Schlechte PA Sounds (speziell im Bass-Bereich)

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Jost Halenta
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Vor zwei Wochen bei Dream Theater in Düsseldorf habe ich definitiv keinen (das ist keider nicht übertrieben) einzigen Basston gehört. Es war nur ein dumpfes Gematsche im Bassbereich zu hören. Speziell die Bassdrums zogen eine Art langanhaltendes fettes BOUUUM nach jedem Schlag hinter sich her, dagegen konnte sich vermutlich kein Basston mehr durchsetzen. Das ist mir leider in den letzten Jahren häufig passiert. Ich habe vor ca. 30 Jahren sehr viele Gigs gesehen, aber sowas habe ich damals nicht erlebt.
Ich frage mich warum das so ist, Zufall schließe ich mittlerweile wegen der Häufigkeit aus. Kann das mit den 18"er Subwoofern zusammenhängen, sind sie zu langsam, denn ungefähr seit sie in Mode sind tauchte diese Problem auf ?
 
Eigenschaft
 
Ich habe vor ca. 30 Jahren sehr viele Gigs gesehen, aber sowas habe ich damals nicht erlebt.
Ich frage mich warum das so ist, Zufall schließe ich mittlerweile wegen der Häufigkeit aus.
Die Probleme können vielschichtig sein.
Ein Problempunkt den ich seh: Es ist 99% der Leute egal. Ist der Sound scheiße, egal, die Konzerte werden trotzdem voll. Also wird billiges Material verwendet um mehr Geld zu machen.
Anderes mögliches Problem: Die Halle(n) die du besuchst klingen nicht. Kenn mich in deiner Gegend nicht aus, weiß aber durchaus dass einige Hallen eigentlich garnicht für Hard&Heavy geeignet sind aufgrund ihrer schlechten Akustik.
andere Möglichkeit: Du hast andere klangliche Ansprüche als der Mischer/Manager/Künstler.
nächste Möglichkeit: Man nutzt es als künstlerisches Stilmittel absichtlich. Eine berühmte metallische Band aus Amerika hat z.B. schon auf ihren Alben so unsäglich schlecht klingende Drums, wird trotzdem gekauft und dieser schlechte Sound wird von anderen Künstlern auch gewünscht.

Und, unsere europäischen Hörgewohnheiten sind doch anders als die der Amerikaner.
Ich bin nicht so häufig auf großen Konzerten aus Zuschauersicht, aber wirklich schlechten Sound hab ich bisher nur bei den Red Hot Chili Peppers erlebt.


Kann das mit den 18"er Subwoofern zusammenhängen, sind sie zu langsam, denn ungefähr seit sie in Mode sind tauchte diese Problem auf ?
Nein. Außerdem, seit wann findest du sind 18" Subwoofer in "Mode"? Was war deiner Meinung nach vorher "in Mode" was es besser machte? Sicher dass bei dem Konzert 18er im Einsatz waren?
 
Ich gebe dir vollkommen recht. Das Problem mit den Halle scheidet in diesem Fall allerdings aus, da ich in der Mitsubishi Halle (ehemalige Phillipshalle) in Düsseldorf schon sehr gute Sounds gehört habe. Eine Woche vorher bei Chickenfoot waren auch Leute von uns da und saßen fast genau an der gleichen Stelle. Da soll der Bass-Sound sehr gut gewesen sein.
Ich weiß nicht, ob bei diesem Gig 18"er Subs waren, ich vermute es nur. Bis vor ca. 15-20 Jahren waren -soweit ich weiß- 15"er Subs Standard. (berichtigt mich bitte ,falls das nicht stimmt)
So wie ich es oben geschrieben habe ist das mit den 18"ern ist auch nur eine vage Vermutung ohne fundierten Hintergrund, ich weiß eben nicht woran der Soundbrei tatsächlich liegt.
 
Speziell die Bassdrums zogen eine Art langanhaltendes fettes BOUUUM nach jedem Schlag hinter sich her....
Hallo Jost,
diesem "langanhaltendem fetten BOUUUM" kann man mit einem Gate entgegenwirken, da hat wohl der Mann am Pult gepennt oder hielt es nicht für sonderlich wichtig.
Natürlich ist auch eine gut gestimmte Trommel Vorraussetzung für einen knackigen Sound.

Kann das mit den 18"er Subwoofern zusammenhängen, sind sie zu langsam, denn ungefähr seit sie in Mode sind tauchte diese Problem auf ?
Das möchte ich eigentlich ausschließen, moderne 18er sind fast genau so flink wie 15er.

Das Problem mit den Hallen scheidet in diesem Fall allerdings aus...
Manche Hallen haben es "in sich", z.B. die Lanxess Arena in Köln. Ich habe dort letztes Jahr die Eagles gehört, der Sound war klasse, bei der Floor und Bassdrum hat es dich fast aus dem Sitz gehoben und der Bass war trotzdem sehr weit vorne.
Ein paar Wochen später gastierte dort Prince und der Sound war so übel, dass der Künstler das Konzert unterbrochen hat.
Das kann natürlich mehrere Ursachen haben, wie z.B. falsche Controller Settings, ungenau gecurvtes Array oder das Material paßte einfach nicht zur Location.

