Speicherprobleme: Hänger und Aussetzer

[srj80]

Hallo zusammen!

Ich habe ein Problem mit einigen, grossen VST- Instrumenten. Und zwar gibt es beim Abspielen von mehreren Spuren (gleichzeitig) meistens „Hänger“ und manchmal Aussetzer. Es kommt auch vor, dass das Instrument während dem Spielen übers Midi-Keyboard einfach kurz abbricht.
Am besten ein kurzes Beispiel: Die NI Symphony Essentials Streicher brauchen je ca. 100-150 MB Speicher. Spiele ich nun nacheinander z.B. Violine 1+ 2, Bratsche, Celli, und Bässe ein und mache dazu noch eine Klavierbegleitung (Klavier ca. 1GB Speicher), kann ich es schon vergessen, das alles fehlerfrei abspielen zu können. Mindestens eines der Instrumente spielt dann einfach einen einzigen Ton durchgehend im Fortissimo, bis ich den Ton auf der Midi-Keyboard Tastatur anspiele.

Mein Setup sieht meiner Meinung nach ausreichend aus:

• Intel Core i5-3230M 2,6 Ghz, Dual Core
• 8 GB RAM
• 1TB Externe Festplatte HDD mit ca. 113 MB/s Leserate, hier sind alle Libraries drauf
• NI Komplete Audio 6 Audio Interface
• Windows 8.1 64-bit

Ich brauche den Rechner nur für Audio-Zwecke. Er ist optimiert, soweit er optimiert werden konnte. (Unnötige Programme deaktiviert/ entfernt, Energieeinstellungen abgeschaltet etc.).
Die Latenz habe ich so hoch eingestellt, dass es mich nicht stört beim einspielen.
Bei mir läuft übrigens alles über VST-Instrumente, ich nehme (noch) keine echten Instrumente auf. Das bedeutet, alles ist Midi und wird erst am Ende des Projekts in Audio umgerechnet.
Ich arbeite mit Presonus Studio One V3 Professional.

Natürlich habe ich das Ganze auch schon mit LatencyMon getestet, dort gibt es mir keine Auffälligkeiten an.

Es gibt keine Probleme solange ich nur mit Instrumenten arbeite, die weniger speicherintensiv sind. Aber ich muss speicherintensivere Instrumente gebrauchen können, und damit auch für ein ganzes Sinfonieorchester komponieren können, was halt momentan irgendwie nicht geht...

Meine Frage ist jetzt: Woran liegt das? Habe ich zu wenig Arbeitsspeicher, oder brauche ich eine SSD für die grossen Libraries, oder liegt es an anderen Sachen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen,

srj80

 

[Vinterland]

Hallo srj80

Meine Frage ist jetzt: Woran liegt das?

Ich würde jetzt vorab wirklich auf den Arbeitsspeicher tippen, da ich vor längerer Zeit gleiches Problem hatte.

Hatte damals allerdings nur 6GB Ram.
Addictive Drums 1.5 lief darunter allerdings ohne Probleme.
Da mich AD total überzeugt hat wollte ich unbedingt die 2.0 Version haben, da sich hier wahnsinnig viel getan hatte, insbesondere vom Workflow her.

Hatte dann endlich die 2.0 Version.
Hab sie dann installiert und dann die Ernüchterung....
Das PlugIn lief ca. 1 Minute und dann nix mehr und das unter Win7, welches vermutlich nicht so viel Ram benötigt wie Win8.

Kurz gesagt...Ram aufgerüstet auf 16GB und alles lief danach ohne Probleme. Selbst dann, wenn noch einige andere PlugIns dazu geladen wurden.

In dem Zusammenhang würde ich also sagen...Arbeitsspeicher ist alles.

 

[Rescue]

Kurze Nachfrage Studio One ist auch 64 bit?? und die VSTi auch? Weil wenn Du 32bit VSTi in einem 64 bit System betreibst dann bekommt das VSTi nur 2Gig Speicher zugeteilt
weil es selber nur so viel addressieren kann. Und ja Deine 8 Gig könnten zu wenig sein. Und moderne externe Festplatten mit USB 2.0 sollten die Datenrate liefern.

 

[srj80]

Danke für die Antworten.
Ja, sowohl Studio One als auch die VSTi's sind allesamt 64-bit. Die externe HDD ist sogar mit USB 3.0 angeschlossen...

 

[ACIES]

Hi,

ich kenne zwar das Studio One nicht aus eigener Erfahrung, aber wie stehts denn mit der CPU-Auslastung?
Gibt es da eine Anzeige in der Software? Ich nutze Samplitude und kann das dort nachvollziehen, wenn das Set zu voll ist.

Vielleicht hilft dir das weiter:
https://support.presonus.com/hc/en-us/articles/115000142223-High-CPU-usage-with-Studio-One-3

Auf jeden Fall wäre eine interne SSD grundsätzlich zu empfehlen.

