Seltsames Register - Ton erzeugen durch "Luft einziehen"?

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Birkenschubser
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Hallihallo!

Ich habe durch Zufall beim Singen entdeckt, dass ich auf etwas seltsame Art und Weise einen recht schrillen Ton produzierte:
Anstatt den Ton "aus sich hinaus zu singen", zog ich den Ton quasi in mich hinein, es ist sehr schwer zu erklären.
Jedenfalls stellte ich fest, dass ich plötzlich ein d#3/e3(!) hinbekam.
Manchmal gelang es gar nicht, manchmal ganz schwach und leise, manchmal aber verdammt laut und schrill.

In jedem Fall war es ziemlich anstrengend für die Stimmbänder, da der Kehlkopf nach einigen Versuchen sehr stark nach oben rutschte.

Das Ganze ist also absolut unausgereift, doch die Frage lautet dennoch:
Gibt es bei Männern noch ein anderes Register außer der Bruststimme, der Kopfstimme und dem Falsett?

Denn im Falsett bin ich am besten Tag auf g#2/a2 gekommen, heute kam ich aber eben erheblich höher.

Ich habe zwei Hörbeispiele angehängt
Zunächst kommt ein schriller Schrei über e3/f3, dann eine dünn klingende gleitende Tonfolge, der höchste Ton ein c#3.
 
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Das erste klingt wie ein abgestochenes Schwein :D
Was ich noch kenne bei Männern ist das Pfeifregister, aber das klingt anders als das 1., das 2. könnte das schon eher sein, aber das kenn ich nur mit mehr Fülle. Das klingt sehr dünn, irgendwie so als würdest Du sehr wenig Luft zuführen weil die Stimmbändern bei diesen Tonhöhen eine stärkere Spannung nicht aushalten..
 
Ja, es war auch sehr schwierig, überhaupt einen Ton zu erzeugen. :D
Als ich dann mehr Druck gegeben hab, kam dieses üble Geschreie zustande.
Doch in welchem Register kann dieser Schrei sein?
Wenn das Falsett ist, warum kann ich einen solchen Schrei nur durch "Luft einziehen" erzeugen?
Höchst suspekt. :screwy:
Das dünne Hörbeispiel gelang mir überhaupt nur einmal...
Oder vielleicht ist es wirklich das Pfeifregister, was durch meine völlig stmmunökonomische und ungezielte Luftzufuhr so seltsam klingt?
Einmal eben völlig überladen mit Druck, einmal deutlich "unterbelüftet"? :D
 
ich bin der meinung, dass das durch die taschenfalten erzeugt wird.
hatte das auch mal vor kurzem festgestellt und war total überrascht wie hoch man damit kommt :)
aber das trocknet doch ziemlich den hals aus oder?

http://www.gesanglehrer.de/de/pdf/jones/Pfeifregister.pdf

gruß soul
 
Von "Register" zu sprechen ist eigentlich nur sinnvoll, wenn es um (mehr oder weniger) klassischen Gesang geht. wir können ja mit dem Stimmapparat und dem Körper viele Geräusche verursachen, manche sogar mit Tonhöhen-Zuordnung. Aber wir können nur in wenigen Fällen von Gesang und Registern sprechen.
Was bei den Aufnahmen zu hören ist, sind Geräusche, kein Gesang.:redface:
 
Dirk, darum geht es nicht.
Der einzige wirkliche Unterschied zwischen Sprechen/Schreien/Quietschen und Gesang ist Kontrolle. ;)
Jeder unmusikalische Mensch kann im Falsett piepsen, es wird nicht weniger Gepiepse im Falsett, nur weil keine erkennbare Melodie zu hören ist.
Es lässt sich eben auch alles ausbauen, auch Randtöne kann man schließlich zum Klingen bringen.
Und die Fragestellung war nun hier, ob andere schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben, da die Produktion der Töne vom Tonansatz her doch ein wenig ungewöhnlich war.
 
Doch in welchem Register kann dieser Schrei sein? ...
Wenn das Falsett ist, warum kann ich einen solchen Schrei nur durch "Luft einziehen" erzeugen? ...
Oder vielleicht ist es wirklich das Pfeifregister, was durch meine völlig stmmunökonomische und ungezielte Luftzufuhr so seltsam klingt?
:D

Sorry, ich hatte die Fragen, in welchem Register der Schrei sein könne und ob es das Pfeifregister sein könne, als Fragen nach dem Register verstanden...:confused:
Einen Klang durch Luft einziehen zu erzeugen, ist nunmal eben kein Singen, darum auch keinem Gesangs-Register zuzuordnen. Das meinte ich mit meiner Antwort.
 
