Schallloch-Gitarrengurt

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Trapatoni
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Hi,

ich würde meine Konzertgitarre gerne mit Gitarrengurt spielen, habe aber, wie bei gewöhnlichen Konzertgitarren üblich, keine Befestigungsmöglichkeit am Korpus.
Natürlich weiß ich, dass es entsprechendes Zubehör gibt, um eine solche Befestigung selber anbringen zu können. Ich würde aber ungern Hand an meine schöne Klampfe anlegen. Darum denke ich über die Alternative
Schalllochgurt nach, weiß aber nicht, ob das unbedingt das gelbe vom Ei ist.

Drum frage ich hier so in die Runde: Wer hat Erfahrung mit einem solchen Gurt? Wäre eine konventioneller Gurt eventl. doch die bessere Wahl? Falls ja, würde ich die o.g. nachträgliche Gurtbefestigung doch noch in Erwägung ziehen, da meine Gitarre zwar schön aber nicht sehr hochwertig ist. Wie sind den diesbezüglich Eure Erfahrungen?
 
Eigenschaft
 
Ich habe so einen gurt und mag ihn ganz gern. Als ich noch "aktiv" war, konnte man auf der bühne die gitarre ohne striptease-gymnastik einfach aushängen und in den ständer stellen, der gurt bleibt am hals hängen. So kann man auch gitarren schnell wechseln.

Der nachteil ist, dass man die gitarre nie ganz loslassen darf, sonst stürzt sie ab. Ausserdem kann es bei schwereren (gitarren-)kalibern etwas im nacken ziehen.

Insgesamt würde ich sgen: Versuch macht kluch; die dinger kosten ja nicht viel.

Gruss, Ben
 
Moinsen,

ich hatte so'n Ding mal in ganz billig und bin da fix von abgekommen, weil das Kerben ins Holz zu machen drohte. Also darauf achten, dass der Haken entweder selsbt ummantelt ist, oder ein Stück Tuch einklemmen. Das hatte mir zumindest 'ne Weile geholfen.

Beste Grüße,
6f

@ Andique: Toller Tipp und super beschrieben, danke! Das ist für die Konzertgitarre sehr hilfreich. :great:
 
Ich kann mich 6thfoot nur anschließen: Tolle Beschreibung, wenngleich die Bilder etwas unscharf sind. Aber man kann ja alles erkennen, das ist die Hauptsache.

Der Vergleich mit Glenn Gould trifft den Nagel auf den Kopf. Man/frau muss es sich doch nicht unötig schwer machen, nur weil es die weitverbreitete Lehrmeinung ist. Oft sehe ich Klassikgitarristen, die ihre Fußbank so hoch eingestellt haben, dass die Gitarre fast senkrecht steht. Für mich ist das alles andere als bequem. Aber gut, jedem das seine. Ich selber stelle meine Fußbank auf die niedrigste Stufe. Aber so ganz glücklich bin ich damit dennoch nicht.
 
würde dir auch davon abraten.
Ich hab mir besagtes Produkt auch für meine 12 Saitige geholt (ob Western oder Konzert ist ja bei den Thread nebensächlich)
War erst total begeistert endlich das Problem gelöst zu haben, aber nach dem ersten Test war die Stimmung ganz unten und der Gurt auf Retour.
Zum einen konnte der Gurt den Schwerpunkt der Gitarre nicht ausgleivhen und machte sie extrem kopflastig (was ich bis heute nicht verstehe weil der effekt ja eigentlich umgekehrt hätte wirken müssen)
zum anderen hat die Klemmvorrichtung auch bei mir Spuren hinterlassen. (bei nur 30 min spielzeit!!)
Die Klemmvorrichtung saß bei mir noch nicht mal richtig fest, aber das wird wohl an der Marke, die ich jetzt nocht nennen werde, liegen.

Wenn du dir nicht zutraust an deiner Gitarre rumzubauen, schaff sie in eine lokale Werkstatt, etc.
 
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Ich denke, ich werde mir 'nen "richtigen" Gitarrengurt zulegen nebst notwendigem Zubehör. Ich traue mir die Nachrüstung der Gurtbefestigung durchaus selbst zu.

