Schöner Wohnen

  • Ersteller MamaMuuht
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ein gesellschaftliches Grundproblem unserer Zeit, nämlich den Effekt, dass durch die stattfindende Pluralisierung von Lebensentwürfen nur noch schwer ein Punkt der Zufriedenheit erreicht werden kann
Was ist denn eine Pluralisierung von Lebensentwürfen? Ich kenne den Begriff Plural als Gegenteil von Singular. Würden singuläre Lebensentwürfe mehr Zufriedenheit mit sich bringen? Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu ungebildet, um das zu verstehen.
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Doch wer konnte ahnen,
das wir eines Tages
vor so schönen
Trümmern steh‘n.
Entschuldige, Mama, aber ich empfinde den Text als ein großes Wohlstandsgejammere. Ich hab als Kind noch erleben müssen, wie eine Stadt (Paderborn) noch Jahre nach dem 2. Weltkrieg in Trümmern lag. Deine „schönen Trümmer“ sind dagegen bullshit.

Der Pool, er schimmert himmelblau,
hier steht das Leben tödlich still.
Ich freue mich jeden Tag im Sommer, dass ich einen Pool im Garten habe und schwimme darin täglich meine Runden. Wieso soll wegen eines Pools hier das Leben tödlich still stehen?

Wie wir die Dachterasse hassen
und über ihr den Linienflug.
Wenn wir den Linienflug hassen, müssten wir auch die Freiheit, in kurzer Zeit unsere Erde zu bereisen, hassen. Ich glaube nicht, dass dies realistisch ist. Ich war vor wenigen Tagen auf Schloss Windsor in der Nähe von London, dem Wohnsitz der Queen. Das Schloss liegt genau in der Einflugschneise vom Flughafen Heathrow. Selbst die Queen hat keine Macht, so etwas zumindest für ihren Wohnsitz zu verhindern.
 
Ich kenne den Begriff Plural als Gegenteil von Singular

Dann kannst du es ja ableiten:

Plural: Mehrere
Singular: Einzeln

"Pluralisierung von Lebensentwürfen" heißt also, das es mehrere Lebensentwürfe geben kann, während in anderen Zeiten meist ein Lebensentwurf vorherrschte. zB: Schule, Lehre, Arbeitsstelle (oft lebenslänglich), Heiraten, gemeinsame Wohnung / ev. Haus, zwei Kinder, der Mann als Versorger, die Frau für den Haushalt und die Kindererziehung, Rente.
 
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Danke @antipasti für die Erklärung. :great:

Sorry, @n****t wenn ich da kryptisch war. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich da etwas in soziologisches Fach-Chinesisch abgerutscht bin. Sollte keine Angeberei sein.

Und jetzt die kleine OT-Schleife:

Würden singuläre Lebensentwürfe mehr Zufriedenheit mit sich bringen?
Nicht zwingend. Es sind halt andere Anforderungen an die betroffenen Personen bzw. Generationen. Bei linearen Lebensverläufen (das würde ich eher sagen als „singulär“) geht/ging es halt um die Entwicklung von Akzeptanz des gesellschaftlich Vorgegebenen und der kaum „zulässigen“ Alternativen. Eine pluralisierte Gesellschaft bietet heutzutage natürlich bedeutend mehr individuelle Möglichkeiten und Chancen, kann aber auch massiv (und existenziell) verunsichern und überfordern, da es kaum mehr ein weitestgehend allgemeingültiges „richtig“ gibt. Ich halte nichts davon, beides zu vergleichen. Das eine war so wie es war, das andere ist so wie es ist - beides mit seinen Vor- und Nachteilen. Keinem, dem es in seinen Lebensumständen gerade nicht gut geht, ist damit geholfen, dass es wem anders schlechter geht oder ging.
 
