SG reparaturbedürftig oder nicht?

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Ich muss mal wieder zu Kreuze kriechen in Sachen Gitarrenmodifikation.
Aber man lernt ja durch seine Fehler. ;)

Folgendes:
Ich habe eine Gibson SG Special Faded. Diese wollte ich auf drei Pickups aufrüsten.
Deshalb habe ich in der Pickup Cavity einen Swimming Pool gesägt.

Bild vorher:
1939832_10152174592492239_471805702_o.jpg

Bild nachher:
Anhang anzeigen 339187

Nach getaner Arbeit bin ich aber durch nette Beratung hier im Forum, zu dem Schluss gekommen, doch kein drittes Pickup
einzubauen, weil meine ursprüngliche Vorstellung eines einzelnen P90s in der Mittelstellung, nicht mit der Schaltung hingehauen hätte.
Meine Vorstellung wäre also nur sehr kompliziert zu realisieren gewesen.
Also Kommando zurück.
Ich will nun wieder die alten PUs einbauen, alles in den Ursprungszustand zurückversetzen.
Meine Frage ist nun, inwieweit ich die SG durch das Wegsägen der beiden Holzenden in der Cavity beschädigt habe, bzw.
ob diese beiden fehlenden Stückchen eine Auswirkung auf den Klang haben werden.
Eigentlich müsste doch der Hauptanteil der Schwingung bzw. Resonanz im hinteren Teil des Korpus stattfinden, oder nicht?

Ich spiele mit dem Gedanken mir vom Gitarrenbauer einen Mahagoni-Balken als Reparaturmaßnahme an die Stelle setzen zu lassen,
was aber sicherlich auch eine Kleinigkeit kosten würde - wenn es denn nötig ist.

Was sagen die Experten dazu?
Ist diese Reperatur notwendig oder soll ich einfach wieder alles zusammenbauen, Pickguard drauf und die Angelegenheit vergessen?

Interessant ist, dass in den späten 60ern, alle SGs, auch die mit zwei Humbuckern, mit einem Swimming Pool ausgeliefert wurden, weil Gibson sich den Aufwand nicht machen wollte, für jedes Modell eine eigene Fräsung vorzunehmen.
Bild:
DSC_3419_zps5af3b11e.jpg

Ist das also eher eine Voodoo-Angelegenheit?
Die SGs der späten 60s stammen ja noch aus der Zeit, als bei Gibson noch nicht die Qualitätsbremse der Norlin Ära angezogen war.
 
Eigenschaft
 
Räum die Fräsung auf (verschleiff die Fasern etwas), versiegel das Holz und mach den Koffer zu

Beim Verkauf solltest du aber mit erheblichem Wertverlust rechnen
 
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Hast du die ausgesägten Stücke nicht mehr?
Diese würde ich versuchen wieder an die jeweiligen Stellen zu leimen... Ansonsten würde ich, wie erwähnt, die Stellen runterschleifen bis auf Tiefe der Cavity. Letztlich ist es dann ein Routing, wie bei den alten SGs mit Swimmingpool-Fräsung.
 
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weil meine ursprüngliche Vorstellung eines einzelnen P90s in der Mittelstellung, nicht mit der Schaltung hingehauen hätte.
Meine Vorstellung wäre also nur sehr kompliziert zu realisieren gewesen.

Eigentlich nicht.... Du brauchst nur einen Schalter mit mehr Schaltpositionen. So kompliziert ist das nicht.

Eine Reparatur lohnt eher nicht. Man könnte das vielleicht nochmal ordentlich machen lassen - das wäre auch nicht so preisintensiv. Klanglich macht das schon ein bisschen was aus, weil das Pickguard selbst mehr "resoniert". Bei Strats wird das oftmals aber als positive Entwicklung wahrgenommen - ist aber Geschmackssache.... sofern es überhaupt auffällt. Probiers halt aus.... dann weißt Du mehr.
 
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Mein lieber Herr Gesangverein, Du neigst aber echt ein bisschen zu Panikreaktionen - vielleicht kein Wunder, nachts um 2:44 Uhr... Jedenfalls habe ich selten erlebt, dass ein Projekt so schnell angefangen und wieder begraben werden soll.

Also erstmal :cool:. Zunächst solltst Du schauen, ob das ursprüngliche Projekt nicht doch noch zu einem gutem Ende geführt werden kann, denn dafür hast Du das ja eigentlich gemacht. Einen entsprechenden Schalter habe ich doch noch gefunden, siehe Dein ursprünglicher Thread:

https://www.musiker-board.de/pickup...ibson-platine-umgehen-bei-pu-poti-tausch.html

Wenn alle Stricke reißen, kann man den Kram veilleicht tatsächlich wieder einleimen, denn das sieht ja nicht nach Fräsung, sondern eher nach Stechbeitelarbeit aus, da liegt das Holz vielleicht noch rum (wenn Du es nicht schon um Mitternacht verbrannt hast...). Ich denke aber auch, dass der Unterschied jetzt nicht soo dramatisch sein wird, und schlimmstenfalls kann man es natürlich auch noch etwas glätten und wieder was einleimen.

