song-analyse

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karlwahn
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hi, ich bin gerade dabei, einen song harmonisch zu analysieren, weil ich mich seit einiger zeit mit dem komponieren beschäftige und wissen will, was andere komponisten so machen und warum.

also der song ist in d-moll und die strophe hat folgende akkorde:
Bbmaj7-A-G#°7-A-Gm7-Gm7-Asus4-A

so. den quartvorhalt am ende verstehe ich (sus4). Bbmaj7 ist sechste stufe, in moll sowieso ein maj-akkord, gut. der vollverminderte akkord (G#°7) macht mir analysetechnisch zu schaffen. er könnte natürlich ein ersatz für eine zwischendominate sein (E7b9), aber bei dem song ist es so, dass das selbe motiv sowohl beim Bbmaj7-akkord gesungen wird als auch beim G#°7. die beiden akkorde müssen also etwas gemeinsam haben. haben sie ja auch, nämlich die töne D und F, aber funktionsharmonisch krieg ich das nicht zusammen. warum gerade G#°7? hätte doch auch Gm7 sein können oder so.

weiß jemand mehr dazu?
danke, karl
 
Eigenschaft
 
Du hast doch schon alles richtig erklärt. Ich glaube kaum, daß die Melodie harmonisch von Bedeutung ist. Man kann doch oft ein und dieselbe Phrase über verschiedene Akkorde verwenden.

G#°7 ersetzt E7b9, die Doppeldominante. Gm7 und Bbmaj7 haben beide Mollsubdominantfunktion.

Was mir auffällt, ist, daß die Tonika kein einziges Mal in der Strophe vorkommt. Was mir noch auffällt, ist, daß die Dominante als reiner Dur-Akkord verwendet wird. Sie wird ja auch von den anderen Akkorden immer wieder angesteuert. Sie ist quasi der harmonische Mittelpunkt der Strophe.

Ob die Erklärungen wirklich so passen, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, ohne das Stück zu kennen.

Gruß
 
danke für die antwort. das mit der doppeldominante ist schon mal gut, bin ich gar nicht drauf gekommen.

nun könnte es ja auch so sein, dass die drei akkorde Bbmaj7-A-G#°7 so ne art II-V-I verbindung sind. geht ja halbtonschrittmäßig nach unten. Bbmaj7 wäre somit die II, G#°7 die I und A die Substitutdominante; wobei es ja dann nicht der Akkord A, sondern A7 sein müßte und Bbmaj7 ein Moll/verm.-Akkord...der Ton G# kommt in d-moll allerdings auch nicht vor, aber in z.B. A-Dur/fis-moll oder ...G#°7 ist die 7.stufe in A-Dur...und zieht zu A, was dann ja auch geschieht. Und in A-Moll ist ja G#° auch die 7.Stufe in harmonisch-Moll.

vielleicht ist es eine modulation nach A-Dur oder A-Moll oder so?

der zweite teil der strophe geht übrigens so:

Dm-Am9-Dm-Am9-Bbmaj7-Bbmaj7-Am-Am

und der refrain ist immer Dm-Am9-Dm-Am9...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Gefühl, daß du unbedingt komplizierte Zusammenhänge entdecken willst.

nun könnte es ja auch so sein, dass die drei akkorde Bbmaj7-A-G#°7 so ne art II-V-I verbindung sind. geht ja halbtonschrittmäßig nach unten. Bbmaj7 wäre somit die II, G#°7 die I und A die Substitutdominante; wobei es ja dann nicht der Akkord A, sondern A7 sein müßte und Bbmaj7 ein Moll/verm.-Akkord...der Ton G# kommt in d-moll allerdings auch nicht vor, aber in z.B. A-Dur/fis-moll oder ...G#°7 ist die 7.stufe in A-Dur...und zieht zu A, was dann ja auch geschieht. Und in A-Moll ist ja G#° auch die 7.Stufe in harmonisch-Moll.

vielleicht ist es eine modulation nach A-Dur oder A-Moll oder so?

Die Baßlinie einer II-V-I-Verbindung wird durch Tritonussubstitution der V chromatisch.
Hier haben wir aber zuerst einen Maj7-Akkord, der funktioniert nicht als II-Stufe. Und G#°7 ist für ein Zielakkord auch nicht geeignet, da er zu instabil ist.

Ein Tonartwechsel nach A-Dur wäre schon eher vorstellbar. Wie du richtig sagst, leitet G#°7 nach A. Auch die Folge Bbmaj7 A klingt schlüssig, Bbmaj7 entspräche dem verselbständigten Neapolitaner.
(Hättest du die Tonart D-moll am Anfang nicht verraten, hätte ich spontan auch an die Tonart A-Dur gedacht, da das A so zentral ist. Grundklang HM5 - klingt ein wenig spanisch oder orientalisch.)

