Speakerkabel - Schirmung notwendig?

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hallöle zusammen :)

Ist es bei der Anfertigung von Klinke Klinke Lautsprecherkabeln notwendig geschirmtes Kabel zu verwenden?
Ich würde meine Topteile gern einige Meter entfernt von den Boxen aufstellen, dazu hätte ich noch ungeschirmte Steuerleitung 2x2.5 in ordentlichen Längen liegen.

Alternativ habe ich 7x1.5 geschirmt, das würde ich nur ungern nutzen.

Beste Grüße,
Christian
 
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Bei Boxenkabel sind geschirmte Kabel genauso wichtig wie bei Instrumenten ... Sonst bekommst du wirklich wenn du Pech hast Einstreuungen aller Art und hörst statt Gitarrensound plötzlich nur noch Grütze aus deinen Boxen
 
Sonst bekommst du wirklich wenn du Pech hast Einstreuungen aller Art und hörst statt Gitarrensound plötzlich nur noch Grütze aus deinen Boxen
Ist n aktives Signal. Wenn da was von Außen klangformend einstreut, dann haste n ganz anderes Problem ;)
 
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Man findet ja sonst einige Kuriositäten wenn man an fremden Anlagen Wackelkontakte zu beheben versucht, aber ein geschirmtes Lautsprecherkabel ist mir noch nicht untergekommen.
 
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Schirmung bei Boxenkabeln habe ich auch noch nicht erlebt. Das Boxenkabel von BluGuitar ist glaube ich ein einfaches, leicht verdrilltes Netzkabel aus den USA...
 
Besten Dank für die schnellen Rückmeldungen :)
Ich habe das Kabel gerade mal mit 8 Meter Lönge gelötet, so kann ich auch mal ne Box in den alten Stall (geile Akustik) stellen ohne das ich weggeblasen werde oder ständig nach draußen zum Amp rennen muss.

Die Klinkenstecker kommen von einem Warwick Boxenkabel, die sind derartig riesig das das 2x2.5 locker rein geht :)

Eigentlich könnte man in dem 100qm Kuhstall super n Musikzimmer bauen :D
 
Hi,

...ist nicht nötig, außerdem geh ich davon aus, dass du "geschirmt" mit "koaxial" verwechselst...und koaxiale Lautsprecherkabel sind schon üblich bzw. waren es bis vor ein paar Jahren.
Koaxial bedeutet lediglich, dass die Litzen nicht parallel laufen und (bis auf die Farbe der Ummantelung) gleich sind, sondern dass sie wie bei einem Gitarrenkabel verteilt sind-ein Leiter innen und ein Leiter außen als Geflecht.

Rein theoretisch bringt das eher Vorteile als Nachteile, in der Praxis gibt es jedoch bei koaxialen Lautsprecherleitungen einige konstruktive Besonderheiten, die nachteilig sind.
Um einen guten Querschnitt zu bekommen (2mm+ pro Leiter) wird ein solches Kabel recht starr. Wird es über Jahre viel bewegt kann sich schon der Außenleiter gegen den Gummimantel "aushebeln" und in sich teilweise brechen, was natürlich vorallem mit Röhrenamps nicht unproblematisch enden kann.
Mein früherer Mitgitarrist hatte nen Kurzschluss am Amp auf Grund seines alten geliebten Zeck Koax-Lautsprecherkabels, bei dem der Außenleiter sich komplett "verfilzt" hatte und irgendwann die Ummantelung des Innenleiters durchdrang...

Äh, 2mal 2,5 mm/2 bekommt man gut in Klinkenstecker-hab zwei selbstgelötete Kabel in der Art.
Für mein Tonstudio hab ich schon 2mal 4mm/2 Oelbach Stegleitung in Neutrik Klinken verlötet...auch das geht, ist aber dann Oberkante zwecks Platz im Stecker!

Gruss,
Bernie
 
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Die Wahrscheinlichkeit störender Einstreuungen in Kabelstrecken hängt direkt mit den darauf anliegenden Signalpegeln zusammen. Die Pegel der einstreuenden Störsignale sind normalerweise sehr niedrig und je höher dar Pegel des Nutzsignals ist, desto weniger wird die Einstreuung hörbar oder störend.
Da Mikrofone ein sehr niedrigpegeliges Signal abgeben (am niedrigsten bei dynamischen Mikrofonen), sind Mikrofonkabel immer geschirmt und zusätzlich verdrillt (twisted pair), da dies bei der üblichen symmtrischen Leitung zusätzlich eine Auslöschung von Störsignalen bewirkt.
Line-Pegel wie sie an den Ausgängen von Preamps, Mixern usw. anliegen sind schon erheblich höher und deshalb deutlich weniger störanfällig. Trotzdem werden auch hier üblicherweise geschirmte Kabel verwendet, zumal man die ohnehin vorhandenen XLR- oder Klinkenkabel verwenden kann. So ein Kabel wird auch zum Anschluss aktiver Boxen verwendet.

Am Ausgang einer Endstufe, die passive Boxen ansteuert, liegen die höchsten Pegel im Audiobereich an und Einstreuungen spielen keine Rolle mehr. Deshalb sind Boxenkabel immer ohne Schirm.

Sollte es tatsächlich mal effektiv Einstreuungen über die Boxenkabel geben, würde ich den Ort schleunigst verlassen und das weite suchen, denn dann gibt es irgendwo einen extremen Störstrahler, der schlimmstenfalls sogar körperliche Schäden hervorrufen kann. Solange man aber die PA nicht direkt vor einem gerade aktiven militärischen Radar aufbaut, ist so etwas allerdings sehr, sehr unwahrscheinlich.
 
