Schmerzen in den Fingerkuppen

  • Ersteller Trombonix
  • Erstellt am
Trombonix
Trombonix
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.03.24
Registriert
04.03.13
Beiträge
22
Kekse
100
Ort
Rhein- Main- Gebiet
Ich bin ehemaliger Profimusiker (Posaunist) und Klavierlehrer. Nun suche ich allmählich nach einem "Altersinstrument", was ich noch einmal lernen möchte. Schon vor Jahren haben wir eine A- Gitarre (Yamaha mit Stahlsaiten) gekauft. Ein Lernversuch verlief damals im Sand. Jetzt habe ich das Instr. noch einmal hervorgeholt. Das Herunterdrücken der (Stahl-)Saiten bereitet derartige Schmerzen in den Fingern, dass ich eben mit den Worten "ich bin doch kein Masochist" nach 10 min. aufhören mußte, und ich Angst hatte, dass die Finger anfangen zu bluten, wenn ich weitermache. Vermindere ich den Druck auch nur ein bißchen, schnarrt es. Bevor ich diesen Wiederanfangsversuch als gescheitert erkläre: Können Nylonsaiten Abhilfe schaffen?
 
Ich habe in dieser Phase Nylonsaiten eher unangenehmer empfunden ...

Besser war:

1. Saitenlage vom Fachmann gut (flach) einstellen zu lassen.
Nicht nur am 12. Bund, wie man meistens sagt, sondern - fast noch wichtiger - auch am Sattel.

2. Nicht dickere, sondern dünnere Saiten. Haben weniger Spannung, drücken sich weicher.
Bei mir haben 11er Sätze gereicht, ich habe aber auch 10e Sätze probiert die noch weicher sind, mir waren aber die 11er angenehmer.

3. Üben, üben, üben ... nicht zu viel/lang auf einmal, aber möglichst oft kurze Einheiten.

Dann löst sich das Problem "von selbst", die Haut und vor allem auch das Gewebe darunter werden fester und weniger schmerzempfindlich (außer man übertreibt es). Dann kann man auch wieder auf dickere Saiten gehen wenn man möchte, z- B. die beliebten 12er. Ich selber spiele auf manchen Gitarren auch immer noch 11er gern wo sie mir gut gefallen. Aber auf Resonoratogitarren inzwischen auch 13er bis 15er ... ohne Probleme :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nylon saiten können schon abhelfen, weil die halt dicker sind und nicht so einschneiden, weniger Spannung usw. aber dazu brauchs auch ne andere Gitarre, auch andere Technik. Wär aber ne Überlegung wert, gerade als Altersinstrument. Womöglich mal in nem Laden eines in die Hand nehmen und vergleichen.

Ne Akustik mit Stahlsaiten ist schon eine Herausforderung für Einsteiger, man kann da aber auch dünnere Saiten aufziehen was meine Empfehlung wäre.
Das kostet zwar Volumen schont aber die Finger.
 
Kostet bisschen Volumen/Lautstärke, aber ermöglicht auch gefühlvolleres Spielen. Nicht jeder muss einen Baggersee beschallen ... :)
Und bei guten Gitarren kostet das weniger Volumen/Lautstärke als man manchmal meint, meine derzeit beste in der Beziehung ist eine kleine Bauform (00) mit 11er Saiten ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
willkommen in der welt des schmerzes....aber der körper gewöhnt sich dran.
dauert ein paar monate, dann merkt man nichts mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Herunterdrücken der (Stahl-)Saiten bereitet derartige Schmerzen in den Fingern, dass ich eben mit den Worten "ich bin doch kein Masochist" nach 10 min. aufhören mußte

No pain no gain. 5-10 min Übungseinheiten reichen für den Anfang auch, dann halt mehrmals am Tag, sollte im Alter ja kein Problem sein.

Ich empfehle für den Anfang einen dünnerem Saitenkern in den Bass-Saiten: https://www.thomann.de/de/ghs_tcb_l_phosphor_bronze_light.htm Das reduziert den Kraftaufwand etwas und hilft beim Barre. Die Saitenstärken sind ansonsten Standard.

Ich habe als Anfänger nichts davon gewußt und anfangs auch sehr dünne Saiten auf der Akustik verwendet. Darunter leidet dann die Technik - also so ähnlich wie wenn man auf dem Keyboard statt auf dem Flügel übt.

