Sound der 80er: Unterschied zu heute?

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Exxore
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Hallo zusammen!

Schön, dass ich bei Euch sein darf.

Ich selber habe ein kleines, aber dennoch schon höherwertiges Homestudio. Arbeite gerne mit Synthies aus den 80er/90er. Bin auch richtiger Fan der 80er Musik.

Wenn ich mir die Songs heute so anhöre, dann klingen die doch irgendwie anders, als die heutigen produzierten. Trotzdem hab ich noch nicht so richtig herausgefunden, was da so anders ist.

Instrumente mono aufgenommen? Mehr Hall? Mehr Höhen? Bandgeräte?

Vielleicht hat ja jemand Ahnung davon und erzählt es mir. ;)

Gruß und schöne Feiertage.

Steph
 
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Hallo Steph,

für mich gibt's gar keine "80er-Musik". Damals gab es schon so verschiedene Stile und Herangehensweisen.
Ich kenne Songs mit langen Hallfahnen, als man den ersten Digitalhall richtig nutzen konnte, aber es gab genauso knochentrockene Songs. Es gab klinisch-saubere Produktionen und trashiges Gemumpfe.
Insoweit müßtest Du genauer schreiben, was Dir an Sound so vorschwebt. Dann könnte man genauer drüber reden.

Ein Unterschied zu heute ist meines Erachtens eher, daß es damals noch Melodien gab. Heute bestehen zumindest viele Chart-Songs aus kurzen Ton-Schnipseln, die eigentlich gar nicht (mit)-singbar sind. Spannende Frage für mich, welche Songs davon in 20 Jahren noch überleben werden ... Klanglich gibt's auch heute viel verschiedenes, von fast durchsichtiger Akustiknummer bis brachialer "wall of sound" ... auch da kommt's auf die Beispiele an.
 
Tja, irgendwie können das wohl nur Menschen verstehen, die auch mal pre-digital gearbeitet haben.

Zu der Zeit war der Aufnahme Prozess analog only. Mit allen Einschränkungen, die das mit sich brachte. Und das hat dann erhebliche Auswirkung auf den Arbeitsablauf.

Kein Comping, kein Autotune, keine x hoch y Spuren und Varianten. Mehrspurschnitt? Unbekannt. Timing von Drums hinziehen? Unbekannt. Und sowas weiter und so fort.

Die Folge, es gab sowas wie echte Spannung im Studio vor und währen einer Aufnahme. Da wurde hingearbeitet auf den goldenen Take. Und war der drin, war das dann ein richtig geiles Hochgefühl. Alles passt. Sound, Performance, Ausdruck. Magie eingefangen in einer Tonkonserve.

Tatsächlich hat man da auch noch in Echtzeit an Regler und Schieben gedreht. Und dann war das eben hinterher so drauf, wie es eingefangen wurde.

So meine Meinung. Als Anregung für weitere Wortmeldungen..... (;
 
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Zu der Zeit war der Aufnahme Prozess analog only.

Das ist nicht ganz richtig. In den Achtizgern haben viele schon mit den digitalen Systemen wie dem Fairlight CMI gearbeitet. Kate Bush, Peter Gabriel, Stevie Wonder oder Art of Noise arbeiteten schon zu Beginn der 80er mit diesen Systemen. Neil Young hat 1982 auf "Trans" ebenfalls mit diesen digitalen Systemen gearbeitet. Später auch Prince oder U2. Linn Drums haben die 80er geprägt. Die waren digital.
 
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Tja, deswegen schrieb ich:

war der Aufnahme Prozess analog only


Der Fairlight CMI = Computer Musical Instrument) ist ein Synthesizer. Auch Effektgeräte gab es schon Digital. Aufnahme kam dann später dazu in Form von ADAT zum Beispiel. Aber auch die boten keinen Direct Access auf die Audio Daten und unterlagen fast den gleichen Einschränkungen wie die analogen Aufnahmegeräte. Nur ohne Rauschen und ohne Verluste beim Kopieren.
 
Gib doch mal zu, dass Du Dich geirrt hast. Natürlich wurden die Fairlights, Sampler und E-MUS in den Aufnahmeprozess einbezogen. Es wurde fleißig damit in jede erdenklich Richtung experimentiert.

Der Fairlight war eine frühe hardwarebasierte DAW.

Viele Aufnahmeprozesse waren in den 80-zigern hybrid.

Frohes fest, alter Knabe!
 
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Gib doch mal zu, dass Du Dich geirrt hast

Wenn Dir was daran liegt. Ich habe mich geirrt.

Zu Deiner Kenntnis, ich habe 1989 ein digitales Postproductionn Studio geplant und auch gebaut. Fairlight war eine Option konnte aber keine klassische Aufnahmefunktionen bieten. Es war gut um damit fleißig damit in jede erdenklich Richtung zu experimentiert.

Ersatz für analoge Aufnahmetechnik war es nicht. Den Zuschlag bekam damals ein WaveFrame AudioFrame.

imgext.php.jpeg


Sonst noch Fragen oder Anregungen?

Oder vielleicht was zu Thema?
 
Fand die Musik der 80er schon in den 80ern grauenvoll :evil:.
 
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Ich denke die 80er waren schon geprägt vom Einsatz von Sequenzern auf Computerbasis. 1982 wurde MIDI eingeführt und schrittweise kamen Synthesizer, Drumcomputer und später auch die ersten Sampler auf den Markt. Dazu entwickelten Softwarefirmen Sequenzerprogramme für den C64, Mac und natürlich auch den Atari ST.
Daher wurde, gerade im Pop und klarerweise auch dem Schlager, die Produktionsweise deutlich umgestellt. Jetzt konnte man viele Instrumente per Sequenzer spielen lassen und alles analog blieb auf einer kleineren Mehrspurmaschine. Synchronisiert wurde per SMPTE.
Der Fairlight CMI und das Synclavier waren dann das Sahnehäubchen, wenn man es sich leisten konnte. Ebenfalls auch vollautomatisierte Total Recall Pulte von SSL oder Harrison.
Aber es stimmt schon, so richtig einen Trend gab es nicht. Neben Hairmetal Bands sind vor allem auch die Synthpop geschichten mir, in nicht gerader guter, Erinnerung geblieben. Gerade im Pop waren dann Stock Aitken Waterman prägend auch wenn ich deren Machwerke nie leiden konnte.
Dafür gabs aber auch Highlights für mich wie z.B So von Peter Gabriel, das sicher eines der herausragendsten Alben dieses Jahrzehnts für mich ist.

Das Ganze war auch noch begleitet von der Einführung der CD. Und das hatte schon auswirkungen auf den Klang. Da die CD im hörbaren Bereich linearer übertragen konnte wurden die Aufnahmen recht „zischfrisch“ gemischt um diese neuen Höhen zu feiern. Und so langsam fing es dann auch mit dem Mastering an, wobei das mit dem was heute auf dem Gebiet gemacht wird nicht vergleichbar ist.

War irgendwie schon eine Zeit des Umbruchs.
 

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