Also: wird schon, Soulagent! Man sollte vielleicht daraus lernen, so ein Projekt immer ganz zu Ende zu planen, bevor man damit anfängt. Als ich angefangen habe, an meinen Gitarren rumzumodden, habe ich frei Schnauze so manches gemacht, was ich rückblickend deutlich schlimmer finde als das hier. Im Zeitalter des Internets findet man dagegen fast immer jemand, den man fragen kann, und meistens einen, der das gleiche (ebst Irrwegen) schon mal ausprobiert hat.

Gruß, bagotrix
 
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Danke für Eure Antworten. Ja, ihr habt recht, ich war da leider etwas unentschlossen.
Ich habe ein neues HH-Pickguard bestellt und baue erstmal alles wieder so zusammen, wie es vorher war.
Das neu gefräste Pickguard kommt erstmal in die Schublade, das Routing für den dritten HB lasse ich , wie es ist.
Mal sehen, vielleicht unbternehme ich demnächst einen zweiten Anlauf zum Umbau - dann habe ich ja schon die Vorarbeit gemacht
und weiß wie es geht.
Im Moment habe ich aber Nase voll von der Angelegenheit.

Es gibt/gab ja eine SG von Gibson mit drei PUs und einem Chicken Head Drehschalter - mal sehen, vielleicht käme sowas auch in Betracht.

Bei Strats höre ich eigentlich keinen Unterschied bei der Swimming Pool Fräsung, ich hoffe, dass es bei SG auch so sein wird.
Trotzdem erstmal danke für Eure Hilfe.
 
Gute Idee, danke. Ich habe die Seite mit dem Switch mal gebookmarkt.
 
Finales Update nach der langen Zeit.
Hatte die Gitarre ursprünglich jemandem gegeben, der mir die ausgeschnittene Stelle zurückzimmern wollte.
Hat er aber in fast drei Monaten zeitlich nicht hinbekommen. :gruebel:

Jetzt habe ich einfach die Lücke mit einem Mahagoniblock geschlossen, den ich mit Glaserhölzchen festgeklemmt habe.
Ich habe die Hölzchen vorsichtig in die Lücke geklopft.
Der Block sitzt also extrem stramm.

P1100251.jpg

Ob es klanglich was bringt? Keine Ahnung.
Ob es überhaupt an dieser Stelle eine Klangbeeinträchtigung gibt? Weiß ich auch nicht.
Aber voodoo-mäßig fühlt es sich besser an. :D
 
Ich würde sagen, dass das klanglich keinen Unterschied macht... aber hey, es ist immerhin eine recht taugliche Reparatur an einer statisch wichtigen Stelle. Von daher will ich das mal nicht ganz ausschließen. Wie ich oben ja schonmal schrieb, kann das ein wenig Einfluss auf die Schwingungen des Pickguards haben und damit jetzt weniger Nebengeräusche erzeugen. Das Holz an sich (also z.B. ganz ohne Pickguard) sollte keinen anderen Klang haben.

Was ich für mich persönlich ganz gern wüsste wäre, was Glaserhölzchen sind.
 
Ob das mit den Holzkeilen eine wirklich dauerhafte gute Lösung ist, muss sich IMO erst mal zeigen. Wenn die Sache sich im Laufe der Zeit losrappelt, fliegen Dir der Klotz und die Keile in der Gitarre umher... Der Korpus ist jetzt schon so vernarbt, dass man den Block auch mit zwei Holz-Schrauben in der Cavity fixieren kann (Länge vorher checken!)
 
Ich hätte mir ein Stück Mahagoni besorgt, es passend zur vorhandenen Maserung zugeschnitten und eingeleimt. Quasi genau andersrum wie jetzt, so dass ein einheitliches Holzbild entsteht.
Wenn man sich dabei etwas Mühe gibt, bleibt beidseitig nur eine unscheinbare Fuge. Den Farbton müsste man auch hinbekommen. So wie jetzt wirkt es doch relativ unruhig....
 
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Es könnte sein, dass der Korpus Deiner Gitarre an der Stelle, wo Du das Holz entfernt hast, noch Feuchtigkeit verliert und dadurch schrumpft. Wenn Du den Block dann zu sehr verkeilst, könnte der Korpus in Längsrichtung einreißen. Also entweder einen genau passenden Block ohne Spannung einleimen oder ganz weglassen und das blanke Holz mit Lack versiegeln.

Gruß

Boisdelac
 
Was mir auffällt, auf Foto 1 in deinem Ersten Post war ja eine grosse Fuge frei.
Diese haste bei dem Mahagoni block nun nicht mehr. Entsteht da nun nicht zuviel Spannung?
 
Ich würde gar nichts machen. Sollte das Pickguard doch unerwünscht ins Schwingen kommen, einfach einen Bitumenstreifen unter das Pickguard geklebt. So sieht es eher wie ein misslungener Versuch aus. Ich würde eher noch die Fräsung der originalen Swimming Pool Fräsung anpassen, also den Boden der Fräsung plan machen und die zwei Vertiefungen für die Ohren des dritten Humbuckers einfräsen. Dann sieht es aus wie so gewollt und nicht wie ein missglückter Versuch.
Eine nachträglich gemachte saubere Swimming Pool Fräsung dürfte sich beim Wiederverkauf auch besser machen als irgend ein fest geklemmter Klotz.
 
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