Slappen auf der Gitarre?

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selli69
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Hallo Allerseits!

Ja, ja.. Ich weis schon... Was will der Drähtchensaitenspieler hier in UNSEREM Forum... :)

Das ganze hat jedoch einen Grund: Es geht um Spieltechnik, welche bei den Bassern zum Quasistandard gehört, bei den Gitarristen jedoch (noch) eine gewisse Exotik darstellt. Daher bitte ich die Mods diesen Beitrag (wenn möglich) NICHT in das Gitarrenforum zu verfrachten.

Zu meiner Situation:
Ich bin langjähriger, fingerpickender Akkustikgitarrist und versuche derzeit meine Technik / meinen Horizont auf der Gitarre zu erweitern. Genauer gesagt gehts mir darum mehr perkussive Elemente in mein Spiel einzubringen.

Die ganzen Klopfereien und Schlagtechniken machen mir soweit kein Problem, mit dem Slappen will das Ganze jedoch nicht so recht funktionieren, genauer gesagt die Sache mit dem Daumen. Auf der tiefen E Saite bekomme ich, langsam gespielt, ordenliche Sounds hin. Das ganze wird auf der A Saite schon schwieriger, auf D und G Saite kommt irgendwie gar nix mehr. Bekommt man aus diesen dünneren "Drähtchen" uberhaupt nen ordentlichen Klang beim slappen raus oder ist das Utopie??

Ich hänge derzeit an ein paar Stücken, welche u.a. (lt. Tab) Slaps auf D und G Saite verlangen. Genauer gesagt handelt es sich um ein Stück von Don Ross, hier zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=TKupfayqB00

Doch damit nich genug: Dieses Stück verlangt an mehreren Stellen auch Slaps mit gleichzeitigem(!) picken bzw. reissen von Tönen im Diskant. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie das funktionieren soll. Oder irre ich hier schon wieder?

Derzeit führe ich die Slaps dergestalt aus, dass der größte Teil der Bewegung des Daumens aus der Daumenwurzel oder je nach Situation aus einer Kippbewegung das Handgelenks kommt und nicht wie man das bei euch Bassisten sieht, mit einer Drehung aus dem Handgelenk. Grund hierfür ist, dass es neben der Basslinie auch noch eine Melodielinie gibt, welche irgendwie gepickt werden will und das mit einem drehenden Handgelenk überhaupt nicht mehr zu machen ist. Vielleicht seh ich das auch total falsch...

Alles in allem bin ich, was das Thema "Slappen" trifft recht ratlos und hoffe, dass ihr mir vllt. ein wenig weiter helfen könnt.

Schon mal vielen Dank im Voraus!
Gruß,
Selli
 
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Schau dir mal Sachen von Regi Wooten an, das ist der Bruder von Victor Wooten, dem Bass Slapmonster. Vic hat der Legende nach das Slappen erst durch seinen Bruder entdeckt und perfektioniert.
In dem Video kommt neben dem ganzen anderen gepopel auch ein bisschen geslappe vor, ich denke auf der DVD müsste das etwas ausgeprägter sein.

Allgemein gibt es am Bass Zwei Techniken:
Die alte Schule, man nimmt seinen Daumen und Slapt ihn auf die Saite/das Fretboard und lässt ihn zurück federn. (z.B. Flea, Larry Graham)
Zum Zweiten gibt es die Technik mit dem Namen Double Thumb, dabei nimmt man den Daumen parallel zur Saite und lässt ihn auf die nächste Saite durchrutschen und kann diesen dann ggf. wieder nach hinten durch die Saite ziehen. (Marcus Miller, Victor Wooten)

Vorteil bei der letzteren ist man kann immense Geschwindigkeiten erreichen, da man quasi wie bei einem Plektrum Up- und Downstroke hat.

Ich habe gerade mal ein bisschen mit meiner eigenen Klampfe herumprobiert. Es ist für mich möglich auf allen Saiten mit beiden Techniken Slaps zu spielen, jedoch funktioniert die Double Thumb Methode für mich bisher besser.

