Schaller Tremolo: Lockmeister oder Standard?

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Hallo Leute,
wieder mal eine Frage. Schaller stellt auf seiner Website zwei Tremolosysteme vor.

Lockmeister NEUE SPITZENKLASSE
https://www.schaller-electronic.com/hp316911/Tremolo-LockMeister-153-6-rechts.htm

Tremolo DAS MEISTVERKAUFTE

https://www.schaller-electronic.com...-rechts.htm?ITServ=i114goonks1j2ddl7mnkpb4k8i

Von dem Aufbau und Maßen her sind die beiden im Falle eines Austauschs wohl identisch. Bis auf die Messerkanten. Beim TREMOLO sind diese eingesetzt und austauschbar. Beim Lockmeister sind diese in die Grundplatte eingefräst. Angeblich sind die Ersatzmesserkanten aber nirgendwo zu bekommen (evtl. auf Bestellung bei Schaller, dann wäre der Preis interessant). So könnte man behaupten, dass TREMOLO langlebiger wäre. Die Messerkanten auszutauschen wäre bestimmt günstiger, als ganze Grundplatte des Lockmeisters.

Vielleicht könnt ihr mir zu den Unterschieden in Qualität und Handhabung etwas berichten. Welches würdet ihr empfehlen?

Vielen Dank im voraus.
 
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Hallo Leute,
wieder mal eine Frage. Schaller stellt auf seiner Website zwei Tremolosysteme vor.

Lockmeister NEUE SPITZENKLASSE
https://www.schaller-electronic.com/hp316911/Tremolo-LockMeister-153-6-rechts.htm

Tremolo DAS MEISTVERKAUFTE

https://www.schaller-electronic.com...-rechts.htm?ITServ=i114goonks1j2ddl7mnkpb4k8i

Von dem Aufbau und Maßen her sind die beiden im Falle eines Austauschs wohl identisch. Bis auf die Messerkanten. Beim TREMOLO sind diese eingesetzt und austauschbar. Beim Lockmeister sind diese in die Grundplatte eingefräst. Angeblich sind die Ersatzmesserkanten aber nirgendwo zu bekommen (evtl. auf Bestellung bei Schaller, dann wäre der Preis interessant). So könnte man behaupten, dass TREMOLO langlebiger wäre. Die Messerkanten auszutauschen wäre bestimmt günstiger, als ganze Grundplatte des Lockmeisters.

Vielleicht könnt ihr mir zu den Unterschieden in Qualität und Handhabung etwas berichten. Welches würdet ihr empfehlen?

Vielen Dank im voraus.


Sorry für's OT: Warum MUSS es ein Schaller sein??
 
Ich habe mir die Preise diverser FR-Tremolos angesehen und ebenso die Meinungen/Erfahrungen u.a. hier im Forum durchgelesen. Original FR ist teurer als Schaller, dabei soll die Schaller-Qualität mind. genauso gut sein.
Gestern habe ich meine gebraucht gekaufte ESP LTD MH-400 komplett gepflegt, geölt usw. Jetzt habe ich das Problem, dass das Lic FR mit ESP-Logo auf der Grundplatte nicht mehr Stimmstabil arbeitet. Alle Tipps zur Behebung habe ich bereits probiert. Muss auch gestehen, dass ich aus Unwissenheit die Saitenlage bei gespannten Saiten eingestellt hatte. Seit gestern weiss ich aber, dass es zulasten der Messerkanten und der Bolzen geht. Bis jetzt hatte ich nie mit mehreren Lic FRs Probleme bezüglich der Stimmstabilität gehabt, obwohl man diesbezüglich viel Negatives findet. Also überlege ich mir, bevor ich das aktuelle ESP-FR feststelle, oder Blackbox einbaue, ein vernünftiges FR einbaue. Ausserdem laut der technischen Skizze und dem Ausmessen meines ESP-FR, würde Schaller passgenau sein.

Daher würde mich der Unterschied zwischen den beiden Modellen interessieren. Der Preisunterschied ist ja nicht allzu groß, aber vielleicht gibt es da auch Erfahrungswerte der User.
 
Hi,

soundmäßig würde ich persönlich das Lockmeister klar vorziehen. Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich denke, die meisten würden das im direkten Vergleich so wahrnehmen.

