Sind Mischpulte im modernen (Home-)Studio für Recording und Mixing überhaupt sinnvoll?

Es ist wirklich lustig wie viele unterschiedliche Gesichtspunkte diese Fragestellung zu Tage fördert. Das mag daran liegen das es gar nicht die eine Recordingumgebung geben kann.
Es macht wohl einen Unterschied ob ich jetzt ein Songwriter bin, der nie mehr als Stimme und Gitarre aufnimmt, ein Keyboarder mit nur Softsynths oder einer mit 20+ Vintage Keys. Oder aber ein Projektstudio einer Band die schon mal 30 Mikro-Signale aufnehmen will und gleichzeitig 10 Monitorwege bedienen muss. Oder, oder oder. Und da reden wir noch nicht um die Anforderungen eines Mietstudios.
Da reicht die Bandbreite von einem UR22 bis zum SSL;-)
Gerade die Monitoringgeschichte finde ich in den reinen Audiointerface-Lösungen mit DAW extrem mies gelöst. Wenn ich alleine im Keller ein Bastelstudio betreibe mag das ja noch gehen. Sobald ein paar Leute dazu kommen, würde ich zumindest nach kürzester Zeit aufgeben und ein Mischpult hinstellen. Denn Mixes zu erstellen ist halt die Domäne eines Mischpultes. Aber nochmal, das ist alles abhängig was gefordert ist und wie ich arbeiten will. Mir war und ist noch immer Recording mit Interface und DAW um den Tick zu umständlich und holprig gelöst. Man will halt nicht zurückgehen wenn mans besser kennt.
Und Allen&Heath bzw Toft wird sich auch was denken dabei wenn die Hybrid-Pulte a la ZED-R16 anbieten.
Umgekehrt bin ich froh dass du für dich einen Arbeitsprozess gefunden hast mit dem es dir gut geht.
Ehrlich gesagt hätte ich aber doch gerne ein Harrison und ein paar Studer 16 Spurmaschinen im Keller installiert. Mit ein paar outboard Schmankerln zusammen gepackt wäre die DAW selten im Betrieb;-) ok, heuer war leider nix davon unterm Baum, vielleicht nächstes Jahr;-)

ich hatte ja geschrieben, dass das Equipment immer abhängig von der Anwendung ist.
Was meinst du mit Monitoring ?
Den Signalweg zurück während der Aufnahme bzw. im "Controlroom" ?
Das es da zu Latenzen kommen kann ist klar, je nach Güte des Interfaces bzw. PCs ist das aber kaum merklich - ansonsten bleibt ja immer noch die Möglichkeit des "Inputsignal zum Playback Hörens", und eben nicht das Signal, dass nach der Aufnahme zurückkommt. Klar - das Hören der zurückkommenden Signale beinhalten immer nochmal eine Kontrolle darüber, ob die Aufnahme ok ist oder nicht, aber was solls
 
unter Monitoring habe ich jetzt das signal bzw. die Signale für die aufnehmenden Musiker gedacht. Dass da bei vielen interfaces/Mischpulten/wasauchimmer eine 'Hinterband' Abhöre, also die Signale nach der DAW, aufgrund der technisch bedingten Latenzen meist ausscheiden ist es für mich klar das die Signale, die aufgenommen werden sollen, schon direkt am Eingang für den Mix abgegriffen wierden. Aber unabhängig davon sind solche 'Kopfhörermischungen' für mich zumindest einfacher mit einem Mischpult zu erledigen.
 
unter Monitoring habe ich jetzt das signal bzw. die Signale für die aufnehmenden Musiker gedacht. Dass da bei vielen interfaces/Mischpulten/wasauchimmer eine 'Hinterband' Abhöre, also die Signale nach der DAW, aufgrund der technisch bedingten Latenzen meist ausscheiden ist es für mich klar das die Signale, die aufgenommen werden sollen, schon direkt am Eingang für den Mix abgegriffen wierden. Aber unabhängig davon sind solche 'Kopfhörermischungen' für mich zumindest einfacher mit einem Mischpult zu erledigen.