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Eine pluralisierte Gesellschaft bietet heutzutage natürlich bedeutend mehr individuelle Möglichkeiten und Chancen, kann aber auch massiv (und existenziell) verunsichern und überfordern, da es kaum mehr ein weitestgehend allgemeingültiges „richtig“ gibt.

erst mal danke für die einleuchtende Erklärung, stimmt schon mit dem Fachchinesisch, sollten wir hier nach Möglichkeit vermeiden.
Aber zu Deiner Sichtweise, dass eine pluralistische Gesellschaft dazu führen könnte, dass es kein allgemeingültiges "richtig" gibt, hab ich eine einfache Frage: gibt es das überhaupt bzw. hat es das jemals gegeben? Ich hoffe, Du meinst nicht das "richtig" im Sinne von totalitären Systemen, die das "richtig" dem Volk diktieren. Solch ein "richtig" wäre für mich und wohl für viele keine echte Alternative. Ok, vielleicht für die Alternative für Deutschland, wo ja tendenziell eine Sehnsucht nach einem solchen System zu spüren ist.

Um zum Song zurück zu kommen. in gewisser Weise drückt der Song für mich mit seiner Überdrüssigkeit des Wohlstandslebens ziemlich genau das aus, was Leute der AfD in die Arme treibt. Es reicht nicht mehr, ein Haus mit Garten und Pool zu haben, es muß ein neuer Kick her. Zuerst vielleicht die Muckibude, dann das Bungeespringen oder der eigene Reitstall. Aber schließlich reicht das alles nicht mehr. Es muß alles ganz anders werden. Ich sag damit nicht, die Mama wäre ein verkappter AfD-Anhänger, ganz im Gegenteil, aber er hat ein Gefühl für Strömungen in der Gesellschaft, auch schon in früheren Texten von ihm war das für mich spürbar.

Unter diesem neuen Aspekt hat der Text für mich vielleicht doch seine Berechtigung. Allerdings sollte dieser Aspekt stärker betont werden.
 
Okay, einen OT-Beitrag gönn ich mir noch:

Ich hoffe, Du meinst nicht das "richtig" im Sinne von totalitären Systemen, die das "richtig" dem Volk diktieren.
Nein, ich meine „richtig“ im Sinne von „findet gesellschaftlich breite Zustimmung“. Beispiel: Als mein Vater, Jahrgang 47 nach der Schule seine Banklehre begonnen hat - in bester Familientradition - hätte ein sehr großer Teil der Gesellschaft gesagt, dass er auf dem „richtigen“ Weg ist. Wie Antipasti schreibt: Schule, Lehre, Job, Frau, Kinder, Haus... Hätte er sich entschieden, erstmal ein Jahr in Guatemala Kaffee züchten zu gehen (oder so), hätten die meisten geurteilt, er sei „vom richtigen Weg abgekommen“, oder er sei „neben der Spur“. Es herrschte also weitestgehend ein grober gesellschaftlicher Konsens über einen „richtigen“ Lebensweg.
Bei mir - eine Generation später - war es völlig okay, dass ich mit der Familientradition „Bankkaufmann“ gebrochen habe, und wahrscheinlich hätte auch ein Teil der Gesellschaft Verständnis gehabt, wenn ich im Sinne der Selbstfindung und Selbstverwirklichung nach Guatemala Kaffee züchten gegangen wäre. Sicher, nicht alle, aber das ist der springende Punkt: Heutzutage entscheidet man sich mit jeder Möglichkeit, die man wahrnimmt, auch gegen unzählige andere, die genauso viel und gleichzeitig wenig „richtig“ im o.g. Sinne ist. Ein „in der Spur“ gibt es halt nicht mehr.

Da ist mein Bezig zum Text: Selbst wenn du dein Haus, deinen Pool, Frau, Kind und Hund hast, wird dir immer noch jemand erzählen (im Zweifel gern auch die Medien), dass es ja noch so viel anderes, cooleres, besseres gibt, was du gerade vielleicht verpasst, weil du dich für die Haus & Familen-Variante entschieden hast.

Da ist für MICH dann übrigens auch der AFD-Bezug, denn genau an dieser Stelle punkten die im Moment mit (vermeintlich) klaren traditionalen Haltungen und Versprechungen - da weiß man endlich mal wieder wo man dran ist... (man lese bitte den ironischen Unterton heraus). Da bin ich aber weg von meiner Interpretation vom Text.
 
