Sopranblockflöte: Töne über d4 spielen möglich?

Igor Güldenstern
Igor Güldenstern
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Ist es mit einer gewöhnlichen Sopranblockflöte in barocker Griffweise möglich, Töne höher als d4 (notiert d3) zu spielen? Ich weiß, es gibt z.B. von Mollenhauer harmonische Blockflöten, die bis g4 reichen, aber meine Frage bezieht sich auf gewöhnliche Blockflöten.

Gibt es Griffe oder Spieltechniken, die höhere Töne ermöglichen?

Ich möchte ein Stück, das bis g4 reicht, nicht nach unten oktavieren, sondern in der Originaltonhöhe spielen. Es handelt sich um ein Stück für die Marschflöte, die ja mühelos in die dritte Oktave kommt, und das würde ich gern auch auf der Blockflöte spielen. Vielen Dank für eure Antworten!
 
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Vielleicht ist eine Sopranino die richtige Wahl. Es hängt natürlich davon auch ab was der tiefste benötigte Ton ist.
 
Überblasen hast du schon probiert?
Nein, aber da bräuchte ich auch einen Tipp, wie man so z.B. ein g4 hinbekommt.
Vielleicht ist eine Sopranino die richtige Wahl. Es hängt natürlich davon auch ab was der tiefste benötigte Ton ist.
Hmm, Sopranino ist in F, da müsste ich komplett umdenken. Aber eine günstige Garklein habe ich mir mal angeschafft, mehr als Gag. Da muss ich mal schauen, ob ich da nach unten hin bei dem Stück auskomme. Aber da sind die Griffe ja ähnlich wie bei Sopran. Trotzdem, gute Idee.

Dennoch, ich wäre an einer Technik für die Sopranblockflöte interessiert, wie man damit über das obere d4 hinaus kommt. Falls das prinzipiell überhaupt möglich ist.

Ich meine, dass ich mal irgendwo von Griffen gehört bzw. gelesen habe, wie man über den eigentlichen Tonumfang einer Blockflöte nach oben hinaus kommen kann, finde das aber leider nicht mehr.

Vielleicht täusche ich mich aber auch und es ist gar nicht möglich.
 
Normalerweise hat eine Blockflöte, abhängig von der Bauweise, einen ungefähren Tonumfang von zwei Oktaven und einer Terz. Das man den Tonumfang darüber hinaus erweitern kann ist mir nicht bekannt.
Eine Marschflöte deckt da mehr ab soviel ich weiß. Aus diesem Grund haben fast alle Blockflötenspieler ein ganzes Rudel Flöten zur Verfügung um alle Bereiche abzudecken. Eine Garklein z.B. kann ich aber nicht spielen da ich da meine Finger nicht drauf unterkriege. Bei Sopranino ist Schluss...
 
Das man den Tonumfang darüber hinaus erweitern kann ist mir nicht bekannt.
Vielleicht ist es auch physikalisch bei Schnabelflöten gar nicht möglich. Es gibt ja auch Querpfeifen in Blockflötengriffweise (Yamaha YRF-21, Aulos Fife), aber selbst die gehen laut Grifftabelle nur bis e4 (YRF-21) bzw. f4 (Aulos).
Eine Marschflöte deckt da mehr ab soviel ich weiß.
Ja, drei Oktaven. Wobei ich ehrlich zugebe, dass ich bei der Marschflöte die höchsten theoretisch möglichen Töne bisher weder gebraucht noch gelernt habe. Aber es handelt sich eben um eine Querpfeife, die zwar als Sopran-Marschflöte in der gleichen Tonlage spielt wie die Sopranblockflöte - dennoch lässt sich die Literatur der einen Flöte oft nicht mit der anderen in gleicher Oktavlage spielen.

Bei der Marschflöte fehlt das tiefe c, bei der Blockflöte die hohe Oktave.

Außerdem ist die Marschflöte um einiges lauter und durchdringender als jede Blockflöte, was Üben und Spiel außerhalb eines Spielmannszuges fast unmöglich macht. U.a. deshalb würde ich manche Stücke gern auch auf der Blockflöte spielen können.
Eine Garklein z.B. kann ich aber nicht spielen da ich da meine Finger nicht drauf unterkriege.
Es ist jedenfalls nicht ganz einfach und definitiv nichts, was ich öfter machen möchte :biggrinB:- Allerdings weckt die Tonlage Aufmerksamkeit bei meinem Hund...
 