Wie gesagt, spiele ich derzeit ganz klassisch mit Fußbank. Also linker Fuß auf die Fußbank (niedrigste Stufe) und Gitarre leicht angewinkelt auf den linken Oberschenkel. Bei Solostücken funktioniert's an sich auch ganz gut. Aber sobald ich Akkorde, insbesondere Barreeakkorde, in tiefer Lage greifen muss wird's ein wenig anstrengend, weil die Gitarre einfach zu weit links liegt. Für die Anschlaghand ist diese Position für mich ideal, nur für die Greifhand teilweise nicht. Ich habe noch andere Haltungen ausprobiert, u.a. Korpus auf den rechten Schenkel, diesen erhöht durch Fußbank. Ist für mich aber auch nicht so dolle. Da dies nur bei waagerechter Gitarrenposition funktioniert, kriege ich Probleme mit dem Barree.

Durch den Gitarrengurt hoffe ich, eine etwas bessere, flexiblere und vor allem bequemere Spielpositiion zu bekommen. Wie Andique in seinem Thread bereits erwähnte, lenkt eine falsche und/oder unbequeme Gitarrenhaltung doch zu sehr vom eigentlich Musizieren ab.
Ich glaube als langjähriger Keyboarder (gut 30 Jahre) bin ich etwas verwöhnt, was Haltung und Akkordspiel anbetrifft. Da setzt man sich einfach auf eine Bank, stellt die optimale Sitzhöhe ein und gut ist. Anonsten gibt's da nicht viel rumzudocktern. Auch mit Barree hat man an den Tasten nix mit am Hut. Das Problem an der Gitarre, jedenfalls für mich, ist die Tatsache, dass tiefe Barreeakkorde ein wenig anders gegriffen werden müssen als hohe, bedingt durch die unterschiedlichen Bundabstände. Klar, oder? Sicherlich wird sich der eine oder andere hier fragen, warum ich mir das antue und nicht einfach bei den schwarzen und weißen Tasten bleibe. Nun, die Gitarre, sowohl das Instrument als solches als auch die Musik, reizt mich einfach. Außerdem finde ich, dass es ein schönes Intruement ist, von der Handlichkeit ganz zu schweigen.

Im übrigen denke ich seit einiger Zeit über den Anschaffung einer Westerngitarre nach, da ich auch viel Liedbegleitung machen möchte und annehme, dass sich Barreeakkorde auf einer Westernklampfe besser spielen lassen. Ich habe nämlich festgestellt, dass hohe Akkorde bei der Konzertgitarre nicht sehr gut klingen. Bei manchen Halbtonakkorden kommt man ja oft nicht drumgerum, einen hohen Barreeakkord greifen zu müssen. Gut, bei Halbtonarten kann man einen Kapodaster dranklemmen. Aber was ist bei Tonartwechsel? Ich übe derzeit die Begleitung zu einem Stück ein, dass in D-Dur beginnt und eine Zeit lang auch so bleibt, nach einer kurzen Überleitung aber auf Es-Dur wechselt und auch so endet. Da geht's nur noch mit Barree. Und den Es-Dur-Akkord kann ich nur als A-Griff im 6. Bund greifen, da ich D- und C-Griff als Barree nicht hinkriege (ist das überhaupt möglich?). Zwischendurch muss ich von F-Moll (1. Bund Barree) auf Es-Dur springen, was für mich ebenfalls eine ziemliche Herausforderung ist. Theoretisch könnte man F-Moll auch als A-Griff im 8. Bund greifen, aber bei meinen Wurstfingern ist das ein Ding der Unmöglichkeit, da die Bundabstände dort doch relativ eng sind. Und wie gesagt, der Klang.
Natürlich werde ich eine Westerngitarre erst mal probespielen und zu testen, ob sich Barreeakkorde bei diesem Gitarrentyp besser greifen lassen. Schaun wir mal.
 