ja, ok - kommt darauf an, wie flexibel der Sequenzer ist bzw. wie viele Ein- und Ausgänge dein Interface hat.
Man kann es ja einfach über die (Pre-Fader) Sends schicken. Der Send/Bus-Out muss dann auf den Kopfhörer. Also eigentlich genau so wie man analog auch den Phones Mix machen würde.
Allerdings - da hast du Recht, dass ist dann immer ein bisschen Routing Gefrickel, das geht mit dem Mixer einfacher, weil der Signalweg das meistens schon hergibt
 
ja, ok - kommt darauf an, wie flexibel der Sequenzer ist bzw. wie viele Ein- und Ausgänge dein Interface hat.
Mal angenommen du nimmst ne 6-Köpfige Band auf, und jeder will ein separaten Kopfhörermix. (zb der Sänger möchte etwas extra Hall auf der Stimme.. Der Drummer will den Bass etwas lauter hören, und der Bassist will sich am Gitarristen orientieren, daher die Gitarre etwas hervorgehoben haben. Das jetzt nur mal so als Beispiel) Ich denk da stehst mit jedem Audiointerface an.. Mitem Analogpult ist das null Problem.
Aufnahmetechnisch mag das unwichtig sein, jedoch für die Performace der Musiker ist ein guter/individueller Kopfhörermix das A und O.
 
mit meinem 15 Jahre alten Scope System gehen latenzfreie Monitormixe (8 x stereo + 1 main) bereits in der kleinsten (Pulsar) Ausführung ;)
Bei mehr DSP Leistung können die individuellen Submixe praktisch beliebig komplex ausfallen.
(so wie oben beschrieben und von jeder routing Position abgezweigt werden)
Je zusätzlicher DSP Karte kommen 10 stereo Ausgänge dazu. 3 Karten können kaskadiert werden.

cheers, Tom
 
Wenn z.B. ein Software-Equalizer zum Mischen wesentlich exakter ist als die Konfigurationsmöglichkeiten über manuelle Potis am Mischpult

Und hier dürfte es meiner Meinung nach losgehen:

Ist es exakt? ( phrasenstabil), werden Ins und Outs mit hochwertigen Komponenten bedacht? Ist der Sound musikalisch?

Ich habe schon den Unterschied im Kopf zwischen einer Snare, die mit einfachen Preamps eingefangen wurde und einer Snare, die per API oder was anderem eingefangen wurde.


Die Unterschiede sind klar zugunsten des höherpreisigeren Equiments vernehmbar, es kommt bei den berühmt-berüchtigten letzen 5-10% des Sounds auf die Gesamtkette drauf an.
Du kannst alles vor ein Audio-Interface hängen und machen oder ein Analog-Monster davorhängen. (Das Analog-Monster sollte dann auch in der Lage sein, ein gutes Signal Richtung Computer abzuliefern.)


Wenn man aber ein hochwertiges Interface nutzt, sollten diese Übertragungen in der Quali schon so gut sein, daß man die Frage "Interface/ Mischpult" (schon fast) gar nicht mehr stellt.
 
Moinsen!

Gerade die Monitoringgeschichte finde ich in den reinen Audiointerface-Lösungen mit DAW extrem mies gelöst.

Da gebe ich dir bei den meisten Interfaces Recht!

Mir war und ist noch immer Recording mit Interface und DAW um den Tick zu umständlich und holprig gelöst.

Ich arbeite mit Focusrite Interfaces mit Ü 16 Kanal Inputs und FW basiert, da hat man ein gutes Hardware Monitoring vor der DAW und kann mit einem (Software) Mischer super zig Mixe erstellen, die man auf verschiedene Ausgänge der Interfaces routen kann und von da an splitte ich sie auf meine Presonus HP 60. Alles noch mal patchbar und splittbar. Mache ich seit Jahren erfolgreich so. Das Erstellen der Monitormixe ist manchmal etwas tricky, aber an einem Pult kenne ich das auch nicht anders. :) Nur das ich eben den Mix auf dem Bildschirm habe.

