Schneller Noten lesen lernen. Gibt es ein Programm?

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gregor1
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Hallo,

ich bin schon recht fortgeschritten im Klavierspiel (also so Stand: Mozart - Fantasia in d minor, K.397, Das wohltemperierte Klavier u.Ä.), ich kann fortgeschritttene Stücke bis Stufe 8 (wenn man mal Stufe 10 als höchste ansieht) ganz ok spielen.
Nun ist mein Notenlesen aber nimmer noch sehr langsam. D.h. wenn ich z.B. aktuell "Jingle Bells" übe (habe ich noch nie vorher gespielt), brauche ich ca. 7 Stunden um das Stück wirklich gut zu spielen. Mein Traum wäre, so ein einfaches Stück gleich vom Blatt abspielen zu können auch wenn ich es vorher noch nie gesehen habe. Ich schätze mal Menschen mit abgeschlossenen Klavierstudium können das?!

Gibt es ein Lernprogrammbuch/heft oder ähnliches?
 
Hallo,

Hast du noch Unterricht?

Dann könntest du die Lehrkraft auf prima vista Training ansprechen.

7 Stunden? Wie komplex sind denn da die Noten, kannst du sie ggf als Ansicht hochladen, falls kein copyright?
Beitrag automatisch zusammengefügt:


View: https://youtu.be/ak5UKHIY5C4?si=Armu2AcN5WUNCCmE

.
 
Also 7 Stunden bis ich das Stück perfekt spiele. Unterricht hatte ich noch nie so wirklich. Ich hatte vielleicht insgesamt 40 Unterrichtsstunden seit ich Klavier spiele (seit 15 Jahren). Ich habe mich aber aktuell für eine Musikschule angemeldet und will es mal mit wöchentlichem Unterricht versuchen, die Wartezeit ist aber sehr lang. Eine Alternative in meinem Ort, eine sehr kleine Musikschule will mich evt. als Lehrer einstellen, da sie mir dort nach eigener Aussage nichts mehr beibringen können. Das ist unter Anderem ein Grund für mich schneller Noten lesen zu lernen, damit ich Stücke von Schülern sofort vom Blatt abspielen kann.

Das Trainingsprogramm sehe ich mir mal an. Danke!
 

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Sagt dir der Begriff Wechselbass etwas?
 
Bisher nicht.
 
Und Schweineterzen?
 
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Gibt es ein Lernprogrammbuch/heft oder ähnliches?
Habe hier schon mehrfach Anki empfohlen: Damit kannst Du Dir bedarfsgerechtes Lernen "zurechtschnitzen". Am Ende muss es ja vom Auge in die Hände, ohne Umweg über den Kopf ;)

Beispiele;
  • Tonarten anhand der Schlüssel erkennen
  • Tonleitern dazu können
  • Akkorde im Notenbild erkennen
  • passende Fingersätze
  • usw.
Kombinieren kannst Du zB:
  • Bild mit Text (Noten-Bild + Fragetext dazu)
  • Bild mit Tonausschnitt (Noten-Bild + gehörte Musik)
  • usw.
Anki fragt Dich immer beide Richtungen ab, zB:
  • Musik abgespielt ... ergibt welches Notenbild?
  • Notenbild gezeigt ... klingt wie?
  • Du könntest das praktisch jeweils mit eigenem Vorspielen kombinieren
Bewerten tust Du selbst. Was noch nicht sitzt, wird öfter abgefragt. Was gekonnt wird, wird seltener abgefragt. Was vergessen wird, wird wieder abgefragt.

Geht schnell und hat einen gewissen Suchtfaktor.


Einige Links von mir im MB dazu:
Über das AnkiWeb kannst Du auch ggf. die Decks anderer Nutzer runterladen und benutzen, zB.:
Qualität, Inhalt und Nutzbarkeit variieren dabei stark: Am besten ist es immer noch, den eigenen Stoff, das eigene Lernen in Anki abzubilden.

