Soundcheck ohne Tontechniker?

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Synergisto
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Vorneweg: Ich bin Keyboarder, kein Tontechniker, also bitte einigermaßen "laienverständlich" antworten, danke!!

Welche praktikablen, preislich möglichst nicht ins Unermessliche ausschweifende:) Möglichkeiten gibt es, einen einigermaßen brauchbaren Soundcheck ohne Tonmenschen hinzubekommen? Bisher habe immer ich (Keys) versucht, das ganze mehr schlecht als recht abzumischen. Allerdings würde mich reizen, eine live eingespielte Aufnahme, welche sozusage im Loop läuft, direkt abmischen zu können, z.B. per iPad.

Habe versucht, einiges über die SuFu zu erfahren, aber leider nichts Gescheites gefunden, obwohl das Thema ja nicht soooo ungewöhnlich sein kann..:D

Kurz zur Besetzung und zum Setup: Gesang, Schlagzeug (4 Mikros), Bass, Sax, Piano -> meine Wenigkeit (3 Pianos, über Submix); Mischpult derzeit: Allen und Heath PA 12-CP Stilrichtung: eher aktuelles Coverzeugs....


Hab mich ein wenig zum Thema virtueller Soundcheck eingelesen, das klingt ja eigentlich ganz interessant, allerdings ist die Frage, kann man nicht auch einfacher und günstiger an ein etwa gleichwertiges Ergebnis kommen als über ein X 32 + PC (mal eben 3k ausgeben..); Ggf eine Lösung über ein DAW oder ähnliches? Mit Steuerung über ein iPad? Was macht eurer Erfahrung nach am meisten Sinn?

Danke und LG,

Synergisto
 
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Mal ganz naiv gefragt: Wie soll das denn gehen? Habt ihr immer genau das gleiche Equipment mit genau den gleichen Einstellungen dabei?
 
Technisch lässt sich das mit einem Tablet lösen, habe ich selbst schonmal gesehen. Das Problem, was damit aber nicht zu lösen ist, ist dass du keine Presets für alle Locations abspeichern kannst, nicht nur, weil die Mikrofonierung und die Verstärkersettings nie identisch sein werden, sondern auch weil jeder Raum anders klingt. Falls ihr keine weitere Person habt, die den Bandsound für euch fachkundig bewerten oder regeln kann, bliebe noch die Möglichkeit, am Mischpult den Soundcheck aufzunehmen und damit die Pegel und Sounds abzustimmen. Wobei durch die Verfälschungen sicher kein genaues EQing etc. möglich sein wird.
 
Ich würde es damit versuchen:
Line6 Stagescape M20d
https://www.thomann.de/de/line6_stagescape_m20d.htm
Das Pult kann eine Mehrspuraufnahme von euch machen. Die Band geht dann von der Bühne und du lässt die Aufnahme laufen und mixt dabei ab. Liest sich richtig gut. Wir haben lange von der Bühne gemischt, da muss man gut zu Fuß sein.
 
Was ich mich beim Thema "virtueller Soundcheck" immer Frage ist, wie man so was in relative kleine Locations realisieren soll...? Sobald man Akustische Instrumente/Verstärker auf der Bühne hat, kann ich mir das schwer vorstellen dass das funktioniert.

folgendes Szenario:
- Band spielt einen Song und die einzelnen Spuren werden mitgeschnitten
- Band geht von der Bühne und der "Soundmann" lässt die Aufnahme laufen und mixt diese quasi "live", so das es für den Moment gut klingt. Dabei fehlt aber der direkte Schall z.B. vom Schlagzeug (vermutlich das problematischste Instrument).
- Band betritt 2 Stunden später die Bühne und legt mit ihrem Set los
...die ganzen Lautstärkeverhältnisse (und vermutlich auch andere) stimmen jetzt überhaupt nicht mehr, da ja jetzt der Direktschall von der Bühne hinzu kommt.

Wenn man sich selbst mixt, dann hat man quasi jetzt kaum noch Möglichkeiten das gerade zu biegen. Man muss sich ja auch auf sein spielen konzentrieren. Zumal den Saalsound von der Bühne aus zu beurteilen eher schlecht bis unmöglich ist.

Wie gesagt, ich reden von kleinen Clubs. Wenn man große Hallen oder Stadien spielt ist das natürlich weniger ein Problem. Aber da wird man sich auch nicht selber mischen müssen^^
 
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Das ist bei uns etwas einfacher. Gitarre spielt Boss GT 100, der Bass einen SansAmp, Drums TD 12 und TwoBox und ich habe keinen Leslie. Und Monitoring läuft über InEar.
 
Klar, da ist das natürlich kein großes Problem. Aber das ist ja auch kein "Standardsetup" für eine Rock/Pop ...was auch immer "Kneipenband", die ohne (eigenen) Techniker unterwegs ist.
Obwohl man evtl. da mal drüber nachdenken sollte. Erleichtert vermutlich immens einen brauchbaren Sound zu zaubern. Aber man muss natürlich den Gitarristen und Co davon überzeugen können sein Fullstag mit in die Kneipe zu schleppen :D
 
Wenn man zu uns auf die Bühne kommt ist es leicht beängstigend. Man hört nur den Gesang und das Anschlaggeräusch vom E-Drum. Allerdings will unser Gittarist jetzt mit der "4-Kabel-Methode " sein GT 100 mit seinem Vox Amp verbinden. Muss ich irgendwie verhindern.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
also ich würde die Kirche im Dorf lassen. Man wird es nie schaffen jeden Platz einer Kneipe durchgängig gut zu beschallen.
Andererseits ist es doch auch gar nicht notwendig. Sofern die Instrumente von der Lautstärke einigermaßen homogen sind kann sich das Ohr des Zuhörers gut an die akustische Umgebung anpassen und alles raushören. Und das trotz der vielen Nebengeräusche...
 
Da hast du natürlich recht. Man muss auch aufpassen das man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießt.
Mir persönlich ging es nur mal darum den "Zweck" eines virtuellen Soundchecks etwas in Frage zu stellen. Oder besser gesagt zu hinterfragen. Natürlich will ich nicht gänzlich das ganze als "falsch" abtun, zumal ich das auch noch nie selbst ausprobiert habe. Ich wollt nur mal meine Gedanken zu dem Thema einwerfen. :)
 
Wir werden das mit dem virtuellen Soundcheck auf ein Behringer X 32 übertragen. Da kommt dann an Notebook mit DAW-Software dran. Wir spielen zwei oder drei Songs und dann geht die Band essen und der Toni schraubt am Sound. Soundcheck wird nie bezahlt, die Zeit muss man so kurz wie möglich halten.
 
Virtueller Soundcheck hin und her. Da gibt's bestimmt heutzutage tolle Moeglichkeiten, vor allem meine in Verbindung mit einem Digitalpult. Es muss ja auch nicht gleich ein ausgewachsenes X32 sein ein XR16 oder 18 tun's ja auch, gerade für Bands, die sich von der Buehne selbst mixen. Klar, es braucht ein iPad, aber ist das nicht mittlerweile Standard? Wenn nicht, wird's Zeit, weil es damit unendliche andere tolle Moeglichkeiten gibt (Textmappen-/Sheet Ersatz, Setlisten Verwaltung, Einspieler, Soundschleuder etc.)

Nichtsdestotrotz sind da zig andere Parameter entscheidend, wie Hier schon erwähnt, der nicht zu vernachlässigende Direktschall, der bei einem virtuellen Soundcheck hinten runter fällt, Lautstaerke der Monitorboxen (wir haben unsere Monitoranlage neulich auf die Haelfte der vorigen Lautstaerke reduziert, weil wir auf der Buehne mittlerweile lauter waren als die PA).
 
Mal ganz naiv gefragt: Wie soll das denn gehen? Habt ihr immer genau das gleiche Equipment mit genau den gleichen Einstellungen dabei?
Wir ja.

Bei uns läuft das beim Selbstmischen so: Der Bassist ist für den Mix zuständig. Beim Soundcheck geht er mit einem Wireless-Sender runter ins Publikum und hört, wie's klingt, dann kann er nachregeln. Genau dafür hat er den Wireless-Sender. Für zusätzliche Meinungen haben 1. Sänger/2. Keyboarder und Sängerin drahtlose Mikros, mit denen sie auch nach unten gehen können.


Martman
 
Jo, zusätzliche Meinungen sind nicht schlecht. Bei uns hat das auch immer der Bassist gemacht, weil er einen Sender hat. Aber Hoeren ist relativ. Seit dem ich mit Digimixern hantiere und den Sound am iPad nachredete, gehe ich selber für den Soundcheck nach unten, und dabei habe ich gemerkt, dass einiges schief läuft. Das Problem ist, dass wir einen Moerdermonitorsound haben, was die Lautstärke angeht, und gerade bei kleineren Gigs, ist das kontraproduktiv, wenn man auf der PA einen Sound einstellen muss. Das hat er überhaupt nicht wahrgenommen. Seit dem machen wir Soundcheck bei ausgeschalteter Monitoranlage, die kommt erst später dazu, und das auch nur noch halb so laut wie vorher, was mich viel Ueberzeugungsarbeit gekostet hat. Dazu kommt noch, dass der Gitarrist eine Plexiglasscheibe vor dem Amp hat, und der Bass-Amp ist auch deutlich reduziert. Wir machen jetzt Soundcheck ohne Keys, und ich vorne via iPad. Das fehlende Key ist verschmerzbar, da man hier nicht am Klang drehen muss, lediglich die Lautstaerke muss angepasst werden, aber das kann ich im Nachhinein, da ich den Main-Out des Pults mir auf's In-Ear lege und daher eine gute Kontrolle über die Lautstaerke Verhältnisse habe. Ich werde mir mal demnächst irgendwas mit Play-back oder vom Sequenzer basteln, und der Drummer bekommt dann einen Klick.
 
Klar, es braucht ein iPad, aber ist das nicht mittlerweile Standard? Wenn nicht, wird's Zeit, weil es damit unendliche andere tolle Moeglichkeiten gibt (Textmappen-/Sheet Ersatz, Setlisten Verwaltung, Einspieler, Soundschleuder etc.)
Einspruch!
 
Einspruch ist ja ok, aber muss man den nicht begründen :ugly: ?

Frage dazu: wie viele Kanäle braucht ihr denn konkret? Sonst würde ich einfach mal bei einem Musikhändler Deiner Wahl bei den Digitalpulten suchen. Die meisten werden da schon mit iPad steuerung angeboten (geht so bis 1000 €).

Z. B.: Mackie DI 1608. Unser Sänger macht nebenbei noch Solo Shows und hat so eine Kiste im Einsatz. Nur als Idee...

VG

P.
 
Also wenn ich richtig zähle, brauchst du 9 Kanäle, dann vlt noch 2 für mp3-Player (Pausenmusik) bzw. Laptop (Gäste-Video, z.B. bei Hochzeiten), dann sind wir bei 11 Kanälen; wobei man für mp3-Player/Laptop ja notfalls auch umstecken könnte, da dies ja nur zwischen den Sets benötigt werden.

Das Behringer XR12 würde also schon reichen (ca. 350,-), oder das Soundcraft UI16 (ca. 600,-).
(Das UI12 ist etwas knapp mit Anschlüssen.)
Ein iPad besitzt meistens jemand in der Band, ansonsten für ca. 200,- in der Bucht oder für 289,- n neues iPad Mini2.

Beim Behringer XR18 ginge dann ja auch schon Multitrack Play/Record, falls du den "Virtuell-Soundcheck" anstrebst.
Es sollte möglich sein, gleichzeitig mehrere Spuren von einem Laptop oder ev. sogar einem iPad laufen zu lassen und gleichzeitig über ein anderes iPad per WLAN den Mix zu machen. Das müsste man noch abklären, ob das so wirklich möglich ist. Weiss das hier grad zufällig jemand??

Ich würd dann noch n leichtes, günstiges Keyboard mit 3-4 Oktaven und ein 10m-MIDI-Kabel verwenden, dann kannst du deine Keys sozusagen von der Tanzfläche aus gleich miteinstellen!
(Mehr als 10m Kabellänge könnte MIDI-Müll erzeugen... nun ja... wobei das beim Soundcheck ja nicht sooo tragisch wär...)

Luxuslösung: Alesis Vortex (Keytar mit WLAN) mit iConnectMIDI4+ (als Host)! Dann kannst du deine Keyboardsounds während dem Check spielen und dich völlig frei im Saal bewegen.
Das wär dann auch gleich ne eventuelle Show-Einlage während des Sets, bei einem weniger Keys-lastigen Song, und so könntest du auch während des Gigs den Sound im Haus prüfen gehn.
Das wär mit einem 10m-MIDI-Kabel natürlich auch möglich, aber nur bei leerer Tanzfläche ;-)

That s my Senf dazu... bitte korrigiert mich, wenn ich mich irgendwo vertan hab :great:
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Beim Behringer XR18 ginge dann ja auch schon Multitrack Play/Record, falls du den "Virtuell-Soundcheck" anstrebst.
Es sollte möglich sein, gleichzeitig mehrere Spuren von einem Laptop oder ev. sogar einem iPad laufen zu lassen und gleichzeitig über ein anderes iPad per WLAN den Mix zu machen. Das müsste man noch abklären, ob das so wirklich möglich ist. Weiss das hier grad zufällig jemand??
Aus der Bedienungsanleitung (sollte also theoretisch funktionieren):
 

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Super Beitrag! Sehr hilfreich in so einer Diskussion... :bad:

@hybrix : In meinem Fall hätte ich sogar ein AX1 Remote Key, sogar mit Wireless Midi, und wäre für einen Soundcheck incl. Key gewappnet ;) Bin nur zu faul, das immer mitzuschleppen :D

Es sollte möglich sein, gleichzeitig mehrere Spuren von einem Laptop oder ev. sogar einem iPad laufen zu lassen und gleichzeitig über ein anderes iPad per WLAN den Mix zu machen. Das müsste man noch abklären, ob das so wirklich möglich ist. Weiss das hier grad zufällig jemand??
...
Aus der Bedienungsanleitung (sollte also theoretisch funktionieren):
Die Multitrack-Aufnahme sollte funktionieren, aber ob das auch bei der Wiedergabe funktioniert, da wäre ich mir nicht sicher. Ist aber auch nur ein Step mehr in der Kür.
Ein XR16 oder 18 sollte schon ein - in meinen Augen auch erschwinglicher - Einstieg in die richtige Richtung sein, und in jeder Hinsicht eine Verbesserung gegenüber dem dort derzeit verfügbaren PA12.
 
Super Beitrag! Sehr hilfreich in so einer Diskussion... :bad:
Ich dachte das wäre durchaus bekannt.

Android Tablets sind wesentlich günstiger und genau so leistungsfähig wie das überteuerte Apple Zeug.
 

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