Schwacher Ring- und kleiner Finger/Fingersatz

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Hallo Leute ;)

Ich habe ein "großes" Problem beim Klavierspielen: meine Fingerhaltung und Fingersatz...

Sobald ich am Digitalpiano ein Stück spiele,heben sich mein Ring- und kleiner Finger automatisch.Dadurch sieht es nicht so "sauber" aus:redface: *Wisst ihr,was ich damit meine?!*
Gibt es Übungen,die ich mit meinen schwachen Finger trainieren kann?

Ich spiele meist nach Gehör und wie soll denn der Fingersatz sein?
In Notenbücher stehen direkt Die Nummer der jeweiligen Finger...glaube ich zumindest :rolleyes:

Und muss man mit den Fingerkuppen die Tasten anschlagen?
Bei mir wird es automatisch nicht so sein...
Wenn ja,dann wasfür Übungen kann man durchgeführen?

Danke für eure Hilfe:hat:
 
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Moin,

um das Problem beurteilen zu können (vor allem, ob es denn überhaubt eins ist) und sinnvolle Tipps zu geben, bräuchte ich ein klares Bild von der Bewegung, das sich mit Worten nur schwer vermitteln lässt, ein Video wäre da effektiver.

Generell kann ich aber von irreführenden Begriffen wie »Fingerkraft« oder dergleichen abraten. Erstens nämlich sitzen die meisten Muskeln, die die Finger bewegen, im Unterarm, zweitens liegt der Schlüssel zu einer sinnvollen Klaviertechnik zum allergrößten Teil in der Koordination und drittens werden die äußeren beiden Finger immer »schwächer« sein als die drei inneren, das ist auch bei Profis so. Was also trainiert werden muss ist nicht etwa die Kraft, sondern vielmehr die gezielte Kontrolle. Paradoxerweise sind isolierte Übungen da nur von sehr begrenztem Wert, können aber sinnvoll sein, wenn man sie sparsam dosiert. (Wer mit isolierten Übungen übertreibt, setzt vielmehr seine Gesundheit aufs Spiel.)

Meines Erachtens gibt es für die richtige Technik nur ganze zwei ausschlaggebende Fragen: 1. Hört es sich gut an? 2. Fühlt es sich gut an? Wenn Du überwiegend nach Gehör spielst, hast Du in Bezug auf die erste Frage schon einmal eine gute Basis. Bei der zweiten Frage kann ich Dir wie gesagt nur sinnvolle Tipps geben, wenn ich ein genaueres Bild der von Dir beschriebenen Bewegung habe.

P.S. 1. Ob nur die Fingerkuppe die Tasten berühren soll, hängt vor allem davon ab, wie weit oder eng Du den Begriff »Fingerkuppe« fasst. Da spielt einmal eine Rolle, dass sich etwa die Spielbewegung des Daumens grundlegend von der der anderen Finger unterscheidet. Die langen Finger nämlich greifen zum Spielen und bewegen sich seitwärts, um sich zur jeweiligen Taste zu begeben, der Daumen hingegen bewegt sich seitwärts zum Spielen und vollzieht die Greif- und Streckbewegungen hauptsächlich zu Positionierung. Dadurch betätigt der Daumen die Taste streng genommen hauptsächlich mit dem Nagelfalz und der ihn zur Kuppe hin umgebenden Haut.

Die Fingerkuppe hat den Vorteil, dass dort überdurchschnittlich viele Sensoren konzentriert sind, außerdem nutzt man beim Spiel mit der Kuppe alle verfügbaren Muskeln von der Körpermitte (und zum Teil schon von den Füßen) bis zu den Fingern aus. Dadurch lässt sich die Bewegung und damit der Klang sehr präzise beeinflussen. Das heißt aber nicht, dass alle anderen Hautpartien vor allem der Finger jetzt ein Tastenberührungsverbot hätten. Es gibt sogar musikalische Wendungen, die sich am besten mit ziemlich flachen Fingern gestalten lassen.

P.S. 2. Die Fingersätze in Noten sind immer nur ein Vorschlag, der manchmal sehr gut sein kann, manchmal aber auch nur bestimmten Lehrmeinungen folgt, die für den jeweiligen Spieler sogar völlig unpassend sein können. Fingersatz entsteht eigentlich immer erst in dem Moment der Konfrontation des individuellen Spielers mit dem Instrument und der Musik, die er darauf spielen will. Das heißt, dass für unterschiedliche Spieler zum Teil unterschiedliche Lösungen sinnvoll sind.
 
Grund: P.S. 1 und 2
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

um das Problem beurteilen zu können (vor allem, ob es denn überhaubt eins ist) und sinnvolle Tipps zu geben, bräuchte ich ein klares Bild von der Bewegung, das sich mit Worten nur schwer vermitteln lässt, ein Video wäre da effektiver.

Generell kann ich aber von irreführenden Begriffen wie »Fingerkraft« oder dergleichen abraten. Erstens nämlich sitzen die meisten Muskeln, die die Finger bewegen, im Unterarm, zweitens liegt der Schlüssel zu einer sinnvollen Klaviertechnik zum allergrößten Teil in der Koordination und drittens werden die äußeren beiden Finger immer »schwächer« sein als die drei inneren, das ist auch bei Profis so. Was also trainiert werden muss ist nicht etwa die Kraft, sondern vielmehr die gezielte Kontrolle. Paradoxerweise sind isolierte Übungen da nur von sehr begrenztem Wert, können aber sinnvoll sein, wenn man sie sparsam dosiert. (Wer mit isolierten Übungen übertreibt, setzt vielmehr seine Gesundheit aufs Spiel.)

Meines Erachtens gibt es für die richtige Technik nur ganze zwei ausschlaggebende Fragen: 1. Hört es sich gut an? 2. Fühlt es sich gut an? Wenn Du überwiegend nach Gehör spielst, hast Du in Bezug auf die erste Frage schon einmal eine gute Basis. Bei der zweiten Frage kann ich Dir wie gesagt nur sinnvolle Tipps geben, wenn ich ein genaueres Bild der von Dir beschriebenen Bewegung habe.


Danke für die hilfreiche Antwort :)
 
Das passiert vielen, dass sich Ring- und kleiner Finger gerne "verselbstständigen". Liegt an der kleinen körperlichen Fehlkonstruktion, dass sich beide Finger eine Sehne teilen müssen und diese meist auch nicht besonders trainiert und manchmal auch zu kurz ist. Bei Gitarristen sieht man das sogar teils noch viel extremer: Ring- und Mittelfinger gleiten wie auf einer Welle über Saiten und Bünde. Sobald mit dem Ring- oder kleinen Finger gegriffen wird, lupft dieser kurz an und drückt erst dann zu. Probleme bereitet dies nicht, der Kopf und alle anderen Beteiligten sorgen trotzdem dafür, dass der Ton genau im richtigen Moment erklingt.
 
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