Slappen, was mache ich falsch?

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Hallo alle zusammen,
ich bin seit vielen Jahren Gitarrist und habe mir jetzt endlich für Aufnahmen einen Bass gekauft. Das grundsätzliche spielen darauf (mit Fingern) ist kein großes Problem, mir fehlt noch die Routine aber fürs erste läuft's ganz gut. Mein Problem ist das Slappen. Ich habe mir schon einiges an Lernmaterial angesehen aber irgendwie funktioniert das bei mir nicht so, wie bei denen. Irgendwo is noch der Wurm drin und ich bitte um Erfahre Ratschläge.

Ich schicke kurz vorweg dass ich auf C runtergestimmt bin (C-F-A#-D#), wofür ich natürlich dickere Saiten verwende. Meine Recherche im Voraus hat ergeben, dass es für das Slappen ratsam ist möglichst dünne Saiten zu verwenden aus Gründen der klanglichen Brillianz. So habe ich mich nun denn für das C-Tuning für einen Satz D'Addario .040-.125 (.040, .060, .075, .095, .125) entschieden und ich habe dann bei meinem 4-Saiter die .040 einfach weggelassen.

Mein Problem:
Entweder mach ich etwas sehr falsch oder die Saiten sind zu dünn/ zu weich.
Eine essentielle Technik beim Slappen ist es ja, alle Saiten mit der, in meinem Fall, linken Hand zu Dämpfen und mit dem Daumen der rechten Hand auf die Saite zu schlagen bzw. slappen, schlagen klingt etwas brutal. Genau das geht bei mir nicht. Egal wie ich versuche zu dämpfen oder zu slappen die Saite(n) schlagen immer auf die Bundstäbe wodurch dieser schöne, percussive slap sound flöten geht. Mir kommt es so vor als seien die Saiten zu weich aber als erfahrener Gitarrist weiß ich auch, dass man nicht als erstes dem Material den Fehler zuschieben soll, sondern dem Spieler. Ich hab auch schon versucht meine Schlagkraft zu drosseln aber erstens ändert das nicht wirklich viel zweitens nimmt es der Sache auch die Seele, wenn man sich so Disziplinieren muss.
Wenn ich sehe wie andere manchmal auf ihren Bass eindreschen und gar wunderschöne Klänge dem Bass entsteigen glaube ich, die Schlagkraft ist eher ein sekundärer Faktor.

Also abgesehen von den ganzen Slapping Tutorials da draussen, kann mir jemand individuelle Tipps bezüglich meines Problems geben. Spieltechnik optimieren, Material optimieren?

Danke schonmal im Vorraus
 
Eigenschaft
 
Also deine Saitenstärke find ich sehr vernünftig für die Stimmung, die Saitenspannung ist also in einem absolut normalen Bereich. Daran wird es nicht liegen.
Ich bin mir nicht so sicher ob ich dich richtig verstehe: du dämpfst mit der linken Hand während du mit der rechten slapst? Dann ist klar das da kein Ton rauskommt, das wäre dann eine sogenannte Dead Note, die man zwar beim Slappen ab und an einwerfen kann, aber nicht das eigentliche Slappen ist.
Du greifst den Ton mit der linken Hand ganz normal und haust dann mit dem Daumen der rechten auf bzw "über" die Saite. Die Saite schlägt auf das Bundstäbchen, dadurch entsteht der typische Ton. Wichtig dabei ist, das der Daumen nach dem Anschlag sofort wieder von der Saite weg ist, weil er sie sonst unerwünscht abdämpft. Ich glaube das ist das schwierigste an der ganzen Sache.
 
ich denke es liegt an der Deiner Technik. Denn man kloppt nicht von oben im 90 Grad winkel zum Hals auf die Saite, sondern eher so ca. im 45 Grad winkel von oben nach unten.

Vernünftige Technik mal vorrausgesetzt (also keinen Vintagebass und Flatwounds) sondern eher etwas moderneres und stainless Steel Saiten sollte jetzt schon mal ein vernünftiger Klang zu stande kommen.
Ansonsten kann ich Dir nur raten das im Sitzen zu probieren, oder den Bass so "aufzuhängen" das er nicht in den Kniekehlen hängt. (sieht cool aus, ist aber scheisse :D )

Das ist natürlich wirklich schwer das alles in Worter zu fassen und dann noch nicht mal so richtig zu wissen worum es geht. Ein Soundfile wäre hilfreich. Aber ich denke Du musst den Daumenwinkel verändern. Wichtig auch, das Du alles aus dem Handgelenk machst. Dazu am besten den rechten Arm im rechten Winkel, also den Unterarm parallel zum Hals.

Mit den Daumen anschlagen macht man normalerweise auf den letzten Bünden, dann hat man platzt zwischen Hals und Tonabnehmer zum "poppen".


Ich hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen helfen.

LG
 
Dann ist klar das da kein Ton rauskommt, das wäre dann eine sogenannte Dead Note, die man zwar beim Slappen ab und an einwerfen kann, aber nicht das eigentliche Slappen ist.

Die "richtigen" Töne und das Poppen sind garnicht so sehr mein Problem. Genau diese Dead Notes kriege ich nicht hin weil die Saiten dann immer auf die Bünde schlagen und ein gar wiederliches Schnarren und eine ganze Menge andere Geräusche entstehen.
Ein sehr gutes Beispiel für mein Lernmaterial ist dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=W70XkdHSQPA (Die ersten 5 Minuten kann man getrost überspringen)
Er macht dieses scheinbar ganz einfache, percussive Slappen und benutzt zu beginn nur Deadnotes und ich krieg nich eine einzige hin. Egal wie ich sie versuche zu dämpfen da kommen alle möglichen Geräusche raus nur keine Deadnotes.
 
Also geht es dir hauptsächlich um geslappte Deadnotes und nicht um das "normale" slappen?
Bei den Deadnotes solltest du auf jeden Fall die Saite mit der linken Hand nicht nur mit einem Finger sondern mit mehreren dämpfen. (also es geht darum nicht nur an einem Punkt sondern an mehreren bzw. auf einer Fläche zu dämpfen.) Dämpfst du sie nur an einer Stelle, werden je nachdem wo du genau dämpfst einfach die Obertöne hörbar gemacht und die Saite an sich nicht wirklich gedämpft. Die hohen Töne schwingen dann weiter. Aber ich bin noch nicht sicher ob ich dich richtig verstehe.
 
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Dämpfst du mit der linken Hand auch richtig? Ich hab grad mal ein wenig probiert, und "alle möglichen Geräusche" entstehen bei mir nur, wenn ich nur einen einzelnen Finger locker auf die Saite lege. Oder mit Gewalt auf die Saiten eindresche, was man aber nicht tut*. Dämpfen funktioniert aber am besten mit der ganzen Hand, also wenn man alle 4 Finger über die Saiten legt.



*Kontrolliertes Spiel hat nichts mit "Seelenlosigkeit" zu tun. Um es mal ganz kontrovers auszudrücken: Kacke gespielt mit Attitüde ist immer noch kacke gespielt. :ugly:
Ohne Kontrolle und ein gewisses Maß an Disziplin ist man einfach nicht in der Lage, konsequent und in einer konsistenten Qualität abzuliefern. :nix:


EDIT: Hm, zu viel Zeit beim Antworten gelassen. :D
 
Ich schließe mich dem Bierpreis da an....da könnte der Hund begraben liegen.
Übrigens, in diesem Video ist es alles wirklich sehr gut erklärt. :great: da gibt es eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Es gibt natürlich noch 38 weitere Arten zu Schlappern. ;)

LG
 
Also geht es dir hauptsächlich um geslappte Deadnotes und nicht um das "normale" slappen?
Bei den Deadnotes solltest du auf jeden Fall die Saite mit der linken Hand nicht nur mit einem Finger sondern mit mehreren dämpfen. (also es geht darum nicht nur an einem Punkt sondern an mehreren bzw. auf einer Fläche zu dämpfen.) Dämpfst du sie nur an einer Stelle, werden je nachdem wo du genau dämpfst einfach die Obertöne hörbar gemacht und die Saite an sich nicht wirklich gedämpft. Die hohen Töne schwingen dann weiter. Aber ich bin noch nicht sicher ob ich dich richtig verstehe.

Ja, das kann man so sagen. Das richtige Slappen geht schon einigermaßen aber diese Deadnotes zwischendrin gehen garnich aber die sind mir sehr wichtig weil sie dem ganzen erst den Groove geben.
Ja ich dämpfe mit allen 4 Fingern der linken Hand

- - - Aktualisiert - - -

*Kontrolliertes Spiel hat nichts mit "Seelenlosigkeit" zu tun. Um es mal ganz kontrovers auszudrücken: Kacke gespielt mit Attitüde ist immer noch kacke gespielt. :ugly:
Ohne Kontrolle und ein gewisses Maß an Disziplin ist man einfach nicht in der Lage, konsequent und in einer konsistenten Qualität abzuliefern. :nix:

Das stimmt schon aber wenn ich mir TM Stevens ansehe http://www.youtube.com/watch?v=kQ_V6ADFXTE der geht schon ordentlich auf die Saiten drauf.
 
Das erste Posting klingt danach, dass du erst seit ein paar Wochen an der Technik dran bist. Vielleicht braucht es einfach noch etwas Geduld und Zielwasser.
Es gibt beim Slap zwei Anschlagsarten die am häufigsten eingesetzt werden.
Die Old-School Technik, bei der die gesamte Aussenfläche des Daumens (meist der Knöchel) auf die Saite schlägt und nach dem Anschlag mehr oder weniger über der Saite schwebt.
Die 'modernere ' Variante, hier schlägt die vordere Aussenfläche des Daumens seitlich an der Saite herrunter und der Daumen kommt nach dem Anschlag auf der nächsten Saite zum liegen. Bei der G-Saite auf dem Schlagbrett.
Hier braucht es etwas Zielwasser um nicht ins Irgendwo zu hauen.

Schnell mal ein Vid dazu gezimmert, mit beiden Anschlagsarten. Am Schluss die typische Handbewegung, wie beim Sahne schlagen.

 
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Das stimmt schon aber wenn ich mir TM Stevens ansehe http://www.youtube.com/watch?v=kQ_V6ADFXTE der geht schon ordentlich auf die Saiten drauf.


Willst du denn so wie TM Stevens klingen und slappen? Es gibt auch einen großen Haufen Gegenbeispiele, für Bassisten, die weniger spekatkulär slappen. Und die klingen meiner Meinung nach auch ziemlich gut. Außerdem weiß ich nicht, ob TM Stevens als Slap-Anfänger auch schon so auf die Saiten eingedroschen hat. Der wird sich seine Technik auch lange erarbeitet haben :)


BEispiele für kontrolliertes Slappen:

Markus Setzer: http://www.youtube.com/watch?v=lN3mIyFq-FU

Anthony Wellington: http://www.youtube.com/watch?v=aNbuX6X8sl0

und, und, und....
 
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Das erste Posting klingt danach, dass du erst seit ein paar Wochen an der Technik dran bist. Vielleicht braucht es einfach noch etwas Geduld und Zielwasser.
Ja, ich bin wirklich noch nicht lange dabei und Geduld und Spucke versteht sich von selbst. Ich dachte nur ich frag mal, manchmal erfährt man ja die sensationellsten Tricks wenn man einfach mal fragt. ;)
Danke für das video. So viel Mühe, nur für mich :great:

Willst du denn so wie TM Stevens klingen und slappen?
Nein, ich will nicht unbedingt so spielen wie TM Stevens. Ich dachte nur anfänglich dass meine Anschlagstärke beim Slappen der Grund für mein Versagen ist. Mit dem Video wollte ich nur die Vermutung anstellen dass es die Anschlagstärke wohl doch nicht ist, die mein Slappen so stümperhaft klingen lässt.


Ich möchte hier nochmal allen Threadteilnehmern für ihre Anregungen danken. Ich weiß es zu schätzen.
 

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