Bei den Pops bin ich mir nicht sicher, wie man das Lösen kann. Ich krieg schon blutige Risse am Finger, wenn ich nur dran denken muss meine Wurstfinger da irgendwie zwischen zu kämpfen. :D

Hoffe das hat dir etwas weiter geholfen. :)
 
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Servus Hellboom!

Vielen Dank für Deine Antwort! Fein, dass du gleich mal auf ner Klampfe probiert hast ob/was so möglich ist. Vermutlich liegts bei mir echt daran, dass ich die Saiten nicht genau genug treffe, bzw. die dünneren Saiten einfach nicht stark genug "zurückfedern" und der Daumen den angeslappten Ton einfach "totdämpft". Ich denke das sich diese durch Üben (und damit locker werden) in den Griff bekommen lässt.

Bei der Geschichte mit den "Pops" welche gleichzeitig mit dem Slap gespielt werden sollen habe ich mich vllt. etwas ungeschickt ausgedrückt. Ein richtiger "pop" ist als zweiter ton gar nicht gefordert, dieser wird ganz normal angepickt, halt zeigleich mit dem Slap. Um es noch besser zu beschreiben: In der Tabulatur hab ich auf dem selben Beat auf der D-Saite das x (Slap) und auf der h-Saite ne 2...

Was mir grade noch als Möglichkeit kommt, ist die Technik auf dem Instrument wo sie herkommt, sprich nem Bass, zu erlernen. Das kommt mir jedoch vor wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen...

Danke nochmals!
 
Nimm dir einfach ein Metronom und mach es ganz langsam und aufmerksam, dann wird das schon klappen. ;)
 
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Bei der Geschichte mit den "Pops" welche gleichzeitig mit dem Slap gespielt werden sollen habe ich mich vllt. etwas ungeschickt ausgedrückt. Ein richtiger "pop" ist als zweiter ton gar nicht gefordert, dieser wird ganz normal angepickt, halt zeigleich mit dem Slap. Um es noch besser zu beschreiben: In der Tabulatur hab ich auf dem selben Beat auf der D-Saite das x (Slap) und auf der h-Saite ne 2...
Hm, also in allen Tabulatursystemen, die ich kenne, bezeichnet das X eine Dead Note. :gruebel:Ansonsten denke ich, dass du die besten Ergebnisse mit Double Thumbing erzielen dürftest, da es meiner Erfahrung nach gerade bei engen Saitenabständen präziser ist. Die Bewegung würde ich wohl auch aus der Daumenwurzel machen, dadurch ist die Hand fixiert (für das Zupfen der hohen Saiten) und die Energie sollte für Gitarrensaiten trotzdem ausreichend sein. Ich hab jetzt leider keine Gitarre zur Hand (gerade U-Bahn, gleich bei meiner Freundin), würde das aber morgen Vormittag nochmal für dich ausprobieren, wenn ich wieder zu Hause bin. ;)
 
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Servus Shadowsoul,

mit der Deadnote hast recht, da diese jedoch auch geslappt werden sollte (auch wenn sie nicht (nach-)klingt) und das picken eben gleichzeitig erfolgt, war mir einfach nicht klar wie die entsprechende Handbewegung aussehen soll. Bleibt die Hand fix und bewegen sich Daumen und Anschlagfinger oder bleiben Daumen und Anschlagfinger fix und die Bewegung geschieht aus der Hand/Handgelenk heraus? Nach dem was du schreibst, wäre das mit Double Thumbing und fixer Hand also erster Variante. Das schafft schon mal etwas Klarheit.. ;)

Vielen Dank auch, dafür dass Du dir morgen die Mühe machen möchtest und das an der Gitarre ausprobieren (hat übrigens der Hellboom auch schon gemacht, mit positivem Ergebnis..)
 
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Servus Shadowsoul,

mit der Deadnote hast recht, da diese jedoch auch geslappt werden sollte (auch wenn sie nicht (nach-)klingt) und das picken eben gleichzeitig erfolgt, war mir einfach nicht klar wie die entsprechende Handbewegung aussehen soll.