Ich empfehle, Anki nicht als Alternative zu Methode oder Quelle XYZ anzusehen, sondern als effektive Ergänzung einzusetzen.

Wer nutz Anki häufig? ZB:
 
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Jingle bells, dein Beispiel, ist mit Wechselbass und Terzen arrangiert, das würde mir als Grobraster beim vom- Blatt-Spiel helfen.
 
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Mein Traum wäre, so ein einfaches Stück gleich vom Blatt abspielen zu können auch wenn ich es vorher noch nie gesehen habe. Ich schätze mal Menschen mit abgeschlossenen Klavierstudium können das?
Abgeschlossenes Klavierstudium? Wo denkst Du hin? 😉 Also ich bin weit davon entfernt, lerne jetzt knapp zwei Jahre, und ich könnte die Noten von Jingle Bells, die Du da eingestellt hast, vom Blatt spielen. Ich habe vom ersten Tag an nach Noten gespielt, das hat geholfen. Vermutlich hast Du sehr viel ohne Noten gespielt. Dann lernt man das. Was ich nicht gut kann. Nach Noten kann ich eine Menge spielen, ohne Noten sehr wenig.

Wenn ich mir Deine Noten ansehe, sehe ich die 3 Bs - da weiß ich schon mal, welche schwarzen Tasten ich brauche - und dann sehe ich, dass das viele Terzen sind und auch andere Intervalle. Also brauche ich mir nur die untere Note zu merken und spiele dann das Intervall darüber, dass ich auf den ersten (okay, manchmal zweiten) Blick erkenne. So geht das eigentlich sehr schnell. Ein Klavierstudium braucht man dafür wirklich nicht.
 
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So schnell sieht man halt den Unterschied von guter Ausbildung vs. Lernen auf eigene Faust.

Vom Blatt spielen können halte bei ich "normal begabten" Autodidakten für unwahrscheinlich bzw. im schlechten Verhältnis von Aufwand und Ertrag. Es feht einfach zu viel an know how, das m.E. nur in gutem Unterricht vermittelt wird.
Ich kenne über die vielen Jahre des Musizierens auch ein paar autodidaktisch "ganz gute" Klavierspieler. Aber die müssen entweder ihre Noten solide üben, oder sie spielen (ganz) nach Gehör, sind schlecht im Notenlesen und bleiben trotz aller Musikalität m.E. unter ihren Möglichkeiten bei vernünftigem Unterricht. Das Ergebnis hört sich dann ähnlich an wie der free style von Chilly Gonzales.

Gruß Claus
 
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Wobei bei Pianoteq zur guten Ausbildung noch extrem viel Eigeninitiative dazukommt. ;)
 
Grund: Vollzitat gelöscht, weil direkte Antwort mit Gesamtebezug
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sischer dat - vun nix kütt nix.
:m_piano2:
 
Wobei Chilly Gonzalez' Stücke einen Avantgarde-Standard bilden und vieles ausnotiert zu haben ist. Das sind die Besten: Sie LASSEN notieren.
 
Music Tutor auf Android ist eine einfache App, mit der ich immer wenn ich ein paar Minuten habe übe. Mein Problem ist vor allem die fehlende schnelle und direkte Erkennung einer Note ("das ist ein a"), das hat sich mit dem Üben deutlich gebessert und ich habe mit dem Blattspiel einfacher Melodielinien jetzt kaum noch Probleme. Nächster Schritt: Triaden. Wenn jemand da was hat, womit man in jeder freien Minute mal schnell auf dem Handy üben kann wäre ich auch sehr interessiert. Anki schaue ich mir auch mal an.
 
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@Murenius
Der Music Tutor klingt interessant. Muss man dazu ein Instrument dazu haben? Ansonsten könnte ich mir das nämlich gut vorstellen zum Üben, wenn ich unterwegs bin und ich kein Instrument zur Hand habe.

