Er war ein begeisterter Krautrock Fan also Richtung Amon Duul I/II, Guru Guru....und natürlich Pink Floyd, Jimi Hendrix, The Who, Jeffersons Starship,etc.... dann kam mal sein Hardrock Faible für Black Sabbath, Thin Lizzy und co.
Was haben Pink Floyd, Jimi Hendrix, The Who, Jefferson Starship etc. mit Krautrock am Hut? Oô
Oder habe ich den Satz falsch verstanden?
Nun ja, wenn dein Vater 1954 geboren wurde, hat er dann doch wohl nicht alles erlebt, weil er dann zum Höhepunkt der vielen damaligen Bands (Beatles, Stones, Dylan, Beach Boys), nämlich 1965 - 1966, erst 11 bzw. 12 gewesen war, und in diesem Alter interressiert man sich in den seltensten Fällen für Musik, gerade, wenn sie sich gerade erst entwickelt hat und man gar keine Ahnung hat, wie es vorher war. Kein Wunder also, dass er die Beatles und die Stones nicht mag. ;-)
On-Topic:
Nun, ich denke, die chatorientierte Musikindustrie ist auf den Geschmack der Masse angewiesen und orientiert sich danach. Und dabei ist die Zielgruppe eben die am leichtesten zu beeinflussende Gruppe von Menschen, nämlich die Jugend (in der ich mich, zugegebenermaßen, mittendrin befinde, mit meinen 14 Jahren

) ...
Und den wirklich chartorientierten Plattenfirmen (ich rede nicht von allen, es gibt durchaus noch Plattenfirmen, die Musiker & Bands engagieren, die alles selber schreiben, singen und sie damit teilweise sogar erfolgreich herausbringen!) ist es egal, ob Musik handgemacht ist, oder aus dem Computer kommt, ob sie noch etwas mit Emotionen und Gefühlen zu tun hat, oder ob sie lediglich deshalb gemacht wird, damit sie ge
kauft wird. So oft man es heutzutage hört, und so oft man es als vorurteilhaftes Gequänel abtut, aber es geht teilweise wirklich immer mehr um das Geld als um die Musik. Klar, jede Art von Pop-Musik (damit meine ich nicht Synthieverseuchtes, Keyboardgenerierte Blubmusik, sondern generell "populäre" Musik, von den Beatles zu Slipknot, von Bob Dylan zu den Beatstakes, von 50Cent zu Tokio Hotel) ist Kommerz. Aber es ist einfach ein Unterschied, ob eine Plattenfirma eine Musik hört, vollkommen egal, von wem sie kommt, und sagt "Wow, das könnte ein Hit werden, damit können wir Geld machen!", oder ob sie IRGENDETWAS public machen, weil sie wissen, solange es von ihrem mittlerweile ikonenhaften, bei der Jugend beliebten Geldscheißer kommt und vollkommen high-end-alles-passt produziert wurde, es gekauft wird. Da fällt mir noch ein Thema ein, im Vergleich 60er & heute. Darauf gehe ich nachher ein ...

Heute werden Leute nicht danach ausgesucht, ob sie (gute?) Musik machen können oder nicht, sondern ob sie die Ausstrahlung haben, um mit der "Musik", die sie aufgedrückt bekommen, Erfolg bei den angezielten Zielgruppen zu haben.
Natürlich gibt es noch Plattenfirmen und Musikindustrien, die genau das Gegenteil machen, und gezielt Leute suchen, die etwas drauf haben, aber die kommen meistens nicht weit, weil die Plattenfirmen nicht populär genug sind, um sie direkt nach Viva und MTV, in die Charts und auf die Poster im Media Markt zu schleudern, sondern höchstens in die "Gemischtes" Kiste beim örtlichen Musikladen.
So, damit hätte ich das eine angesprochen, was weniger die Musik betrifft, sondern eher die Leute, die die Musik public machen. Jetzt will ich gezielt und völlig ohne in Betracht zu ziehen, dass es wirklich Geschmackssache ist, welche Musik man hört, eine andere Sache ansprechen, nämlich die Tatsache, dass manche Idioten "Musik" für andere Idioten machen, die dann auf Veranstaltungen für große Massen von Idioten gespielt werden.
Ich spreche teils von 4 verschwitzten Kerlen auf einer Bühne, die in Unterwäsche und langen, fettigen Haaren, ihre Instrumente zwei Zentimeter und ihre Körper in wenig Licht stehend Akkorde in ihre Instrumente dreschen, dazu ins Mikro grunzen und sinnfreie Texte wie "Oi, oi, oi! Pöbel und Gesocks!" in die Menge (bestehend aus 200 verschwitzten Leuten, die nach 20 Bier sich gegeneinander Werfen, sich teils zusammenschlagen, weil die Musik gerade so schön dazupasst) werfen.
Teils spreche ich aber auch von Veranstaltungen, in denen minderbegabte Tontechniker Musik, die von einer einzigen Person in 3 Minuten mit nur einem einzigen "Instrument", nämlich dem Synthesizer programmiert wurde, die sich alle 2 Minuten wiederholt und scheinbar nie enden will in einer Lautstärke, die die Lautsprecher beim besten Willen nicht aushält und jeder noch so unerfahrene Depp hört, dass der Bass übersteuert durch die Boxen jagt und Medleys aus Songs bastelt, bei dem niemand vermuten würde, dass es verschiedene sind, weil sie teils wirklich gleich klingen.
(---> ist absichtlich übertrieben.

)
Ja, es ist nicht nur ein Problem, dass die Musik teils nur noch Geldmache ist, sondern dass es wirklich Leute gibt, die genau die Scheiße machen, die die Menge hört. Und da hört für mich die Toleranz und der "Respekt" vor dem Geschmacksunterschied auf.
Ich habe letztens ein Punk Konzert im Fernsehen, dass exakt die obere Begebenheit schildert und wurde von meiner besten Freundin auf eine der unteren Veranstaltung mitgeschleppt.
Die Musik hat heutzutage einfach einen ganz anderen Stellenwert als früher, was auch eines der Probleme ist.
So, dann wollte ich noch eins aufzählen. Was mir anhand vieler Biographien von Künstlern der 60er Jahre aufgefallen ist und anhand der jetzigen Situation.
In den 60 Jahren hat man sich mit der Ukulele an die Straßenseite gesetzt, hat einen selbstgeschriebenen Song gesungen und wurde von einem Produzenten entdeckt, der zufällig vorbeilief, ins Studio geholt, hat seinen Song aufgenommen und wurde Platz 32 der Billboard Charts, und wurde noch in 40 Jahren gefeiert als "Teil der 60er, der Zeit mit der größten Musik aller Zeiten." Ab der 80er Jahre wurde es dann zunehmend schwieriger, überhaupt einen Blick in ein Studio werfen zu dürfen, sollte man keine Armee von Managern, Anwälten, Agenten, Bekannten und Zahnärzten haben, die gute Beziehungen aufbauen. Heute ist es nahezu unmöglich, sich mit einem selbstgemachten Song irgendwie public zu machen. So bleibt uns zwar eine Menge Mist erspart, weil heutzutage wirklich jeder Idiot irgendwie mit einem Mikro/Keyboard und halbwegs Ahnung ein Lied aufnehmen kann (ich erinnere mich noch an den "Metal Lied!1" Thread im Hörproben Forum

), allerdings bleibt uns so auch eine ganze Menge sehr guter Musik enthalten, was schade ist. Sehr schade.
MFG
Justen