Greets Wolle
 
Lass uns mal eine Frage diskutieren. Was macht ein Mischpult zu einem Mischpult und was ein Interface zum Interface?
Zur Verdeutlichung schreib ich mal ein paar aktuelle Mischpulte her:
Presonus RML32AI (auch das 16AI), A&H QU-SB, X32 Rack, Macki DL32R.
Demgegenüber, RME Fireface, Motu Stage-B16 und 896mfk3, Mit Abstrichen Focusrite usw.

Was unterscheidet z.B, ein CueMixFX oder TotalMixFX von einer Software wie X32-Edit?

Ich meine das jetzt substantiell und nicht nur andere Farbegestaltung.
Sind nicht diese Audiointerfaces mit etwas DSP nicht einem Digitalmischpult mit eingebautem Multitrack-Interface gleichzustellen? bei beiden zahle ich neben den Wandlerns usw. auch eine DSP-Programmierung und eine Mischer-Anwendung.
Für mich ist der Knackpunkt pro Audiointerface immer nur die Möglichkeit 96kHz und mehr einzusetzen. Allerdings ist da ja auch noch eine kleine Täuschung der HErsteller dabei. bei diesen Interfaces sind dann meist zur Erweiterung der Analog-Eingänge Adat-Schnittstellen verbaut, an die man dann Analog-auf-Adat Wandler anschließen kann. Nur für acht Kanäle brauchts eine Reduktion auf 48 kHz. Und dann sind wir wieder im Bereich der üblichen Digitalmixer. Ich trau es mich gar nicht zu erwähnen aber da gibts doch immer noch ein 16-Kanal-Mischer-Interfaces mit 96 kHz namens 01V96i;-)

Ein anderer Vergleich:
Was macht den substantiellen Unterschied aus wenn ich ein digitale Mischpult mit Fadern verwende oder eine DAW mit einem Fader-Controller wie MCU, SSL Nucleus oder, oder, oder? Ist eine DAW mit Faderbank ein Mischpult oder ist ein Mischpult eine DAW ohne Recording? Ok. eine DAW kann deutlich mehr wie z.B. Midi-Spuren usw. aber selbst so duien wie frei ladbare Plugins oder Mix-Automation sind bei Mischpulten nichts neues mehr. Im Gegenteil, das haben die DAWs ja auch von den Pulten gelernt.

Vielleicht sollte ich meine Antwort jetzt noch mal revidieren auf "Ja, man braucht unbedingt ein Mischpult. Analog, Digital, mit Fader, ohne Fader, im Interfaces oder in der DAW. Egal, irgenwo da braucht man ein Mischpult, sonst wirds nichts mit den Aufnahmen";-)

Ich muss ja natürlich eingestehen dass ich als Tontechniker das Mischpult immer schon als zentrales Gerät zur Signalbearbeitung sehe. Ich sehe aber auch "das Mischpult" sehr variabel. das klassische Bild eiines Pultes mit ".. und d kennst dich mit den ganzen Knöpfen aus" hat schon längst ausgedient. Oft versteckt sich das Mischpult in einem 19" Rack oder in einem Computer (siehe SAC) un dhat gar keine Fader oder was auch immer.

Ich arbeite mit Focusrite Interfaces mit Ü 16 Kanal Inputs und FW basiert, da hat man ein gutes Hardware Monitoring vor der DAW und kann mit einem (Software) Mischer super zig Mixe erstellen
Klar, ich kenne allerdings nur das was bei meinem kleinen Scarlett dabei war. und da ist kein Filter oder Hall dabei (afaik). wie ich oben sagte, was ist das anderes als ein verstecktes Mischpult? wenn auch sehr abgespeckt.
 