Können Nylonsaiten Abhilfe schaffen?

Eine Konzertgitarre mit Nylon/Carbon/Darm-Saiten kannst du natürlich spielen, aber die ist ein anderes Instrument, mit einem anders geformten Griffbrett, einem ganz anderen Klang und anderem Repertoire. Du kannst nicht einfach Nylonsaiten auf deine Yamaha-Steelstring ziehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dass ich eben mit den Worten "ich bin doch kein Masochist" nach 10 min. aufhören mußte, und ich Angst hatte, dass die Finger anfangen zu bluten, wenn ich weitermache
Diese Phase hatten wir wohl alle ;) Es klingt profan und banal, aber: da muss man als Gitarrenanfänger einfach durch ...
Bleib dran und beiss dich durch!
Zu Nylonsaiten: die sind zwar "weicher" aber dafür um einiges dicker ... zumindest die Diskantsaiten, das nimmt sich imho nicht viel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe als Anfänger nichts davon gewußt und anfangs auch sehr dünne Saiten auf der Akustik verwendet. Darunter leidet dann die Technik - also so ähnlich wie wenn man auf dem Keyboard statt auf dem Flügel übt.
Keyboardtasten und Klavier/Flügeltasten haben völlig unterschiedliche Anschlagsmechanik.
Davon mal abgesehen, dass ein Keyboard keine Saiten hat, die angeschlagen werden könnten ... ;)
Etwas dünnere oder dickere Saiten sind einfach nur etwas dünnere oder dickere Saiten, saubere Technik kann man auf beidem lernen. Und dann wie gesagt nach Gewöhnung gerne auf dickere übergehen.
 
Ich hatte, lang ist es her, ein Karpaltunnelsyndrom.
Schon die allerkleinste Berührung der Fingerkuppen, selbst die zarteste (noch zarter als Lila-Schokolade)... und ich stand brüllend vor brennenden Schmerzen kerzengerade wie eine Eins in der Luft... und ich hatte die Schmerzen durch das täglich stundenlange Keyboardspiel- und halt nicht von der Gitarre.
Drei Tage hielt dieses Brennen heftigst an, bis es nach und nach abklung.
Auch heute noch sind sie leider Begleiter, aber bei den ersten Anzeichen von nur leicht piekenden Schmerz, höre ich heute auch allerdings sofort auf meine Fingerkuppen zu belasten und gönne mir dann einen Tag Zwangspause ohne Instrumente zu spielen oder auf der PC-Tastatur zu tippen etc.
Ich merke allerdings wie mir das Spielen auf einer klassischen Nylon schon nach relativ kurzer Zeit zusetzt, weswegen ich auch lieber zur E-Gitarre greife, um die Finger dennoch geschmeidig gelenkig zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
so pieken hatte ich auch eine weile.....ich hatte seinerzeit beschlossen, auf dieses pieken nicht weiter einzugehen.
da ich dickköpfig sein kann, zuckte mein körper eines tages mit den schultern und ergab sich....das pieken hörte auf und ich genoß das schmerzfreie spiel.
 
Wenn man dickköpfiger ist als seine Saiten, dann scheint das ja zu gehen :)
Kann dann aber auch chronisch werden, also der Schmerz (und der Dickkopf :biggrinB:)
Naja, Arthrose ist mittlerweile bei mir auch schon im Anfangsstadium, vlt. merke ich da dann nicht mehr so den Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schilderungen von persönlichen Krankengeschichten helfen dem Fragesteller aber in seinem Fall nicht weiter …

Es geht hier nur um die Hornhautbildung der Fingerkuppen, daher also bitte beim Thema bleiben ;)

Danke!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Keyboardtasten und Klavier/Flügeltasten haben völlig unterschiedliche Anschlagsmechanik.

Saubere Technik kann man aber auf beidem lernen. Nur wenn das Ziel Klaviertechnik ist, nimmt man eben kein Keyboard.

Etwas dünnere oder dickere Saiten sind einfach nur etwas dünnere oder dickere Saiten, saubere Technik kann man auf beidem lernen. Und dann wie gesagt nach Gewöhnung gerne auf dickere übergehen.