@Pianoteq

Wahrscheinlich muss ich etwas systematischer an die Sache gehen, so wie du es schon angedeutet hast. Allerdings spiele ich von Anfang an ausschließlich nach Noten habe also viel Übung im Notenlesen. Wahrscheinlich fehlt mir aber der passende Kontext, wonach ich die Noten/das Notenbild noch schneller einordnen kann. Ich lese sozusagen jede Note für sich noch kontextlos, d.h. ohne Anwendung der Harmonielehre/Tonart.
Welche Ausbildung hast du denn? Da "nie zu spät" andeutete dass du eine gute Ausbildung hast.

@Claus

Ja, ich merke jetzt auch dass das Kosten/Nutzen Verhältnis für einen Hobbyspieler beim vom Blatt spielen wohl nicht sinnvoll ist. Ich bin jetzt auch nur darauf gekommen weil ich eben als evtl. Lehrer in Betracht gezogen werden. Wobei ich inzwischen erfahren habe, dass ich nur für die absoluten Anfänger gedacht wäre und vom-Blatt-Spiel keine Notwendigkeit ist.
 
Der Music Tutor klingt interessant. Muss man dazu ein Instrument dazu haben? Ansonsten könnte ich mir das nämlich gut vorstellen zum Üben, wenn ich unterwegs bin und ich kein Instrument zur Hand habe.
Nein, einfach nur die App. Es gibt so ähnliche Apps, bei denen man das auch am Instrument machen kann - was noch besser ist - aber ganz ehrlich, wenn ich am Instrument bin, dann übe ich lieber, indem ich eben tatsächlich einfach Noten vom Blatt abspiele. Ich benutze die App unterwegs, am Bahnhof, wenn ich mal ein paar Minuten auf den Zug warte oder auf der Arbeit ein Meeting erst in ein paar Minuten anfängt.
 
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So schnell sieht man halt den Unterschied von guter Ausbildung vs. Lernen auf eigene Faust.
Je nachdem, was man auf eigene Faust lernt. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich habe einen Riesenunterschied gemerkt, seit ich jetzt die Tonleitern, Akkorde und Arpeggios einfach ganz stur nach Buch eins nach dem anderen geübt habe. Am Anfang habe ich das nicht besonders intensiv gemacht, und entsprechend habe ich dann auch immer auf den Tasten herumgesucht. Obwohl ich Unterricht hatte, hat meine Klavierlehrerin auch nicht darauf bestanden, dass ich die Tonleitern eine nach der anderen übe. Nur immer die, die ich für das entsprechende Stück brauchte. Und ehrlich gesagt habe ich das auch nicht sehr eifrig geübt, meistens mehr das Stück. Also das habe ich gemacht, obwohl ich Unterricht hatte, und ich denke, Autodidakten machen das noch viel mehr. Einfach mal das Alfred-Buch durcharbeiten (oder ein anderes ähnliches) kann ich nur empfehlen. Da werden beispielssweise auch die Übergänge von einer Umkehrung zur anderen mitgeübt.

C-Dur Kadenzen.PNG


Und wie popelig und selbstverständlich einem das auch immer vorkommt, das hilft wirklich.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wobei bei Pianoteq zur guten Ausbildung noch extrem viel Eigeninitiative dazukommt. ;)
Danke, aber wenn man begeistert von etwas ist ... 😊 Es macht ja eben auch Spaß. Die wichtigste Eigeninitiative ist aber das Üben. Es gibt gute Klavierschulen, mit denen man auch als Autodidakt systematisch üben kann. Das Schlimmste, was man tun kann, ist auf YouTube herumzuhüpfen von einem Video zum anderen und zu denken, dabei lernt man was. Ja, ich habe auch aus YouTube-Videos etwas gelernt und bin froh, dass es das gibt, aber wenn man beispielsweise nur Tutorials anschaut, in denen einem gezeigt wird, welchen Finger man wohin legen soll, dann lernt man eben nur das. Man lernt nicht, wie die Dinge zusammenhängen. Weil das Wort Musiktheorie oder Harmonielehre so abschreckend ist. Denn viele stellen sich darunter etwas viel zu Kompliziertes vor. Unter anderem auch, weil einem im Internet so ein Gefühl vermittelt wird von Leuten, die das alles schon sehr gut können.