Meine Erfahrung bzw. mein Soundeindruck ist jedenfalls: Eine Grundplatte aus Guss wird den Sound in eine weichere, etwas diffusere Richtung bringen, während die gehärtete Stahlplatte des Lockmeister Transparenz und Attack fördern wird, aber auch knackige Bässe. Die Eckfrequenzen kommen also deutlicher, während das Gussmaterial eher die Mitten begünstigt. Nachdem die Messerkanten beim Standard eingesetzt sind, kommt noch ein zusätzlicher Übergangspunkt für die Schwingungen zwischen zwei unterschiedlichen Materialien hinzu. Sowas frisst ja auch immer ein wenig Energie.

Eddie Van Halen hat übrigens jahrzehntelang das Gotoh FR benutzt, weil es seiner Meinung nach am besten klang und ordentlich was aushielt. Das Lockmeister ist im Prinzip genauso aufgebaut, ebenso das Original Floyd Rose. Die Drei sehe ich eigentlich als gleichwertig an. Das Gotoh finde ich optisch dabei am elegantesten, weil es ein paar hübsche Details aufweist, wie die oben abgerundeten und vorne abgeschrägten Saitenreiter und feststellbare Lagerbolzen. Das Lockmeister wiederum hat zum Feststellen des Tremoloarms eine Rändelhülse, die man einfach mit der Hand bedienen kann, also auch mal schnell auf der Bühne. Dafür lockert sie sich aber auch ein wenig schneller als die Inbusschraube beim Gotoh. Auch wieder Geschmackssache.

Die "austauschbaren" Messerkanten des normalen Schaller FR sind dagegen wohl eher in der Theorie ein Vorteil, wie Du auch schon festgestellt hast. Und was man bei keinem Tremolo machen sollte, hast Du ja leider schon feststellen müssen. Solange Du das nicht wiederholst, solltest eigentlich Du an jedem der hochwertigen FRs lange Freude haben. Nachdem alleine vom Spielen vorher nichts passiert war, wirst Du wohl auch kein Extrem-Hebelkünstler wie Steve Vai zu sein. Wer sowas macht und so viele Gigs hat wie er, hat halt immer einen gewissen Verschleiß.

Gruß, bagotrix
 
Hi,

soundmäßig würde ich persönlich das Lockmeister klar vorziehen. Das ist natürlich Geschmackssache, aber ich denke, die meisten würden das im direkten Vergleich so wahrnehmen.

Meine Erfahrung bzw. mein Soundeindruck ist jedenfalls: Eine Grundplatte aus Guss wird den Sound in eine weichere, etwas diffusere Richtung bringen, während die gehärtete Stahlplatte des Lockmeister Transparenz und Attack fördern wird, aber auch knackige Bässe. Die Eckfrequenzen kommen also deutlicher, während das Gussmaterial eher die Mitten begünstigt. Nachdem die Messerkanten beim Standard eingesetzt sind, kommt noch ein zusätzlicher Übergangspunkt für die Schwingungen zwischen zwei unterschiedlichen Materialien hinzu. Sowas frisst ja auch immer ein wenig Energie.

Eddie Van Halen hat übrigens jahrzehntelang das Gotoh FR benutzt, weil es seiner Meinung nach am besten klang und ordentlich was aushielt. Das Lockmeister ist im Prinzip genauso aufgebaut, ebenso das Original Floyd Rose. Die Drei sehe ich eigentlich als gleichwertig an. Das Gotoh finde ich optisch dabei am elegantesten, weil es ein paar hübsche Details aufweist, wie die oben abgerundeten und vorne abgeschrägten Saitenreiter und feststellbare Lagerbolzen. Das Lockmeister wiederum hat zum Feststellen des Tremoloarms eine Rändelhülse, die man einfach mit der Hand bedienen kann, also auch mal schnell auf der Bühne. Dafür lockert sie sich aber auch ein wenig schneller als die Inbusschraube beim Gotoh. Auch wieder Geschmackssache.

