Sennheisser Drumkit - Mikrofone einstellen

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Hallöchen!
wir haben ein Sennheisser Mikrofon-Drumkit um unser Schlagzeug ĂŒber unsere PA abzunehmen
kann uns jemand grundsĂ€tzliche Tipps geben wie wir die Mikros einstellen mĂŒssen (Gate, Low-Cut,usw.)?

wir haben ein Sennheisser e900 set bestehend aus:

1x 901 grenzflĂ€chen Mikro fĂŒr die Bass drum
1x 902 Mikro fĂŒr die Bass drum
4x 904 Mikro fĂŒr die Tom 1, Tom 2, Floor Tom und eine an der Snare
1x 906 Mikro fĂŒr die Hi-Hat
2x 914 Mikro die von oben einmal mittig 2 crashˋs abnimmt und das andere das Ride.

leider habe ich nicht viel Ahnung wie die einzelnen Mikros so pi mal Daumen frequenztechnisch usw. eingestellt werden mĂŒssen,
da ich selbst nur Gitarrist und SĂ€nger bin wir aber aus Mangel an einem tontechniker keinen haben der in dem Bereich wirklich viel Ahnung hat,
wĂŒrde ich mich sehr freuen wenn ihr mir da weiterhelfen könnt.

grundsĂ€tzliche Angaben wĂŒrden mir schon sehr weiterhelfen


LG 😉🖐
 
Stöber doch mal bei Youtube. Dort gibt es unzÀhlige Tutorials zu Schlagzeugabnahme, Mikrofonpositionierung und EQing. Damit sollte man ein GrundverstÀndnis bekommen.

Bin leider selbst "nur" Drummer, der seine Trommeln mikrofonfreundlich stimmen kann, sich Im weiteren aber auf Tontechniker verlÀsst.
 
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Es gibt da leider auch nicht die Frequenz. Es kommt auch stark auf den Raum, das Mischpult, die PA usw an..

Was fĂŒr ein Mischpult benutzt ihr denn? Kann man die Frequenzen denn einstellen?
 
Je lÀnger ich am Mischpult stehe, desto weniger EQs verwende ich bei den Trommeln

Prinzipiell sind deine Mikrofone geeignet, ein gutklingendes Drumset in einem gutklingenden Raum schön zu ĂŒbertragen, auch ohne großes Gekurbel am EQ. Wo Handlungsbedarf besteht, hĂ€ngt von der konkreten Lage ab und ist ohne das Ganze zu hören, nicht abzusehen.
Tipps geben kann man so höchstens zu den Lowcuts, ein Ausgangspunkt wÀre z.B: 901: ca. 30Hz oder deutlich höher, wenn der Schub vom 902 kommt.
902: ca. 30 Hz, je nachdem, was eure PA kann.
Snare: um die 100Hz, je nach Stimmung
Hihat: je nach gewĂŒnschtem Sound, 400
1000Hz
Toms: unterhalb des Grundtons, je nach Stimmung.
Die Overheads sind hier weniger Hauptmikrofonierung, sondern nur fĂŒr die Cymbals, fĂŒr Standardanwendungen Ă€hnlich wie die Hihat.
Und dann kommt: Hören! Mit den EQs kann man beim Drumset verschiedene Dinge beeinflussen:
- Die Balance von Grundton, Obertönen und Attack. Das erlaubt breitbandiges Eingreifen nach GefĂŒhl.
- Oft stören einzelne Frequenzen, ausgelöst durch unsaubere Stimmung oder Raummoden: PrÀzise, schmalbandige Absenkungen beheben das, ohne die tonale Balance kaputt zu machen.
Bei all dem bearbeitet man immer auch allen Schmutz, den das Mikrofon von benachbarten Trommeln, den Bandkollegen und der PA ans Mikrofon kommt. Es lohnt sich, darauf grĂŒndlich zu achten.
Als Standardroutine empfehle ich folgendes Vorgehen:
- Mikrofonieren, Pegeln, Lowcuts setzen,Hören.
- ggf. Mikrofonpositionen korrigieren, auch mehrfach. Hören.
- technischer EQ, also nerviges schmal absenken. Hören.
- Nur da, wo es jetzt noch nicht ausgewogen ist, kann man jetzt mit Geschmacks EQs eingreifen und, falls nötig, das ein oder andere Gate einsetzen.
Kompression und Effekte sind dann das nÀchste Kapitel

