgestellt werden, bis es passt.

Ansonsten stimme ich Vester zu und möchte ergänzen:
Im Gitarrenladen ist es die Regel, dass zum Saitenwechsel auch ein Einstellen der Saitenlage sowie eine Ölung des Griffbretts gehört. Aufgrund des Zeitaufwands liegt das dann bei ca. 35€ inkl. Saiten bis ca. 10€. (Das ist natürlich ein Erfahrungswert +/- ein paar €)
Andersherum gibt es auch Menschen, die eine Gitarre und den Nutzer ansehen, sich dann kurz um das Instrument sorgen und anbieten, zum Einstellen der Saitenlage eine Ölung und einen Saitenwechsel vorzunehmen. ;) Zu der Sorte gehöre ich.. denn das angesprochene ist bezahlbar und bei den meisten Gitarren auch mal förderlich.

Wenn der Verkäufer bei "all about guitars" nicht wirklich ein gutes Händchen hat, das zusätzlich kostet oder wenn er einen Mangel gesehen hat, den wir hier nicht nachvollziehen können, mögen seine 75€ gerechtfertigt gewesen sein. Aber dann lass dir das nächste Mal bitte erklären, warum. Sowieso sollte man immer nachfragen, was im Preis mit inbegriffen ist. Ansonsten sympathisiere ich eher mit dem anderen Verkäufer, der war wenigstens "ehrlich", mit dem kann man also sicher auch darüber reden, was du dir vorstellst.

Was die Sache mit der Halsdicke im Bezug zur Saitenlage angeht... Ich glaube, die meisten Gitarristen sind da noch etwas 80er-geprägt: Dünner Hals und flache Saitenlage = Shredneck = Cool. Da darfs dann auch mal Scheppern, eben weils ultraflach ist. Genau wie beim tiefergelegten Golf. :cool:
 
Ich sage selbermachen ist König. Der Link zu Rockinger ist dermaßen genial, wer das durch hat kann eigentlich seine Gitarre wunderbar nach eigenen Wünschen einstellen. Dass das nicht soo schwer ist sieht man an mir, ich spiel grad 8 Monate schätz ich, hab aber von Anfang an alles selber gemacht - teilweise mit kruden Ergebnissen - aber ich habs recht schnell verstanden. Ich find das wichtig, neben dem Spiel auch die Hardware etwas zu verstehen.
 
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