Schrägsteller - Winkel sinnvoll?

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Hi Jungs,
da wir in der Band bisher immer mit normalen geraden Boxenstativen gearbeitet haben, hatte ich überlegt, dass Schrägsteller zur Optimierung ganz sinnvoll sein könnten.

Nun lassen sich aber alle Schrägsteller, die ich so gefunden habe, um maximal 15° neigen (einer war mit 18° dabei). Wenn ich also eine Box mit 60° vertikaler Abstrahlung habe, strahlen selbst bei maximaler Neigung immer noch 15° sinnlos gegen die Decke.

Da frag ich mich doch unweigerlich was eine solche Konstruktion soll? Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn sich der Schrägsteller um 30° oder mehr neigen ließe? Mit den 15° Neigung hat man das Problem doch nicht wirklich verbessert! :gruebel:
 
Eigenschaft
 
Die meiste akustische Energie befindet sich im Zentrum der Abstrahlund von Boxen. Darüber hinaus sinkt die transportierte Energie schon wieder.
Ich versuche immer Boxen so aufzustellen, dass ich mit der Hauptabstrahlrichtung auf die hinterste zu beschallende Fläche "Ziele".

Quasi vorgestellt als wäre die Abstrahlung nur ein Laser, mit dem ich auf den entferntesten Punkt ziele, der noch zu beschallen ist.
Denn in der Entfernung fällt der Pegel am meisten ab, hier muss ich die meiste akustische Energie hinschießen.
Rundrum ist die Schallstrecke kürzer, der Pegel fällt nicht so stark ab, also bedarf es weniger Energie um den Schall äquivalent laut dorthin zu bringen.

Dabei geht natürlich auch Schallenergie in Richtung Decke, das stört aber nicht und kann auch gewollt sein, um über Reflektionen den Schall weiter zu tragen, oder um mehr Hall zu haben. Jedenfalls ist es nicht schlimm ;)
 
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Neben den akustischen Aspekten solltest du auch berücksichtigen, wohin beim Schrägstellen der Schwerpunkt der Box wandert.

Je größer der Neigungswinkel, um so weiter wandert der Schwerpunkt von der Stativmitte weg und um so weniger kippsicher ist der ganze Aufbau.
 
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Hi,

stell die Box doch mal auf nen Tisch, CD auflegen und lote den Beam aus.
(3-4m Abstand, seitlich in und her gehen)
Der ist bei vielen Boxen relativ eng.
Zum Monitoring machen ein paar Grad schon viel aus.
Wenns nach draußen strahlen soll, dann haben wir die Tops nur in Ausnahmefällen
(hohe Bühne) hinten etwas unterlegt (Gesicht nach unten).

Bei der PA ist das oft besser, wenn die Tops etwas über die Köpfe der Leute
strahlt, die direkt an der Bühne stehen.
Ich laß mich aber auch gerne von den Profis korrigieren :D


cheers, fiddle
 
Bei der PA ist das oft besser, wenn die Tops etwas über die Köpfe der Leute
strahlt, die direkt an der Bühne stehen.

Hallo fiddle,

die hohe Aufstellung der Boxen (auf Stativen) können wir hier wohl als gegeben ansehen. Das eigentliche Problem von Calaway65 setzt aber genau da an:

Nehmen wir eine Box, die in der Vertialen eine Abstrahlung von 60° hat, also bei waagerechter Aufstellung aus der horizontalen 30° nach oben und 30° nach unten.
Neige ich diese Box mittels Schrägsteller 15 ° nach unten, dann strahlt die Box 45° unterhalb der Waagerechten, aber immer noch 15° oberhalb der Waagerechten. Befindet sich der Hochtöner dieser Box aber in ca. 2m Höhe, ist davon auszugehen, dass sich kein Publikum in diesem Bereich zwischen waagerecht und 15° nach oben aufhällt. Dieser Bereich erreicht also nie das Publikum (jedenfalls nicht, wenn es keine Empore o.ä. gibt).

Theoretisch wird also dieser Bereich der Abstrahlung nicht benötigt, jedenfalls nicht, wenn es nur Schrägsteller mit max. 15° Verstellwinkel gibt.

Anders sieht es dann schon aus, wenn die Box dafür ausgelegt ist, geflogen zu werden und auch die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind (Fachwissen, Befähigung und bauliche Einrichtngen). Dann lassen sich Lautsprecherboxen auch exakt nach ihrer Abstrahlcharekteristik ausrichten.

Dass es neben diesen akustischen Überlegungen auch noch weitere gibt, z.B. statische, darauf habe ich weiter oben ja schon hingewiesen.
 
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Ok, das verstehe ich.

Ich meinte nur, wenn man die Boxen weiter neigen würde, um eine Bessere Ausbeute zu bekommen,
dann könnten lokal einige Zuhörer ziemlich derb beschallt werden.

