Schwierigkeiten beim auswendig lernen!

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Hallo Leute,

ich spiele schon relativ lange vor ca. einem Monate hab ich auch angefangen dazu zu singen. Klappt auch ganz gut wenn man erstmal beides gleichzeitig auf die Reihe kriegt.
Aber ich habe Probleme beim auswendig singen. Ich könnte von mehreren Songs den kompletten Text auswendig aufschreiben und auswendig singen allein würde vermutlich auch funktionieren, aber
wenn ich beides gleichzeitig probiere komme ich immer wieder mit den Zeilen durch einander (singe z.B. eine Zeile aus Verse 2 in Verse 1).
Außerdem hab ich das Gefühl desto mehr ich über desto schlimmer wird es.
Kennt ihr vielleicht Übungen oder Lernmethoden mit denen ich mein Problem beheben könnte oder wart ihr mal in der selben Situation und wenn ja wie habt ihr das Problem gelößt.

Vielen Dank schon mal im vorraus.
 
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Hallo,
mit diesem Problem bist Du nicht allein und jeder muss eine passende Lösung für sich selbst finden.

Für mich hat sich folgendes als praktikabel erwiesen:
Ich bearbeite den Text für mich so, dass ich ihn flüssig sprechen kann. Silben, die für mich Stolperstellen darstellen versuche ich zu entschärfen.
Dann lese ich den Text und versuche so viel wie möglich zu behalten. Ganz wichtig sind für mich dabei die Anfänge der Strophen.
Auch hilft am Anfang den Text auswendig zu schreiben.
Dann spreche ich den Text auswendig in Originalgeschwindigkeit und Rhythmus. Dabei bewege ich mich im Takt.
Wenn das klappt, dann spiele ich das Instrument dazu, die Parts müssen aber natürlich auch schon richtig sitzen.
Aber auch hier gilt: Es gibt keine Tricks, man kann die Methode so gut es geht optimieren, aber letztendlich muss alles konsequent und fleissig geübt werden.

Gruß
 
Es hilft, zu wissen, was im Text passiert. Wenn man die Story vor dem inneren Auge, hat man auch Bilder im Kopf. Und Bilder kann man sich einfacher merken als zusammenhanglose Worte.

Das spielt natürlich bei fremdsprachigen Texten eine größere Rolle.
 
Mir hat es geholfen, den Text in kleine Parts zu unterteilen und diese dann immer zu wiederholen und diese zum Schluss dann zusammenfügen. Denn: Was man oft genug wiederholt prägt sich ein! :)
 
ich würde mich kingmar anschließen. sing erst 10x strophe 1, dann 10x strophe 2 etc.

wenn dir das zeilenverwechseln bei einem auftritt passiert, gibts allerdings nur eins: weiter machen, sich nichts anmerken lassen.

was übrigens meinst du mit "beides gleichzeitig"? gitarre spielen und singen? da würde ich empfehlen, nochmal so anzufangen, wie du ein komplett neues stück anfangen würdest: gaaaanz langsam aber immer 100% richtig.
 
Ich verstehe dich auch so, dass du ein Instrument spielst und parallel dazu singen möchtest, oder?
Wenn ja empfehle ich dir erstmal beide Teile einzeln zu üben, bis diese perfekt klappen. Es bietet sich an das Instrument aufzunehmen(solange du das schon perfekt spielen kannst) und mit der Aufnahme singen, dann gewöhnst du dir schonmal an die Musik beim Singen im Hintergrund zu haben. Als letztes musst du halt beides kombinieren.
Beim Üben ganz wichtig. Wenn du einen Fehler machst dann mach nicht weiter! Sonst prägt sich dein Gehirn evtl. diesen Fehler ein und dann wird das mit dem Auswendig lernen nicht einfacher. Also wie schon erwähnt in kleinen Stücken, das kann auch ein Teil einer Strophe/Refrain sein.
Bei einem Auftritt ist das natürlich was anderes, da heißt es nach einem Verspieler/-singer einfach nix anmerken lassen ;)
 
Ich spiele zwar kein Instrument parallel, aber was für mich enorm wichtig ist, ist jeweils das erste (oder die ersten Paar) wort(e) in der Zeile, dann läuft meist auch die restliche Strophe von allein.
Sprich, mein tipp: einfach vll mal alle jeweils ersten 1-3 Worte einer Strophe untereinander aufschreiben und sich nur diese Anfänge einprägen
 
Was noch fehlt: entstress dich!
Stress produziert Nor-Adrenalin und Cortisol, was dich zwar wacher und "aufmerksamer" für Gefahrensituationen macht (Tunnelblick), unterdrückt aber auch Dopamin, Acetylcholin und andere Neurotransmitter die für abstraktere Kognitionen nötig sind. Komplette Blackouts bei hohem Stress sind alles andere als selten, wir können nur noch auf das Repotaire unserer acrhaischen Grundmuster zugreifen: ANgriff - oder Flucht (das muss nicht Wegrennen oder zuschlagen sein -Türenknallen, Schmollen oder Beleidigen sind ebenfalls beliebte Stress-Antworten). Und wenn selbst diese "vergessen" sind, bleibt nur noch die Erstarrung. Permanenter Stress ohne wirkliche Erholungsphasen ist übrigens ein neuronaler Serienkiller der Extraklasse, Stichwort stressinduzierte hippokampale Atropie.

Und glaub mir, selbst Lern-Fehler machen ist Stress. Zwar vglw. geringfügiger Stress und sehr individuell wahrgenommen / ausgefiltert, aber es bleibt Stress, mit dem (nur scheinbar) paradoxen Effekt, das je-mehr-wir-uns-zusammenreissen, umso mehr Fehler produzieren.

Gewöhn dir an Fehler als Teil des Prozesses zu begreifen, nimm sie mit Humor, klopf dir auf die Schulter und zwar nicht trotzdem, sondern weil du welche gemacht. Das zeigt nämlich, das du etwas neues machst (oder Vergessenes wieder erlernst) und das ist idR etwas sehr Positives, das dir Respekt vor dir selber schenken sollte.
 
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Wow. Eine Beschreibung, welche chemischen Prozesse man vermeiden soll. Ich würde es kürzer formulieren: einfach üben. Der Stress verfliegt mit dem Fortschritt.
 

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