Schwere Songs bei Seite legen?

  • Ersteller Greenhorn89
  • Erstellt am
G
Greenhorn89
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.08.13
Registriert
09.03.13
Beiträge
7
Kekse
0
Hallo Leute,

erstmal muss ich loswerden, dass ihr hier ein geniales Forum aufgebaut habt. Lese jetzt auch schon eine Weile mit und es wurd mal Zeit sich anzumelden.

Zu meiner Frage: Ich bin blutiger Anfänger, 23 Jahre alt und habe vor ca. 7 Monaten meinen teuren PC gegen ein E-Piano getauscht(YDP-161). Bester Tausch meines Lebens :) Da ich aber schnell die Lust verliere, wenn mir etwas leicht fällt, habe ich direkt angefangen mit kompletten Songs, habe aber mittlerweile auch einen Lehrer, mit dem ich nun ein Lernbuch durchgehe. Mein 2. Lied, was ich unbedingt können wollte war He's a pirate. Die Noten kriege ich nun etwas langsamer gespielt, jedoch hört es sich dank ausgesprochen toller Rhythmik sehr bescheiden an :) Bei schweren Stücken habe ich aber die Motivation, sogar meherere Stunden am Tag zu üben nach der Arbeit. Mittlerweile bin ich Recht sicher, dass es sinnlos ist, sich zu Beginn so etwas schweres auszusuchen,aber ich übe ja auch nicht nur dieses Lied. Aber generell würde ich gerne wissen, wie ihr es handhabt. Soll ich schwere Stücke lieber zur Seite legen, bis mein Leistungsstand mir erlaubt, solche Lieder irgendwann Recht leicht zu erlernen? Oder macht es vielleicht sogar Sinn, schwerere Stücke zu üben? Ich bin mir halt sehr unsicher, wie ich am schnellsten an mein Ziel komme, irgendwann Lieder von den Noten Recht schnell abspielen zu können, oder sogar nach Gehört etwas zu Stande zu bekommen.

Würde mich freuen, was von euch zu hören,

Grüße
 
Eigenschaft
 
Hi Greenhorn,

willkommen im Forum!

Bin zwar Bassistin, habe aber früher Keyboard gespielt und spiele noch andere Instrumente - und habe festgestellt, dass ich bei allen gleich vorgehe, egal auf welchem Könnensstand ich mich befinde und welches Instrument ich spiele:

1. Die leichten Lieder, die ich entweder sofort oder beim spätestens beim dritten Mal flüssig und mit "Groove" spielen kann, packe ich weg, benutze ich, wenn ich mal entspannt daddeln möchte
2. die schweren Lieder, bei denen ich mich abstrampel und überhaupt nicht packe, auch wenn ich das Tempo auf üble 20bpm drossel, kommen in den "später"-Ordner
3. alle anderen Lieder, die mal mehr, mal weniger weit über meinem Niveau liegen, von denen ich aber annehme, dass ich sie in absehbarer Zeit (1-5 Wochen) erlernen kann, bleiben im Übungsprogramm. (Meist übe ich so zwei bis fünf Lieder). Die Einschätzung mit der "absehbaren Zeit" kam bei mir irgendwann mal durch, inzwischen schätze ich schon recht gut. Und wenn ich daneben liege, übe ich eben länger. whistle


Ob diese Herangehensweise nun für dich sinnvoll ist oder nicht, kann ich nicht sagen, weil jeder anders tickt - insofern kann ich dir nicht sagen, wie du üben "sollst" ;)
Aber wenn du weißt, dass du bei einfachen Liedern schnell die Lust verlierst, würde ich diese sein lassen. Wenn kein Spaß da ist, lässt dich irgendwann die Motivation in Stich, und Motivationslosigkeit führt häufig zu herrenlosen Musikinstrumenten.

Auf jeden Fall: Glückwunsch zum Tausch! Du hast den besseren Deal gemacht, behaupte ich mal.:D

Liebe Grüße und viel Spaß mit dem E-Piano.
Ayeelah
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey, danke für die schnelle und hilfreiche Antwort :)
Schön zu lesen, wie du mit dem Schwierigkeitsgrad der verschiedenen Stücke umgehst. Hört sich sehr sinnvoll an, und werd es wohl auch so machen in Zukunft. Eine Frage hätte ich noch: Versuche im Moment Requiem for a dream zu lernen und wie es aussieht, muss dort der Mittel und Zeigefinger, zwischen ein fis, gis, und h. Dabei drücke ich aber immer die schwarzen Tasten mit runter (habe ziemliche Wurstfinger)..Gibts da ein Trick, oder Instrumente mit weiterem Zeilenabstand?