Mal ne andere Frage: würde denn eine Reflektor-Platte was bewirken? Also so ähnliche Blendflügel
wie bei nem spot. Das wäre so ne Art Horn-vorsatz.


cheers, fiddle
 
... wenn man die Boxen weiter neigen würde, um eine Bessere Ausbeute zu bekommen,
dann könnten lokal einige Zuhörer ziemlich derb beschallt werden.
Bei Lautsprecherboxen mit einigermaßen guten Hochtonhörnern sollte die abgestrahlte Energie innerhalb des angegebenen Abstrahlbereichs relativ gleichmäßig sein.

Den Effekt, dass es vorn lauter ist als hinten, wirst du nur durch sehr hohe Aufstellung und entsprechender Schrägstellung entgegenwirken können (oder mit Delaylines). Aber da sind wir dann wieder bei statischen Aspekten ... (ich wiederhole mich)

... würde denn eine Reflektor-Platte was bewirken? Also so ähnliche Blendflügel wie bei nem spot.
Diese Flügel haben weniger die Aufgabe, das Licht zu reflektieren sondern mehr, den Strahlengang zu begrenzen.
Das wäre so ne Art Horn-vorsatz.
Der ist an den Hochtönern ja schon vorhanden.
 
Wir benutzen für die Tops diese Kurbelstative:
https://www.thomann.de/de/millenium_bls_2700.htm
Damit bekommen wir die Boxen locker auf ca. 2,50-3 Meter Höhe (Boxenunterkante).
Dann noch die K&M Schrägsteller dazu.

Damit stehen die Boxen (RCF ART) 1.bombensicher und 2.kannst du damit eine ziemlich große Fläche sehr gleichmäßig abstrahlen. Der Unterschied im Vergleich zu gerade ausgerichteten Boxen auf den normalen, wackligen Boxenstativen die grade mal so über die Köpfe der Zuhörer gehen ist deutlich.
Erst bei langgezogenen Lokationen - wie z.B. Festzelt oder auch Open Air - oder wenn es richtig knallen muss, benutzen wir ein zweites Delay-Pärchen.
 
Erst bei langgezogenen Lokationen - wie z.B. Festzelt oder auch Open Air - oder wenn es richtig knallen muss, benutzen wir ein zweites Delay-Pärchen.

Weil ich sowas bisher nicht kenne, bin da Noob:
Funktioniert das etwas so:
Bühne + PA + im Abstand von ca. 20m nochmal Boxen, die dann per Verzögerung
(Abstand/Schallgeschwindigkeit) auf die Schallquelle (Bühne) eingestellt werden.

:gruebel: dazwischen wirds etwas schwierig..


cheers, fiddle
 
genau so gehts :)
vorne wirds nicht so laut und hinten kommt alles sauber und ohne Echo-Effekt an
Die Verzögerung macht bei uns ein billiger Behringer Shark DSP110. Einfach die Meterzahl einstellen - fertig.

Um ganz genau zu sein: am Yamaha MG-Mischpult gibts zusätzlich zu den normalen L/R-Ausgängen noch einen Mono-Ausgang. Dort gehen wir raus, in den Shark rein, Meterzahl einstellen, hinten über Y-Kabel auf die beiden RCF Delay-Boxen und: grinsen.
Und am Mischpult kannst du die vorderen und die Delay-Boxen dann ganz einfach und bequem separat in der Lautstärke regeln.
 
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Die Theorie dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Haas-Effekt

€: Vor allem bei Sprachbeschallung oder VAs mit Ansprachen etc. ist es sinnvoll, die Delay Line schon bei deutlich <20m zu setzen, um eine gleichmäßigere Beschallung zu erreichen. Und wenn nötig mit mehreren Delay Lines zu arbeiten. (Ist halt auch wieder ne Kostenfrage...)

MfG, livebox
 
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Danke Jungens :great:
 
Fasse also zusammen:

Viel mehr als 15° Neigung funktioniert aus statischen Gründen nicht, reicht aber trotzdem aus, um halbwegs gleichmäßig beschallen zu können!?
 
Viel mehr als 15° Neigung funktioniert aus statischen Gründen nicht, reicht aber trotzdem aus, um halbwegs gleichmäßig beschallen zu können!?

Mehr macht kein Sinn. Wenn mehr benötigt wird, stehen die Dinger nicht mehr auf Stativen. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Von Monacor gibt es einen Schrägsteller der bis 90° macht ;)
 
Mehr macht kein Sinn. Wenn mehr benötigt wird, stehen die Dinger nicht mehr auf Stativen. (Ausnahmen bestätigen die Regel)

Warum das? Wenn ich die Box nur um 15° neige habe ich doch immer noch jede Menge Signal, dass gegen die Decke strahlt, Stativ hin oder her!