Ist es exakt? ( phrasenstabil), werden Ins und Outs mit hochwertigen Komponenten bedacht? Ist der Sound musikalisch?

Ist exakt überhaupt am Besten? Ich hab letztens auf Ardour 5.5 als DAW umgestellt und auch zahllose neue Plugins gefunden. Da teste ich mich nun erst Mal durch. Mit den Ohren voran. Wenn man andere DAWs verwendet, kommt man da nicht so direkt drauf, digitale EQs miteinander zu vergleichen. (Ardour bringt keinen fest eingebauten EQ mit, man kann sich halt einen reinpluggen in den jeweiligen Kanal). Tjoa, auch da gibt es Unterschiede, unter den mathematisch exakten EQs.

Der eigentliche Vorteil bei digitalen EQs ist doch, dass sie meist vollparametrisch sind. Nunja, nicht in allen Digitalpulten, leider (Presonous oft nicht, und ich glaub im Soundcraft SI Ex auch nicht ganz). Analoge vollparametrische EQs sind dagegen rar in Mischpulten und wenn, dann ist das preislich ziemlich weit oben angesiedelt.

Ob man also nun digital oder analog mischt, oder effektet… die Wahl der Qual bleibt. :evil: Analog kann man fehlgreifen und viel Geld verlieren. Digital (als Plugins) ist weniger teuer, dafür aber so viel Auswahl, dass man nicht mehr durchkommt.

Ich geh dann mal noch ein paar Plugins durchspielen und die besten in die Favoritenliste speichern, bis ich doch auch mal wieder was aufnehmen muss, endlich mal wieder eine kleine Auftragsarbeit. Tüdellüüh. Und Mics vergleichen wollte ich auch noch.
 
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Interessante Diskussion. Ich hab bis vor ca. 1 Jahr nur Soundkarte + DAW genutzt, schlicht und einfach, weil ich nicht mehr brauchte. Mittlerweile schaut's ein bissl anders aus. Da es mein Ziel war, mein Home-Studio auch für die Bandprobe zu nutzen, ich aber auch mehrere Instrumente im Recording-Umfeld haben wollte, schaut mein Setup derzeit so aus:

UA Apollo: dort geh ich mit den wichtigsten Instrumenten und Gesang direkt rein, mit Main Out 1 u. 2 in die Studio-Monitore und Out 3 u. 4 ins Allen & Heath Pult (mit dem in PA-aktive-Lautsprecher).
Allen & Heath Wizard: da schließe ich alles an, was ich für's Proben brauche + mehrere Recording-relevante Instrumente (zB E-Piano), diese wiederum wandern von den Aux-Outputs in die übrigen Line Ins vom Apollo. Somit erspar ich mir viel Herumsteckerei.

Ich überlege, wie ich das Setup noch optimieren kann ... Am liebsten wäre mir eine UA Apollo mit 16 od. 24 Kanälen und DAW-Controller + zusätzliche Mischpult-Funktionen in einem :-D würde für sowas sogar ein paar Riesen hinblättern.
 
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Das ist halt so nicht mehr neu erhältlich. Da kann man zwar noch nach Restposten finden, sollte aber doch bereit sein so ca. 6.000 € zu zahlen. Am nächsten kommen entweder die Toft-Pulte oder das ZED-R16.
 
Ich überlege, wie ich das Setup noch optimieren kann ... Am liebsten wäre mir eine UA Apollo mit 16 od. 24 Kanälen und DAW-Controller + zusätzliche Mischpult-Funktionen in einem :-D würde für sowas sogar ein paar Riesen hinblättern.

Hast Du mal über was von RME nachgedacht? Deren TotalMix FX sieht auch nicht übel aus als Digitalmischer, der in die Interfaces eingebaut ist. Das Fireface UFX hat wohl sogar einen eingebauten Recorder für USB Storage.

Das hatte ich ja weiter oben angesprochen, dass manche Interfaces auch als Monitormischer taugen können. Die TotalMix-fähigen Interfaces von RME sind da weit vorne, da sind EQs, Kompressor und Reverbs schon drinne. In der Hardware, also nicht im Rechner.