Gruß vom Jürgen :)
 
Vor zwei Wochen bei Dream Theater in Düsseldorf habe ich definitiv keinen (das ist keider nicht übertrieben) einzigen Basston gehört. Es war nur ein dumpfes Gematsche im Bassbereich zu hören. Speziell die Bassdrums zogen eine Art langanhaltendes fettes BOUUUM nach jedem Schlag hinter sich her, dagegen konnte sich vermutlich kein Basston mehr durchsetzen. Das ist mir leider in den letzten Jahren häufig passiert. Ich habe vor ca. 30 Jahren sehr viele Gigs gesehen, aber sowas habe ich damals nicht erlebt.
Ich frage mich warum das so ist, Zufall schließe ich mittlerweile wegen der Häufigkeit aus. Kann das mit den 18"er Subwoofern zusammenhängen, sind sie zu langsam, denn ungefähr seit sie in Mode sind tauchte diese Problem auf ?
Also im speziellen fall der Philipshalle ist das AUCH eine Raumproblematik. Die klingt einfach extrem scheiße ^^ (hab da schon Tool, DT, Faithless, Prodigy etc. gesehen, der dröhnbass ist immer das hauptproblem in dieser halle)
Ist mir schon öfter aufgefallen.
Bezogen auf Dream Theater ist das bei denen auch immer so (inzwischen schon X mal gesehen).
Bei anderen Bands ist das weniger ausgeprägt.

Es hat sich aber darüber hinaus noch was geändert und zwar sind die Bassdrum- und die Gitarrensounds deutlich fetter geworden, sodass für den bass immer weniger Platz bleibt.
das liegt einfach in der Natur des genres, aber wie gesagt: bei DT ist das nochmal ne nummer ausgeprägter....
 
Hallo!

Also ich kann mir auch vorstellen, dass das von der Band auch so gewünscht wird. Portnoy und Petrucci sind nun mal die musikalischen Masterminds bei Dream Theater. Der Herr Myung spielt zwar einen netten Bass, kommt aber (meiner Meinung) musikalisch nicht an die beiden heran. Kann mir da schon vorstellen, dass man da Drums und Git in den Vordergrund holt. Oft so viel, so dass sich das auf den Gesamtsound schon eher negativ auswirkt.

Edit: Seit wann ist Portnoy nicht bei bei DT? hab´s gerade auf der HP gesehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal steht man auch einfach scheiße...

Gerade wenn hallen so tricky sind, dann verändert sich das Klangbild imens. Ich weiß ja nicht was die an Bässen, wie aufgebaut hatten.
Aber da ziehen sich dann Überlagerungen und Auslöschungen durch den Raum. Da kann es an dem Punkt an dem du gerade stehst so sein, dass sich bestimmt Frequenzen die der
Bass darstellt ausgelöscht haben und gleichzeitig sich das Wummern der BD um die 120 Hz einfach verstärkt hat.
 
es ist aber so, dass viele Hersteller in letzter Zeit Schwerpappen-18ner verbauen. Da werden Chassis mit bewegten Massen von annäherend 300gr oder auch mehr eingesetzt. Von den ganzen 21-Zöllern mit fast einem halben Pfund bewegter Masse ganz zu schweigen. Der Basssound hat sich durch diese Chassis vom ehrlichen PA-Signalabtaster eher in Richtung Autobumbass verschoben. Die Gäste hören es dann auf dem Konzert so, wie Sie es von zu Hause oder im Auto kennen: einen Eintongenerator der tief runter kommt und mit der Präzision auf der Strecke bleibt, hauptsache es rumort tief unten. Ich finde den Trend auch sehr schlecht. Anfangs hat jeder den großen doppel-21er mit den Kevlar Membranen von Adamson für einen neuen Wunderbass gehalten. Die Firmen die von Adamson das Line-Array haben, sind teilweise schon auf Subs von anderen Herstellern ausgwiechen, weil die mit dem doppel-21er keinen Sound hinbekommen haben. Es war so gravierend dass in sich geschlossene Touringsysteme mit anderen Komponenten ergänzt/ausgewechselt wurden. Wenn man sich anschaut was Seeburg im G-Sub oder in dem doppel-21er oder auch TW Audio im BSX etc. verbaut, dann braucht man sich über Klangbrei im Bassbereich nicht wundern. Da wird mit Schwerpappen-18nern/21ern gearbeitet die dementsprechend träger sind als leichte Membranen. Warum wird das gemacht? Weil man mit schweren Pappen aus kleineren Gehäusen tieferen Bass holen lann. Lauter werden die Subs dadurch nicht. Sie können zwar mehr Leistung ab durch die großen Schwingspulen, aber das wird durch den geringen Wirkungsgrad wieder verbraten. Wenn man mit einem Leichtpappenchassis genau so tiefen Bass raus holen möchte, muss das Gehäuse ca. ein Drittel größer ausfallen als mit einer Schwerpappenmembran.
Alle (viele) schreien nach Infrabässen, also werden Schwerpappenchassis in kleine Gehäuse verbaut und mit ordentlich Verstärkerleistung gefüttert, damit auch noch Schalldruck raus kommt. Ein Leichtpappenchassis holt aus halber Verstärkerleistung den gleichen Schalldruck, klingt dabei wesentlich präziser müsste aber ein 30% größeres Gehäuse haben um genau so tief runter zu spielen. Es wird also mit den "modernen" Chassis nur truckspace gesparrt und das auf Kosten des Klanges.
 

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