So einfach ist das eben nicht. Wer das Muskelgedächtnis fleißig mit filigranen 10er-Saiten trainiert und dann vielleicht noch Bendings geübt hat, der wird sich mit einer 12er-Standard-Akustik erstmal ordentlich auf die Schnauze legen. Ich habe da einiges an Zeit verschwendet und auch völlig unnötig, denn die Schmerzen hat man am Anfang immer, ganz egal bei welcher Saitenstärke.

Natürlich kann man als fortgeschrittener Gitarrist irgendwann alles spielen, was Bünde hat, aber als Anfänger legt man sich so nur selber rein. Laßt mal die Stützräder bei der Akustikgitarre lieber gleich weg.
 
Klingt für mich nach fehlender Hornhaut. Täglich 5-10 Minuten üben sollten das Problem schnell beseitigen. Mit Hornhaut brauchst du auch nicht mehr so viel Kraft um die Saiten zum Klingen zu bringen.

Um es am Anfang leichter zu machen würde ich folgendes empfehlen:
1. Dünne Saiten (nimm 10er, nutze ich auch damit ich mit weniger Druck in den Fingern spielen kann)
2. Saiten einen Halbton tiefer stimmen

Wenn du so immer noch nicht mehr wie 10 Minuten nach 1-2 Wochen täglichen Übens ertragen kannst, würde ich mich sehr wundern (oder es liegt wirklich eine gesundheitliche Ursache vor).


So einfach ist das eben nicht. Wer das Muskelgedächtnis fleißig mit filigranen 10er-Saiten trainiert und dann vielleicht noch Bendings geübt hat, der wird sich mit einer 12er-Standard-Akustik erstmal ordentlich auf die Schnauze legen. Ich habe da einiges an Zeit verschwendet und auch völlig unnötig, denn die Schmerzen hat man am Anfang immer, ganz egal bei welcher Saitenstärke.

Natürlich kann man als fortgeschrittener Gitarrist irgendwann alles spielen, was Bünde hat, aber als Anfänger legt man sich so nur selber rein. Laßt mal die Stützräder bei der Akustikgitarre lieber gleich weg.

Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Von 10er direkt auf 12er zu wechseln ist vielleicht ein bisschen viel für den Anfang, aber man kann ja auch Stufenweise sich herantasten (von 10er auf 11er und zum Schluss erst auf 12er). Ich selbst habe von 10er auf 12er und wieder zurück gewechselt um zu sehen wie sich der Unterschied anfühlt. Natürlich ist da ein Unterschied, aber so krass, dass man auf einmal nicht mehr spielen kann war er bei mir nicht.

Das habe ich schon vor 5 Jahren gemacht, als ich meine Westerngitarre gerade erst bekommen und nicht wirklich viel Erfahrung im Spiel hatte. Und danach habe ich mich dafür entschieden bei den 10er zu bleiben, da sie mir damals am besten gefallen haben. Aber so etwas kann sich ja auch wieder ändern, daher habe ich bei meiner neuen Gitarre das selbe vor, um zu schauen was mir zurzeit am besten liegt. Vielleicht ist es auch von Gitarre zu Gitarre unterschiedlich, aber dazu kann ich vielleicht in ein paar Wochen mehr sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dass die Finger anfangen zu bluten, wenn ich weitermache. Vermindere ich den Druck auch nur ein bißchen, schnarrt es.
Ich denke du ersetzt, wie viele Beginner, die noch fehlende Technik des Greifens durch Kraft und somit schmerzen die Finger, auch weil das Gewebe noch untrainiert, natürlich noch mehr.

Übe einfach weiter, lass die Saite zur Not erstmal schnarren und versuche dieses mal eher auch durch Positionsänderung des Fingers als rein durch Kraft zu verhindern.

Soviel Kraft ist gar nicht nötig.
Kurze Einheiten und du wirst sehen es klappt bald.