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich, seit ich meine Gitarrenhaltung (APS) anwende, in einem Monat so viel lerne, wie in einem halben Jahr davor.
Nicht nur, dass das Spielen mehr Spass macht, man kann auch die Problematik der Konzertgitarrenhaltung transzendieren (= hinter sich lassen) - sowohl praktisch, als auch theoretisch.
Praktisch deswegen, weil man weiss, es ist alles in Ordnung, ich kann mich vollkommen auf die Musik konzentrieren.
Theoretisch deswegen, weil man z.B. keine Gedanken an andere Haltungsmöglichkeiten mehr machen muss.
Es ist doch so, dass so manche "Lösung" recht skurill anmutet und dass alle anderen Instrumente ihre eigene Haltung haben, ohne dass da noch herumexperimentiert wird.
Es wäre schön, wenn APS wenigstens als Option angesehen werden würde.
In diesem Sinne.
 
Da hast du dich gut entschieden, wirst du nicht bereuen.
Das man bei einer Konzertgitarre bei den Höhen nicht in die Vollen gehen kann ist ja klar.
Ob der Gurt dein Problem mit Barree Griffen vollständig löst, kann man dir nicht versprechen. Aber wenn du ihn relativ kurz schnallst und die Gitarre dadurch ziemlich weit oben hängt, erleichtert das einiges.

Und nur noch so, ich würde dir einen breiten Nylongurt empfehlen. Aber da eine Konzertgitarre ja eh nicht so viel wiegt kannst du dir auch einen schmalen kaufen, falls du es angenehmer findest. Und einen Ledergurt brauchst du auch nicht kaufen, die nehmen sich mit den Nylongurten z.B. von Dunlop überhaupt nix im Thema Stabilität.

Mfg
 
bin da fix von abgekommen, weil das Kerben ins Holz zu machen drohte. Also darauf achten, dass der Haken entweder selsbt ummantelt ist, oder ein Stück Tuch einklemmen.
Bei mir ist nie was passiert. Und Willie Nelsons gitarre ist zwar ein bisschen lädiert, aber die stelle mit dem haken ist glaube ich ihr kleinstes problem :)
512px-Willie_Nelson_in_Redmond%2C_Washington_2008.jpg

By Minette Layne [CC-BY-SA-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

Gruss, Ben
 
So, habe mir heute einen breiten Baumwollgurt zugelegt und Gurtbefestigung am Korpus angebracht. Das andere Gurtende habe ich per Schnürriemen am Sattel angebracht. Nun, mit Gurt zu spielen ist für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. Muss noch an der optimalen Gurteinstellung feilen. Aber Du hast Recht: Je höher die Gitarre, desto besser klappt's mit dem Barree.

Sagt Dir übrigens der Name Albert Collins was? Falls nicht, siehe YouTube. Bin selber durch Zufall auf ihn gestoßen. Er war (Gott hab ihn selig) ein Blues-Gitarrist und Sänger, der eine recht unkonventionelle Art hatte, seine Gitarre zu spielen und zu halten. Aber sieh selbst.
 
Den konnte ich noch nicht, aber hab es mir mal angesehen.

Er hat drn Gurt nur über einer Schulter und muss die Gitarre folglich ziemlich weit nach vorn halten.
Ich persönlich kann mir das gar nicht vorstellen, so zu spielen. Und auf Dauer kann das für die belastete Schulter auch nicht gut sein.. Da hilft selbst der breite Gurt nichts ^^
Aber da sieht man mal wieder wie individuell die Gitarrenhaltung und das Tragen des Gurtes sind..
:)
 
Für eine klassisch gespielte konzertgitarre halte ich Albert Collins' lösung auch nicht für ideal. Das ist eher was für mandolinen und ähnliches "kleinvieh".

Gruss, Ben
 
Albert Collins' Lösung?
Ihr meint vermutlich seine Art die Gitarre über der rechten Schuler zu tragen und nicht um den Kopf.
Sah cool aus, wenn er mit seiner Gitarre durchs Publikum gewandert ist, hab das mal live erlebt, mehr aber auch nicht.

Bei der Mandoline ist die Haltung mMn auch blöd und funktioniert auch nur bei F-Mandolinen halbwegs, wo der Gurt am "Hörnchen" befestigt ist, nicht wenn der Gurt an der Kopfplatte befestigt ist.
 

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