Ich bin nicht sicher, ob man diesen Text


Wort für Wort annehmen sollte!
Da überhaupt nur ein Nerv in die Taschenfalten führt, halte ich Zweifel für angebracht, ob man mit den Taschenfalten Tonfolgen oder gar Melodien singen kann...Normalerweise kann man mit den Taschenfalten nur stöhnen und seufzen! Eine Melodie in der Höhe mit der "Taschenfaltenstimme" fortzusetzen, wie der Autor es in einer seiner "Fallstudien" beschreibt, ist kaum vorstellbar.
Das Quitschen in Birkenschubsers Aufnahmen hingegen, könnte tatsächlich so erzeugt werden.
 
Holst Du wirklich Luft? Dann handelt es sich um sogenannte "Inhale Vocals" - da müsste es hier noch mehrerere Threads geben.
 
@ Ice Princess:
Ja, tatsächlich erzeuge ich den Ton, während ich einatme. :screwy:
Ich werde mal nach den Inhale Vocals suchen! :great:
Folgendes habe ich festgestellt: Der Kehlkopf geht bei dieser Tonerzeugung extrem nach oben, was für eine starke Anspannung der Stimmbänder spricht... Hmm...

@dirk:
Hmm, allerdings konnte ich beim "leisen" Quietschen der zweiten Hörprobe ja hoch- und runtergleiten, was dafür spricht, dass eine gewisse Kontrolle möglich ist.
Interessant ist das Ganze allemal. :confused: :D
 
Naja, dass der Kehlkopf nach oben geht bei höheren Tönen ist eigentlich mehr als normal, man braucht halt mehr Spannung..
 
Hallo Birkenschubser!!!!
Es ist nicht unnormal das man einen Ton in sich hinein ziehen kann. Das gibt es wirklich im Gesang! Mein Gesangslehrerin hat es mir so erklärt. Beim Gesang gibt es 2 verschiedene "Atmer". Der Ein- und der Ausatmer. Der Ausatmer hat die Stärke und bessere Gesangskraft beim ausatmen, dadurch werden Töne sauberer und einfacher. Der Einatmer hat dann die Stärke beim einatmen, wie es dann auch in deinem Fall wäre. Es gibt jeweils verschiedene Übungen um das zu trainieren. Leider kann ich dir nicht 100 % bestätigen ob du jetzt wirklich Einatmer bist, dazu müsste ich wissen wie man das berechnet. Aber ich möchte versuchen dir ein bisschen zu helfen. Es gibt ein Möglichkeit das ansatzweise herauszufinden....auch wenn das ein wenig verrückt klingt. Und zwar: wenn du auf beiden Beinen stehst, verlagerst du das Gewicht erst einmal auf das Rechte Bein (wie du bestimmt auch manchmal an ner Bushaltestelle stehst, sodass das Linke Bein bissel geknickt ist) und dann genauso auch mal auf das Linke. Jetzt solltest du mal beobachten, in welchen Bein du tiefer bzw gemütlicher stehst. Wenn du im Linken Bein tiefer stehst müsstest du Einatmer sein und beim Rechten Ausatmer. Vielleicht probierst du das mal aus. Es ist echt lustig, bei mir stimmte es.
 
Ach, das ist doch dieser solar-lunar Kram. Was man davon hält, ist eine andere Frage, aber da geht es jedenfalls nur um Tendenzen und hat mit Inhale Vocals nichts zu tun.

@dirk die Stimmbänder bzw. der gesamte Kehlkopf (bis auf eine Ausnahme die aussen am Kehlkopf sitzt) werden nur von einem Nerven innerviert. Trotzdem kann man Tonfolgen und Melodien führen. Es kommt auf die Impulsrate, Erregungsschwelle und Eigenschaft des Muskels und nicht auf die Anzahl der Nerven an.
 
@dirk die Stimmbänder bzw. der gesamte Kehlkopf (bis auf eine Ausnahme die aussen am Kehlkopf sitzt) werden nur von einem Nerven innerviert. Trotzdem kann man Tonfolgen und Melodien führen. Es kommt auf die Impulsrate, Erregungsschwelle und Eigenschaft des Muskels und nicht auf die Anzahl der Nerven an.

Nun ja, gerade das Zusammenspiel der vielen kleinen Muskeln und Nerven (innere UND äußere Kehlkopfmuskeln) macht es doch erst möglich, daß wir so diffenziert singen können... Ich bin kein Mediziner, darum kenne ich nicht jeden Nerv. Aber die verschiedenen Muskeln, die wir zum Singen benutzen (Kehlkopfsenker, -heber, Vocalis-Muskel, Muskeln der Stellknorpel) werden doch sicherlich nicht durch einen Nerven gesteuert...?!
Ich bezweifle darum, daß man mit den Taschenfalten richtig singen kann. Als "Ersatzstimmbänder" für die Klangerzeugung kann man sie, wie ich gelesen habe, schon trainieren, z.B. nach schwerer Kehlkopf-OP. Aber das genügt meines Wissens nur als Sprech-Hilfe, nicht für Kunstgesang, wie ich es in dem Aufsatz verstanden habe.

