Saxophon von A. Sprinz Berlin

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hallo Blechgemeinde,

kann mir jemand mehr zu
A. Sprinz Berlin


sagen?

fragt ein Holzer an

Danke!
 
Eigenschaft
 
kann mir jemand mehr zu A. Sprinz Berlin sagen?
Eher weniger als z.B. zu W. Barth Stuttgart.
Anders formuliert: es wäre sinnvoll, wenn Du erst einmal schreibst und zeigst, was Du hast und dann ausformulierst, was Du eigentlich genau wissen willst.

Bei einem vorliegenden Instrument ist es doch lar, dass hier ein paar Bilder in vernünftiger Auflösung eingestellt werden sollten.
Neben einer Gesamtaufnahme sind Detailaufnahmen Gravuren und der Maschine für weitere Bestimmungen hilfreich.

Gruß Claus
 
ja, das ist richtig, aber ich habe etwas fernmündlich angeboten bekommen und Sprinz ist eigentlich wohl ein Metallinstrumentenbauer.
Das was ich angeboten bekommen habe ist jedoch ein Sax.
Wie passt das zusammen?
 
Frag da nach

Staatliches Institut für Musikforschung
Abteilung 1 Instrumentenkunde/-museum
Preußischer Kulturbesitz
Tiergartenstraße 1
10785 Berlin
am Kulturforum

Telefon +49 (0)30 254 81-0
Fax +49 (0)30 254 81-172
 
Wie passt das zusammen?
Das weißt Du vermutlich schon. Deutsche Saxophonproduktion gab es ab Anfang des 20. Jahrhunderts beginnend mit der Fa. Oscar Adler, für die später auch die jung gegründete Fa. Keilwerth Saxophone fertigte.
Ich weiß aber nicht, ob auch im konkreten Fall Auftragsproduktion betrieben wurde, die mit dem Signum des Händlers versehen war.
Grundsätzlich ist und war das in der Branche sehr üblich.

Gruß Claus
 
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kleine Korrektur:
030 254 81 178


aber danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
kurze zwischeninfo:
kontakt aufgenommen, auch dort die sachlage "dürftig" schaun wir mal was der kontakt noch bringt.
 
Ja, die Firma "A. Sprinz Berlin" (Arthur Sprinz, 1872-1938) gab es wohl. Ich habe ein Posaunenmundstück dieser Firma, es gehört zu einer schönen alten Posaune an meiner Wohnzimmerwand, die Posaune hat aber leider keinen Markennamen.

Was ich sonst noch beitragen kann, stammt aus dem Buch von Karlheinz Weber "Ihre Majestät die Posaune":
1924 und 1925 hat wohl Ernst Dehmel (Berliner Posaunist und Oberinspektor der Städtischen Oper Berlin-Charlottenburg) seine 1921 von der Firma A. Sprinz gebaute, wesentlich verbesserte F-Kontrabassposaune mit einfachem Zug und zwei unabhängigen (=in-line) Zusatzventilen (in Es und B) bei den Bayreuther Festspielen gespielt Das ist insofern von Bedeutung, weil das eine der ersten Kontrabassposaunen dieser kompakteren Bauart überhaupt war. Diese neue Bauform hat sich dann später durchgesetzt und die zuvor übliche, vor 1860 durch C.A. Moritz (Berlin) für den "Rings der Nibelungen" erfundene Kontrabassposaune in B mit Doppelzug (aber ohne Ventile) verdrängt.

Durch die Herstellung einer der ersten zweiventiligen Kontrabassposaunen in F kann man wohl annehmen, dass die Firma A. Sprinz Posaunen von hoher Qualität gebaut hat und auch innovativ im Instrumentenbau unterwegs war. Inwieweit sich das auch auf Saxophone der Zeit übertragen lässt, also dass A. Sprinz diese auch selbst gebaut hat, kann man aber nicht mit Gewissheit sagen. Genausogut könnte, wie Claus zuvor schon geschrieben hat, der Name "A. Sprinz" später vielleicht als Handelsname verwendet worden sein: Auftragsfertigung sonstwo und dann den wohl klingenden Markennamen verkaufsfördernd eingraviert. Das war wie schon gesagt nicht unüblich. Andererseits gibt es nicht viele erhaltene Instrumente dieser Firma, was dann wiederum auf eine eigene Herstellung in Kleinserie hindeuten könnte.

Vielen Dank & Grüße
Marco
 
Zuletzt bearbeitet:
@danke BioMarco,

in berlin (MIM) gibt es auch nichts neues, ausser einem vibraphon mit sprinz gezeichnet. sonst noch der eintrag von dullat.
ich gehe auch davon aus dass es ein stencil ist, zumal die gravur " primitiv" ist.

werde mich nochmals melden zur sache.
 
eine sehr spärliche gravur, besser gesagt = stempelung
s-l16005.jpg
 
IMG_20190320_171236.jpg
jetzt etwas genauer,

noch NIE habe ich eine solche gravur gesehen (handling)
 
Hm,

Das sieht mir eingehämmert aus, allerdings nicht sehr "kunsthandwerklich".
Die Gravur scheint aber authentisch zu sein, hier ein Bild von der Gravur auf einer 6-ventilen Tuba von A. Sprinz.
Das "A", das "B" und das "R" haben beide die gleiche, leicht abgewandelte Form.

arthur_sprinz_tuba_6_rotary_valves_made_in_germany_4_lgw.jpg

Vielen Dank & Grüße
Marco
 
Auf dem Sax wurde mit Schlagbuchstaben gearbeitet, auf dem Kranz mit feinem Punziereisen.
Für authentisch halte ich auch beide Kennzeichnungen, nur nicht unbedingt für Instrumente aus gleicher Herstellung, vielleicht sind sie aber auch nur aus zu verschiedener Zeit.
Dass ein handwerklicher Blechblasinstrumentenmacher auch Saxophone herstellt ist recht ungewöhnlich, aber möglich, aktuell z.B. bei Inderbinen.