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...ist nicht nötig, außerdem geh ich davon aus, dass du "geschirmt" mit "koaxial" verwechselst
Denke ich nicht. Geschirmte Steuerkabel LIYCY-OZ 2x2,5 sind in der Industrie das Normalste der Welt
 
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Naja, technisch macht es schon einen Unterschied ob Signale aktiv geformt oder passiv moduliert werden.
Hat aber in diesem zusammenhang wenig relevanz
 
Der Begriff der hier gesucht wurde ist "niederohmig" :). Störsignale sind ja meistens irgendwelche elektromagnetischen Einstreuungen, also (nach Physik Mittelstufe :ugly:) eingestreute Ströme mit wenig Leistung.
Vereinfacht gesagt:

Einstreuung von 10uA in die Gitarrenkabelleitung (ca. 10kOhm vom Pickup): Ergibt 100mV Signalpegel des Störsignals
---> gegen die ca. 500mV vom Pickup zwar ~6dB weniger, aber nicht vernachlässigbar.

Einstreuung von 10uA ins Lautsprecherkabel (sagen wir mal 8 Ohm): 80uV. Das ist gegenüber dem Signalpegel im Kabel (im mV bis V-Bereich) völlig vernachlässigbar.

Deswegen braucht man da keine Schirmung.
 
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Ist n aktives Signal. Wenn da was von Außen klangformend einstreut, dann haste n ganz anderes Problem ;)
und
Naja, technisch macht es schon einen Unterschied ob Signale aktiv geformt oder passiv moduliert werden.
Hat aber in diesem zusammenhang wenig relevanz

Technisch gibt es keine aktiven und passiven Signale.
Es gibt Spannungen und Ströme und wie diese entstehen ist irrelevant. Das Einzige, was man diskutieren könnte ist die Empfindlichkeit des treibenden Ausgangs für Störsignale (siehe unten), aber das ist an sich keine Eigenschaft des Signals.

Die Wahrscheinlichkeit störender Einstreuungen in Kabelstrecken hängt direkt mit den darauf anliegenden Signalpegeln zusammen. Die Pegel der einstreuenden Störsignale sind normalerweise sehr niedrig und je höher dar Pegel des Nutzsignals ist, desto weniger wird die Einstreuung hörbar oder störend.

Nicht direkt. Der Begriff "Pegel" kennzeichnet eine logarithmierte Größe - meist mit der Pseudoeinheit dB. Der "Pegel" (ich nehme mal Leistungspegel an - es geht um die Leistung und nicht um logarithmierte Kartoffeln) ist nur ein Teil der Betrachtung - Impedanz und Art der Störeinkopplung sind die anderen.

Da Mikrofone ein sehr niedrigpegeliges Signal abgeben (am niedrigsten bei dynamischen Mikrofonen), sind Mikrofonkabel immer geschirmt und zusätzlich verdrillt (twisted pair), da dies bei der üblichen symmtrischen Leitung zusätzlich eine Auslöschung von Störsignalen bewirkt.

Und das mit der Gleichtaktunterdrückung funktioniert so gut, dass man bei brauchbaren Mikrofonvorverstärkern und den üblichen Kabelwegen die Abschirmung einfach weglassen kann ;-)
Zudem sind Mikrofonsysteme doch eher niederohmig.

Am Ausgang einer Endstufe, die passive Boxen ansteuert, liegen die höchsten Pegel im Audiobereich an und Einstreuungen spielen keine Rolle mehr. Deshalb sind Boxenkabel immer ohne Schirm.

Außer sie liegen in einem Kabelkanal oder anderweitig in räumlicher Nähe zu Kleinsignalleitungen wie Mikrofonleitungen, denn dann kann es sinnvoll sein, sie zu schirmen, damit es dort nicht zu kapazitiven Einstreuungen kommt.

Sollte es tatsächlich mal effektiv Einstreuungen über die Boxenkabel geben, würde ich den Ort schleunigst verlassen und das weite suchen, denn dann gibt es irgendwo einen extremen Störstrahler, der schlimmstenfalls sogar körperliche Schäden hervorrufen kann. Solange man aber die PA nicht direkt vor einem gerade aktiven militärischen Radar aufbaut, ist so etwas allerdings sehr, sehr unwahrscheinlich.

Nun, ein aktives militärisches Radar, das auf die Box oder das Kabel strahlt, würde man mangels Demodulation wohl nicht hören. Dieses Beispiel hinkt massiv bzw es hat eigentlich keine Beine zum Laufen...
Einstreuungen über Lautsprecherkabel können allerdings in solchen Szenarien auftreten. Dazu braucht es aber kein Radar sondern ein DECT Telefon oder Mobiltelefon können ausreichend sein. Das Störsignal wird in das Kabel eingekoppelt und zur Endstufe geleitet werden, wo es demoduliert und verstärkt wird und anschließend durch das gleiche Kabel zum Lautsprecher geleitet und dort wiedergegeben wird.
Da Gitarrenprodukthersteller in den meisten Fällen keine Ahnung von EMV haben oder die Entwicklung in dem Bereich vernachlässigen ist das kein weit hergeholtes Szenario.

Der Begriff der hier gesucht wurde ist "niederohmig" :). Störsignale sind ja meistens irgendwelche elektromagnetischen Einstreuungen, also (nach Physik Mittelstufe :ugly:) eingestreute Ströme mit wenig Leistung.
In niederohmigen Systemen (z.B. Lautsprechersystemen) ist der eingestreute Strom (induktive Kopplung) das Problem, in hochohmigen Systemen die eingestreute Spannung (kapazitive Kopplung). Und dann muss man sich über die Art der Einstreuung Gedanken machen (Stichwort Gleichtakt). Was in einer konkreten Anordnung auftritt / dominiert / zu Störungen führt, das ist von Fall zu Fall verschieden.
 
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