Seltsame Widerstands-Messwerte bei Strat Pickups

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Hallo zusammen,

Ich war lange nicht hier, aber jetzt hab ich ein Problem was mir den letzten Nerv raubt.

Ich habe zwei Strats hier - eine G&L und eine Fender. Beide original verdrahtet.

G&L - Potis alle auf, Messung am Ausgang ergibt die erwarteten Widerstände in Abhängigkeit der Stellung des PU-Wahlschalters. Soweit wie erwartet.

Fender - Potis alle auf, Messung am Ausgang ergibt immer 440kOhm, egal wie der PU-Wahlschalter steht. Wie kann das sein?!? Pickguard auf und nachgemessen - wenn das Volumepoti voll auf ist, dann messe ich auch zwischen rechtem und mittlerem Beinchen 440kOhm. Drehe ich das Volumepoti zu, dann erhalte ich die erwarteten Widerstände in Abhängigkeit der Stellung des PU-Wahlschalters zwischen rechtem und mittleren Beinchen.

Ist das irgendeine ganz besondere Fender-Strat-Spezialschaltung die ich so noch nicht kenne oder ist da irgendwas seltsam verkabelt? Klingen tut die Strat, nur ist sie im Vergleich zur G&L sehr viel leiser.
 
Beide original verdrahtet.

Ist das irgendeine ganz besondere Fender-Strat-Spezialschaltung, … oder ist da irgendwas seltsam verkabelt?
Tja, gute Frage: wie sieht die Schaltung denn aus?
 
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Hat die Fender evtl. ein Treble-Bleed, der die Messwerte verfälscht?
 
Klingt etwas nach Reverse-Wiring des Vol-Potis (Schleifer nicht an Klinkenbuchse, siehe 1.3-1.4).

Ein weiteres Symptom wäre dann, dass die Lautstärke der Fender beim Runterdrehen nicht so stark/schnell abfällt wie bei der anderen Gitarre.

Wobei sich die Messergebnisse dann eigentlich bei 0% Vol unterscheiden sollten. :gruebel:

Vll. doch mal ein Bild der Verdrahtung machen.
 
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Doch, der Schleifer geht an die Klinkenbuchse. Und ein Treble-Bleed ist auch dran. Ich mache mal ein Foto von der Schaltung, hoffentlich kann man was erkennen.
 

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Auf den ersten Blick würd ich sagen: stimmt so.
Aber deine Messung am Poti ist komisch:

Pickguard auf und nachgemessen - wenn das Volumepoti voll auf ist, dann messe ich auch zwischen rechtem und mittlerem Beinchen 440kOhm. Drehe ich das Volumepoti zu, dann erhalte ich die erwarteten Widerstände in Abhängigkeit der Stellung des PU-Wahlschalters zwischen rechtem und mittleren Beinchen.

Wenn du zwischen Schleifer und einem anderen Potikontakt misst, sollte dort doch in einer der Poti-Stellungen mal nahe 0 rauskommen. Da wäre es egal, was noch so angeschlossen ist.
 
Ein Treblebleed sofern er nur mit einem Kondensator aufgebaut ist verfälscht den Gleichstromwiderstand nicht. Ein Treble Bleed mit einem parallelen Widerstand verändert den von aussen messbaren Widerstand der Gitarrenschaltung nur unwesentlich, wirkt sich nur mit einer Änderung der Volume-Poti-Kennlinie aus.

Wenn man zwischen beiden Kontakten der Klinkenbuchse unabhängig von der Potistellung 440k misst, dann nehme ich an dass entweder die Verbindung von der Klinkenbuchse zum Poti defekt ist, oder der Schleifer des Potis hat keinen Kontakt zur Widerstandsbahn.

Ändert sich der Widerstand beim Drehen von 0 bis zu einem maximalen Widerstand 250k ...500k, dann liegt das Problem wahrscheinlicher im Schalter.
 
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Doch, der Schleifer geht an die Klinkenbuchse. Und ein Treble-Bleed ist auch dran. Ich mache mal ein Foto von der Schaltung, hoffentlich kann man was erkennen.
Ich finde nicht, dass das nach Originalverdrahtung aussieht. Eins der Potis ist anders als die anderen, das Gehäuse ist kleiner. Und dieses Geschlunze mit dem roten Kabel dran, das zu diesem Potigehäuse führt, sieht aus wie selbstgebrutzelt.
 
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Hmm, ich hab die Gitte direkt vom Händler gekauft. Ist aber schon viele viele Jahre her.
Wie gesagt, sie klingt tadellos, nur eben wesentlich leiser, aber das muss nicht an der Verdrahtung liegen, auch wenn die PUs ungefähr den gleichen Widerstand haben. Mir ist es nur jetzt im direkten Vergleich mit der G&L aufgefallen.

Tatsächlich wird sie sehr viel langsamer leiser als die G&L.

Ich denke, das kleinere Poti ist der Tatsache geschuldet, dass im Fach recht wenig Platz ist. Wenn man den Mica ein winziges Stück zur Seite biegt, dann stößt er schon so gegen den Korpus, dass das Pickguard nicht richtig drauf passt. Platz für ein größeres Poti ist da nicht.
 
Auf den ersten Blick würd ich sagen: stimmt so.
Auf den zweiten Blick wundert mich der Anschluss der Tonepotis. Der mit dem grünen Kabel ist doch in allen Stellungen aktiv, oder?
Sollte mit dem eigentlichen 'Problem' nix zu tun haben - ist aber auch komisch.