Sobald man einmal eine Kadenz, also die Akkordfolge I-IV-V-I, in Umkehrungen spielt, also in C-Dur beispielsweise die Tonika in der Grundstellung mit C-E-G, dann die Subdominante F-Dur in der 2. Umkehrung, indem man einfach nur C-F-A spielt, wobei man das C liegenlassen kann und die anderen beiden Finger nur leicht nach rechts verschiebt, und dann die Dominante G-Dur in der 1. Umkehrung H-D-G, indem man die Hand nur leicht nach links verschiebt, merkt man schon, wie das zusammenhängt. Und diese Abfolge kann man in jeder Tonart exakt gleich aufbauen. Somit ist es völlig egal, in welcher Tonart man ist, wenn man diesen Zusammenhang begriffen hat, muss man nie mehr nachdenken. Das fehlt, wenn man nur die Töne sieht und nicht die Zusammenhänge.
 
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Wahrscheinlich muss ich etwas systematischer an die Sache gehen
Siehe oben. 😉 Mit Systematik spart man sich viel Arbeit, vor allem auch unnötige Denkarbeit, die das Notenlesen verlangsamt.

Allerdings spiele ich von Anfang an ausschließlich nach Noten habe also viel Übung im Notenlesen. Wahrscheinlich fehlt mir aber der passende Kontext
Da sieht man wirklich, dass allein nur Notenlesen zu können auch nicht reicht. Notenlesen zu können ist gut, aber man muss eben auch wissen, was aus den einzelnen Noten wird, wo das herkommt und wo das hinführt. Hier wurde ja schon öfter das Beispiel mit den Buchstaben, Silben und Wörtern bzw. ganzen Sätzen genannt. Stell Dir vor, Du würdest nach 15 Jahren, in denen Du Deine Muttersprache gelernt hast, immer noch jeden einzelnen Buchstaben lesen, dann überlegen, wie der nächste Buchstabe heißt, mühsam eine Silbe nach der anderen zusammensetzen, danach die Silben zu Wörtern und die Wörter zu Sätzen. Wie lange würdest Du dann dafür brauchen, einen einzigen Satz zu lesen, auszusprechen oder zu schreiben?

Welche Ausbildung hast du denn? Da "nie zu spät" andeutete dass du eine gute Ausbildung hast.
Sie meint nur, dass ich Klavierunterricht habe. 🙂 Nichts Besonderes an Ausbildung, aber eben mittlerweile eine ganz gute Übersicht über die Grundlagen der Harmonielehre. Aber ich meine "Grundlagen", nicht mehr. Denn mehr ist es nicht. Das reicht aber für uns arme Amateure erst einmal völlig aus. 😎 Wie gesagt: "Alfred Chords and Scales" durchgearbeitet. Das ist die Basis, auf der man dann aufbauen kann. Man muss sich nicht gleich in ein Musikstudium vertiefen, aber wenn man diese Grundlagen weglässt, macht man es sich unnötig schwer.
 
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Nein, einfach nur die App. Es gibt so ähnliche Apps, bei denen man das auch am Instrument machen kann - was noch besser ist - aber ganz ehrlich, wenn ich am Instrument bin, dann übe ich lieber, indem ich eben tatsächlich einfach Noten vom Blatt abspiele. Ich benutze die App unterwegs, am Bahnhof, wenn ich mal ein paar Minuten auf den Zug warte oder auf der Arbeit ein Meeting erst in ein paar Minuten anfängt.

Danke, habe ich mir runtergeladen. Gefällt mir.

@Pianoteq
Danke für deine Ausführungen. Meinst du das Buch? "The Complete Book of Scales, Chords, Arpeggios: & Cadences (Alfred's Basic Piano Library) von Willard Palmer
 

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