Ich habe mein 01V96i übrigens über eine steinalte RME Digi mit 26 Kanälen I/O (ADAT Lightpipe) am Rechner hängen, die Digi scheint unverwüstlich, schon 10 Jahre in Betrieb.
 
Ich habe mein 01V96i übrigens über eine steinalte RME Digi mit 26 Kanälen I/O (ADAT Lightpipe) am Rechner hängen, die Digi scheint unverwüstlich, schon 10 Jahre in Betrieb.
Das bringt mich zu einem anderen Aspekt in dieser Diskussion, der Kontinuität. Ich beschäftige mich jetzt mit Recording seit den '80ern. Halbwegs vernünftig gings los mit einer Fostex B16, dann zwei Adats. Dann gings los mit Audio-Interfaces, alles was so damals üblich war M-Audio, RME, Motu und so weiter. Das ganze mal am PC mal am Mac. Die Krux ist dass man da immer im Zugzwang ist. Will man mehr Rechenpower, dann muss ein neuer Rechner her, da brauchts ein neues Betriebssystem, das zwingt dich zu neuer Audiohardware, entweder weil das Treibermodell oder die Schnittstellen nicht mehr kompatibel sind. Auch die Software muss erneuert werden. So wird man von der Industrie immer zu neuen Systemen gezwungen, die wieder neue Interfaces bieten und damit neu erlernt werden müssen. Abgesehen davon kostet das je nach Anspruch eine Lawine. Pikanterweise je hochwertiger das Zeug ist desto eher muss man komplett neu anschaffen.

Ich habe im Keller neben einem Atari ST auch einen G4 inkl Motu Hardware und Digital Performer stehen. Das Zeug geht theoretisch noch, aber ein Startup dauert ewig. Auch eine Digi96 und ein Hammerfall-System liegt in einer Schublade weil es keinen Rechner mehr gibt in dem ich die Karte reinstecken kann.

Ein Mischpult ist komplett stand alone und auch ohne Computer zu bedienen. Habe ich einen aus den '80ern dann hat sich da weder an der Oberfläche noch an der Kompatibilität mit anderen Geräten geändert. Somit kann man bei so einem Teil auch von extrem guter Kontinuität sprechen. Etwas das bei Computerhard- und -software systembedingt nicht geht. Auch ein altes Promix 01 aus dem Jahre Schnee ist heute noch benutzbar.

Die TotalMix-fähigen Interfaces von RME sind da weit vorne, da sind EQs, Kompressor und Reverbs schon drinne. In der Hardware, also nicht im Rechner.
Und wodurch unterscheidet sich so ein Interface markant von einem Digitalpult mit Computerinterface?
 
Das bringt mich zu einem anderen Aspekt in dieser Diskussion, der Kontinuität.

Ja, das ist ein wichtiges Thema. Ein Nerv-Thema! Die RME Digi läuft bis Windows 7 32bit, meines Wissens, danach ist Ende. Unter Linux läuft sie auch mit topaktuellen Distros, aber Recording unter Linux ist leider noch immer was für Freaks, auch wenn es kontinuierlich geiler wird.

Aber es wird ja noch haariger: Das Allen&Heath Qu16 Digitalmischpult zum Beispiel meldet sich unter OS X und Linux direkt als Interface an und ist sofort startklar. Wie viele Pulte und Interfaces, die class-compliant sind, also die Standards des Standard-USB-Audio-Treiber einhalten. Damit besteht eine gewisse Hoffnung, dass man diese Geräte auch noch viele Jahre mit aktuelleren Betrübssystemen wird nutzen können.

Nur unter Windows geht das oft nicht und es wird dennoch ein spezieller Treiber benötigt, trotz Standard-USB-Gerät. Sehr ärgerlich!