Sehr mysteriös. :gruebel:
Gibt's auch Potis, bei denen der Schleifer nicht der mittlere Kontakt ist? :nix:

Mess doch mal bei 0% und 100% Volume jeweils die Gleichstromwiderstände zw. folgenden Kontakten 1. links/mitte 2.. mitte/rechts 3. links/rechts (ohne den Poti zw. den 3 Messungen zu drehen).

Der Treble Bleed sorgt dafür, dass beim Vol-Runterdrehen mehr Höhen erhalten bleiben. Dass könnte auch erklären, warum die Gitarre langsamer leiser wird.
 
Potis, bei denen der Schleifer nicht der mittlere Kontakt ist?
ja,die haben aber meist mehr als 3 Kontakte

dieser masseklumpen mit dem roten kabel, laufen da alle PU massen usw zusammen?
vieleicht ein massekabel ab?
 
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Kabel sind alle dran. Wenn nicht ein Kabel an beiden Enden ab und irgendwo komplett verschwunden ist dann sitzt alles fest.

Ja, die PU-Massen laufen alle zusammen.

Die Tonpotis sind getrennt - das untere beeinflusst nur den Steg-PU und das obere nur den Hals-PU.

Die kompletten Messungen wie vorgeschlagen kann ich erst nächste Woche machen, bin das WE auf Tour (mit einer anderen Gitarre… :))
Aber aus dem Gedächtnis waren einige Messungen wie folgt:

Links - Masse
Mitte - Ausgang
Rechts - Eingang
100% - Volume auf
0%- Volume zu

Links - Mitte:
100%: 400k
0%: 0k

Mitte - Rechts:
100%: 400k (!!!)
0%: 6k

Kann es sein, dass das ein ‚Reverse‘-Poti ist? Gibt’s sowas? Verdrahtet ist es aber so wie ich es erwarten würde. Sehr seltsam. Die Beschriftung lautet, soweit ich das erkennen kann, Alpha A500kOhm.
 
Mitte - Rechts:
100%: 400k (!!!)
0%: 6k
m, das währe eventuell , wenn die masse am Poti korrekt, eine interne verscmutzung (oder verbrutzelt ) am massekontakt oder schleifer des Poties
 
Ich kann es mir auch nicht erklären. Wie gesagt, funktionieren tut sie einwandfrei und sie klingt wie sie soll. Nur der Output ist im Vergleich zur G&L sehr viel geringer. Aber die hat auch sehr outputstarke PUs. Werde mal die Spannungen im Vergleich messen wenn ich wieder da bin.
 
also der schleifkontakt ! dadurch wirds auch etwas leiser, alerdings nur 6k?
(isch würd mir n guten Poti besorgen, am besten 1M, der belastet den PU etwas weniger)




bis dann denn
 
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Die Tonpotis sind getrennt - das untere beeinflusst nur den Steg-PU und das obere nur den Hals-PU.
Sicher? Auf dem Bild sieht es so aus, als wären am 3-Way das grüne Kabel zum unteren Tone-Poti und das rote zum Vol-Poti dauerhaft verbunden.

Das mit dem Schleiferproblem (Kontaktwiderstand bei 100%) scheint pausibel, dann müsste sich die konkreten Werte bei 100% aber auch um etwa 6k unterscheiden (bspw. 400k und 406k).

Kann es sein, dass das ein ‚Reverse‘-Poti ist? Gibt’s sowas?

Ja, für Linkshänder-Gitarren. Aber das würde das 'Problem' nicht erklären.

also der schleifkontakt !
(isch würd mir n guten Poti besorgen, am besten 1M, der belastet den PU etwas weniger)
Schleifkontakt scheint ein guter Tipp. Zum Testen kann man ja mal den Hot-Klinkenanschluss von der Mitte auf die Nicht-Masse-Seite des Potis umlöten. Dann wäre Vol 100% fix ohne Probleme mit Schleifer. Wahrscheinlich ist die Gitarre dann lauter als jetzt bei Vol 100%.

Aber warum 1M? Sind bei einer SSS-Strat nicht 250k üblich? Würde 1M nicht zu schrill?
 
Grund: rs
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Auch wenn es dem zur eigentlichen Problemstellung nichts beiträgt mochte ich aber trotzdem noch einmal zu bedenken geben dass Fender meines Wissens nach im Normalfall keine Alpha-Potis verbaut(e). Silver Micas habe ich ab Werk auch noch bei keiner Fender gesehen. Für mich schaut das nicht nach einer Originalschaltung aus (siehe zB auch die zusammengebundenen statt gekürzten Pickupananschlusskabel).
500k Vol kann man machen, ist halt sehr drahtig im Ton
 
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1.) Vielleicht wär eine Skizze (ich will nicht sagen "Schaltplan") klarer als die Fotos.

2.)
Für mich schaut das nicht nach einer Originalschaltung aus (siehe zB auch die zusammengebundenen statt gekürzten Pickupananschlusskabel).
glaube ich auch.
die zusammengebundenen Kabel, komische Lötspuren an dem erwähnten Poti, und am Schalter an sich ist auch schon rumgelötet worden.
D060C8FD-CA963219.jpeg
 
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+1: Das kommt so niemals aus einem Werk. Besonders schlimm ist das Klebewerk der Massekabel unten rechts auf dem Poti. Das würde ich so oder so nachlöten, sieht ja übel aus.
 

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