Von Monacor gibt es einen Schrägsteller der bis 90° macht ;)

Interessant. Haste mal grad nen Link parat? Irgendwie finde ich das gute Stück grad nicht selber.
 

Lies dir den zweiten Post in diesem Thread noch mal durch. Evtl. hast du den übersehen ;)

Die meiste akustische Energie befindet sich im Zentrum der Abstrahlund von Boxen. Darüber hinaus sinkt die transportierte Energie schon wieder.
Ich versuche immer Boxen so aufzustellen, dass ich mit der Hauptabstrahlrichtung auf die hinterste zu beschallende Fläche "Ziele".

Quasi vorgestellt als wäre die Abstrahlung nur ein Laser, mit dem ich auf den entferntesten Punkt ziele, der noch zu beschallen ist.
Denn in der Entfernung fällt der Pegel am meisten ab, hier muss ich die meiste akustische Energie hinschießen.
Rundrum ist die Schallstrecke kürzer, der Pegel fällt nicht so stark ab, also bedarf es weniger Energie um den Schall äquivalent laut dorthin zu bringen.

Dabei geht natürlich auch Schallenergie in Richtung Decke, das stört aber nicht und kann auch gewollt sein, um über Reflektionen den Schall weiter zu tragen, oder um mehr Hall zu haben. Jedenfalls ist es nicht schlimm ;)


Interessant. Haste mal grad nen Link parat? Irgendwie finde ich das gute Stück grad nicht selber.

http://www.monacor.de/produkte/bueh...auflistung/produktdetailseite/?artikelid=5690

1. Die Dinger taugen nicht viel. Die alten Aktivkübel habe ich mit denen gewingelt. Meine jetzigen Lautsprecher (25Kg) tue ich da nicht mehr drauf.
2. Ich habe noch nie mehr als ~10° gewinkelt.

[edit] So wie das aussieht haben sie die Wingkler verändert. Meine haben noch eine Verzahnung zwischen den Klemmplatten. Dieser hier scheint nur noch durch eine kraftschlüssige Verbindung zu halten. Das halte ich für gefährlich. Wenn man überlegt, das Ding sackt ab und der LS kommt wie aus Harrys Beispiel aus 3m runter -> Das Ding würde ich nie benutzen
 
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Ich besitze die gezahnten Schrägsteller von Monacor und bin damit zufrieden. Die Qualität ist für den preis gut, die Teile sind aus massivem Stahl, die Verzahnung verhindert ein "Durchrutschen" und die Schweißnähte sehen ordentlich aus.
 
1. Die Dinger taugen nicht viel. Die alten Aktivkübel habe ich mit denen gewingelt.

...

So wie das aussieht haben sie die Wingkler verändert. Meine haben noch eine Verzahnung zwischen den Klemmplatten. Dieser hier scheint nur noch durch eine kraftschlüssige Verbindung zu halten. Das halte ich für gefährlich. Wenn man überlegt, das Ding sackt ab und der LS kommt wie aus Harrys Beispiel aus 3m runter -> Das Ding würde ich nie benutzen

Zumal eine UVP von 15,49€ auch nicht unbedingt vertrauenserweckend ist. :D
 
[edit] So wie das aussieht haben sie die Wingkler verändert. Meine haben noch eine Verzahnung zwischen den Klemmplatten. Dieser hier scheint nur noch durch eine kraftschlüssige Verbindung zu halten. Das halte ich für gefährlich. Wenn man überlegt, das Ding sackt ab und der LS kommt wie aus Harrys Beispiel aus 3m runter -> Das Ding würde ich nie benutzen

Ich besitze die gezahnten Schrägsteller von Monacor und bin damit zufrieden. Die Qualität ist für den preis gut, die Teile sind aus massivem Stahl, die Verzahnung verhindert ein "Durchrutschen" und die Schweißnähte sehen ordentlich aus.

Zumal eine UVP von 15,49€ auch nicht unbedingt vertrauenserweckend ist. :D

Was bedeutet das? Das wenn sie doch mal brechen, es wenigstens günstig war? :rolleyes:

Ich möchte den Thread noch mal aufwärmen. Nach der Diskussion hier habe ich Monacor eine Email geschrieben und mein Anliegen geschildert. Ich muss zugeben, ich hatte das Thema schon so gut wie vergessen, nicht so Monacor. Die Firma hat mich gerade angerufen und mir für die Anregung gedankt. Versichern können sie mir, dass die aktuellen Schrägsteller eine Verzahnung haben.
Außerdem stimmen sie in der konstruktiven Frage zu und werden den Schrägsteller ab der nächsten Werbeausgabe auf 10 Kg Zulässigkeit reduzieren :) Ich find es klasse wie Monacor immer wieder auf Kritik und Meinungen reagiert :great:
 
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