Das ist dann auch wieder ein Argument gegen Lösungen wie das RME Fireface UFX, muss man leider sagen. Aber leider auch gegen das Yamaha 01V96i mit seinen 16 Kanälen via USB. (ADAT Lightpipe mit entsprechender Erweiterung: 3x8 ADAT + 1x2 SPDIF jeweils rein und raus, aber nur bis 48khz, über USB mit 96khz)

Aber auch mit dem Qu16 ist man nicht ganz gefeit: Die iPad-App lief bisher immer auf dem iPad 1, mit neueren Versionen der App, die von neueren Versionen der Firmware benötigt werden, müsste ich das iPad 1 wegwerfen. Obwohl es von der Rechenleistung und Funktionalität völlig ausreicht als Mischpultfernsteuerung. Ich werde also die Firmware nicht updaten, weil ich es nicht einsehe, um viel Geld ein neues iPad zu kaufen, das ich nicht brauche.

Und wodurch unterscheidet sich so ein Interface markant von einem Digitalpult mit Computerinterface?

Ist doch logüsch, es fehlen die Knöpfe und Fader. :evil:

Ich weiß gerade nicht, ob das RME-Zeug auch ohne Rechner läuft, könnte ich mir aber vorstellen. Zusammen mit einem MIDI-Controller ist es damit als Mischpult und Recorder nutzbar. Das dürfte aber sehr unkomfortabel für live sein, das ist nicht der primäre Einsatzzweck. Da ist mir ein kleines Pult wie das Qu16 deutlich lieber für live, schon das 01V96i würde mich wahnsinnig machen. Von RME würde ich mir noch bessere Preamps als vom Yamaha versprechen. Wobei Yamaha und RME beide für klangneutrale Preamps stehen.

Ich denke, die Idee ist eher die folgende: Wenn ich in einem Studio bin, egal ob großes, Profi- oder Home-Recording-Studio, dann hab ich eh immer einen Rechner laufen. Also kann der Rechner doch auch das Mischpult ersetzen. Damit das aber nahezu latenzfrei geht, muss die Logik dafür ins Audio-Interface eingebaut werden.
 
Ich weiß gerade nicht, ob das RME-Zeug auch ohne Rechner läuft
Kann es (das 802 als MicPreamp mit unterschiedlichen zuvor gespeicherten Settings) und das UFX ebenso mit der Möglichkeit auch direkt auf ein Speichermedium zu routen (einschl. der FX). Die ARC ist im Standalonebetrieb eher rudimentär, am Rechner ein vollwertiger Monitrocontroller.
 
Noch ein Nachtrag: Da mir das Qu16 nicht selbst gehört, muss ich dafür Miete zahlen, wenn auch moderat. Mittlerweile benutze ich daher für einfache Live-Jobs ein uraltes analoges Allen&Heath GL2, das ich restauriert habe, ich habe es geschenkt bekommen. Und das ist in puncto Kontinuität natürlich genau das andere Extrem zu allem digitalen. Um die 20 Jahre alt und läuft und es gibt keinen Grund, warum es nicht weiter laufen sollte. (Wenn weitere Teile krepieren, wird es eben wieder repariert.)
 
Nur unter Windows geht das oft nicht und es wird dennoch ein spezieller Treiber benötigt, trotz Standard-USB-Gerät. Sehr ärgerlich!
Class Compliant ist meines Wisses nach ein Apple Spezifikum. Es gibt zwar von Windows auch ein Standard-Treiber System aber Asio ist dort (wahrscheinlich aus Lizenz-Gründen) kein Thema im Betriebssystem. Und Asio ist halt DAW Standard.
Ich weiß gerade nicht, ob das RME-Zeug auch ohne Rechner läuft, könnte ich mir aber vorstellen.
Wird wohl gehen aber womit stellt man dann alle Parameter ein? Midi hast du angesprochen, dann sind wir aber schnell bei Bastellösungen. OSC wäre ein Thema aber dazu fehlt den Teilen ein Netzwerk.
Motu mit CueFX ist da ja ähnlich aufgestellt auch wenn die Mix-Software ein gutes Beispiel für missratenem GUI Design ist. Die schmeißen anscheinend extrem spezielles Zeug ein. Naja....
Wobei Yamaha und RME beide für klangneutrale Preamps stehen.
Ach geh, lass mich damit in Ruhe. Da ist so viel Voodoo am Start. Klangneutral oder doch ein Röhren Channelstrip? Englische Preamps klingen musikalischer als Japanische, die zu analytisch sind.... und, und, und. Das was in den Preamps passiert macht vielleicht max. 5% von dem aus was ein gutes Signal von einem schlechten unterschiedet. Das kann man getrost vergessen, meiner Meinung nach. Das ist was für die, die auch hören ob das Kupfer der Kabel aus einer bestimmten Schmelze, zu Neumond abgegossen, kommt :evil::rofl::evil:
 