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Da ist für MICH dann übrigens auch der AFD-Bezug, denn genau an dieser Stelle punkten die im Moment mit (vermeintlich) klaren traditionalen Haltungen und Versprechungen - da weiß man endlich mal wieder wo man dran ist... (man lese bitte den ironischen Unterton heraus).

das sehe ich nicht als OT an und auch nicht als zutreffende Analyse. Unsere mittlerweile 70 Jahre alte Tradition heißt Demokratie. Ich denke nicht, dass die AfD die überzeugten Demokraten sind, als die sie sich mitunter ausgeben. Sie wollen diese bewährte Tradition (immerhin leben wir so lange wie sie bei uns nach dem Krieg existiert ohne Krieg) eben nicht bewahren. Nicht umsonst nennen sie sich Alternative.
 
Ich glaube, wir sind nicht weit voneinander entfernt. Aber ich redete ja immer noch von dem soziologischen Aspekt, nicht von dem politischen. Die AfD präsentiert den Menschen in einer unübersichtlichen Welt und einer Gesellschaft, die man in ihrer Komplexität kaum noch erfassen kann, halt vermeintlich klare Richtlinien: Flüchtlinge böse, Merkel böse, Deutschland gut, Leitkultur gut blabla.

Da fühlen sich halt viele angesprochen, die auf der Suche nach Klarheit und Orientierung sind. Denn mit der Komplexität, die die aktuellen Themen wirklich haben, und mit der Tatsache, dass es keine einfachen Antworten gibt, fühlen die Leute sich überfordert und verunsichert (hier mein Bezug zur Pluralisierung - da kamen wir ja her). Und wenn man sich dann noch hinstellt und verkündet, jede Grauzone wäre eine Erfindung der Lügenpresse, weil die Welt ja eigentlich schwarz-weiß ist, hat man den besten Weg gefunden, unsere demokratischen Strukturen für
seine eigene niederträchtige, inhumane und menschenverachtende Machtgeilheit zu missbrauchen. Und die Deppen jubeln einem noch dankbar zu.
 
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Mal kurz zurück zum Text, und zwar zu

"Alles ist gleich.
Alles ist gleich.
Alles ist gleich."

Das kommt mir zu unvermittelt, Wäre es wirklich ein Problem, wenn die Leute in der Nachbarschaft auch nen Pool hätten, wenn es all die Dinge wie Einflugschneisen usw. nicht gäbe? Oder wenn hier nicht zwei Dinge (bzw. Sachverhalte oder Empfundungen) vermischt, die streng genommen unabhängig voneinander sind?
 
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Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums

Ich glaube, dass der Schlüssel in diesen Zeilen liegt. Es sind ja nicht einzelne Elemente wie die Tatsache, dass der Nachbar den gleichen Pool hat, die Tristesse schaffen. Ein Pool, ein Kugelgrill und eine schöne Sitzlandschaft haben schon ihre Daseinsberechtigung, weil sie das Leben angenehmer machen. Trotzdem verwirklicht eine Katalogrealität einem keine Lebensträume, sondern kleistert sie womöglich nur zu - weil an anderer Stelle der Mut oder die Gelegenheit oder beides gefehlt haben. Weil man dann eben doch irgendwie macht, was viele machen und sich lange einredet, das wäre doch auch gut und richtig so und es einem oberflächlich betrachtet ja auch gut geht.

Die Einflugschneise steht für mich sinnbildlich für die profane Realität, die das LI einholt.
 
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Bzgl. Art der Musik könnte ich mir auch eine Vertonung von "die Nerven" gut vorstellen.

Die Dynamik und Aggressivität wären super und das "alles ist gleich" gehört so richtig rausgeschrien.

 
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och wer konnte ahnen,
das wir eines Tages
vor so schönen
Trümmern steh‘n.


Schöner Wohnen
ist wie das Klonen
eines Traums.
Wir haben alles erreicht,
aber alles ist gleich.

