Schadet Lemon Oil Gitarrensaiten?

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Hallo!
In der Anleitung von Lemon Oil steht, man solle alle Saiten entfernen und dann den (Gitarren-)Hals damit einreiben.
Jedoch hab ich schon öfter gelesen, daß man die Saiten nicht alle entfernen soll, damit der Hals unter Spannung bleibt.

Daher die Frage: Kann ich mit Lemon Oil auch einfach grob über den Hals und die Saiten drüber gehen oder schadet das den Saiten?
Optional könnte man die Saiten danach ja noch mit separatem Pflegemittel behandeln...
Wie macht ihr das?

Gruß,
Stefan.
 
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Hmm, ob es den Saiten schadet weiß ich nicht, aber es macht dem Hals wirklich nix, wenn mal kurz alle Saiten runter sind.
Das ist irgend ein altes Gerücht, was sich aber irgendwie hartnäckig hält ;).
Ich wechsel einfach alle zwei Monate oder so (manchmal öfter) meine Saiten (und zwar alle auf einmal) und dann kommt zuerst mal das Lemon Oil drauf und dann noch n Guitar Polish für den Body. Die Saiten pfleg ich jeden Abend oder nach jedem intensiveren Spielen mit GHS FastFret.
 
Es macht weder dem Hals was, wenn du alle Saiten abnimmst, noch den Saiten, wenn sie mit dem Öl in Berührung kommen. Nimm für den Saitenwechsel alle Saiten ab, trage in jedem Bund aufs Griffbrett einen Streifen Öl auf und verreibe ihn mit einem Baumwolltuch; das kannste alle 4 oder 8 Wochen, also bei jedem oder jedem zweiten Saitenwechsel, machen.
 
das kannste alle 4 oder 8 Wochen, also bei jedem oder jedem zweiten Saitenwechsel, machen.
Man kann auch jahrelang darauf verzichten, ohne dass das Probleme macht.

Meine älteste E-Gitarre hat über 20 Jahre kein Öl auf dem Palisandergriffbrett gesehen und keinen Schaden davongetragen.

Eingeölt sieht's natürlich besser aus, aber das Griffbrett muss nicht wie eine Nähmaschine alle paar Wochen geölt werden, damit es funktioniert. ;)
 
Ich öle alle meine Griffbretter, wenn sie es erfordern.... natürlich kann man 20 Jahre nichts tun, das würde ich aber nicht machen, irgendwo kann man es mit der Handpflege vergleichen, man braucht nicht unbedingt Handcreme, aber je nach Umgebung und Einflüssen ist die Haut besser geschützt und sieht gepflegt aus.

Den Saiten schadet es nichts ich habe auch schon geölt wo die Saiten drauf waren, ist halt fummelig... das Öl sollte man aber wieder mit einem Lappen gut von den Saiten abwischen.
Und das mit den Saiten komplett abmachen und damit zu schaden ist ein Märchen..... :D
 
Guten Morgen,

als erstes zu der Sache mit dem Hals:
Es ist kein Gerücht! Es bezieht sich jedoch nicht auf die sofortige mechanische Veränderung (wie beispielsweise ein Hebel oder ähnliches), sondern auf die biologische Uhr des Holzes. Auch nach dem Fällen eines Baumes ist noch Leben im Holz - das ist bei den meisten natürlichen Stoffen, die aus feinen Fasern bestehen, so. Sprich: Erst wenn Du lange Zeit keine Saiten aufgezogen hast und das Holz die Gelegenheit hat, sich über Wochen und Monate aufgrund des Klimas/Lagerortes zu verändern, kann es zu Problemen kommen.
Einpaar Tage ohne Saiten hat keinen negativen Einfluss. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Gitarre direkt neben einer Wärmequelle steht oder sich das Raumklima schnell und häufig verändert.

Zu der Sache mit dem Öl:
Man muss unterscheiden, ob etwas Schaden zufügt (negativ), oder ob etwas keinen Einfluss hat (neutral). Häufig ist es so, dass alles was keinen Nutzen bei etwas hat, automatsch auch als schädlich eingestuft wird. Das ist zum Beispiel bei Ballistol so. Im Gegensatz zum Lemon Oil sind dort nämlich Duftstoffe enthalten, die zwar nicht gefährlich sind, aber die Gitarre unnötig belasten. Darum rate ich auch generell von diesem Waffen-Öl ab, obwohl es die Gitarre nicht aktiv zerstört.
Lemon Oil ist ein vielfaches harmloser als Ballistol, da es ein Extrakt ist und kein Öl-Gemisch. Auch lässt sich nicht vermeiden, dass die Saiten jemals mit dem Öl in Verbindung kommen. Du brauchst Dir keine Sorgen machen.

Ergo: Es ist egal, ob Du alle Saiten abnimmst oder nicht. Wichtig ist halt, dass Du die Gitarre nicht unnötig belastest mit Stoffen, die keinen Nutzen haben.

Jens
 
Guten Morgen,

als erstes zu der Sache mit dem Hals:
Es ist kein Gerücht!

...ich denke das ist klar, war ja auch eher kurzfristig gemeint.
Man kann ja davon ausgehen. dass wenn jemand die Saiten erneuern will und das Griffbrett ölen möchte... auch anschließend wieder Saiten aufzieht ;)

Geht ja eher darum, bei so einem Fall nicht alle Saiten auf einmal runtermachen zu dürfen - ohne dass die Gitarre Schaden nimmt - und den nimmt sie nicht, das ist das Märchen!