Dabei immer daran denken Niemanden interessiert, ob eine einzelne Trommel gut klingt, noch nicht mal, ob das ganze Set gut klingt. Es interessiert allein, ob das Ding im gesamten Bandkontext förderlich und gut klingt. Vor allem bei dicht arrangierter Musik mĂŒssen die Einzelsignale oft fĂŒrchterlich klingen, damit ein rundes, transparentes Ganzes herauskommt.
 
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ZunĂ€chst einmal gibt es kein "muss" bei dem Thema. Erlaubt ist, was das gewĂŒnschte Ergebnis bringt und Soundvorstellungen sind so divers, wie Menschen.

Mein Vorgehen ist in der Regel so:

Wenn ein Kick-In (e901) und ein Kick-Out (e902) Mikro vorhanden ist, nutze ich das Kick-In als Hauptquelle. Irgendwo zwischen 200 und 400 Hz ziehe ich recht breitbandig und krĂ€ftig den Papp-Sound raus. Je nach Musikstil und Stimmung wird dann der "Patsch" um 6 kHz betont. Manche heben eher um 4 kHz an, das gefĂ€llt mir an der Kick weniger. Manchmal kann es notwendig sein, den "Basketball-Sound" zu bekĂ€mpfen, was meistens mit einer eher schmalbandigen Absenkungen zwischen 1 und 2 kHz funktioniert. Unten rum mache ich nichts an dem Mikro, setze auch keinen Low-Cut. Das Kick-Out bekommt dafĂŒr einen High-Cut um die 100 Hz, es ist also nur fĂŒr den Schub zustĂ€ndig. Dann wird noch ausprobiert, welche Phasenlage der Mikros zueinander den meisten Bumms liefert und fertig.
Ein Gate brauche ich an der Kick selten, sofern diese sauber gestimmt und gedÀmpft ist. Wenn möglich, nutze ich bei Gates an Trommeln immer einen Bandpass-Sidechain-Filter auf der Kesselfrequenz, um Fehlauslösungen durch andere Signale zu vermeiden.
Die Kick wird bei mir durch einen Kompressor mit eher langem Attack zwischen 20 und 30 ms komprimiert, um den Anschlag noch weiter zu betonen.

Die Snare bekommt einen Low-Cut in der Region 100 Hz (je nach Stimmung), um das Übersprechen der Kick zu reduzieren. Wenn "Fett" fehlt, wird der Grundton angehoben. Klingt es zu dumpf, sind 8 kHz und 2.5 kHz gute Ansatzpunkte fĂŒr Anhebungen. Muss ein "Boing" reduziert werden, liegt das meist um die 500 Hz.
Auf der Snare nutze ich nur in AusnahmefÀllen ein Gate.
Ein Kompressor dagegen ist sinnvoll, wobei ich hier das Attack so wÀhle, dass der Anschlag noch gut durch kommt.
Gerne verwende ich an der Snare auch ein Bottom-Mikro. Hier schiebe ich den Low-Cut meist etwas höher, ansonsten habe ich da selten mehr EQ-Eingriffe. Der Kompressor bekommt eine sehr kurze Attack-Zeit < 10 ms, um weniger den Anschlag und mehr das Rascheln der Snares zu betonen. Auch hier ist dann zu testen, welche Phasenlage der 2 Mikros zueinander besser funktioniert.

Toms funktionieren fĂŒr mich Ă€hnlich, wie die Kick. In den Tiefmitten gibt es meist eine störende Resonanz, oben raus darf der Anschlag betont werden (hier gerne auch bei 4 kHz) und unten rum hilft je nach Situation eine leichte Anhebung auf dem Grundton. Low-Cuts werden nach GrĂ¶ĂŸe bzw. Stimmung gesetzt.
Wenn möglich, setze ich Expander statt Gates auf den Toms ein. Ich finde, das klingt etwas natĂŒrlicher. Entscheidend sind hier wieder der Sidechain-Bandpass (damit das Gate nicht durch die Becken aufgeht), sowie Hold- und Release-Zeiten. Mit letzterem kann man das Ausklingverhalten sehr schön nach den eigenen Vorstellungen formen.
Kompression auf den Toms ist möglich, wird von mir aber nur sehr selten live verwendet.

Die HiHat bekommt erst mal einen Low-Cut, gerne so weit hoch wie es das Pult erlaubt. Bei einem eher grob klingenden Mikro wie dem e906 (nicht mein bevorzugtes HiHat-Mikro) werde ich vermutlich im Bereich 1-5 kHz weiter ausdĂŒnnen bzw. gezielt Nerv-Frequenzen absenken.

Overheads versuche ich zunĂ€chst einmal so zu platzieren, dass sie zum einen die relevanten Becken gut abdecken und zum anderen, dass die Distanz beider Mikrofone zur Snare identisch ist. Denn die wird immer stark auf den Overheads reprĂ€sentiert sein und so kommt es zu weniger Phasenproblemen. Dann gibt es einen Low-Cut vergleichbar zur HiHat. Ein dezenter, schneller Kompressor kann helfen, den Sound gleichmĂ€ĂŸiger zu machen. Ansonsten verbiege ich da seltener viel mit dem EQ. Wobei ich auch selten in der Situation bin, Overheads wirklich zu brauchen, dafĂŒr sind die Gigs meist zu klein.

Die Reihenfolge, in der ich Mikros in Relation zur Gig-GrĂ¶ĂŸe nutze ist: Kick -> Snare -> Toms -> HiHat/Ride -> OHs
 
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Hallöchen,

vielen vielen Dank fĂŒr eure Antworten und Tipps 😉👍
Wir haben , bis auf die Tommsen, die sehr pappig klingen, soweit alles sehr gut einstellen können 👍
Wie gesagt, die High-, Mid- & Floor Tom machen uns echt probleme

die klingen pappig als wenn man gegen eine TĂŒr oder gegen eine Leere Papiertonne schlĂ€gt 🙈
irgendwie hilft da nix beim einstellen

wir haben noch ein wenig rausholen können, aber sie sind relativ weit weg vom gut klingen.
alles andere klingt, dafĂŒr das wir momentan keinen Tontechniker haben, der sich gut mit so Zeug auskennt, sehr gut.😉👍

das kann natĂŒrlich auch an den „Fellen“ liegen 🙈 aber unabgenommen klingen die definitiv besser


Ps. Hab ich garnicht mit geschrieben, wir haben eine Drum-Kabine, deshalb auch die Abnahme 😆
 

AnhÀnge

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Ohne es gehört zu haben, klingt das eher nach einem Stimm- als einem technischen Problem. Schreib doch mal, in welcher Region du dich befindest, vielleicht findet sich ja jemand, der sich das mal anhört.
 
Solche Drumkabinen machen auch gerne Sachen, die sich nicht so gut anhören. Zumal mir die Kabine sehr klein aussieht und dem Drumsound keinen Platz zum entwickeln bietet. Da hat man dann mit recht fiesen Reflexionen zu tun, die es nicht einfacher machen, einen guten Sound zu entwickeln. Daher wĂŒrde ich hier definitiv mal mit meiner persönlichen Standard-Konfiguration anfangen. Einmal die Kick-Drum, wohl mit dem e902, einmal die Snare, mit dem e904 oder e906 (je nach PlatzverhĂ€ltnissen) und den beiden e914 als echte Overheads. Denn of sind weniger Mikros erst mal besser weil sie sich nicht so stark gegenseitig beeinflussen.
Eine gute Stimmung sehe ich auch als extrem essenziell fĂŒr ein gutes endergebnis, speziell wenn die Raumsituation so problematishc ist wie hier (habe ich schon gesagt, dass ich kein Fan von solchen Kabinen bin?)
Aber vielleicht kannst du ja mal ein Multitrack Sample erstellen, mit allen verwendeten Mikros, inklusive Fotos von der aktuellen Positionierung, damit wir uns alle mal die Ist-Situation anhören können. Muß ja gar nicht lange sein, nur halt alles vom Kit und den Mikro sabdecken.
Und eventuell kann es auch hilfreich sein, wenn du uns sagst welches Mischpult ihr genau benutzt. Allgemeine Tipps kann man zwar mit vielen Pulten umsetzen, konkreter werden die Tipps aber wenn bekannt ist welches Pult benutzt wird.
 
