(Sprach)Mikro für DT880 am Focusrite 2i4

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Hallo,

ich bin seit kurzem begeisterter Besitzer eines Focusrite 2i4 Interfaces. Um den Klang auf die Ohren zu bekommen habe ich mir Kopfhörer der Marke Beyerdynamcs DT880 gegönnt = :great:
Da ich neben dem Aufnehmen mit meinen Kumpels auch gern eins zwei Runden zocke und wir uns über TeamSpeak verständigen, stellt sich mir die Frage wie ich meine Stimme am Besten ins Interface bekomme. Momentan verwende ich noch ein Standard Sennheiser Headset, erfüllt den Zweck, klingt dabei aber bescheiden.

1. Kann mir jemand einen Aufbau für den gewünschten Anwendungsbereich TeamSpeak/Skype nennen?
Ich hatte an sowas gedacht: Link (Beyerdynamic Custom Headset Gear)
Leider ist das Kopfhörerkabel beim DT880 fest verbunden, was dieses Gerät ausschließt. Des Weiteren ist es nicht möglich ein handelsübliches PC Headset am Focusrite zu betreiben, ein Phantomspeiseadapter scheint von Nöten zu sein (Bsp: Link, Thread zum Thema).

2. Welche Nachteile hat ein Aufbau eines in Kopfnähe hängenden Großmembranmikrofons?
Da ich für Gesangsaufnahmen sowieso ein Großmembranmikrofon Rode NT1-A einplane, dachte ich mir damit auch das oben genannte Kommunikationsproblem zu erschlagen. Der Computer ist unterm Hochbett aufgebaut, d.h. es sind genug Streben vorhanden um das Mikro mit einem Ständer oder Schwenkarm zu befestigen. Meine Sorge ist, dass das Mikro zu viele Nebengeräusche mit auffängt (Tastatur klackern, Mausrad scrollen) und/oder die Stimme zu leise überträgt. Im Gesicht kleben soll es auch nicht ... (siehe 90% youtube, so nicht bitte!)


Über Tipps und Meinungen würde ich mich freuen!! :engel:
cheers, Maddin
 
Eigenschaft
 
Bei mir steht ein MD421 am Schreibtisch hinter der Tastatur für genau solche Zwecke :)

Wenn du eh schon das Interface in Betrieb hast, häng das NT1A dran und stell es irgendwo im Umkreis von 50 cm um dich herum auf. Fertig.
 
Hallo Ihr,

Joooaaaah, wenn es sein muss ... :D
Jaaa, das geht gerade so, ist aber schon seeeehr amateuerhaft :D

Im Ernst jetzt aber: Wenn Du sowieso ein NT1 hast, dann nimm das doch. Wenn Du Dir noch kein NT1 zugelegt hast, wäre vielleicht noch ein AT2035 eine Empfehlung, die hier gerne genannt wird. Allerdings ist der Preis in den vergangenen Monaten ordentlich angezogen (Boah, war kurz geschockt)
Trotzdem ein gutes Mikrofon - eventl. auch auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Oder noch eine Weile warten und eventl. auf ein AT2035 (in top Zustand, quasi neuwertig) hier im Boardflohmarkt hoffen :whistle:

Das Problem ob NT1 oder AT2035 wird immer sein, dass Du relativ viel vom Raum mitaufnehmen wirst: Klappern der Tastatur zB. Da sind so Broadcastmikrofone einfach etwas weniger "empfänglich".

Viele Grüße
Markus
 
Das Problem ob NT1 oder AT2035 wird immer sein, dass Du relativ viel vom Raum mitaufnehmen wirst: Klappern der Tastatur zB. Da sind so Broadcastmikrofone einfach etwas weniger "empfänglich".
Nicht wahr. Ob das Mikrofon neben dem Direktschall auch "Raum", also seitlich auf das Mikrofon treffende Reflexionen mit aufnimmt hängt einzig und ausschließlich von dessen Richtcharakteristik ab.

Bedenkt, dass sich die Richtcharakteristik eines Mikrofons über die Frequenz ändern kann.
So weisen Mikrofone, welche offiziell als "Niere" bezeichnet werden, im tieffrequenten Bereich oft eine breite Niere oder gar Kugelcharakteristik auf, während sich die Charakteristik im Hochfrequenzbereich immer mehr in Richtung Super- oder Hyperniere annähert.
Die "offizielle" Richtcharakteristik eines Mikrofons ergibt sich meist aus der tatsächlichen Richtcharakteristik bei 1 kHz.

Das Shure SM7b ist u.A. bekannt für seine sehr stabile Nierencharakteristik, es ist nahezu über alle Frequenzbereiche eine Niere.
 
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Hallo auch,
Ob das Mikrofon neben dem Direktschall auch "Raum", also seitlich auf das Mikrofon treffende Reflexionen mit aufnimmt hängt einzig und ausschließlich von dessen Richtcharakteristik ab.
Da will ich gar nicht widersprechen. Die Unterschiede in den Frequenzen sind ja auch sehr gut in den Polardiagrammen erkennbar. Allerdings werden die Broadcastmikrofone ja für sehr geringe Abstände zum Sprecher genommen. Dabei gehen dann die Hintergrundgeräusche mehr unter.
Warum ich etwas schmunzeln musste war, weil der TE ein NT1 ins Auge gefasst hatte ... naja und zum MD421 und SM7 ist es dann schon noch ein kleiner Unterschied. Nichts für ungut :)
Grüße
Markus
 
Allerdings werden die Broadcastmikrofone ja für sehr geringe Abstände zum Sprecher genommen. Dabei gehen dann die Hintergrundgeräusche mehr unter.
Was aber mit jedem Mikrofon geht, Popschutz vorausgesetzt.