Grüße und nochmals danke
 
Hallo!
Hm, bin nicht sicher, ob ich dich korrekt verstehe. Kenne das Lied leider nicht. Bei ultimate-guitar gibt es zwar eine Tabulatur, finde aber keine Stelle, die deiner Beschreibung zu entsprechen scheint.

Meinst du, du spielst ein G ("zwischen gis und fis") und das h? Oder die Akkorde? Oder drückst du gis und fis mit dem Mittelfinger gleichzeitig herunter? Oder ganz etwas anderes? :nix:
Oder magst du mir die Notenstelle mal per PN schicken, dass ich mir das ansehen kann?

Ansonsten habe ich so ein Problem nicht wirklich gehabt, weil meine Finger recht dünn sind. Würde sonst vorschlagen, zu versuchen, die Engpässe zwischen den schwarzen Tasten zu vermeiden und weiter vorne zu spielen, aber ob das an dieser Stelle hilft, kann ich nicht sagen.

Liebe Grüße,
Ayeelah
 
Hallo Greenhorn,

"Übe immer das Stück, von dem Du heute glaubst, daß Du es in 10 Jahren noch nicht wirst spielen können", war die Devise meines Klavierlehrers.
Ich würde das Stück also weiter üben, es wird Dich auf irgendeine Weise vorwärtsbringen. Aber gebe Dir dafür auch Zeit, es kann sein, daß das ein paar Jahre (!) braucht, bis es wirklich vernünftig klingt.

Andererseits sind auch einfache Stücke notwendig, da man hierbei die elementaren Spieltechniken zunächst besser lernen kann, weil man sich nicht so stark auf die schweren Noten konzentrieren muß.

Des weiteren brauchst Du auch ein Erfolgserlebnis, also ein oder mehrere gut klingende Stücke, die man relativ schnell erlernen kann. Häufig klingen die richtigen Anfängerstücke etwas lahm. Deshalb empfehle ich Dir aus dem klassischen Bereich die Etüden von Friedrich Burgmüller, im Bereich Jazz, Blues und Gospel das Heft "Jazz, Rags and Blues" von Martha Mier. Die Sachen klingen toll, sind nicht zu schwer und nicht zu lang, so daß man relativ schnell ein paar von denen spielen kann. Außerdem bringt es viel Erfahrung, wenn man mehrere Stücke in verschiedenen Stilen und Tempi lernt. Diese Erfahrung verpasst man, wenn man sich nur auf ein längeres, schwierigeres Stück konzentriert.

Mein Tipp ist also: Fahre mehrgleisig. Richtig schwere Sachen, aber nicht mit dem Anspruch, sie in 2 Monaten spielen zu können, einfachere Stücke, um sich auf die Technik konzentrieren zu können und ein paar Stücke, die gut spielbar sind, gut klingen und die man auch mal jemandem vorspielen kann der sagt: Hey, Du spielst doch Klavier, spiel mal was!

wie es aussieht, muss dort der Mittel und Zeigefinger, zwischen ein fis, gis, und h. Dabei drücke ich aber immer die schwarzen Tasten mit runter (habe ziemliche Wurstfinger)..Gibts da ein Trick, oder Instrumente mit weiterem Zeilenabstand?

Du kannst versuchen, die ganze Hand mit dem Unterarm etwas nach Aussen zu drehen, dabei aber die Finger auf den Tasten zu lassen. Dadurch spielst Du nicht mehr mit der Fingerkuppe, sondern etwas seitlich davon (bei der rechten Hand also mit der rechten Seite der Fingerkuppe.) Die Finger sind in der Regel von der Seite gesehen etwas schmaler als von oben gesehen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Oh toller Beitrag! Jazz, Rags and Blues wurde direkt mal bestellt :) Du hast so ziemlich alles angesprochen, was mir auf der Zunge lag. Vielen vielen Dank, hat mir sehr weitergeholfen!

Schönen Sonntag euch noch.
 
Super danke McCoy für den Buchtipp von Martha Mier! Lg Christian
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben