"Sound der Finger"....?!?

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Hallo!

Ich hab jetzt hier am Board schon sehr Viele gesehn, die meinen, dass der Sound von einem Gitarristen zu ca. 70 % von den Fingern abhängt (die meisten werden da zustimmen).

Meine Frage:
Wie kann der Sound so sehr von den Finger abhängen?
Anschlag der Saiten vielleicht und dann noch die Stärke von HammerOns und PullOffs leuchten mir ein, aber das macht bestimmt keinen so riesen Unterschied.
Aber wie soll der Sound sonst von den Fingern beeinflusst werden?

MfG Corni
 
Eigenschaft
 
Finger im Bezug auf deine Technik. Wie sauber greifst du, denn dies beeinflusst später ,wie "abgehackt" oder "sauber" deine Töne entstehen. Oder beim Anschlagen, wo du die Saite genau anschlagst, in was für einem Winkel du anschlagst. Die Kraft und die Koordination in den einzelnen Finger, wie genau und gefühlvoll du ein Fingevibrato rüberbringen kannst, wie exakt deine Bendings sind, wie sauber du die einzelnen Töne bei Hammer Ons und Pull Offs erzeugen kannst usw.
 
durch das vibrato und das exakte spielen im rhythmus.

das "von den fingern abhängen" hat ja nichts mit der beschaffenheit der finger zu tun sondern einfach mit dem spielerischen können des gitarristen.

ein besserer gitarrist hört sich immer besser an als ein schlechterer.
 
Ach so ist das gemeint ^^

Hab mir immer gedacht: "Wad? Der herr Malakian,Hammet,Santana,etc... hat andere Finger wie ich? ...Wo kann ich die kaufen?" :D
 
Man kann beim Anschlag schon sehr viel varieren und die Greifhand kann auch einiges. Ich würde es aber nicht bei den Fingern belassen, denn der Sound ergibt sich auch aus dem Stil und umgekehrt.

Für den richtig guten Sound braucht es Jahre und vollkommen wird er nie sein. Ich glaube auch, dass es nicht die Gitarre ist, die mit der Zeit reift und besser klingt, sondern das der Gitarrist lernt, aus ihr immer mehr heraus zu holen.

Sehr interessant dazu, zwar nicht Gitarre, sondern Bass, ein Interview mit Victor Baily vor kurzem im Gitarre&Bass, wo er erzählt, wie er auf Jaco Pastorius Bass spielen durfte und total enttäuscht von dem Instrument war. Sound und Bespielbarkeit waren für ihn das Letzte. Jaco hat Victors Enttäuschung bemerkt, den Bass wieder genommen und gespielt. In Jacos Händen verwandelte sich der laut Victors Aussage, "Schlechteste Bass den er je in Händen hielt", in ein tolles Instrument.
 
Wenn man mit den Fingernägeln spielt, bringts auch ziemlich viel, die vorher jedesmal zu feilen (also diese 3-farbigen Fingernagelfeilen, ihr wisst^^). Machen wir im Orchester immer.
 
Also die Beschaffenheit der Finger, die Fingerkuppen, die Muskeln und die Sehnen, die Spielleichtigkeit, die Schnelligkeit, Spreizfähigkeit, das genaue Greifen, das Timing - all das ändert sich beim (richtigen) Üben und beim dauerhaften Spielen.

Das ist bei allen körperlichen Betätigungen so - bei mir war´s so beim drumspielen (da entwickelten sich bei mir spezielle Muskeln und die Kondition - ja sogar die Durchblutung und der Aufbau der Adern als Zeichen dafür, dass der Körper an diesen Stellen viel mehr Energie- und Versorgungsbedarf hat) und als ich anfing, Gitarre zu spielen, das war bisher bei jeder Sportart so, die ich angefangen habe.

Natürlich tut sich da auch im Kopf als Steuerungs- und Koordinationssystem etwas - merkst Du spätestens, wenn Du konzentriert oder unkonzentriert, müde oder besoffen/bekifft spielst.

It´s a matter of time and pracitce - and it works,

x-Riff
 
Ich würde mal sagen, dass der persönliche Sound eines guten Gitarristen
1. vom Fingervibrato und 2. von seiner Dynamik und seinem Attack (abdämpfen/laut und leise spielen, Anschlag) beim Spielen abhängt!
Und ich denke auch, dass der Wiedererkennungswert eines Gitarristen zum größten Teil darin liegt, WAS er spielt. Also seine Licks und Riffs.

IMHO hat der Sound eines Gitarristen nichts mit seinen Bendings oder seiner Koordination zu tun. Entweder er kann es, oder er muss sich hinsetzen und das üben. :rolleyes:
 
Hör Dir mal von Gary Moore "Still got the blues" an. Ich dachte, ich hätte es im Ohr und das Tab, zu dem ich spielte, sei akkurat. Nach dem vierten Ton stimmt's schon nicht mehr, er setzt ein sehr gekonntes Vibrato ein.

an "flashback to the 80's" gie
 
jodeli schrieb:
Für den richtig guten Sound braucht es Jahre und vollkommen wird er nie sein. Ich glaube auch, dass es nicht die Gitarre ist, die mit der Zeit reift und besser klingt, sondern das der Gitarrist lernt, aus ihr immer mehr heraus zu holen.

Genau so ist es. Jeder Musiker arbeitet an seinem Ton lebenslang, weil er sich jeden Tag ein
Stück weiterbewegt. Der eine schneller, der andere langsamer, der übernächste gar nicht.

JEDER möchte IMMER seinen Sound verbessern, ein 14jähriger Anfänger genauso wie ein 20-, 30-, 40-, 50-, 60-, 70-jähriger Profi.

Die Wege sind immer gleichlang. Ein Unterschied besteht indes darin, dass der Anfänger bei 10% steht und 10 Jahre für den verbreiteten Standard von 80% Prozent braucht ( wenn er gut ist). Wer 80% hat, braucht die nächsten 10 Jahre, um auf 90% zu kommen usw.

((Googeln: "Pareto-Prinzip) Gilt erfahrungsgemäß auch in der Musik ;)
 
LennyNero schrieb:

Zu Eddie und Ted (oder welche zwei Typen auch immer):

Klar klingt Eddie wie Eddie über Ted's Equipment, wenn er Eddie-Licks spielt. Interessant wird's halt dann, wenn Eddie Ted-Licks spielt...

Anders ausgedrückt - bewusst ein sehr krasses Beispiel: Wenn ein Nu Metal Gitarrist ne Westerngitarre über nen Fender Twin Reverb spielt, wird's nicht nach Nu Metal klingen, egal was er macht. Wenn man Eric Clapton heute alte Cream-Sachen spielen hört, so klingt das anders als damals. Sicher erkennt man seinen Style, aber eine Les Paul über nen aufgerissenen Bluesbreaker klingt nunmal anders als eine Strat über nen Matchless (zB).

Also es kommen da einige Sachen zusammen. Sound kommt vom Equipment, Style aus den Fingern (oder wie auch immer man das umschreiben mag). Deine Sound-FAQ aus dem Link ist übrigens spitze, LennyNero, und mein Geschreibsel geht eh auch in diese Richtung, nur nicht so detailliert.
 
kann mich den meisten meiner vorredner anschliessen.

wer noch "beweise" braucht: spiel ein kleines solo (eine kleine melodie) und nimm die auf. dann lass jemand anderes die gleichen noten mit dem gleichen equipment spielen und ich wette, es klingt anders, obwohl alles identisch ist.

ich denke jeder (fähige) gitarrist bringt sowas wie "seele" in die melodie mit ein. gary moore wurde oben erwaehnt. bei seinen solis ist das ganz deutlich spuerbar. aber auch bei jedem "normalen" gitarristen.
 
AintNoEddie schrieb:
Klar klingt Eddie wie Eddie über Ted's Equipment, wenn er Eddie-Licks spielt. Interessant wird's halt dann, wenn Eddie Ted-Licks spielt...

Wenn Ted ueber das eigene Equipment Riffs von Eddie spielt, wird sich das genauso anhoeren als ob Ted Eddie nachspielt, und auch wenn Ted dann noch mit Eddies Equipment spielt.

Die Unterschiede werden dann natuerlich auch kleiner.

AintNoEddie schrieb:
Anders ausgedrückt - bewusst ein sehr krasses Beispiel: Wenn ein Nu Metal Gitarrist ne Westerngitarre über nen Fender Twin Reverb spielt, wird's nicht nach Nu Metal klingen, egal was er macht. Wenn man Eric Clapton heute alte Cream-Sachen spielen hört, so klingt das anders als damals. Sicher erkennt man seinen Style, aber eine Les Paul über nen aufgerissenen Bluesbreaker klingt nunmal anders als eine Strat über nen Matchless (zB).

Im Laufe der Jahre veraendert ein Spieler ja durchaus seine Spielweise etwas, es kommen neue Einfluesse hinzu, Techniken werden verfeinert. Den "Cream"-Clapton mit dem heutigen zu Vergleichen hat also fast etwas vom Vergleich zwei verschiedener Gitarristen... "Kleinigkeiten" bleiben imho trotzdem bestehen

AintNoEddie schrieb:
Also es kommen da einige Sachen zusammen. Sound kommt vom Equipment, Style aus den Fingern (oder wie auch immer man das umschreiben mag). Deine Sound-FAQ aus dem Link ist übrigens spitze, LennyNero, und mein Geschreibsel geht eh auch in diese Richtung, nur nicht so detailliert.

Der Satz mit dem "Sound - Equipment, Style - Finger" ist recht passend... wobei ich jedoch der Ansicht bin das der Style wichtiger ist (denke als das ein NU Metal Gitarrist mit der Western ueber einen Twin sich auch nach NU Metal anhoeren wird :) ).
 
Yep, sehe ich genauso, LennyNero! Ich hasse es halt' nur, wenn ich immer wieder als einzige Antwort auf Soundfragen lese: "Der Sound kommt aus den Fingern" - das finde ich so nämlich ziemlich ignorant u. überflüssig.

Erinnert mich an eine präpotente Sound-agency, die uns mal bei zwei Gigs abgemischt hat. Beim ersten Mal war der Sound eine Katastrophe, der Mix war furchtbar. Beim zweiten Mal war's sehr gut. Ich hab das dann so einem der Soundtechniker erzählt, antwortet mir der doch glatt kühl drauf: "Band gut, Sound gut. Band ars.h, Sound ars.h". Und sowas verlangt 300 Euro/Gig. Kein wunder, dass Soundtechniker bei Musikern einen schlechten Ruf haben...
 
Cornholio33 schrieb:
"Wad? Der herr Malakian .. hat andere Finger wie ich? ...Wo kann ich die kaufen?" :D

Ne die will ich lieber nicht kaufen^^ siehe auftritt : Holland :D Naja lag vielleicht auch am equip.
 
AintNoEddie schrieb:
Yep, sehe ich genauso, LennyNero! Ich hasse es halt' nur, wenn ich immer wieder als einzige Antwort auf Soundfragen lese: "Der Sound kommt aus den Fingern" - das finde ich so nämlich ziemlich ignorant u. überflüssig.

Erinnert mich an eine präpotente Sound-agency, die uns mal bei zwei Gigs abgemischt hat. Beim ersten Mal war der Sound eine Katastrophe, der Mix war furchtbar....

Berechtigter Einwand. Jedoch: Die beste PA mit dem besten Personal bringt nix, wenn der Gitarrist sich keinen guten Ton erspielen kann. Das ist und bleibt die Grundlage. Was die PA'ler dann draus machen, ist eine völlig andere Baustelle als die des Gitarristen, der zu Hause oder im Übungsraum spielt.
 
Hans_3 schrieb:
Berechtigter Einwand. Jedoch: Die beste PA mit dem besten Personal bringt nix, wenn der Gitarrist sich keinen guten Ton erspielen kann. Das ist und bleibt die Grundlage. Was die PA'ler dann draus machen, ist eine völlig andere Baustelle als die des Gitarristen, der zu Hause oder im Übungsraum spielt.


Das ist das ueblichste "das schwaechste Glied der Kette" Problem.
 
Ich bin eher der Meinung, dass der Ton aus den Fingern kommt, der Sound aber eher aus dem Equipment. Wobei Ton+Equipment natürlich auch Sound ergibt (glaubich). :D
Es gibt Gitarristen, die Ahnung von Sound haben und sich dementsprechend ihr Euipment zusammenstellen, was dann gut klingt, aber auf nem Mg15 scheisse klingen. Es gibt aber auch Gitarristen, die auf jedem Amp, mit jeder Gitarre gut klingen. Da kommt es dann IMHO eher aus den Finger.
Mit 'Aus den Fingern' meint man wahrscheinlich auch oft das 'wie' man spielt. Und das hat natürlich nicht nur mit den Fingern zu tun, sondern auch mit dem Anschlag, dem Winkel der Finger, wie die Finger auf den Saiten liegen und ganz wichtig 'wie man sich den Sound im Kopf vorstellt'. Denn IMHO entseht Musik nicht in den Fingern, sonderm im Kopf. Man hat eine Vorstellung wie etwas zu klingen hat und versucht das Umzusetzen. Und da gibt's halt Leute, die haben ne tolle Vorstellung und andere nicht.
Aber anders herum gibt's auch Musikrichtungen, die sehr vom Euipment abhängig sind. Metal zb. Da müssen schon gewisse Grundlagen da sein, damit es nach was klingt. Auf der anderen Seite gibbet den Blues, wo garnichts vorrausgesetzt wird. Da kommt es dann eher drauf an wie man spielt, was für einen Ton man produzieren kann. Es gibt aber auch Leute, die aus dem besten Metalequipment keinen Sound rausholen können. Einige spielen sogar Leadgitarre bei bekannten Bands. :D :p

Ich denke, dass der Sound aus den Finger hauptsächlich Kopfsache ist. Also man muss eine Vorstellung haben. Und das ist wieder sehr talentabhängig. Deshalb gibbet 15jährige, die 2 Jahre spielen und geil klingen, aber auch 40 jährige, die 30 Jahre spielen und scheisse klingen. Wie Hans schon erwähnt hat, einige lehrnen es schnell, andere mittelschnell und einige garnicht. :)
 
Stringgod schrieb:
Ich denke, dass der Sound aus den Finger hauptsächlich Kopfsache ist.

LOL :D
(Aber schon klar, was Du meinst.)
 

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