Hübscher Text, finde ich. Es gibt ja immer verschiedene Sichtweisen hinsichtlich Aussage und Wirkung:

In meiner Fantasie ist das Thema Wohnen nur ein Transportmittel für die eigentliche Botschaft, die mit zermürbender Gewöhnung, "Lebensleere", was man mit der immer schneller vergehenden Restzeit noch anstellt oder ob sich da überhaupt noch was lohnt (sind ja Zweifel im Text enthalten), ob das (mal böse gesagte) deutsche Spießerleben nun tatsächlich Fluch oder Segen war, seit 20 Jahren denselben Partner - ist ja oftmals auch nicht immer einfach:D.....und alles solche Sachen.

Alles völlig normal - für den der etwas älter ist - und natürlich sehr spannend. Mit 20 oder 30 hätte ich den Text sicher anders interpretiert als mit Ü50.

Als musikalische Umsetzung würde mir bestimmt eine rockige Variante mit E-Gitarre und Cello gefallen. Schön dramatisch und überspitzt umgesetzt, damit die im Stück (mMn) enthaltene
humorvolle Note herausgearbeitet wird.
 
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Hui, so eine angeregte Diskussion! Ich schaffe es sicher nicht auf alles einzugehen. Aber hier mal gebündelt zu euren Kommentaren...

@Abendspaziergang

Ja, die Flugschneise passt mir auch noch nicht so recht. Allerdings nicht aus inhaltlichen Gründen. Ich will mit der Zeile andeuten, dass es Ereignisse gibt, die einfach nicht vorhersehbar sind.
Und einen sehr großen Einfluss sowohl auf die Wohnqualität als auch die Immobilienpreise hat. Habe ich erst vor kurzem bei Bekannten mit erleben müssen. Dort war es der Bau einer Umgehung, die vor 20 Jahren überhaupt noch nicht absehbar war.
Frei nach John Lennon: Leben ist das was geschieht während du eifrig dabei bist Pläne zu machen.
Ich bin mit der Metrik und dem Sound des Satzes noch gar nicht zufrieden. Das klingt in meinen Ohren noch zu holprig.
Das mit der Möbelhausmusik ist eine witzige Idee! Ich fürchte nur, dass ich nicht in der Lage bin so etwas umsetzen. Da sind meine musikalischen Fähigkeiten viel zu begrenzt für. Wenn du aber Lust hast, den Text in ein entsprechendes musikalisches Gewand zu kleiden; nur zu!

@glombi

Die Bäuchezeile steht auf meiner To-do Liste. Du hast Recht,
zweimal werden ist nicht so dolle. Und auch hier bin ich mit dem Sound des Satzes und auch der auf beide bezogene Aussage unzufrieden. Zu allgemein, ich denke ich werde beides ( die Bäuche und die Haare ) jeweils auf eine Person beziehen.
Grundsätzlich will ich dieses werden beibehalten, weil das eben auch ein Teil des sich selbst etwas vormachen ist. Der Bauch ist sicher schon schlaff und die Haare sind schon grau.
Aber das klingt schon etwas härter und so formuliert man eben, dass diese Prozesse erst im Gange sind.
Auch Fahrstuhlmusik gefällt mir gut zum Thema! Und auch hier gilt, dass dazu meine musikalischen Fähigkeiten nicht ausreichen. Wenn du also Lust hast, in diese Richtung etwas zu basteln; nur zu!

@Ikone

Viele schöne musikalische Anregungen! Das mit dem Xylophon gefällt mir besonders gut! Auch weil es so ein wenig in Fahrstuhlmusiksoundrichtung geht.
Wenn es also dazu kommt, den Text mehr als nur skizzenhaft zu vertonen , werde ich diese Idee auf jeden Fall ausprobieren.
Das mit der etwas roboterhaften Stimme probiere ich dann auch aus.
@Swingaling
Dein Kommentar freut mich besonders. Weil du darin noch einmal die Inhalte beschreibst, die ich als gedachten Kontext unsichtbar mitgeschrieben habe. Mir sind meine Protagonisten sehr sympathisch, kenne ich doch einige Paare, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden. Und sich schwertun, daraus einen Weg zu finden. Und genau wie du es beschreibst, lange Konsum und Karriere mit einer echten Lebensaufgabe verwechselt haben.
Wenn dann diese Erkenntnis reift, ist es allerdings häufig sehr schwer, einen anderen Weg einzuschlagen. An dieser Stelle der Ratlosigkeit, aber auch der Selbsterkenntnis , befinden sich meine Protagonisten.
@antipasti
Gelangweilte Countryballade wäre schon sehr geil! Das könnte dem Text vielleicht auch noch etwas leicht humorvolles geben.
Das würde ich gerne hören!