Die "austauschbaren" Messerkanten des normalen Schaller FR sind dagegen wohl eher in der Theorie ein Vorteil, wie Du auch schon festgestellt hast. Und was man bei keinem Tremolo machen sollte, hast Du ja leider schon feststellen müssen. Solange Du das nicht wiederholst, solltest eigentlich Du an jedem der hochwertigen FRs lange Freude haben. Nachdem alleine vom Spielen vorher nichts passiert war, wirst Du wohl auch kein Extrem-Hebelkünstler wie Steve Vai zu sein. Wer sowas macht und so viele Gigs hat wie er, hat halt immer einen gewissen Verschleiß.

Gruß, bagotrix

Dem TE kann ich zustimmen, das Schaller, oder die Schaller sind besser als die Originale...Noch besser sind die ABM Katana, die es aber leider immer noch nicht für einen Einbau auf der Decke
gibt... Also nur für "versenkten" Einbau in eine "Mulde". Sollte das bei der Gitarre vom TE so möglich sein, sollte er sich mit dem Katana 5400 beschäftigen.
 
wieso muss es denn ein Außenbordmotor sein?
Das sind Tonkiller. Recht nicht das Vintage Tremolo?
 
Ich danke euch, das ist super Hilfestellung für mich. Wieder was dazu gelernt. Bei Lockmeister habe ich nichts gefunden, kann man denn die Grundplatte einzeln kaufen, falls mal später die Messerkanten verschlissen sind? Zugegebenermaßen bin ich kein Steve Vai, eher ein lokaler Sofa/Wohnzimmer-Rockstar und meine Fangemeinde ist recht überschaubar. Dennoch hindert mich es nicht, jeden Abend Live aufzutreten, da ich aber selbst mein größter Fan bin, applaudiere ich nach jedem gespielten Stück und klopfe mir an die Schulter, damit ich nicht vor Frust ins Kissen heule :D Jetzt aber Spaß beiseite. Die Argumentation von bagotrix ist sehr verständlich und ich denke es wird der Lockmeister werden. Der ABM Katana sieht auch etwas eleganter aus, dennoch teurer als Schaller. Ich will auch nicht zuviel in die Gitarre investieren, da ich eh nur zuhause für mich spiele, also keine Band, oder Auftritte außerhalb. Und Vintage Tremolo ist sicherlich auch gut, nur das von Schaller sieht eher nach einem abgespeckten FR, also auch mit Messerkanten. Daher wäre ja das Funktionsprinzip dasselbe, außerdem aufgrund kleinerer Maße hätte ich hinterm Vintage hässliches Loch, da es eine FR-Ausfräsung bei MH-400 ist.

Noch eine Frage, nehmen wir an beim Austausch passen die Schaller-Bolzen in die alten ESP-Einschlaghülsen und das Gewinde ist ebenfalls identisch. Würde etwas dagegen sprechen, wenn ich die neuen Bolzen in alte Hülsen reindrehe? Ich könnte mir vorstellen, dass die Schaller-Hülsen ebenfalls härter sind und auch länger halten würden. Oder ist es eher Irrglaube?
 
Na ja, die Einschlaghülsen sind nun so ziemlich das letzte, was an so einem Teil kaputt geht. Ich vermute mal, dass die bei dem vorhandenen auch aus vernünftigem Material sind, von daher würde ich sie nach Möglichkeit drin lassen, wenn sie passen. Immerhin dürften sie schön fest drin sitzen, und das ist ja auch wichtig. Die Außenmaße der Hülsen unterscheiden sich nach meiner Erfahrung nämlich häufiger als die Gewinde.

Die neuen Bolzen solltest Du aber auf jeden Fall verwenden, denn die alten haben ja Riefen und könnten wiederum die neuen Messerkanten beschädigen. Auch sind die Formen der Rille bei jedem Tremolo jeweils auf die zugehörige Messerkante abgestimmt und können sich etwas unterscheiden.

Falls ein Austausch der Einschlaghülsen tatsächlich nötig werden sollte, melde Dich nochmal hier, dann wird Dir sicher auch dabei geholfen.