Ich würde hier aber nicht von einem Tonartwechsel ausgehen, da die gleichen Akkorde genauso gut zu D-moll passen und auch die Auflösung nach Dm eintritt, wie du sagst. Kannst du verraten, wie das Stück heißt, damit ich mir auch ein akustischen Bild davon machen kann?

Gruß
 
klar, es ist das simple "can´t get you out of my head", gesungen von kylie minogue.

und: was meinst du mit "verselbständigten neapolitaner"?
 
klar, es ist das simple "can´t get you out of my head", gesungen von kylie minogue.

und: was meinst du mit "verselbständigten neapolitaner"?

hi karlwahn,

warum hast Du nicht von vorn herein einen LINK auf "can´t get you out of my head" von Kylie Minogue gesetzt?
Ich verstehe das einfach nicht. Du bist nämlich nicht der erste der hier im Forum auf diese Art agiert. Es ist seeehr mühsam!!!!

Wenn man einen Song nicht versteht, ist es doch auch sehr wahrscheinlich, dass man ihn schlecht beschreiben kann. Man stiftet damit nur Verwirrung und verursacht unnötige Arbeit!
Was liegt denn dann näher als einfach mal den LINK zum Original zu posten. Ist das so schwer? Ein Link zum Original ist für den Erklärenden von großer Bedeutung und vereinfacht die Hilfe enorm!

Also manchmal denke ich ...


Der Neapolitanische Sextakkord.

Stell' Dir vor: Die Mollsubdominante als Molldreiklang in Grundstellung.

Nun tritt die kleine Sexte (bezogen auf den Grundton der Mollsubdominante) in eine figurative Beziehung zur Quinte der Mollsubdominante. Die kleine Sexte tritt nun an Stelle der Akkordquinte. Die melodische Weiterführung folgt nun zum Leitton (=Dominantterz). Der dadurch entstehende verminderte Terzschritt ist charakteristisch für die Akkordfolge sn -> D.

der sn (=Mollsubdominante mit kleiner Sexte) kann auch als Sextakkord der tiefalterierten II Stufe aufgefasst werden.
Wenn dieser Akkord nun aus diesem vorher erwähnten Zusammenhang heraus tritt, wird er als "verselbstständigt" bezeichnet.
 
hi cudo II,
danke für die antwort.

und: warum so bitter? die genannten akkorde müssen/sollen für sich allein stehen können, oder? und welchen link zum original meinst du eigentlich?

ist echt nicht böse gemeint, ich glaube eben nur, dass akkordverbindungen für sich stehen und dass man den song dazu nicht kennen muss, um diese zu analysieren.

tschüß, k.
 
und: warum so bitter?
Das habe ich aber gesagt.

die genannten akkorde müssen/sollen für sich allein stehen können, oder?
Ja und nein. Den anderen Teil, der tonisch anfängt (D-), hast Du ja am Anfang gar nicht erwähnt. Auch hast Du keinen Harmonischen Rhythmus angegeben. Du hast nichts über den genauen Melodieverlauf erwähnt, z.B. dass in der Melodie bei G#o7 ein e vorkommt.

Wenn
|| BbMA7 | A | G#o7 | A |
| G-7 | % | A | % ||
für sich alleine steht, stellt A das tonale Zentrum dar. BbMA7 wird als bII Stufe und G#o7 als VIIo7 Stufe gesehen. G-7 wäre ebenso wie BMA7 und G#o7 ein modaler Austauschakkord, nämlich aus dem gleichnamigen Phrygisch.
Aber das ist alles nicht relevant, da im nächsten Teil auf der Eins die Auflösung zur Tonika D Moll kommt.
Insofern ist das, was Du sagst "die genannten akkorde müssen/sollen für sich allein stehen können, oder?" nicht eindeutig zu beantworten und es wäre auf jeden Fall besser gewesen den Link zu schicken.

und welchen link zum original meinst du eigentlich?
??? Den Link zum Original eben, aber mit Zeitangabe, so wie sich das gehört. ---> 1:10, oder wolltest Du uns die schöne Frau vorenthalten?

ich glaube eben nur, dass akkordverbindungen für sich stehen und dass man den song dazu nicht kennen muss, um diese zu analysieren.
Jaein. Melodie und Harmonischer Rhythmus, wenn vorhanden, müssen in der Analyse berücksichtigt werden.

Zum Stück ist nichts weiter zu sagen. MaBa hat schon alles abgehandelt.

Nichts für ungut.

CIAO
CUDO
 
Cudo hat völlig recht.

Für eine Analyse braucht man entweder Noten, Tab oder etwas auf die Ohren, oder es gibt nur ein Ratespiel, das hatten wir hier schon so oft. Eine Akkordfolge ohne weitere Angaben kann man überhaupt nicht analysieren!!!

Ich frage mich, wie man dazu kommt, etwas als ausreichend zu bezeichnen, wenn er selbst keine Ahnung davon hat, das finde ich schon etwas gewagt...
 

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