@Primut

Eine wirklich gute Detailfrage, ob im Refrain als oder so besser wäre.
Darüber habe ich nachgedacht. Das so ist natürlich verführerisch, da es sich reimtechnisch sooo schön einfügt.Aber passt es inhaltlich wirklich?
Nach dem Nachdenken kam ich zu dem Schluss, das das so doch besser ist. Denn sie waren ja eine Zeit lang tatsächlich so froh.
Voller Enthusiasmus und Engagement für ihr kleines, großes eigenes Nest.
So froh, es raus aus der Mietwohnung geschafft zu haben.
Das als wäre tatsächlich distanzierter, verschwurbelt wie antipasti meinte.
Jedenfalls in meinen Ohren.
Kann man natürlich auch anders hören.

@Slidemaster Dee

Ich bin mit Ska leider so gar nicht vertraut. Kannst du mir vielleicht mal einen Link schicken mit deutschsprachiger Skamusik ? Das interessiert mich sehr.
Das mit dem soziologischem Gesamtstatement trifft es ziemlich gut. Und das will ich eben erzählen an einem Einzelschicksal.
Das Menschen das nur zum Gähnen finden, finde ich zwar schade, aber natürlich legitim. Kein Text kann alle erreichen.
Das der Text dich erreicht und du so viele Gedanken dazu hast freut mich echt. Danke!
@x-Riff
Cool! So viele konkrete Vorschläge! Der mit dem spielen im Film ist sehr geil.
Auch der „ doch wer will hier schon hin“ Vorschlag ist echt gut.
Da bin ich nur noch nicht sicher, wie ich das metrisch baue. Denn ich will im C Teil tatsächlich eine etwas andere Metrik, Rhythmik haben. Da ich das aber dafür noch keine musikalische Idee habe, steht der C- Teil bisher noch ein wenig wackelig da.
Wenn ich deinen Vorschlag aber metrisch unterbekomme, werde ich das tun! Denn das ist noch mehr auf dem Punkt.
Variationen zum Refrain am Ende hatte ich auch schon überlegt. Schön, das du meine Idee bestätigst....
Neue deutsche Welle wäre eine Überlegung wert. Wobei da meine Stimme nicht so für geeignet ist. Meine ich jedenfalls....

@KickstartMyHeart

Genau diese Stelle zwischen kämpfen (wofür?) und aufgeben wollte ich skizzieren. Schön, das das bei dir genau so angekommen ist.

@saitentsauber

Mmh, das der Refrain textlich zu unvermittelt kommt finde ich eigentlich nicht. Ich will da vor allerdings einen halben Takt ohne Gesang haben, damit sich das etwas absetzt.

@Katz23

Die Jamsession würde ich gerne mal hören!
Ich erfinde auch immer wieder mal Texte direkt beim Musik machen. Oder zumindest Hooks oder Refrains.

@Vester

Genau! Das Thema Wohnen ist ein Transportmittel, eine Folie für eine grundlegendere Frage. Aber nich ausschließlich, es ist ja auch ein sehr konkretes Thema, das sehr viele Menschen sehr konkret beschäftigt.
Ich schreibe zur Zeit einen Text über die explodierenden Mieten in den Großstädten und über diese moderne Form von Vertreibung. Auch erzählt an einem Einzelfall. Auch da ist das Thema Wohnen ein Transportmittel, zum Beispiel für die Frage was ist eigentlich Heimat? Und auch hier aber auch sehr konkret und für viele bedrohlich und existenziell. Gerade fast hautnah bei einer alten Dame in Bochum miterlebt. :-(

@Jed
Auch das Sterben ist nur eine vorübergehende Lebensphase.:)
Und nicht unbedingt sterbenslangweilig.


