Schlagzeug akustisch abtrennen (Low Budget)

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wary
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Hallo,

ich richte gerade unseren Proberaum so ein, dass er auch gut für Mehrkanal-Live-Aufnahmen geeignet ist.

Problem ist auf Grund der geringen Größe bzw. des Grundrisses des Raum (3,5x8m) die Übersprechung auf den Mikrofonen. "Hauptschuldiger" ist natürlich das Schlagzeug.

Klar, eine eigene Kabine für die Drums ist was feines, und wäre auch für entspanntes Proben manchmal nicht schlecht. Der Aufwand der für eine akustische Entkopplung vom Raum notwendig wäre ist aben nicht in einer gesunden Relation zu dem Anspruch. Wir können im Raum ja laut sein, und die akustische Trennung muss auch nicht 100% betragen.

Das Schlagzeug steht ohnehin auf einem Podest in der passenden Größe. Das Podest steht in einer Raumecke, ist also mit der Rückseite und der linken Seite an Wänden.

Mein Gedanke war jetzt dieses Podes an den beiden offenen Seiten einfach auch einigermaßen Dicht zu machen, also quasi zwei Holz/Rigips-Wände mit Plexiglasfenster und Tür.

Wie gesagt, es muss nicht den Schall mal annähernd komplett dämmen, nur soweit zügeln das man eine halbwegs klare Signaltrennung erreicht.

Was haltet ihr von der Idee? Unsinn, und lieber nachher vernünftig gaten? Und dem Schlagzeuger weiterhin Spieldisziplin einprügeln (spiel leiser du *****).

vielen Dank,
wary
 
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Hallöchen, Wary,

die angedachte Lösung bringt auf jeden Fall schon einiges, aber natürlich keine echte Trennung, unaufwendiger und nicht schlechter wäre eine ordentliche fertig konfektionierte Acrylglastrennung, sprich sowas:
http://www.musik-service.de/clearsonic-a5-4-akustik-panel-prx395756663de.aspx
Dieses Modell kenne ich allerdings nicht, kann mich dafür nicht verbürgen, meine grundsätzlichen Erfahrungen mit solchen Konstrukten sind aber ausgesprochen positiv.

Die schallharten Flächen um den Drummer werfen einiges an Energie auf den Drummer zurück, das führt einerseits zu Kammfiltern, die aber den Höreindruck nicht stören - jedenfalls habe ich noch keinen Drummer gehört, der sich beschwert hat.

Zum anderen wird der Drummer aber automatisch vor allem die Becken leiser spielen, wenn er nicht selbst mit Kopfhörer, whatever spielt...

Ciao, deschek
 
Hallöchen, Wary,

die angedachte Lösung bringt auf jeden Fall schon einiges, aber natürlich keine echte Trennung, unaufwendiger und nicht schlechter wäre eine ordentliche fertig konfektionierte Acrylglastrennung, sprich sowas:
http://www.musik-service.de/clearsonic-a5-4-akustik-panel-prx395756663de.aspx
Dieses Modell kenne ich allerdings nicht, kann mich dafür nicht verbürgen, meine grundsätzlichen Erfahrungen mit solchen Konstrukten sind aber ausgesprochen positiv.

Die schallharten Flächen um den Drummer werfen einiges an Energie auf den Drummer zurück, das führt einerseits zu Kammfiltern, die aber den Höreindruck nicht stören - jedenfalls habe ich noch keinen Drummer gehört, der sich beschwert hat.

Zum anderen wird der Drummer aber automatisch vor allem die Becken leiser spielen, wenn er nicht selbst mit Kopfhörer, whatever spielt...

Ciao, deschek

Hallo deschek,

diese Acrylwände hatte ich auch schon ins Auge gefasst, da hat auch gerade ein Kollege einen Gig mit gespielt.

Diese Lösung wäre natürlich einfacher und vor allem transportabel, was beides klare Pluspunkte sind. Allerdings ist der Preis von ca 600 Euro schon ne Marke, die wir dafür eigentlich nicht aufbringen wollten.