War das nicht so, daß man eben die normalen Blockflöten nicht sauber überblasen kann und das nur bei den längeren „modernen“ (Tarasov/Mollenhauer und ähnlich) mit längerem Fuß geht, unter anderem eben wegen des längeren Fußes und der ans Überblasen angepaßten Griffe?

Wenn ich mir da so das G₇ anschaue… wie das G₆ gegriffen, überblasen, und zum Ausgleich in der linken Hand zwei Löcher halboffen. Sicher nicht einfach…

Alternativ könntest Du über sowas wie z.B. den re.corder

oder das Carry-on Digital Wind Instrument

nachdenken. Da kannst Du Dir dann vielleicht spezielle Griffe für diese Töne konfigurieren. (Das dicke Vielleicht hier kommt daher, daß diese Instrumente normalerweise nur Doppellochsensoren für 0, 6 und 7 haben. Aber irgendeine Kombination, und sei sie mit einem normalen Instrument nōnsēnsisch, wirst Du vermutlich finden können. Und falls nicht gibt’s bei denen die Möglichkeit, (u.U. auch mitten im Spiel) einen Oktavwechsel zu machen, d.h. Du wechselst quasi auf eine Garklein mit dem Fingerabstand einer Sopran.)

Vielleicht hilft das?
 
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Vielen Dank für eure Antworten bis hierher! :great:

Alternativ könntest Du über sowas wie z.B. den re.corder

Danke für den Tipp, den re.corder hatte ich auch schon einmal im Fokus, aber mir behagt dabei nicht, dass er ohne Handy eben nur als normale Kunststoff-Blockflöte funktioniert, die ich auch für etwas über einen Zehner von Aulos oder Yamaha bekomme. Anders als die EWI, die es ja sogar mit eingebautem Lautsprecher gibt, ist der re.corder eben nichts anderes als ein drahtloser Controller für einen externen (Flöten-)Synthesizer. Im Musikalienbereich irgend etwas zu kaufen, was zum Funktionieren ein Smartphone benötigt, ist mir wegen der schnellen Innovationszyklen dort zu riskant. Und um ihn vielleicht in vier Jahren wegzuwerfen, ist er mir zu teuer. Wenn er halb so teuer wäre, auch elektronisch stand-alone funktionieren würde, einen wechselbaren Akku hätte und einen 3,5 mm-Klinkenanschluss für Ohrhörer, hätte ich ihn schon längst gekauft. ;)

Das Carry-on werde ich mir noch anschauen, scheint aber ähnlich konzipiert zu sein.

Das EWI wiederum ist mir zu groß, zu schwer und ebenfalls zu teuer. Von der Konzeption her sehr interessant, aber mich stört, dass es dort, wo z.B. bei einer Böhmflöte die Daumenklappen sind, diese Oktavrollen sind, so dass man zwar alle möglichen Instrumenten-Griffweisen einstellen kann, aber keine authentische Konzertflöte mit Daumenklappen. Das wiederum würde ich bei dem Preis schon erwarten.

Aber als Möglichkeit, auch leise ein Instrument zu spielen, das ähnlich wie ein Holzblasinstrument gespielt wird, ist das EWI schon reizvoll.

War das nicht so, daß man eben die normalen Blockflöten nicht sauber überblasen kann und das nur bei den längeren „modernen“ (Tarasov/Mollenhauer und ähnlich) mit längerem Fuß geht, unter anderem eben wegen des längeren Fußes und der ans Überblasen angepaßten Griffe?

Ich fürchte, du hast Recht. Höhere Töne als vorgesehen auf einer Blockflöte zu spielen, ist anscheinend nicht möglich. Schade. Vielleicht gibt es ja die modernen Blockflöten irgendwann einmal in erschwinglicher Preislage aus Kunststoff?
 
Nachtrag: Ich finde es immer doof, wenn der TE einer Diskussion nicht zeitnah auf die Beiträge der anderen User reagiert, was man hier im Forum leider das eine oder andere Mal erlebt. Ich wollte also rasch antworten.

Aber: Ich habe mir inzwischen Sarah Jeffreys zweites Video angeschaut, mit dem Carry-on, und dieses elektronische Instrument ist tatsächlich sehr, sehr interessant! Da sind ja fast alle Kritikpunkte, die ich an diesem re.corder hatte, nicht vorhanden- man kann es stand-alone spielen, es hat einen Kopfhöreranschluss, eingebaute (!) Sounds verschiedener Blasinstrumente und man kann die Tonlage von Garklein bis Tenor wählen - und es ist auch noch günstiger im Preis als der re.corder. Dennoch hat es auch alle elektronischen Features des re.corders, Bluetooth und so weiter - die man nutzen kann, aber natürlich nicht muss.