Dass man eine Gitarre unbesaitet nicht mit der Kopfplatte an eine Heizung anlehnt sollte man vorraussetzen - abgesehen davon tut es ihr auch besaitet nicht gut!

Ballistol wird ürbrigends nachgesagt, dass es die Eigenschaft habe, Leimverbindungen auf Dauer anzulösen, was bei einem aufgeleimten Griffbrett sicher nicht gewünscht sein kann.
Ich verwende Ballistol dem Hauptzweck entsprechend (es gibt ja viele) und das schon seit über 25 Jahren.
Ich denke man sollte ruhig spezielle Produkte für den Zweck einsetzen, für diese sie gemacht wurden, man liest ja hier öfter, dass manche auch Salatöl fürs Griffbrett verwenden.
Ich mache das nicht und benutze auch kein lemonoil für meinen gemischten Salat :D
Aber es soll ja auch Leute geben, die Saiten kochen..... :rolleyes:
 
Guten Morgen,

als erstes zu der Sache mit dem Hals:
Es ist kein Gerücht! Es bezieht sich jedoch nicht auf die sofortige mechanische Veränderung (wie beispielsweise ein Hebel oder ähnliches), sondern auf die biologische Uhr des Holzes. Auch nach dem Fällen eines Baumes ist noch Leben im Holz - das ist bei den meisten natürlichen Stoffen, die aus feinen Fasern bestehen, so. Sprich: Erst wenn Du lange Zeit keine Saiten aufgezogen hast und das Holz die Gelegenheit hat, sich über Wochen und Monate aufgrund des Klimas/Lagerortes zu verändern, kann es zu Problemen kommen.
Einpaar Tage ohne Saiten hat keinen negativen Einfluss.

Das einzige was aufgezogene Saiten verhindern können, ist das der Hals sich nach hinten durchbiegt, allso konkav wird. Um das zu korrigieren, ist ein Stahlstab im Hals, mit dem man durch anspannen den Hals wieder gerade bzw. leicht konvex einstellen kann. Desweiteren verhindert diese Stahlstab schon, das der Hals allzuweit konkav wird.

Ich halte das nach wie vor für ein Gerücht, jedenfalls solange wir über E-Gitarren reden. Das Holz arbeitet ist fraglos der Fall, aber aus den genannten Gründen sehe ich kein Problem eine E-Gitarre auch über längeren Zeitraum Saitenlos zu lassen.

Die einzige Ausnahme ist, wenn die Gitarre direkt neben einer Wärmequelle steht oder sich das Raumklima schnell und häufig verändert.

Das sollte man einer Gitarre generell nicht "antun"
 
Ballistol wird ürbrigends nachgesagt, dass es die Eigenschaft habe, Leimverbindungen auf Dauer anzulösen,

Auch ein Gerücht. ;)

Komisch, diesmal war's gar nicht ich, der Ballistol in's Spiel gebracht hat. :D

Dazu habe ich vor einiger Zeit ein Anfrage an Clever gestellt, und vom sogenannten "Chef-Chemiker" kam dies als Antwort:

F. W. Clever Gmbh. schrieb:
vielen Dank für Ihr Mail vom 27.12.06. Gerne wollen wir Ihnen Auskunft geben bezüglich Ballistol und Holzleime.

Wir können diesbezüglich Ihre Bedenken zerstreuen. Auf der einen Seite kann Ballistol einen ausgehärteten Leim nicht lösen. Ein weiterer wichtiger Punkt, den Sie schon richtig anmerken ist, dass Ballistol im normalen Gebrauch verwendet nicht so tief in das Holz eindringt. Hierzu müsste das Holzstück in Ballistol gelegt werden. Somit können wir getrost das Gerücht "Ballistol löse Holzleime" in den Bereich der Fabelwelt verweisen.

Soviel zum Leim.

Dass die Duftstoffe das Griffbrett belasten, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn sie verdunsten sowieso ziemlich rasch und auch wenn Holz immer weiter arbeitet, ist es, so hart das klingen mag, im Sinne von Leben doch: tot!
Sprich chemische Belastung wird sich wohl nicht auf das Wachstum auswirken und auch habe ich noch nicht gehört, dass ein Griffbrett Krebs bekommen hätte. ;)

Abgesehen davon, pflege ich mit dem Zeug eigentlich die Saiten. Das Griffbrett bekommt da zwangsweise etwas ab. Die Bünde auch, was den Abrieb durch Vibrato und Saitenziehen etwas vermindert, zumindest gehen diese Dinge leichter, bilde ich mir ein. ;)

Ich pflege damit auch die Bronze-Saiten der Akustikgitarren, obwohl behauptet wird, dabei könnte Grünspan (wegen des Kupfers) entstehen. Passiert nicht. Eventuell, weil eine der Eigenschaften von Bronze "Korrosionsbeständig" heißt.
 
Danke euch allen für die Antworten! :)
 
Man kann auch jahrelang darauf verzichten, ohne dass das Probleme macht.

Meine älteste E-Gitarre hat über 20 Jahre kein Öl auf dem Palisandergriffbrett gesehen und keinen Schaden davongetragen.

Eingeölt sieht's natürlich besser aus, aber das Griffbrett muss nicht wie eine Nähmaschine alle paar Wochen geölt werden, damit es funktioniert. ;)

Man sieht und fühlt, dass es dem Holz gut tut, wenn es geölt wird und ich halte es für absolut sinnvoll, das jede 1, 2 Monate auch zu tun. Darüber hinaus säuberst du so das Griffbrett und es wird auch deutlich besser bespielbar.
 

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