Gruß, bagotrix
 
Ich habe mir die Preise diverser FR-Tremolos angesehen und ebenso die Meinungen/Erfahrungen u.a. hier im Forum durchgelesen. Original FR ist teurer als Schaller, dabei soll die Schaller-Qualität mind. genauso gut sein.
Gestern habe ich meine gebraucht gekaufte ESP LTD MH-400 komplett gepflegt, geölt usw. Jetzt habe ich das Problem, dass das Lic FR mit ESP-Logo auf der Grundplatte nicht mehr Stimmstabil arbeitet. Alle Tipps zur Behebung habe ich bereits probiert. Muss auch gestehen, dass ich aus Unwissenheit die Saitenlage bei gespannten Saiten eingestellt hatte. Seit gestern weiss ich aber, dass es zulasten der Messerkanten und der Bolzen geht. Bis jetzt hatte ich nie mit mehreren Lic FRs Probleme bezüglich der Stimmstabilität gehabt, obwohl man diesbezüglich viel Negatives findet. Also überlege ich mir, bevor ich das aktuelle ESP-FR feststelle, oder Blackbox einbaue, ein vernünftiges FR einbaue. Ausserdem laut der technischen Skizze und dem Ausmessen meines ESP-FR, würde Schaller passgenau sein.

Daher würde mich der Unterschied zwischen den beiden Modellen interessieren. Der Preisunterschied ist ja nicht allzu groß, aber vielleicht gibt es da auch Erfahrungswerte der User.
Ich habe vor Jahren bei meinem Yamaha-Lizenz-Floyd leider den gleichen Fehler gemacht. So richtig stimmstabil ist es nicht mehr, wenn ich den Hebel verwende. Wenn Du auf die Hebelzieherei verzichten kannst, dann ist eine Rockinger/Göldo Blackbox keine schlechte Wahl. Ich habe mir eine eingebaut und die Feder ganz gespannt. Jetzt lässt sich die Gitarre leichter stimmen und ich kann auch mal schnell zu einem Drop-Tuning wechseln, ohne gleich das ganze System wieder in Waage zu bringen. Das geht auch gut mit dem Feinstimmer. Ganz so fest wie eine feste Brücke bzw. ein blockiertes Vibrato (Holzklotz) ist es natürlich nicht, aber fest genug.
 
Danke Leute, ihr seid echt super! Egal welche Frage ich habe, bekomme ich stets sinnvolle und freundliche Ratschläge. Einfach genial!

Jetzt habe ich noch eine Frage:
in der MH-400 ist jetzt noch Originalhardware verbaut. Diese hat die Farbe ähnlich der Rutenium bei Schaller, leider kann ich die ursprüngliche Bezeichnung nicht finden. Diese Ruthenium Farbe ist bei der Gitarre nur hauchdünne Beschichtung und ist mit den Jahren an den Stellen, die bei Gebrauch in Kontakt mit Haut kommen abgegangen, sodass an abgenutzten Stellen die Chromfarbe zum Erscheinen kam. Mit 3000er Micro-Mesh Schleifpapier und Nevr Dull Polierwatte konnte ich Hardware außer Mechaniken soweit polieren, dass nur noch Chrom sichtbar ist. Ist die Ruthenium Serie ebenso von Abnutzung betroffen, oder hält sie Abnutzungen Stand?
 
Weil auf der Gitarre schon ein FR drauf ist. Deshalb würde ein Vintage Tremolo nicht passen.


Meines Wissens nach, gibt es "Adapter Trems". Also "Vintage" Trems mit einer Grundplatte für 2 Bolzen mit FR Spacing....Um so ein Monster Trem zu tauschen gegen ein "normales"..
 
Hi,

Schaller baut in der Tat ein Teil, das sich "Vintage Tremolo" nennt und auf den Bolzenabstand eines FR passt.

Es hat aber eigentlich nicht viel mit dem gemeinsam, was man unter dieser Bezeichnung sonst versteht, eben das Fender-Tremolo mit den Blechreitern. Das Schaller Vintage Tremolo ist bis auf den Abstand der Bolzen eher ein modernes 2-Point-Trem, also mit massiven Saitenreitern (in dem Fall mit Rollen als Saitenauflage), aber ohne Locking-Funktion. Der Tremoloarm steckt allerdings nicht mit im Block, sondern wie beim FR in einer gesonderten Hülse, die durch die Grundplatte geht. So siehts aus:

https://www.schaller-electronic.com/hp135064/Vintage-Tremolo-rechts.htm

Will man also partout keine Locking-Funktionen mehr, kann man damit eine FR-Gitarre relativ einfach umrüsten. Zur Vervollständigung gibts ja auch Kunststoff/Graphit-Sättel, die an die Stelle eines FR-Klemmsattels passen. Diesen drin zu lassen, erscheint ja auch wenig sinvoll, wenn man am anderen Ende keine Feinstimmer mehr hat, um eventuelle Verstimmungen zu korrigieren.

