Sennheiser MD 421 II - Defekt verifizieren

[nasi_goreng]

Hallo liebe Gemeinde,

seit ein paar Jahren benutze ich ein Sennheiser MD 421 II als Gesangsmikro, welches ich bei unserem letzten Gig dabei hatte. Dabei meinte der Haustechniker, dass das Mikro die höhen nicht gut rüberbringt und vermutet einen Defekt. Er stellte mir daraufhin ein Gesangsmikro von AKG zur Verfügung, über den mein Gesang tatsächlich viel luftiger und transparenter rüberkam.
Nun kann es ja tatsächlich sein, dass das 421 von Haus aus einen ganz anderen Frequenzgang wie dieses ausgesprochene Gesangsmikro hat.
Gibt es eine Möglichkeit festzustellen ob da tatsächlich was defekt ist oder bleibt mir nichts anderes übrig als das Mikro einzuschicken?
Oder könnte es am Ende sein, dass der Popschutz im Inneren des Mikros vom Sabber verklebt ist?

Viele Grüße

 

[Astronautenkost]

Das lässt sich so mit der Kristallkugel nicht bestimmen ;-) Kannst du mit dem Mikro mal was aufnehmen und hier posten. Dann kann man was dazu sagen, ob es wie ein intaktes 421 klingt.

 

[nasi_goreng]

Hi,
wenn ich's zeitlich schaffe, dann versuch ich mal am WE was aufzunehmen
Gruß

 

[Geeeht]

Ja, es gibt eine Möglichkeit festzustellen ob es defekt ist. (Normalerweise hat das MD 421 eine ganz gute Präsenz in den Höhen. (besonders im Vergleich zum SM 58)
Ja, es könnte sein dass das Innenleben ver"sabbert" ist. (zur Pflege des Mikoros gehört regelmäßige Reinigung der Schaumstoff-Inlays)

Wer mal einen alten Schaumgummi in Lauge gelegt hat, der sieht was sich da für ein Biotop gebildet hat.

Ich reinige die Mikrofone schon aus hygienischen Gründen oft und nahezu nach jedem Konzert. (mit eindrucksvollem, sichtbaren Erfolg)
Unser Beatboxer erneuert die Kapsel nach einiger Zeit, da die Feuchtigkeit die Membrane "müde" werden lässt. Das zeigt sich dann in mangelnder Höhenwiedergabe.
Ich kenne auch alte Mikrofone die nur noch den Frequenzgang eines schlechten Tonabnehmers haben.

 

[nasi_goreng]

Hallo,
jetzt hab ich mal was aufgenommen.
Datei 1: SM58
Datei 2: MD421
Datei 3: beide, MD421 recht, SM58 links

ich hab versucht die Lautstärke der beiden Mics einigermaßen
anzugleichen.

 

[nivram]

So gern's mir leidtut: Ich hör' da keinen Unterschied zwischen links und rechts. Mein Analyser übrigens auch nicht (wegen der Höhen habe ich ein paar Sekunden von dem Geraschel 0:47 - 0:55 aufgenommen).

Viele Grüße übrigens!

Wolfgang
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei den Einzelaufnahmen (Datei 1 und 2) scheint's geringfügige Unterschiede zu geben:

 

[Telefunky]

der Analyzer zeigt ja auch nicht das, worum es geht
am besten hört man es am Übergang um 0.25, da ist das Sennheiser total muddy und würde im Blindtest sicher als 58er eingestuft

 

[nasi_goreng]

@nivram
@Telefunky

Hallo Ihr beiden,
erstmal vielen Dank für Eure Analysen.
Es ist tatsächlich so, dass ich auch im direkten Vergleich in den Höhen keinen Unterschied zwischen MD421 und SM58 feststellen konnte. Im Bassbereich ist es klar, da bringt das Sennheiser um Einiges mehr.

Ich hab nochmal nachgesehen, beim Sennheiser wurde ein idividueller Frequenzschrieb mitgeliefert. Demnach sollte es wirklich um Einiges luftiger klingen als das SM58.
Das MD421 ist so ziemlich genau 9 Jahre alt, vielleicht ist im Laufe der Zeit tatsächlich der Schaumstoff vom Hineinsabbern verklebt.
Ich werde mal den Sennheiser Kundendienst kontaktieren.

Gruß
Daniel

 

[Telefunky]

es ist imho nicht der Höhenbereich - der ist zB bei den Stimm-Zisch-Parts durchaus vorhanden.
(da habe ich tatsächlich ebenfalls keinen Unterschied gehört)
Eher die oberen Mitten und die vermutlich auch richtungsabhängig.
Der Schaumstoff ist aber sicher ein guter Kandidat, um da anzusetzen.

 

[nivram]

@nivram
@TelefunkyDas MD421 ist so ziemlich genau 9 Jahre alt, vielleicht ist im Laufe der Zeit tatsächlich der Schaumstoff vom Hineinsabbern verklebt.

Hmm ... mein MD421 hat schon über 50 Jahre auf dem Buckel. Vielleicht werf' ich auch mal 'n Blick aufs Innenleben (falls der Schaumstoff überhaupt noch da ist). Der blaue Schaumstoff in der Transport-Box ist jedenfalls schon lange zerbröselt.