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Ach geh, lass mich damit in Ruhe. Da ist so viel Voodoo am Start. Klangneutral oder doch ein Röhren Channelstrip? Englische Preamps klingen musikalischer als Japanische, die zu analytisch sind.... und, und, und. Das was in den Preamps passiert macht vielleicht max. 5% von dem aus was ein gutes Signal von einem schlechten unterschiedet. Das kann man getrost vergessen, meiner Meinung nach. Das ist was für die, die auch hören ob das Kupfer der Kabel aus einer bestimmten Schmelze, zu Neumond abgegossen, kommt :evil::rofl::evil:

Klares Jein von meiner Seite aus. Ich habe mal versucht, Unterschiede zwischen meinem Focusrite OctoPre und dem Yamaha 01V96i zu hören. Das OctoPre hängt per Lightpipe an eben diesem Pult, sodass bis auf die Wandler weitere Parameter (DA-Wandlung z.B.) identisch haltbar waren. Es ist mir nicht gelungen, es blieb im Bereich der Einbildung. Das Qu16 hatte minimal mehr Rauschen, weitere Unterschiede waren auch im Bereich der Einbildung (hier kam eine zusätzliche DA/AD Wandlung hinzu). Nicht im Bereich der Einbildung waren aber die Unterschiede zu einem billigen EFX8: Da habe ich die Signale eindeutig als "nuscheliger" identifiziert. Von dem her sind das meine Kriterien bisher: Anteil Grundrauschen und wie sauber das Signal rüberkommt. Und da kommt dann die Zustimmung: Ab einer gewissen Qualitätsklasse geben sich die Preamps da nicht mehr viel. Wichtig ist, dass ich ein Signal bekomme, mit dem ich gut arbeiten kann. Mittlerweile habe ich nur noch Material, bei dem das der Fall ist. Und wenn es nicht "warm" genug ist? Dann drehe ich eben Wärme rein. EQs sind schon eine gute Sache. :evil:

Grundrauschen ist aber auch in vielen Fällen zu vernachlässigen. Wenn man das Qu16 gut aussteuert, ist das für Live-Mitschnitte gar kein Thema mehr. Das wird vielleicht bei Bändchen-Mics mit schwachem Output interessant - und dann auch nur, wenn man die Signale stark komprimiert und das Rauschen damit hoch- und runterpumpt. Denn ein konstantes Rauschen wird vom Ohr so schnell ausgeblendet, das ist nahezu unglaublich. Viele professionelle großartige Produktionen rauschen, wenn man sich darauf mal ein bisschen konzentriert. Beim normalen Hören fällt das aber gar nicht mehr ins Gewicht.
 
Ich hab ja die Angewohnheit Live alles mit aufzunehmen. Inzwischen haben rinige dieser Aufnahmen zuerst in Studio und danach auf den einen oder anderen Tonträger gebracht. Mischpulte waren unter anderem GL2800 mit ADA8000, LS9, XM32, X-Air. Alles jetzt nicht unbedingt Oberliga was Recording-Equipment betrifft. Trotzdem ist das Ergebnis mehr als nur anhörbar.
 

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