Das einzige, was fehlt, ist die Möglichkeit, das Instrument auch als akustische Flöte zu spielen, aber das ist ja nun wirklich verschmerzbar.

Nochmals vielen Dank für diesen interessanten Hinweis!
 
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Man kommt tatsächlich bis zum A in der 3. Oktave. Ist aber sauschwer. Unter Anderem muss das Loch unten mit dem Knie geshlossen werden. Link folgt (bin gerade mit dem Handy unterwegs)
 
Oh ja, gern! Bitte den Link einstellen, das interessiert mich sehr! (y):)
 
Hier ist eine gute Sammlung: Blockflötengriffe
Die Seite ist aber nicht die schnellste. Da ist etwas Geduld gefragt. Und die Griffe für die höchsten Noten sind natürlich auch etwas von der Flöte abhängig.
 
Und die Griffe für die höchsten Noten sind natürlich auch etwas von der Flöte abhängig.
Ja gut, die Seite von Blocki kannte ich natürlich (wer tut das nicht?). Ich hatte mich da natürlich auch schon etwas umgeschaut, war aber nicht fündig geworden.

Hast du vielleicht einen Tipp, mit welchem Flötenmodell/Marke man es probieren könnte? Da gibt es ja eine riesige Menge von Tabellen.
 
Ich hab's eben mit meiner alten Rottenburgh probiert. Bis zum E in der dritten Oktave komme ich (mit geschlossenem Schallloch), danach ist Schluss. Ich schätze mal, ein G in der 3. Oktave schafft kaum eine "handelsübliche" Sopranflöte.
 
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Vielen Dank für den Versuch. Wie greifst du denn auf deiner Rottenburgh das hohe E? Schalloch mit dem Knie verschließen, und wie greifst du? :unsure:
 
Ich habe den ersten Griff auf der Blocki-Seite benutzt.
 
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Ja, super, vielen Dank. (y) Das hatte ich gesucht! Man findet hier bei Blocki die Griffe für die Moeck Rottenburgh Sopran, und diese Tabelle geht tatsächlich bis zum G der dritten Oktave! o_O

Ich besitze leider nicht dieses Modell, aber als Ausgangspunkt für eigene Versuche mit meinen Flöten ist diese Tabelle genau richtig. Mein Fehler war, dass ich nicht gründlich genug bei den Hersteller-Seiten gesucht habe. Davon gibt es ja bei Blocki unglaublich viele. Dort gibt es sogar Grifftabellen alter Modelle, die die Hersteller selbst nicht mehr haben - selbst der Service von Küng hat mich schon auf Blockis Seite verwiesen.

Ob diese hohen Töne bei meinen Flöten funktionieren, ob sie gut klingen oder ob ich sie überhaupt hinbekomme, ist natürlich eine ganz andere Frage.

Nochmals vielen Dank für alle Beiträge! :)(y)
 
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Ich hatte bei den allgemeinen Griffen gesucht, nicht bei Rottenburgh. Muss mal sehen (oder hören), ob ich mit "Spezialgriffen" höher kommen.
 
@DieDa! So, heute hatte ich freie Bahn (allein zu Haus), um mich in der dritten Oktave zu bewegen - und es hat geklappt, jedenfalls die Töne e3, f3, und g3 :cool:. Nach der Rottenburgh-Tabelle von Blocki. Von "flüssig spielen" kann natürlich (noch) keine Rede sein, aber immerhin funktioniert es im Prinzip, die Intonation muss man z.T. mit dem Blasdruck hinbekommen.

Wenn man im Sitzen spielt und die Austrittsöffnung abdecken muss (e3 und f3), bekommt man einen nassen Fleck vom Kondenswasser auf der Hose, nicht so schön. Für e3 gibt es einen Alternativgriff ohne Abdeckung, aber der ist schwierig. g3 wiederum (ohne Abdeckung) ist ganz einfach.

Ich habe es mit einer M4K-Flöte (Sopranblockflöte aus Holz mit Kunststoffkopf) hinbekommen, dann müsste es wohl auch bei anderen Flöten funktionieren.

Nochmals vielen Dank für alle Beiträge! Problem gelöst! :)(y)
 
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Dann muss ich meine Flöte wohl auch mal quälen und die Griffe noch mal ausprobieren. :whistle:
 
M
  • Gelöscht von Claus
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