Gruß Claus
 
die ersten Bodys der saxophone wurden von "blechnern" hergestellt!!
 
Und was genau soll das jetzt mit dem Thema zu tun haben? :rolleyes:

M.E. gar nichts, wir sind mit dem Instrument in den 20/30 Jahren in Berlin und eines ist schon sicher, es ist nicht von besonderem Wert.
 
muss ein instrument finanziell etwas wert sein um hier besprochen zu werden?

ich fasse meine informationen ab montag zusammen, und warte jetzt noch auf einige infos
= alles in allem recht interessant!
 
Sehr gut, vielleicht kommen dann zum Abschluss dieses Threads endlich auch ein paar vollständige Bilder vom Instrument, wie schon vor 2 Wochen in Beitrag 2 gefordert.
 
Hi Claus,
Auf dem Sax wurde mit Schlagbuchstaben gearbeitet, auf dem Kranz mit feinem Punziereisen.
Ich kenne mich damit nicht sonderlich aus. Woran siehst Du den Unterschied in der Technik? Beide Buchstaben haben ja dieses zick-zack Muster. Andrerseits hat die Schrift auf dem Sax diese reliefartigen Vertiefungen, sieht in der Tat eher wie "am Stück eingeschlagen" aus. Aber ist das ein Indiz für schlechtere Qualität? Bei einer Tuba wird die Schrift vermutlich zu groß sein, um noch mit Schlageisenzu arbeiten. Von daher wäre das wohl ein Grund, eine andere Technik anzuwenden. Das muss nicht unbedingt ein Indiz für eine andere Herstellung sein. Die weiteren Verzierungen auf dem Kranz der Tuba, wie das Eichenlaub, sind ja eigentlich ein Premiummerkmal, das ich auf Posaunen aus der Zeit aber auch schon mal viel höherwertiger gesehen habe.

Ansonsten finde ich den Gedankengang von voicetune schon interessant. Wieso sollte Sprinz nicht auch Saxophone hergestellt haben? Rein technisch wird auch hier nur Messingblech in Form gebracht, es heißt nicht umsonst "Metallblasinstrumentenmacher", Da ist es egal, wie der Ton entsteht. Auch die historische Sicht ist interessant.In der 20er/30er Jahren ging es der Wirtschaft ja nicht so gut, da kann ein Metallblasintrumentenmacher durchaus auch mal ein Saxophon gebaut haben.

Egal, was das Instrument monetär wert ist. Es ist hier wohl mehr der historische Wert, der meiner Meinung nach gerne besprochen werden kann. Allerdings wären Bilder sicherlich nützlich und interessant.


Vielen Dank & Grüße
Marco
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist es möglich, dass Sprinz auch Saxophone hergestellt hat.
Wegen der (soweit bisher sichtbar) schlichten Gestaltung und auch wegen der schlechten Quellenlage halte ich das nur für weniger wahrscheinlich als den Vertrieb eines Zukaufs unter eigenem Namen - das wiederum wäre branchentypisch.

Ausschließen kann ich die eigene Herstellung natürlich nicht und als aktuellen Hinweis auf diese Vielseitigkeit habe ich auf Inderbinen verwiesen.

Ich warte mal ab, bis der TE mit Fotos und seiner Einschätzung etwas mehr Informationen gibt.

Gruß Claus
 
Ja, bin auch auf Bilder gespannt.

ich habe im Internet noch einen englischsprachigen Artikel zum Thema "Brass instrument making in Berlin from the 17th to the 20th century: A survey" gefunden.
Darin steht folgender Absatz, der meiner Ansicht nach eher darauf schließen lässt, dass Arthur Sprinz weniger ein Händler, sondern ein kleiner Hersteller war, dessen Werkstatt zu seiner Zeit schon eine gewisse Tradition hatte:
In addition to Moritz, Gabler, and the woodwind instrument firms, which as distributors also employed brass instrument makers, there were other smaller firms: Carl Friedrich Zetsche (founded in 1823 and taken over by C. and P. Hemesaat after 1893) and Julius Lemcke (founded in 1847). Lemcke's firm was taken over by Ernst Leberecht Paulus in 1866, followed by Arthur Sprinz (1878-1938), who in 1921 built an often used contrabass trombone after the model of Ernst Dehmel.
Wie bereits zuvor gemutmaßt, sprechen auch die Entwicklung der Kontrabassposaune in F und wohl auch die o.g. 6-ventilige Tuba (sowas ist selbst heute meist nur Custom zu haben) eher für einen kleinen Hersteller. Aber genau werden wir das wohl nie herausfinden.

Gruß
Marco
 

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