Sperrholzbass zum lernen oder E-Bass?

[bandlessmusician]

Ich überlege mir Kontrabass zu lernen. Für Jazz und Klassik, ich kenne einen Cellolehrer der mir helfen kann, es gibt leider keinen Kontrabasslehrer in der Umgebung.
Ich weiss dass Sperrholzbässe bescheiden klingen, aber ist ein Sperrholzbass zum lernen geeignet solange man nicht performen will? Eventuell einen der 500 € Bässe von Thoman. Ich würde ja eher zu einem Elektrischen tendieren, aber ich habe in diversen Foren gelesen dass die zum Streichen nichts taugen. Gibt es da vielleicht doch eine alternative?

 

[cello und bass]

Hallo bandloser Musiker.

Willkommen hier im Forum! Viel Spaß hier, wir helfen, wo wir können!
2 kurze Fragen:

Meinst du "e-Bass" oder upright - also körperloser aufrecht stehende elektrisch verstärkter Kontrabass?

Mein der Cellolehrer, dass er dir helfen kann oder meinst du das (die Unterschiede sind schon beträchtlich!)?

Grüße von cello und bass

 

[bandlessmusician]

ich spreche von einem elektrischen Kontrabass (z.B. den hier), und der Cellolehrer sagt er kennt Theorie übers Kontrabassspielen, weiss wie es aussehen muss, aber hat selbst keinen Kontrabass und kann ihn auch nicht besonders gut spielen. Mir geht es dabei erst mal nur um Hilfe für den Anfang, Handhaltung usw.

 

[Fidel]

Also mein eigener Schritt zum Kontrbass liegt wohl noch weiter in der Zukunft, aber mein Mathe-Lehrer spielt Kontrabass und meinte, für den Anfang wären diese Sperrholzkisten gar nicht übel, um reinzukommen.
Ich hab auch mal in einem anderen Forum gelesen, dass dieser Thomann 111 Bass gar nicht übel sein soll, ein sehr solides Gerät für das Geld. Man muss zwar vermutlich aufpassen wg. Qualitätsstreuungen, aber mit etwas Glück kann man da was gutes für den Anfang bekommen.

Und von der Haptik ist er in jedem Fall besser als ein EUB, dafür natürlich nicht so transportabel.

Wenn du wirklich Klassik spielen willst, ist ein akustischer Bass aber sowieso unumgänglich, da würd ich dann auch direkt so anfangen.

Viele Grüße
Fidel

 

[CMBasser]

Ich spiele diesen 111 Bass auch seit einem Jahr (mein erster Kontrabass) und da kommt schon einiges raus! Ich hab den halt von einem guten Bassbauer einstellen lassen und mir Saiten empfehlen lassen mit denen man Jazz und Klassik spielen kann, die auch ganz in Ordnung sind.
Wenn ich auf einem der Bässe meines Kontrabasslehrers spiele denke ich natürlich schon "So einen Sound will ich auch haben", aber für den Preis und den Anfang schon ganz cool.
Und es ist doch schon geil wenn man so einen ganzen Korpus unter sich in Schwingung bringt, oder? Da fänd ich diesen elektrischen eher unromantisch

 

[GoodYear]

Endlich mal einer, der das teil auch angespielt hat und das Ding vor allem nochmal hat richtig einstellen lassen.

Nur aus Interesse: Bestimmt hat der Geigenbauer gesagt, was alles gemacht bzw. erneuert werden musste. Das würde mich mal interessieren! Und darf ich fragen, was das ungefähr gekostet hat? Doch hoffentich nicht mehr als der Bass selbst, oder? Immerhin scheint deiner ja jetzt gut bespielbar zu sein.

@Fidel: Von wegen Haptik und so dachte ich auch grad, dass der 111 ja auch nicht mehr kostet als der Harley Benton (Palatino) EUB. ich finde den ja schon ganz nett, aber dann doch lieber den KB Immerhin könnte man auf dem EUB aber Streichen glaube ich. Und danach war ja gefragt.


Gruß,

Pablo

 

[mk1967]

Ich weiss dass Sperrholzbässe bescheiden klingen, aber ist ein Sperrholzbass zum lernen geeignet solange man nicht performen will?

Wahrscheinlich gibt's sone und solche, und es kommt auch drauf an, ob Du Klassik oder Jazz, arco oder pizzicato spielst - ich spiele seit 8 Jahren einen Sperrholzbaß, vorwiegend pizzicato. Allerdings keinen von Thomann, sondern aus irgendeiner obskuren und nicht mehr feststellbaren Ostblock-Produktion , 30 Jahre alt oder so. Da er aber vorher das Zweitinstrument eines stadtbekannten Profibassisten war, wußte ich schon, daß ich (für damals 2.700 Mark inkl. Bogen) keinen Müll kaufe.
Nach ein paar Jahren hat mein höchst empfehlenswerter Kölner Baßbauer das Ding mal kräftig aufgearbeitet (noch mal 1000 Schlappen), und es macht seitdem nur noch Spaß. Über den Klang hat sich auch noch keiner beklagt - da gab es eher Probleme mit E-Baß-Amps, die nicht dazu paßten. Natürlich klingt er nicht so gediegen wie ein 10.000-Ocken-Massivholzbaß besonders nicht, sobald man zu streichen anfängt - aber für meine Bedürfnisse reicht's. Letztens hat Scott Colley das Ding mal für einen Trio-Gig mit Donny McCaslin geliehen bekommen, und er war jedenfalls zufrieden (dabei war der Amp für den Zweck vergleichsweise gruselig ).

Michael

 

[CMBasser]

Hallo Pablo!

Puh, schon ein Jährchen her, bin nicht mehr so ganz sicher. Also er hat auf jeden Fall den Steg etwas geschliffen und natürlich die Brücke (sagt man Brücke?) korrekt hingestellt, da die angegebenen Markierungen für diese falsch waren.
Ich glaub allgemein war er erstaunt was man da für den Preis so alles kriegt!

Bezahlt habe ich unglaublich wenig. Aber der Herr ist auch ein Geheimtipp. Ein total netter Rentner der auch sein leben lang Kontrabassist/bauer war.
Ich weiß garnicht ob der mir überhaupt was dafür abgeknöpft hat, oder ob ich nur die Saiten bezahlt hab, er meinte immer nur "ich falle ja keinem zur Last, da will ich auch nichts dran verdienen".

Lange Rede, kein Sinn: beim richtigen Bauer nicht teuer

Gruß

 

[bernie49]

Ich hab den halt von einem guten Bassbauer einstellen lassen...

Das ist das wichtigste! Ich spiele seit fast 30 Jahren Kontrabaß. Meine ersten drei Bässe waren auch nur aus Sperrholz. Sogar ein Framus war dabei, der gar nicht schlecht war. Gekauft damals für ca. 600 DM incl. gutem Bogen.
Natürlich kann man keinen Wunderklang davon erwarten, aber wenn sowieso noch elektrisch verstärkt wird, ist das nicht so wichtig.
Hauptsache, der Baß läßt sich in allen Lagen und auf allen Saiten möglichst ohne allzu großen Kraftaufwand spielen.
Natürlich sind die Saiten auch enorm wichtig. Ich gebe hier aber keine Empfehlung, denn wenn man 3 Bassisten fragt, erhält man 4 Meinungen darüber.