Gruß und frohe Feiertage
Max

 

[srj80]

Ja in Studio One hat man auch so eine Anzeige. Die zeigt mir bei Projekten, in denen das Problem vorkommt, zwischen 30 und 40% Verbrauch an. Die CPU macht also keine Probleme.
Wieso ist denn eine interne SSD zu empfehlen? Und was genau würde dort gespeichert werden?
Ich kann sowieso nur extern, da ich mit einem Laptop arbeite, aber es interessiert mich trotzdem
Ich gebe natürlich nicht gerne viel Geld aus für eine SSD wenn das Problem mit einer RAM-Aufrüstung gelöst wäre...

 

[ACIES]

Also die interne SSD würde dein gesamtes System beschleunigen. Natürlich würde auf der SSD dein Studio One installiert sein. Es lädt einfach viel schneller.
SSDs kosten heute nicht mehr die Welt. Ich habe zwei in meinem System. Eine für das OS und ein paar simple Anwendungen und eine größere für DAW und Co.
Liegt natürlich daran, dass ich IT-Administrator bin, da legt man da etwas mehr Wert drauf, dass das System performant arbeitet.

Die Aussetzer und "Hänger" können tatsächlich an deiner internen HDD, die vermutlich 5400s/min hat, liegen. In Notebooks sind nicht die dollsten HDDs verbaut. Das hängt mit der Wärmeentwicklung zusammen.

Prüfe doch einfach mal im Task-Manager, wie viel RAM belegt ist, dann weißt du Bescheid.

Aber bei dem von dir genannten System, ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass du bei einem größeren Set ein paar Probleme hast.
Ich bringe meinen Quad-Core mit ca. 20 geladenen VSTs auch langsam aber sicher an die Grenze.

In Samplitude kann man aber die Last etwas senken;

Einfach den Monitor-Modus anpassen.

schau mal ob du in Studio One was ähnliches findest.

Auf eine externe Festplatte würde ich hier grundsätzlich nicht arbeiten, auch der USB-Port hat seine Tücken.

Gruß
Max

 

[srj80]

Also in Studio One finde ich keine solche Einstellungen.
Die Projekte, in denen das Problem vorkommt, beanspruchen laut Task Manager zwischen 45 und 50% des Arbeitsspeichers.

Aber bei dem von dir genannten System, ist es nicht unbedingt verwunderlich, dass du bei einem größeren Set ein paar Probleme hast.
Ich bringe meinen Quad-Core mit ca. 20 geladenen VSTs auch langsam aber sicher an die Grenze.

Mein Dual Core ist schon nicht der Beste, dessen bin ich mir bewusst. Aber nach meiner Logik kann das nicht der Grund sein, da dieser ja nur zu 20% ausgelastet ist. Oder verstehe ich da etwas falsch?

Das das Problem an der internen HDD liegt, klingt nachvollziehbar. Das würde aber bedeuten, dass ich mir einen neuen Rechner zulegen müsste, weil die HDD ja fest verbaut ist.

Die Hänger liegen ja offensichtlich daran, dass bei zu großen Sets zwar ein Note-On Befehl, aber manchmal kein Note-Off Befehl mehr gesendet wird. Kann das wirklich vom Speicher "provoziert" werden?

 

[andiu]

Weil Du ständig vom Task-Manager redest, Presonus hat doch diesen Performance Monitor
hilft der nicht weiter das Problem einzugrenzen? Also, ob Platte, CPU oder RAM das Problem ist?
Einfach mal mitlaufen lassen um zu sehen wo es hängt - wenn es hängt. Zur Not mit dem Handy abfilmen um einzelne Stellen besser identifizieren zu können.
Dein System sollte gerade so ausreichend sein, wobei mobile CPUs deutlich weniger Leistung bringen als Desktop-CPUs. Dafür hast du einen mobilen i5er was die Mindestanforderung (i3 Dualcore) schon erfüllen sollte.

 

[srj80]

Dieser Performance-Monitor erzählt mir genau das Gleiche wie der Task-Manager...

 

[Telefunky]

Die Hänger liegen ja offensichtlich daran, dass bei zu großen Sets zwar ein Note-On Befehl, aber manchmal kein Note-Off Befehl mehr gesendet wird. Kann das wirklich vom Speicher "provoziert" werden?

nicht vom Speicher selbst, aber von den Umständen, wenn's da irgendwo hakt - dann rutscht der Midi Befehl mangels Aufmerksamkeit des Systems (wichtigeres zu tun) gern mal durch.

Die angegebene/gemessene Datenrate entspricht (bei deiner Anwendung) nicht der realen im Betrieb.
Schnittstelle-Kommunikation und overhead des Dateisystems sind nicht zu vernachlässigen.
Bei einem Dualcore bedeutet 50% Auslastung, dass 1 Kern komplett belegt ist.
Nur selten liesse sich zusätzlicher Bedarf 'einfach so' über den 2. Kern decken, meist ist der bereits anderweitig belegt. Die genaue Verteilung ist ausgesprochen system/programmspezifisch.

Imho wäre die einfachste (und auch beste) Lösung, das Projekt nicht erst am Ende zu rendern, sondern bereits vorher die 'feststehenden' Parts als Audiospur zu schreiben.
Da bricht auf der externen Platte die Hölle aus, wenn er sich das alles über diesen Flaschenhals zusammensuchen muss