Zum Thema "Ein- oder Ausatem-Typ":
Das ist doch wohl mehr eine Empfindungs- und Wohlfühlfrage. Die Arbeit wird doch eindeutig beim Einatmen erledigt, indem das Zwerchfell (und andere Muskeln) kontrahiert, zusammenzieht. Das Ausatmen ist die Entspannungsphase, die man allerdings beim Singen zum "Stützen" nutzt, weil da ja der Ton entsteht.
Man singt (außer bei "inhale vocals", die aber kein Gesang im herkömmlichen Sinne, sondern eher Klangeffekte sind) nur beim Ausatmen! Da mußt Du bei der Gesangslehrerin etwas falsch aufgefasst haben.
 

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Bei dem im Artikel genannten Taschenfaltenpfeifregister stell ich mir das so vor, dass die Taschenfalten eben nicht allein schwingen, sondern gleichzeitig mit den echten Stimmfalten. Selbes gilt wahrscheinlich auch für dieses kratzig Joe Cocker mäßig singen. Die Taschenfalten selbst sind ja viel zu fett und fleischig und müssten, wenn sie alleine schwingen eher einen tiefen Ton erzeugen (growlen??). Auf jeden Fall entstehen die verschiedenen Tonhöhen ausgehend von den Stimmbändern durch die verschieden starken Spannungen, die durch die Impulsrate und nicht durch die Anzahl der Nervenenden reguliert wird. Ich hab keine Ahnung, ob das auch für Taschenfalten gilt, aber warum nicht? Wenn ja, dann wahrscheinlich eher schlecht als recht, also eher grobmotorisch.
Tatsächlich werden alle Kehlkopfmuskeln (bis auf eine Ausnahme) nur von einem Nerven versorgt (N. laryngeus inferior). Ja, auch Stimmritzenöffner und -schließer werden vom selben Nerv innerviert. Finde ich auch komisch, aber habe ich hingenommen *g* Dass Schlundschnürer, -heber, -senker, Zungenmuskeln, Gaumenbögen, Zwerchfell, usw. was man halt alles zum Singen braucht, von anderen Nerven versorgt werden, ist ja klar, sind auch völlig andere Muskelgruppen. :great:

Ich denk auch eher, dass das eher Inhale Vocals sind, die man auch bei einigen Deathmetalsängern hört. Da kommt zwischen den tiefen Growls zwischendurch so ein schrilles Gequietsche, das sich auch nach abgestochenes Schwein anhört :D
 
Zum Thema "Ein- oder Ausatem-Typ":
Das ist doch wohl mehr eine Empfindungs- und Wohlfühlfrage. Die Arbeit wird doch eindeutig beim Einatmen erledigt, indem das Zwerchfell (und andere Muskeln) kontrahiert, zusammenzieht. Das Ausatmen ist die Entspannungsphase, die man allerdings beim Singen zum "Stützen" nutzt, weil da ja der Ton entsteht.
Man singt (außer bei "inhale vocals", die aber kein Gesang im herkömmlichen Sinne, sondern eher Klangeffekte sind) nur beim Ausatmen! Da mußt Du bei der Gesangslehrerin etwas falsch aufgefasst haben.
Ich denke nicht das das nur ein Wohlgefuehl ist......
Klar das einatmen braucht man auch beim *Ausatem Typ*, doch gestaerkt wird sie durch das ausatmen....ich persoenlich bin auch Einatmer und die Uebungen klappen wunderbar und meine Stimme ist staerker undkraeftiger dadurch geworden. Vielleicht kannst du dich ja mal ueber die Salor Luna Technik!
 
@BirkenschubserWenn du das Fleisig übst könntest du ja oder könnte man ja 5 Minuten lange Töne erzeugen indem man Einatment mit Ton und ohne Unterbrechnung wieder Ausatmet mit Ton werde das Heute Nachmittag gleich mal Testen was sich da so machen lässt eis kann ich dir aber schon Sagen bei mir hören sich die Töne eher nach so Elekro an also so wie diese im Black Metal bereich meist etwas Elektronisch Unterstützen Stimmen hoffe du weist was ich meine!

@All
Ich denke diese Gesangstechnik ist keinesfalls Bühnentauglich wobei ich das diesen Nachmittag mal genauer Testen werde!

MFG
:rock: Sarogoth :rock:
 
also 5 minuten lange töne gehen nicht, weil das ausatmen und das einatmen zwei ganz verschiedene funktionen sind. versuch mal zu pfeifen, sprich luft ausatmen und dann dabei einzuatmen, es wird immer kurz ne pause drin sein ^^

gruß soul b
 
Hmmm, eigentlich müsste das schon möglich sein.
Mit der Zirkulartatmung.
Leute, die Didgeridoo spielen können das doch auch.
Da sind auch keine Pausen mittendrin ;)
 
Falls es was hilft: Im Death Metal sind 'inhales' keine Seltenheit.
Und auch Dani Filth von Cradle of Filth arbeitet damit.
Auf youtube gibt es Videos, in denen Kerle verschiedene Schreie, Growls und diese sogenannten 'inhales' oder auch 'pig squeals' zeigt.
 

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