Ich habe jetzt nicht die genauen Preise für Acrylglas, Rigips bzw. OSB-Platten(o.Ä.) im Sinn, hätte jetzt aber vermutet das wir mit so einer Konstruktion doch weit günstiger wegkämen.

Wir haben vor allem noch recht viele Holzleisten und Teppich rumliegen, so dass eine "Bastelgrundlage" vorhanden ist.
 
Hallöchen, Wary,

Acrylglas ist leider in der geforderten Stärke auch schon für die Sichtfenster eurer Wand ziemlich teuer. Der Rest ist ja einfaches Baumarktmaterial und fällt nicht so ins Gewicht.
Insgesamt werdet ihr also schon günstiger im Selbstbau eurer Wand hinkommen, habt aber eben auch den zusätzlichen Arbeitsaufwand, naja, und ganz trivial ist der Bau auch nicht.

Prinzipiell spricht nichts gegen den von euch geplanten Bau - allerdings könnte es eine deutlich stärkere Umstellung zwischen Proberaum und Bühne bedeuten, wenn ihr im Proberaum abgetrennt und live dann eben nicht abgetrennt spielen würdet. Der Drummer wird lauter spielen und zugleich fällt die Wirkung der Abtrennung weg.
Daher ist die Mobilität der Acrylwände eben nicht zu verachten...

Das von mir verlinkte Beispiel ist jetzt ja nicht die günstigste fertige Acrylabtrennung auf dem Markt, das war nur ein Beispiel.

Ciao, Deschek

PS: Ich schreib dir gleich noch ne PN...
 
Hallöchen, Wary,

Acrylglas ist leider in der geforderten Stärke auch schon für die Sichtfenster eurer Wand ziemlich teuer.

Das versuche ich auch gerade rauszubekommen... erste Überlegung ist, welche Größe das Sichtfenster haben sollte. Ich denke mal so 150x150 wäre ne brauchbare Größe...

Ich hätte jetzt einfach ein entsprechendes Loch in der forderen Wand gelassen und dann eine Platte auf der Innenseite, und eventuell noch eine zweite auf der Aussenseite angebracht.

Aber was jetzt das Acrylglas in der passenen Größe kostet muss ich erst noch rauskriegen.

habt aber eben auch den zusätzlichen Arbeitsaufwand, naja, und ganz trivial ist der Bau auch nicht.

Da hast Du natürlich Recht, aber ich baue sowas eigentlich ganz gerne und bin zumindestens nicht ganz ungeschickt.

Prinzipiell spricht nichts gegen den von euch geplanten Bau - allerdings könnte es eine deutlich stärkere Umstellung zwischen Proberaum und Bühne bedeuten, wenn ihr im Proberaum abgetrennt und live dann eben nicht abgetrennt spielen würdet. Der Drummer wird lauter spielen und zugleich fällt die Wirkung der Abtrennung weg.
Daher ist die Mobilität der Acrylwände eben nicht zu verachten...

Da hast du absolut Recht, und das könnte das K.O. Argument gegen eine Festinstallation sein:gruebel:

PS: Ich schreib dir gleich noch ne PN...

Vielen Dank. Und mach bitte keine Hektik bezüglich des Bauberichtes, ich warte gerne auch etwas länger auf was Interessantes. Ich glaube eh nicht das ich jetzt die Bandmitglieder so kurzfristig dafür mobilisiert kriege :)
 
Hallöchen, Wary,

150x150 wird erstens sehr schwer, zweitens teuer, drittens durch die große und quadratische Fläche resonanzanfällig.

Wenn solltest du die Fläche noch unterteilen, was natürlich handwerklich nochmal anspruchsvoller wird. 3 "Fenster" nebeneinander mit 50x150 sind natürlich insgesamt auch nicht leichter, aber viel einfacher beim Bau zu handeln, meistens günstiger (es gibt Standardplattenmaße bis 1m Breite, darüber steigt üblicherweise der Quadratmeter-Preis deutlich), und eben weniger resonanzanfällig.