Ist die Ruthenium Serie ebenso von Abnutzung betroffen, oder hält sie Abnutzungen Stand?

Da würde ich mir jetzt nicht die größten Sorgen machen. Zum Einen ist die Oberflächenvergütung bei Schaller schon generell ein ganz andere Qualitätsklasse, zum anderen ist Ruthenium ein sehr hartes und widerstandsfähiges Metall, dass dem Abrieb und auch den Säuren im Handschweiß sehr gut standhalten dürfte - auf jeden Fall um einiges besser als rauchdunkle Chrombeschichtungen, die eigentlich immer recht anfällig sind.

Gruß, bagotrix
 
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Ich meine, ABM hat oder hatte? auch einmal so etwas...Im Grunde genommen wäre bei so einer Herstellung nur eine breitere Grundplatte für ein "normales" Trem nötig??
 
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Ich habe soeben die Antwort von Schaller erhalten. Ich hatte die Anfrage zur Beständigkeit der Rutheniumbeschichtung gegen Abrieb/Handschweiß gesendet. Es wurde kurz und knapp geantwortet, dass die Rutheniumbeschichtung genauso beständig ist, wie Chrombeschichtung. Und dass Handschweiß auf Dauer jede Oberfläche angreift.

Nun fehlt mir eine Langzeiterfahrung mit Chrombeschichteter Gitarrenhardware. Ist es so, dass auch Chrombeschichtung, insbesondere obere Tremolostellen, PU-Rahmen, also wo man mit verschwitzter Hand aneckt, mit der Zeit abplatzt/Pickel bekomt/stumpf o.ä. wird? Bei Nickel soll es ja viel schneller als bei Chrom passieren. Wie lange könnte Chrom ohne Abnutzungserscheinungen bleiben, bei ca. max. 30 - 60 Minuten pro Tag Üben, meist viel weniger, weil andere Gitarren auch noch da sind. Wenn ich theoretisch mit einem Tuch nach Gebrauch leicht abwische, würde es ja die Abnutzung verlangsamen, oder?

Versteht mich nicht falsch, mir ist klar, dass es Gebrauchsgegenstände sind und sie nicht für die Ewigkeit neu aussehen werden, und einen gewissen Aged-Look nehme ich absolut in Kauf. Mir geht es nur darum, die richtige Farbe zu wählen, vor allem weil Ruthenium um stolze 40€ teurer als Chrom ist. Und abgenutzter Ruthenium sieht schäbiger aus als abgenutzter Chrom denke ich. Wenn ich aber bei richtiger Pflege den Ruthenium 5-10 Jahre erhalte ist es schon nahezu perfekt.
 
Moin!

Ich habe leider sehr aggressiven Handschweiß und bisher jede Beschichtungsart gekillt. Das Gefährlichste wird aber nicht das reine Spielen sein, sondern deine Saiten. Diese sind hart und graben sich auf Dauer durch die Beschichtung und lassen so erst überhaupt zu, dass dein Handschweiß das darunter befindliche Material oxidieren lässt. Dabei ist es egal welches Material darunter ist, da die gängigen Materialien alle schnell oxidieren. So blättert die Beschichtung dann ab. Und einzelne Pickel entstehen ja auch gerne. Die Beanspruchung im Musikeralltag ist ähnlich hoch wie beim Schiffbau mit der Witterung und der salzigen Umgebung.

Aber wenn du nur 10 Jahre Spaß an deiner Brücke haben möchtest, sollte dir da nichts im Wege stehen. Zumindest halten bei mir die Brücken auch gerne 10 Jahre, ehe ich sie tausche.