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klingt das eher nach einem Stimm- als einem technischen Problem
Ich gehe noch einen Schritt weiter, wenn das Aquarium im Proberaumsteht und man nun versucht, ein schlecht klingenden Drumset hinter Glas einzusperren und dafĂŒr mit Mikrofonen hörbar zu machen, fehlt's da deutlich weiter, und ich vermute bei den Skills ALLER Bandmitglieder.

Mein Ansatz wÀre, neue Felle kaufen, stimmen lernen, Aquarium raus, und erst mal lernen, die LautstÀrke in den Griff zu bekommen. Drums im Proberaum komplett mikrofonieren, ist eigentlich fast immer Overkill.

Es sei denn, hochwertiges Recording ist an der Tagesordnung, aber dann gĂ€be es ja wen, der sich auskennt 😉
 
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Eine gute Stimmung sehe ich auch als extrem essenziell fĂŒr ein gutes Endergebnis,
!!! Die Signalkette beginnt IMMER beim Instrument und der Person, die es spielt. Stimmung und Spielweise beeinflussen sich gegenseitig, daher gilt es, fĂŒr die Spielweise UND die jeweilige Umgebung den idealen stimmtechnischen Kompromiss zu finden. Aquarien sind dem Klangergebnis generell abtrĂ€glich, google mal nach Early Reflections.

Dass ihr ĂŒberhaupt so ein Aquarium braucht, liegt daran, dass ihr eure ProberaumlautstĂ€rke - und vermutlich auch den Klang - nicht im Griff habt.

Mehrere Schritte gehören aus meiner Erfahrung dazu:

A) - die GesamtlautstÀrke der Band muss runter. Dazu muss man zunÀchst feststellen wer eigentlich die Latte legt. Bist das am Schlagzeug, solltest du lernen
1. leiser zu spielen und
2. die Trommeln so zu stimmen, dass das Schlagzeug gut klingt => dann spielt man automatisch leiser.

Sind es die Gitarren, dreht die LautstĂ€rke einfach runter. Ich weiß, die meisten wollen gerne, dass die Hosenbeine flattern, aber das ist nicht zielfĂŒhrend.

B) Die Amps und das Schlagzeug sollten so zueinander positioniert werden, dass außer Stimme (und ggf. etwas Keys + Akustikgitarre) nichts auf den Monitoren sein muss. Ohne Monitoring mĂŒssen alle sich gegenseitig gut hören. Das geht am einfachsten, indem alle Amps seitlich mit dem Kernschall Richtung Mitte sowie leicht nach oben geneigt (Richung Ohrhöhe - man hat den Waden keine Ohren!) aufgestellt werden. Das Schlagzeug kommt in die Mitte und schon hören sich alle selbst und gegenseitig.

C) Du musst lernen, leiser zu spielen. Das klingt nicht nur besser, sondern schont auch noch die Ohren aller Beteiligten (siehe A) 1.) . Bei geringerer LautstÀrke können sich alle gegenseitig besser hören.

D) Lerne zu stimmen und lerne, schnell zu stimmen. In jedem Raum / auf jeder BĂŒhne sind die akustischen Gegebenheiten anders und das Schlagzeug muss jeweils an diese angepasst, oder eben fĂŒr die Mikrofonierung optimiert werden. DafĂŒr steht zumeist nur wenig Zeit zur VerfĂŒgung.

My2cents
 
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