Ok, wollte nur sicher gehen, dass nicht einfach nur ein Kommunikationsproblem vorliegt. :)
Mein Fazit nach ein paar Minuten des Herumprobierens: Double Thumbing auf der Gitarre funktioniert gar nicht mal so schlecht. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Ton nicht knallig genug kommt, wenn ich nicht aus dem Handgelenk spiele - und ich hab extreme Probleme, gleichzeitig nen zusätzlichen Ton normal zupfend anzuspielen. Die besten Ergebnisse hab ich noch erzielt, wenn ich die Slap-Bewegung aus dem Handgelenk gemacht hab, diese aber eher klein gehalten, damit der Rest der Finger nicht so sehr mit durch die Gegend fliegt. Das Anspielen des Melodietons dürfte dann reine Übungssache sein, ich poppe den im Moment automatisch aus Gewohnheit (statt mit normaler Kraft und in normalem Winkel zu zupfen) und exakt und sauber auf der selben Zählzeit ist er auch noch nicht... aber wenn man das genug übt sollte man das eigentlich hinkriegen. ;)
 
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Danke Dir für deine Mühe! Find ich wirklich klasse, dass einem hier so geholfen wird! Was Du/Ihr auf jeden Fall schon erreicht habt ist, dass ich zukünftig wenn wieder mal "Bassspielerwitze" gemacht werden intervenieren werde - Basspieler sind so wies aussieht ganz hilfsbereite und nette Menschen.. :)

Ich habe heute Nacht auch noch ewig gesessen und hab rumprobiert.. Die Slapperei ist halt doch eine Sache, welche nicht "mal eben nebenbei" gelernt ist, sondern eine ganz eigene Technik.. Ungefähr so wie wenn ich noch nie mit nem Plek gespielt hätte und das jetzt lernen müsste.

Ich werd mir Zeit nehmen und das ganze einfach bis zum Erbrechen üben, das ist wohl auch diesmal die Lösung des Rätsels. Das es funktioniert habt ihr mir ja demonstriert, wofür ich euch sehr dankbar bin.

In diesem Sinne: ein super Wochenende wünsche ich euch! Vllt. liest man sich ja mal wieder!

Gruß,
Selli
 
Bevor ich mir im Jahr 2006 meinen ersten E-Bass gekauft habe, habe ich das "Slappen" auf meiner E-Gitarre probiert. Anschlagen mit dem Daumen klappt auf einem guten E-Bass mit guten Saiten auf allen Saiten. Auf den Plain-Saiten einer E-Gitarre wohl weniger. Da gehen dann eher die Pops. Sprich ziehen und loslassen. Auf dem E-Bass geht beides auf allen Saiten. Auf der E-Gitarre gehen die Thumbs besser zwischen dem Steg-Pickup und dem Steg, wo die Saiten strammer sind. Die Pops dagegen zwischen dem Hals-Pickup und dem mittleren Pickup, aber näher zum Hals-Pickup. Jetzt ausgehend von meiner Jackson PS7 mit einer HSS-Bestückung (ähnlich wie bei einer Power-Strat).

Hier mal ein Klangbeispiel meiner Slap-Versuche auf (m)einer E-Gitarre: guitar_060416.mp3

Hier am E-Bass: 091231_urban_funk_mixdown_1.wav

Bzw. hier ohne die Drums als Soundcheck nach dem Aufziehen von neuen Saiten: 091019.wav
 
Und scheinen auch andere zu machen: http://www.youtube.com/watch?v=xLNOgcEfBE4
Klingt cool finde ich. :D
Ja, er macht das gut. Aber Gitarre bleibt Gitarre. Klingt im Vergleich zum Bass trotzdem irgendwie jämmerlich. ;) Wenn E-Bass einem zu groß und zu träge erscheint (insb. 6-Saiter sind ja ganz schön wuchtig), wäre vielleicht ein Zwischending interessant. Also eine Gitarre bzw. Bass mit einer Mensur irgendwo zwischen Gitarre und Bass, und die Saiten und die Stimmung wählt man auch irgendwo dazwischen. Leider werden solche Instrumente so gut wie gar nicht in Serie produziert. :( Z.B. schon mal irgendwo einen 30" 6-Saiter gesehen?... :weird:
 
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