Schicken Gruß,
Etna
 
Hi Etna, Danke.
Es können auch mehr als 10 Jahre Spaß sein, habe ich nichts dagegen. :D
Ich meinte ja nur, dass ich kein Profi mit Live-Auftritten bin, der die Gitarre täglich mehrere Stunden im Einsatz hat, sondern vielmehr gemütlich zuhause übt. Damit ihr eine Vorstellung habt wie (wenig) intensiv die Nutzung ausfällt. Da wo die Saiten an Metall kommen, also am Tremolo die Saitenführung im Reiter und Nut ist es selbstverständlich, dass durch die Reibung die Beschichtung abgetragen wird. Ich meinte auch eher den oberen Bereich der Tremologrundplatte, wo meist das FR/Schaller-Logo ist. Zumindest ist bei jetzigem Tremolo ESP-Logo und in diesem Bereich war Ruthenium ab. Aber langsam merke ich, dass ich wahrscheinlich etwas zu pingelig mit dieser ganzen Abnutzungsgeschichte bin :redface: Die Vorliebe zum "Neuerscheinungsbild" überwiegt bei mir die Akzeptanz für "Aged Look" wohl etwas zu stark :D
 
Hi,

bei mir hat sich Chrom bisher als die widerstandsfähigste Vergütung erwiesen. Das etwas rauchfarbene Smoked Chrome, Black Nickel oder wie es jeweils benannt sein mag, wurde deutlich schneller abgewetzt. Wenn das Ruthenium mit Chrom mithalten kann, wäre es also anderen Beschichtungen dieser optischen Richtung deutlich überlegen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Schaller diese durchaus angesagte Variante lange nicht angeboten hat, weil sie erst mit diesem neuen (sehr seltenen und schon im Einkauf teuren) Material etwas gefunden haben, das langlebiger ist als die bisher von der Konkurrenz verwendeten Legierungen.

Wenn Dir das "normale" Chrom allerdings optisch in Ordnung findest, ist das eine nicht nur günstigere Variante, sondern eine, die sich bereits als sehr dauerhaft bewährt hat.

Gruß, bagotrix
 
Chrom finde ich selbstverständlich in Ordnung. Wie jede andere erhältliche Farbe auch. Ich möchte allerdings möglichst passende Farbe nehmen, mit der das Gesamtbild der Gitarre runder wird. Die werkseitigen Grovermechaniken in Cosmo Black/Ruthenium sind immernoch wie neu. Das Tremolo habe ich ja bis zur Chromfarbe poliert. Und ich muss gestehen, dass Ruthenium tatsächlich am schönsten mit dem blauen Lack und schwarzen PU und deren Rahmen harmoniert. Schwarzes Tremolo würde das Instrument viel zu düster aussehen lassen. Chrom (da ich ihn ja jetzt habe) sticht zu sehr hervor. In beiden letzten Fällen wären ja designtechnisch neue Mechaniken in der jeweiligen Farbe vonnöten. Bei Ruthenium können die Grovers so bleiben und da es ein zwischending zwischen schwarz und Chrom ist, harmoniert es richtig schön mit blauer Decke und schwarzen PUs. Dadurch ist Ruthenium-Tremolo sogar ca. 70€ günstiger. Ich habe gestern die Bestellung bei Schaller aufgegeben, jetzt dauert es bis zu 10 Tagen, dann darf ich meine MH-400 endlich reparieren. Ich werde euch weiterhin auf dem laufenden halten.

Es wird natürlich manchen hier unverständlich erscheinen. Ich sehe aber sehr gern meine Gitarren manchmal auch im vorbeigehen an. Und ich suche mir Instrumente nicht nur nach technischen und klanglichen Präferenzen, sondern auch nach optischen.

Nebenbei:
Übrigens mein nächster "Projekt" wird die weiße M-400 sein. Ich stehe auf weiße Gitarren (bedingt durch meinen Idol, Criss Oliva von Savatage und seiner weißen Charvel Predator, die man öfter auf Covern von Savatage und Trans-Siberian-Orchestra sieht). Also habe ich eine limitierte M-400 in weiß gebraucht gekauft, da die Charvel Predator doch ein seltener Vogel hierzulande ist. Das Tremolo ist das selbe wie bei der MH-400, auch die Farbe war es gewesen, bis der Verkäufer vor dem Verkauf die Hardware ebenfalls bis Chrom poliert hat. Aber inspiriert durch das Modell LTD M-1000 in weiß mit schwarzer Hardware will ich auch die gesamte Hardware in schwarz montieren. Momentan ist aber das Tremolo stimmstabil, so habe ich noch Zeit.

M-400

FullSizeRender222.jpg

M-1000


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