Jetzt bin ich erstmal unter Deck, sprich in Urlaub. Wenn das W Lan mitspielt, melde ich mich zwischendurch sicher mal.
Anssonsten noch mal tausend Dank!
 
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Urlaub hin - Urlaub her: ich hak an einem Punkt noch mal ein

Letzte Strophe.
Bis dahin ist für mich das Thema des songs: Man denkt, man tut etwas für sich und sein Wohlbefinden (Eigenheim), arbeitet darauf hin - und stellt am Ende fest, dass es das nicht war. Kurz: Illusion. Selbst genährt, keinem ist ein Vorwurf zu machen, vielleicht am ehesten die Konsequenz: denk noch mal nach und fühl in Dich rein, ob das, was Dir als Dein Wunsch vorkommt, nicht viel eher etwas ist, das von Außen kommt, vorproduziert, mainstream ist.
Man selbst ist verantwortlich und niemand anders.

Die letzte Strophe bringt (für mich) ein anderes Thema rein: Man baute, als noch keine Einflugschneise (geplant) war, nun ist eine da und der Lebenstraum wird zum Alptraum.
Zwischen dumm gelaufen (Unvorhersehbarkeit des Lebens) und andere spucken einen in die Suppe und machen den eigenen Lebenstraum kaputt (Mächte des Kapitals, Zulassungsbehörden).
Das Leben oder die höheren Mächte sind verantwortlich.

Für mich ist die Frage: Würde der songtext und seine Aussage gewinnen, wenn man die letzte Zeile rausläßt (oder umschreibt) oder verlieren? Für mich verwässert das zweite Thema das erste im Sinne von: Aha - und es wäre okay, wenn die Luftschneise nicht da wäre?

Man könnte auch sagen: ist halt ein zusätzlicher Aspekt und zeigt die Vielfältigkeit von Leben und Schicksal auf.

Ich tendiere zu oberem und würde die letzte Zeile - die ja auch ein C-Teil und damit herausgehoben sein soll - rauslassen. Für mich besteht schon der Refrain aus zwei Teilen, die man musikalisch-gesanglich sehr spannungsreich umsetzen kann und die völlig ausreichen würden, um den song interessant zu gestalten.

x-Riff
 
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@x-Riff

Ja, auch das Weglassen oder das Umschreiben des C Teils ist durchaus für mich denkbar.
Ich bin jetzt bei meiner Vertonung am C Teil angelangt und da werde ich schauen, ob und wie ich ihn textlich umsetze...
 
Ich bin mit Ska leider so gar nicht vertraut. Kannst du mir vielleicht mal einen Link schicken mit deutschsprachiger Skamusik ? Das interessiert mich sehr.
Natürlich Rantanplan. :love: Ich denk an die langsameren Stücke, z.B. das hier:



Wenn du verschiedene Sachen von denen youtubelst (oder natürlich kaufst!), hast du so die ganze Palette zwischen Raggae- und Punk-lastigem Ska.
 
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Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Ich hoffe aber, dass bei dem zahlreichen Input noch was vom ursprünglichen Text übrigbleibt. Der hat mir schon gut gefallen. Und dass Du damit einen Nerv getroffen hast, zeigen einige Reaktionen auch..
 
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Mmh, das der Refrain textlich zu unvermittelt kommt finde ich eigentlich nicht.
Auch beim zweiten Lesen sträubt sich was in mir. Was ist gleich mit was? Worin besteht die Gleichheit?

Vor ein paar Jahren habe ich in einer Fernsehabteilung gehört, wie ein potenzieller Kunde dem Verkäufer sagte, die Nachbarn hätten jetzt alle irgendwas (HD oder so), und er wolle jetzt auch "aufrüsten". Er wollte also "Gleichheit" herstellen. Geht's um so was?
 
ich habe es so gelesen: alles ist gleich im sinne von egal - keine höhepunkte, keine ausschläge, immer der gleiche pegel, tagein, tagaus = langeweile, ödnis, bewegungslosigkeit, leblosigkeit
 
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Für mich beschreibt er den Stillstand, nachdem man all seine Ken & Barbie-Ziele umgesetzt hat.
 
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