Eine Doppelverglasung ist bei deinem Projekt nicht unbedingt nötig, eine Einfachverglasung mit etwas stärkerem Material reicht - das würde ich von deinen Einkaufsmöglichkeiten abhängig machen, also welche Stärken du zu welchem Preis kriegen kannst.
http://corporate.evonik.de/de/Pages/default.aspx
bzw.
http://corporate.evonik.de/de/chemie/produkte/75_jahre_plexiglas/pages/default.aspx
Das ist ein typischer Hersteller, eben "Plexiglas", hier bekommst du sicher einen Händlernachweis für deine Gegend...
Nach der günstigsten Einkaufsmöglichkeit zu recherchieren, lohnt bei Acrylglas jedenfalls immer... ;)

Ciao, Deschek
 
Das ist ein typischer Hersteller, eben "Plexiglas", hier bekommst du sicher einen Händlernachweis für deine Gegend...
Nach der günstigsten Einkaufsmöglichkeit zu recherchieren, lohnt bei Acrylglas jedenfalls immer... ;)

Hallo Deschek,

soweit ich weiss soll doch eben dieses Plexiglas (was ja eine eingetragene Marke von Evonik ist) die beste Qualität haben, jedenfalls was die Kratzfestigkeit betrifft. Das spiegelt sich natürlich dann auch im Preis wieder.

Bei einer portablen Lösung würde ich auf besonders kratzfestes Material enormen Wert legen, bei einer stationären wäre mir das nicht ganz so wichtig. Da könnte es dann auch günstiges Acrylglas oder sogar billiges sogenanntes Bastlerglas tun, oder?

nen schönen Gruß,
Matthias
 
Hallöchen, Matthias,

prinzipiell richtig... Es gibt "unzählige" verschiedene Qualitäten von diversen Herstellern, auch was die akustischen Qualitäten bei identischer Materialstärke betreffen.

Über die Evonik-Vertriebsliste kriegst du aber so oder so mal ganz gute Anhaltspunkte zur Beschaffungs- und Preisrecherche, die meisten Händler werden nicht exklusiv Evonik-Produkte vertreiben, sondern auch Produkte anderer Hersteller.

Baumärkte sind da übrigens selten eine gute Anlaufstelle, dickere Materialstärken gibt es meist nur auf Bestellung und deutlich zu teuer.

Ciao, Deschek
 
ZITAT:

Diese Lösung wäre natürlich einfacher und vor allem transportabel, was beides klare Pluspunkte sind. Allerdings ist der Preis von ca 600 Euro schon ne Marke, die wir dafür eigentlich nicht aufbringen wollten.

Hallo,
für die Probe-Raum-Aufnahmen hab ich so 'nen Ding gebaut

http://www.musik-service.de/clearsonic-a5-4-akustik-panel-prx395756663de.aspx

für 45 €,
4x 0,6 Plexiglas 180 cm x 75 cm ( Bauhaus, geht aber billiger)
und unser allseits göttliches, unentberlich beliebtes GAFFA TAPE,
ich habe die Scheiben auf den Boden gelegt,
an drei Punkten mit Gaffa zusammengeklebt (beidseitig) und das Ding steht von alleine!
von Oben lass ich im Halbkreis einen dursichtigen Duschvorhang (IKEA 7,50€) nieder
welcher auf dem Ding aufliegt( wir Proben unter einer Dachschräge).
Die Plexi Wand steht bei uns immer,der Vorhang nur bei aufnahmen.
give it a try
 
Hallöchen,

für den Preis hast du tatsächlich nur 0,6mm-Material bekommen, oder? Sehr sehr dünn mit nur sehr begrenzter und frequenzselektiver Wirkung.
Die "billigen" Wände arbeiten mit 6-8mm Plattenmaterial, die hochwertigen mit 10-14mm (14mm ist dann aber schon sackschwer und kaum noch transportabel)

Wenn sollte die Verbindung der Platten auch über die gesamte Höhen erfolgen, damit sich die Platten gegenseitig richtig stabilisieren und keine Löcher klaffen...
Gaffa sieht zwar ka... aus und eignet sich wegen der Auffälligkeit auch nicht recht für live, wenn man es über die gesamte Plattenhöhe verwendet, ist es aber gar nicht so unfunktional. Besser ist es aber, das Gaffa mit einem eingelegten Gummikeder zwischen den Platten zu versehen.

Ciao, Deschek
 

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