Saitenstärken, Saitenwechsel und die ewige Sache mit der Einstellung...

[Gast 2521]

Hallo liebe User,
da ich in letzter Zeit vermehrt Songs spiele, bei denen ich einen halben Ton runterstimme, habe ich gestern die Saitenstärke gewechselt. Vorher hatte ich einen 10er-Satz drauf und habe jetzt auf einen 11er-Satz gewechselt. Mit dem 10er-Satz hatte ich auch mit runtergestimmter Gitarre nicht unbedingt sehr heftige Probleme mit Schnarren u.ä., aber die Saiten waren mir persönlich zu lasch. Mit dem 11er-Satz gefällt mir das Spielgefühl wieder sehr gut.

Ich habe eigentlich nur eine Frage: Soll ich jetzt den Halsspannstab nachstellen lassen oder kann ich das ganze so lassen? Das Setup passt so für mich, d.h. die Saitenhöhe ist in Ordnung und ich hab auch kein Schnarren. Ich will natürlich vermeiden, dass sich der Hals dauerhaft so krümmt, das die Gitarre nachher Schaden davon nimmt. Wobei ich mich frage, ob der Wechsel von 10er auf 11er so einen Unterschied macht.

Freue mich über die Antworten!

LG Dimas

 

[Rockin'Daddy]

Ich habe eigentlich nur eine Frage: Soll ich jetzt den Halsspannstab nachstellen lassen oder kann ich das ganze so lassen? Das Setup passt so für mich, d.h. die Saitenhöhe ist in Ordnung und ich hab auch kein Schnarren.

Hallo!

Wenn das so ist, gibt es keinen Grund, irgendwas an der Gitarre zu verändern. Der Wechsel um eine Saitenstärke ist wirklich nichts, was eine Gitarre stressen würde.
Einzig die Intonation (Oktavreinheit an der Brücke/Reitern) müsst kontrolliert und ggf. nachgestellt werden.

Gruß,

Oliver

 

[Gast 2521]

Hallo Oliver,
danke für deine Antwort! Intonation habe ich überprüft und eingestellt. Ich glaube sogar, dass auf der Gitarre ab Werk mal 9er Saiten drauf waren, aber selbst da hab ich sofort 10er Saiten draufgezogen und hatte auch da keine Probleme, habe also bis auf die Intonation nichts weiteres eingestellt.

 

[Rockin'Daddy]

Hast Du die Möglichkeit mal ungefähr zu messen, wie viel Abstand zwischen Bunddraht und Saitenunterkante im 7/8 Bund ist, wenn Du eine Saite im ersten und letzten Bund der Gitarre runterdrückst (evtl. mit Kapodaster und dünnen Pleks oder Fühlerlehre)?
So 0,3- 0,4mm wären optimal.

 

[Gast 2521]

Also im Moment geht's leider nicht. Aber generell sollte ich mir erstmal keine Sorgen machen oder? Mir gehts wirklich primär darum, ob sich dadurch der Hals dauerhaft verziehen könnte.

LG Dimas

 

[Stratz]

Bei meiner Tele habe ich die Saiten von 9-42 auf 10-46 gewechselt und von E-Standard auf Eb-Standard gestimmt. Da musste ich gar nichts korrigieren, außer ich hätte die Gitarre wieder auf E gestimmt. Der Hals hat sich dann ein wenig gekrümmt, aber auch nicht viel.

 

[exoslime]

Wenn dir das Spielgefühl und Setup so zusagt passt alles,
Du brauchst keine Angst haben wegen "Dauerhaft verziehen", dafür gibts ja den Halsstab, der gegen den Saitenzug wirkt und man den Hals damit optimal einstellen kann.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du nun deine Gitarre permanent einen Halbton tiefer gestimmt oder? in diesem Fall wäre der Zug mit den etwas dickeren Saiten wohl daumen mal pi ungefähr gleich wie mit den dünneren Saiten im Standardtuning, defakto wird sich am Hals warscheinlich nicht viel verändert haben, weshalb du nun auch so zufrieden mit dem Setup bist.

der Hals wird sich so oder so krümmen, das ist einfache Physik, ist normal für eine Gitarre und gehört einfach dazu, das ist nichts wovon du dir Sorgen machen müsstet, blöd wäre es wenn er sich verdrehen würde und so einen Twist reinbekommt, das wäre zb ganz ungünstig. aber so eine Drehung bekommt der nicht rein wenn du von einer Saitenstärke auf die nächste Stärke raufwechselst.

Eher, wenn du die Saitenstärke wechselst, das du ev. den Sattel etwas nacharbeiten mußt, das die Saiten dort nicht hängenbleiben. aber wenn du schreibst das alles in Ordnung ist und sich für dich richtig anfühlt, scheint allesin bester Ordnung zu sein

Ich stelle bei meinen Gitarren übrigens mehrmals im Jahr den Hals etwas nach, da die veränderte Lutfteuchigkeit der Umwelt auch auf den Hals wirkt und diesen mehr oder weniger beeinflusst, tritt aber nicht bei allen Gitarren auf, zb. eine Gitarre mit 5teiligem Hals mußte ich seit 3 Jahren kein einziges mal nachstellen, den bloss geölten und gewachsten Hals meiner Musicman Axis, einteilig Vogelaugenahorn stelle ich alle paar Wochen etwas nach, und ist auch keine grosse Geschichte, ein Dreh in die richtige Richung und gut ist es

 

[Rockin'Daddy]

Also im Moment geht's leider nicht. Aber generell sollte ich mir erstmal keine Sorgen machen oder? Mir gehts wirklich primär darum, ob sich dadurch der Hals dauerhaft verziehen könnte.

Wenn dir das Spielgefühl und Setup so zusagt passt alles,
Du brauchst keine Angst haben wegen "Dauerhaft verziehen", dafür gibts ja den Halsstab, der gegen den Saitenzug wirkt und man den Hals damit optimal einstellen kann.

"Verziehen" tut sich da eh nichts. Der Begriff hat so einen negativen Beigeschmack. Er wir halt mehr oder weniger statisch gekrümmt. Manche Konstruktionen mehr, manche weniger.
Wie Exo schon schrieb, ist der Trussrod für exakt solche Dinge verbaut. Wenn Dir allerdings das Setup weiterhin passt, musst Du Dir wirklich null Gedanken machen.
Ich kenne einige Bretter, die beim Wechsel der Saitenstärke um eine Größe extrem reagieren (z.B. Epi Dot bzw. P-93 mit den flachen Slim Taper Hälsen) wie auch Gitarren, die sich dadurch quasi überhaupt nicht beeindrucken lassen (Fender allgemein wie auch die Baseball 50s Gibsons).
Mach Dir keinen Kopf. Passt.

 

[Gast 2521]

Ok super, dankeschön!

LG Dimas

 

[pennywize]

Du machst dir da zu viele Gedanken, sollte der Hals etwas kommen kannst du immer noch mit
dem Trussrod entgegenwirken (1/4 Drehung reicht meist schon aus).

Wenn man man es ganz genau nimmt haben die Ernie Balls 10-46 sogar etwas mehr Zug
als die Daddario 10-46. (teilt mir zumindest mein Floyd Rose mit). Wie du siehst kann das
sogar von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein, innerhalb einer Saitenstärke.

Wenn Du dich mit deinem jetzigen SetUp wohl fühlst, dann ist dein SetUp richtig.