Wie schon beschrieben könntest du auch noch
dünnere Saiten wählen
die Saitenlage checken lassen
die Gitarre wechseln
und so weiter

Spiel einfach entspannt weiter
Viel Erfolg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Weiterspielen, nur nicht exzessiv. Die Haut wehrt sich und bildet nach einiger Zeit Hornhaut. Dabei spielt die Regelmäßigkeit die entscheidende Rolle, nicht die Dauer. Je fester die Hornhaut desto unempfindlicher. Bluten gehört auch dazu, war zumindest bei mir so. Du musst die Finger pflegen und die Fingerkuppen über Nacht mit Panthenolcreme einreiben. Geduld, Disziplin und Toughness ;)
 
Können Nylonsaiten Abhilfe schaffen?
Eigentlich ist schon alles geschrieben. Möchtest Du den Sound von Nylonsaiten, spiel eine Konzertgitarre. Soll es die Westerngitarre sein, musst du da durch.
Phase 1: Alles ungewohnt, aber alles gut
Phase 2: Es tut weh
Phase 3: Die Haut der Fingerkuppen reibt sich ab / reißt auf
Hier ist etwas Schonung/Pause angesagt
Phase 4: Gewöhnung tritt ein und Hornhaut bildet sich - geschafft
Danach ist die Hornhaut bei täglichem Spiel irgendwann garnicht mal so dick, Überschuss löst sich ab, die Fingerkuppen halten einfach...

Halte durch!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Man kann neben dem reinen Spielen auch noch manuell nachhelfen. In längeren Kletterurlauben braucht man ein Hautdepot, weil man sonst nach wenigen Tagen blutige Finger hat. Man kann die Hornhautbildung mit Salben (ClimbOn) anregen und durch abendliches Abschleifen der Fingerkuppen (natürlich VOR dem Urlaub) über mehrere Wochen deutlich anregen. Die Reproduktionsrate der Haut wird dadurch merklich erhöht. Das mag etwas extrem klingen für das Gitarrespielen. Aber wenn Du Dir drei Wochen die Fingerkuppen abends feilst und mit z.B. ClimbOn versorgst, dürftest Du Hornhaut aufbauen können. Vielleicht ist der Einstieg ins Gitarrenspiel dann leichter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gerade bei günstigen Gitarren ist oftmals der Sattel zu hoch, so dass man unnötig viel Kraft, gerade bei den unteren Lagerfeuerakkorden, anwenden muss, um einen sauberen Ton zu erzeugen.
Das führt bei vielen Neueinsteigern zu Schmerz und Frust.
Ansonsten hilft nur durchhalten und Zähne zusammenbeissen.
LG, Anderl
 
Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Von 10er direkt auf 12er zu wechseln ist vielleicht ein bisschen viel für den Anfang, aber man kann ja auch Stufenweise sich herantasten (von 10er auf 11er und zum Schluss erst auf 12er). Ich selbst habe von 10er auf 12er und wieder zurück gewechselt um zu sehen wie sich der Unterschied anfühlt. Natürlich ist da ein Unterschied, aber so krass, dass man auf einmal nicht mehr spielen kann war er bei mir nicht.

Genau das Gewechsel ist etwas, was man sich als Anfänger erstmal tunlicht sparen sollte. Die robuste Technik (und nicht viel Kraft und Druck) macht die Beherrschung der Steelstring-Akustikgitarre aus und genau die wird man halt nach einem Umbau zur Pseudo-E-Gitarre erst mit sehr viel Verzögerung lernen.

Das habe ich schon vor 5 Jahren gemacht, als ich meine Westerngitarre gerade erst bekommen und nicht wirklich viel Erfahrung im Spiel hatte. Und danach habe ich mich dafür entschieden bei den 10er zu bleiben, da sie mir damals am besten gefallen haben.

Und genau aus der Ecke kommen dann diese Empfehlungen immer. Aber eine Akustikgitarre mit 10er-Saiten ist keine Akustikgitarre. Klar kann man das verstärkt irgendwie noch spielen. Und natürlich gibt es in der Feuerholz-Preisklasse auch Zeug, das direkt mit 10er-Saiten bezogen ausgeliefert wird, weil es mit mehr Saitenzug auseinanderfliegt. Das ist aber nichts, was sich ein Anfänger antun sollte. Wenn's so billig sein muß, dann sollte man lieber gleich Nylon nehmen.

Wer die "klassische Westerngitarre" mit ihrem charakteristischen Klang ohne Umwege lernen will, startet mit einer passenden Gitarre, die Saitenzug aushält und der richtigen Saitenstärke dafür. Ist meine Meinung, auch wenn die Mehrheit der Gitarristen lieber in 9er oder 10er Saiten auf solidem Holz greift und die Arbeit den Amp machen läßt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben