
i-drummer
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Gestern hatte die Firma ST Drums aus dem pfälzischen Pirmasens zum ersten Workshop in Sachen Snaredrumbau eingeladen und 12 Teilnehmer sind dieser Einladung gefolgt. Einer davon war ich ... die handwerkliche Niete schlechthin! Ob das wohl Sinn machte? Egal, ich war neugierig und gewillt!
Im Vorfeld musste schon mal jeder Teilnehmer seine Wünsche bezüglich Kesselgröße, Hardware, Teppich und Felle abgeben. ST Drums konnte sich daher schon mal für den Workshop vorbereiten und die Kessel (14"er-Kessel war bindend) in der Höhe passend schneiden und die Gratungen sowie das Snarebed fräsen - die Folie sollte sich jeder Teilnhemer direkt vor Ort aussuchen.
Gut, ich entschied mich also für einen Keller-Ahorn-Kessel in der Tiefe 5,5", Standard-Böckchen und -Strainer, 2,3er Hoops, einen Phosphorbronze-Teppich und Remo-Felle und bekam folgendes "Paket" um 9:30 Uhr morgens serviert:
Anhang anzeigen 340898Anhang anzeigen 340899

Das sah schon mal ganz gut aus - aber konnte ausgerechnet ich daraus eine funktionierende Snare bauen? - "Ja, ja, das wird schon" hieß es, "zuerst einmal müsst ihr alles vermessen."
Messen? Okay, und am besten alles gleich mal aufschreiben ... damit ich nix vergesse und auch wirklich nix schiefgeht!

Dann gab es die von ST Drums entwickelte Schablone, um ganz einfach für die jeweilige Kesselgröße und die veranschlagte Anzahl von Hardwareteilen die entsprechende Position am Kessel zu markieren. Also 14"er Kessel, 10 Böckchen ... eigentlich ganz einfach ...

Mit dem rechten Winkel dann die Linien ziehen, auf denen dann die Löcher gebohrt werden sollen ... soll dann so (oder so ähnlich aussehen) ...


Und weil der Strainer, den ich mir ursprünglich ausgesucht hatte, von der Größe her nicht gepasst hätte, suchte ich mir einen anderen aus (hey, ich kann jetzt schon sagen: das Ding geht "budderweich"!
).

Schnell noch markieren, wo das "Luftausgleichsloch" hinkommen soll ... jaja, Spaß muss sein, kommt ja eh 'ne Folie drüber!

So, als alle Bohrungen durchgeführt waren, sah der Kessel nun so aus (und ich hatte mich nicht verletzt!):

Dann wurden noch die Gratungen und das Snarebed glattgefeilt und geschmirgelt ... aber davon gibt's keine Bilder - es war aber ziemlich staubig. Dann ging es darum, die Folie auszusuchen. Glaubt mir, einige Teilnehmer hatten echt Schwierigkeiten, sich aus den ausserordentlich vielen absolut oberaffengeilen Möglichkeiten etwas auszusuchen ... Ich brauchte eigentlich nicht lange dafür und entschied mich für ein "Black Oyster Seventies Finish", so etwas wollte ich schon immer! Naturfinish und Sparkle habe ich ja schon genug ...

Nächster Schritt: Kessel und Folie mit Kleber bestreichen. Gerd Stegner versicherte uns, dass der Klebstoff wasserlöslich und nicht giftig sei (und daran berauschen konnte man sich auch nicht - er roch nach gar nichts!).


Wenn beides, Kessel und Folie, sozusagen "grifftrocken" waren, konnte man die Folie auftragen. Man musste aber Sorgfalt walten lassen, denn wenn der Kleber einmal kleben würde, dann ginge die Folie nicht mehr ab. Zumindest nicht, ohne den Kessel zu beschädigen ... oder die Folie natürlich. Aber wie durch ein Wunder passierte auch hier kein Unglück und allen Teilnehmern gelang es, ihre Folie fachmännisch korrekt aufzukleben. So auch bei mir:

Geschafft! Allerdings sieht man, dass die Folie übersteht, d.h. die Gratungen und das Snarebed mussten von der überstehenden Folie und Klebstoffresten befreit werden. Mit welchen Werkzeugen macht man das? Richtig, mit Tapetenmesser, Feile und Schmirgelpapier! Himmel, Ar... und Wolkenbruch, war das eine Sch... Arbeit! Und bloß nicht die Gratungen verletzen!
Ich kann euch sagen: jeder der Teilnehmer hat geflucht!
Aber irgendwann war es dann so weit, die ersten waren fertig geworden und präsentierten unter großem Beifall der anderen (und dem Stegner-Team) ihre Snares Marke "Eigenbau by Stegner".
Meine sah dann so aus:


Und weil diese beiden Fotos leider etwas unscharf waren, gibt's noch Fotos von zuhause auf unserer Showtreppe:





Tja, so sieht also meine erste und bisher einzige selbst gebaute Snare aus ... "Vintage", gell?
Okay, völlig alleine ohne professionelle Tipps hätte ich handwerklicher Vollpfosten das natürlich nicht hinbekommen. Gut, dass es diesen Workshop gab!
"Und, wie klingt sie?" werdet ihr jetzt bestimmt fragen. Tjoooo ... sehr gut, ich bin begeistert! Hab' ja schließlich ICH gebaut!
Weil der Kessel schön dünn ist (5lagig, 5mm dünn), spitze Gratungen hat und 2,3er Hoops die Felle halten, hat sie natürlich schöne Obertöne und spricht durch die 5,5er Tiefe auch wunderbar lebendig an. Also ganz ordentlich für mein erstes Mal!
Ich muss nochmals der Firma ST Drums und dem Stegner-Team herzlich danken, dass sie diese tolle Idee hatten und sich ALLE darum bemühten, dass JEDER Teilnehmer mit einer tollen Snare die Werkstätten am Abend wieder verlassen konnte. Auch war die Bewirtung mit Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und jeder Menge Getränke vollkommen in Ordnung. Last but not least: um das Ganze zwischendurch noch ein wenig aufzulockern, gab es für alle Teilnehmer noch eine kleine Unterrichtseinheit mit Rudiments und Fillpassagen und jeder Menge Fachsimpelei - gute Idee!
Darüber hinaus haben wir alle erfahren, dass ST Drums ihr Handwerk rund um das Thema Schlagzeug wirklich beherrscht und man sich vertrauensvoll an das Team Stegner wenden kann, egal ob es um Kessel oder Hardware geht. Und was sie nicht haben, können sie zu 99% herstellen.
Ich hoffe, ich habe mit dieser kleinen Abhandlung bei einigen die Lust geweckt, sich auch mal was zuzutrauen und vielleicht auch einmal eine "eigene" Snare zu bauen. Ist eigentlich gar nicht so schwer ...
Im Vorfeld musste schon mal jeder Teilnehmer seine Wünsche bezüglich Kesselgröße, Hardware, Teppich und Felle abgeben. ST Drums konnte sich daher schon mal für den Workshop vorbereiten und die Kessel (14"er-Kessel war bindend) in der Höhe passend schneiden und die Gratungen sowie das Snarebed fräsen - die Folie sollte sich jeder Teilnhemer direkt vor Ort aussuchen.
Gut, ich entschied mich also für einen Keller-Ahorn-Kessel in der Tiefe 5,5", Standard-Böckchen und -Strainer, 2,3er Hoops, einen Phosphorbronze-Teppich und Remo-Felle und bekam folgendes "Paket" um 9:30 Uhr morgens serviert:
Anhang anzeigen 340898Anhang anzeigen 340899


Das sah schon mal ganz gut aus - aber konnte ausgerechnet ich daraus eine funktionierende Snare bauen? - "Ja, ja, das wird schon" hieß es, "zuerst einmal müsst ihr alles vermessen."
Messen? Okay, und am besten alles gleich mal aufschreiben ... damit ich nix vergesse und auch wirklich nix schiefgeht!

Dann gab es die von ST Drums entwickelte Schablone, um ganz einfach für die jeweilige Kesselgröße und die veranschlagte Anzahl von Hardwareteilen die entsprechende Position am Kessel zu markieren. Also 14"er Kessel, 10 Böckchen ... eigentlich ganz einfach ...

Mit dem rechten Winkel dann die Linien ziehen, auf denen dann die Löcher gebohrt werden sollen ... soll dann so (oder so ähnlich aussehen) ...


Und weil der Strainer, den ich mir ursprünglich ausgesucht hatte, von der Größe her nicht gepasst hätte, suchte ich mir einen anderen aus (hey, ich kann jetzt schon sagen: das Ding geht "budderweich"!


Schnell noch markieren, wo das "Luftausgleichsloch" hinkommen soll ... jaja, Spaß muss sein, kommt ja eh 'ne Folie drüber!


So, als alle Bohrungen durchgeführt waren, sah der Kessel nun so aus (und ich hatte mich nicht verletzt!):

Dann wurden noch die Gratungen und das Snarebed glattgefeilt und geschmirgelt ... aber davon gibt's keine Bilder - es war aber ziemlich staubig. Dann ging es darum, die Folie auszusuchen. Glaubt mir, einige Teilnehmer hatten echt Schwierigkeiten, sich aus den ausserordentlich vielen absolut oberaffengeilen Möglichkeiten etwas auszusuchen ... Ich brauchte eigentlich nicht lange dafür und entschied mich für ein "Black Oyster Seventies Finish", so etwas wollte ich schon immer! Naturfinish und Sparkle habe ich ja schon genug ...

Nächster Schritt: Kessel und Folie mit Kleber bestreichen. Gerd Stegner versicherte uns, dass der Klebstoff wasserlöslich und nicht giftig sei (und daran berauschen konnte man sich auch nicht - er roch nach gar nichts!).


Wenn beides, Kessel und Folie, sozusagen "grifftrocken" waren, konnte man die Folie auftragen. Man musste aber Sorgfalt walten lassen, denn wenn der Kleber einmal kleben würde, dann ginge die Folie nicht mehr ab. Zumindest nicht, ohne den Kessel zu beschädigen ... oder die Folie natürlich. Aber wie durch ein Wunder passierte auch hier kein Unglück und allen Teilnehmern gelang es, ihre Folie fachmännisch korrekt aufzukleben. So auch bei mir:

Geschafft! Allerdings sieht man, dass die Folie übersteht, d.h. die Gratungen und das Snarebed mussten von der überstehenden Folie und Klebstoffresten befreit werden. Mit welchen Werkzeugen macht man das? Richtig, mit Tapetenmesser, Feile und Schmirgelpapier! Himmel, Ar... und Wolkenbruch, war das eine Sch... Arbeit! Und bloß nicht die Gratungen verletzen!

Aber irgendwann war es dann so weit, die ersten waren fertig geworden und präsentierten unter großem Beifall der anderen (und dem Stegner-Team) ihre Snares Marke "Eigenbau by Stegner".
Meine sah dann so aus:


Und weil diese beiden Fotos leider etwas unscharf waren, gibt's noch Fotos von zuhause auf unserer Showtreppe:





Tja, so sieht also meine erste und bisher einzige selbst gebaute Snare aus ... "Vintage", gell?

"Und, wie klingt sie?" werdet ihr jetzt bestimmt fragen. Tjoooo ... sehr gut, ich bin begeistert! Hab' ja schließlich ICH gebaut!

Ich muss nochmals der Firma ST Drums und dem Stegner-Team herzlich danken, dass sie diese tolle Idee hatten und sich ALLE darum bemühten, dass JEDER Teilnehmer mit einer tollen Snare die Werkstätten am Abend wieder verlassen konnte. Auch war die Bewirtung mit Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und jeder Menge Getränke vollkommen in Ordnung. Last but not least: um das Ganze zwischendurch noch ein wenig aufzulockern, gab es für alle Teilnehmer noch eine kleine Unterrichtseinheit mit Rudiments und Fillpassagen und jeder Menge Fachsimpelei - gute Idee!
Darüber hinaus haben wir alle erfahren, dass ST Drums ihr Handwerk rund um das Thema Schlagzeug wirklich beherrscht und man sich vertrauensvoll an das Team Stegner wenden kann, egal ob es um Kessel oder Hardware geht. Und was sie nicht haben, können sie zu 99% herstellen.
Ich hoffe, ich habe mit dieser kleinen Abhandlung bei einigen die Lust geweckt, sich auch mal was zuzutrauen und vielleicht auch einmal eine "eigene" Snare zu bauen. Ist eigentlich gar nicht so schwer ...
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