Ja, die Firma "A. Sprinz Berlin" (Arthur Sprinz, 1872-1938) gab es wohl. Ich habe ein Posaunenmundstück dieser Firma, es gehört zu einer schönen alten Posaune an meiner Wohnzimmerwand, die Posaune hat aber leider keinen Markennamen.
Was ich sonst noch beitragen kann, stammt aus dem Buch von Karlheinz Weber "Ihre Majestät die Posaune":
1924 und 1925 hat wohl Ernst Dehmel (Berliner Posaunist und Oberinspektor der Städtischen Oper Berlin-Charlottenburg) seine 1921 von der Firma A. Sprinz gebaute, wesentlich verbesserte F-Kontrabassposaune mit einfachem Zug und zwei unabhängigen (=in-line) Zusatzventilen (in Es und B) bei den Bayreuther Festspielen gespielt Das ist insofern von Bedeutung, weil das eine der ersten Kontrabassposaunen dieser kompakteren Bauart überhaupt war. Diese neue Bauform hat sich dann später durchgesetzt und die zuvor übliche, vor 1860 durch C.A. Moritz (Berlin) für den "Rings der Nibelungen" erfundene Kontrabassposaune in B mit Doppelzug (aber ohne Ventile) verdrängt.
Durch die Herstellung einer der ersten zweiventiligen Kontrabassposaunen in F kann man wohl annehmen, dass die Firma A. Sprinz Posaunen von hoher Qualität gebaut hat und auch innovativ im Instrumentenbau unterwegs war. Inwieweit sich das auch auf Saxophone der Zeit übertragen lässt, also dass A. Sprinz diese auch selbst gebaut hat, kann man aber nicht mit Gewissheit sagen. Genausogut könnte, wie Claus zuvor schon geschrieben hat, der Name "A. Sprinz" später vielleicht als Handelsname verwendet worden sein: Auftragsfertigung sonstwo und dann den wohl klingenden Markennamen verkaufsfördernd eingraviert. Das war wie schon gesagt nicht unüblich. Andererseits gibt es nicht viele erhaltene Instrumente dieser Firma, was dann wiederum auf eine eigene Herstellung in Kleinserie hindeuten könnte.
Vielen Dank & Grüße
Marco