Warum ich etwas schmunzeln musste war, weil der TE ein NT1 ins Auge gefasst hatte ... naja und zum MD421 und SM7 ist es dann schon noch ein kleiner Unterschied.
In der Tat, die genannten Mikrofone befinden sich qualitativ in einer völlig anderen Liga.


Als Fazit bleibt:
Nimm das NT1, positionier es nahe von dir. "Nahe" heißt "weniger als 1 m Abstand".
 
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Danke Leute, ich werden es nächsten Monat bestellen (das NT1) und testen, für Gesang brauche ich es sowieso irgendwann :) .
 
Nicht wahr. Ob das Mikrofon neben dem Direktschall auch "Raum", also seitlich auf das Mikrofon treffende Reflexionen mit aufnimmt hängt einzig und ausschließlich von dessen Richtcharakteristik ab.
Das ist nur ein Faktor.

Der für mich Wesentlichere ist der Frequenzgang. Der ist nämlich bei expliziten Broadcast-Mikrofonen für die Nahbesprechung optimiert. Mein Gefell MD300 hat bei 100 Hz bereits -10dB (!!) und touchiert erst bei 250 Hz die Null-Linie. Natürlich per Standardmessung von 1 Meter Abstand ermittelt. Und ab ca. 15 kHz geht die Kurve steil nach unten. In den Tiefen sorgt der Nahbesprechungseffekt dafür, das der Frequenzgang bei typischer Nahbesprechung neutral verläuft. Tieffrequente Störgeräusche - vorbeifahrende Autos, Rumpeln der Straßenbahn, Heizungsgeräusche etc. - werden dann natürlich deutlich weniger aufgenommen als das Nutzsignal. Der gleich Effekt tritt in den Höhen ein. Natürlich kann man argumentieren, dass man ja mit einem EQ auch ein Kondensator-Mikro, welches nicht für die Nahbesprechung konzipiert wurde, entsprechend tunen kann. Vielleicht... Aber es geht ja erst mal um das Mikro an sich.
Und da kommt noch ein weiterer Faktor dazu:

Die Trägheit der Membran. Die etwa 20-fach schwerere Membran eines dynamischen Mikrofons reagiert langsamer auf impulshafte Störgeräusche - Knistern, Klappern...
Ich wage zu behaupten, dass diese 3 Faktoren dafür sorgen, dass bei dynamischen Mikrofonen, insbesondere expliziten Broadcast-Mikrofonen, dass Störgeräusche weniger wahrgenommen werden als das Nutzsignal.
 
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Das ist nur ein Faktor.

Der für mich Wesentlichere ist der Frequenzgang. Der ist nämlich bei expliziten Broadcast-Mikrofonen für die Nahbesprechung optimiert. Mein Gefell MD300 hat bei 100 Hz bereits -10dB (!!) und touchiert erst bei 250 Hz die Null-Linie. Natürlich per Standardmessung von 1 Meter Abstand ermittelt. Und ab ca. 15 kHz geht die Kurve steil nach unten. In den Tiefen sorgt der Nahbesprechungseffekt dafür, das der Frequenzgang bei typischer Nahbesprechung neutral verläuft. Tieffrequente Störgeräusche - vorbeifahrende Autos, Rumpeln der Straßenbahn, Heizungsgeräusche etc. - werden dann natürlich deutlich weniger aufgenommen als das Nutzsignal. Der gleich Effekt tritt in den Höhen ein. Natürlich kann man argumentieren, dass man ja mit einem EQ auch ein Kondensator-Mikro, welches nicht für die Nahbesprechung konzipiert wurde, entsprechend tunen kann. Vielleicht... Aber es geht ja erst mal um das Mikro an sich.
Ein hoch angelegter Hochpass-Schalter findet sich bei wirklich vielen Mikrofonen, auch bei zB MD441, MD421. Auch das zB C414 hat eine derartige Einstellung die nicht nur der Trittschallentfernung (HP bei ~40 Hz) dient.

Die Trägheit der Membran. Die etwa 20-fach schwerere Membran eines dynamischen Mikrofons reagiert langsamer auf impulshafte Störgeräusche - Knistern, Klappern...
Ich wage zu behaupten, dass diese 3 Faktoren dafür sorgen, dass bei dynamischen Mikrofonen, insbesondere expliziten Broadcast-Mikrofonen, dass Störgeräusche weniger wahrgenommen werden als das Nutzsignal.
Das stimmt rechnerisch. Oraktisch nimmt mein SM7 aber genau so viel Papierknistern auf wie mein U87 :)

Ich habe aber auch nicht behauptet, dass Broadcast-Mikrofone ident zu Studiomikrofonen wären - meine Aussage bezog sich darauf, dass das Aufnehmen von Umgebungsgeräuschen abseits der on-axis-Einsprechrichtung nicht davon abhängt ob das Mikrofon ein "Broadcast-Mikrofon" ist, sondern einzig und allein von der frequenzabhängigen Richtcharakteristik.

Ein großer konstruktionstechnischer Unterschied zwischen Studio- und Broadcastmikrofonen ist das Vorhandensein einer Brummkompensationsspule wie beim SM7. Heutzutage eher nebensächlich war das in Zeiten von Röhrenbildschirmen im Radiostudio noch essentiell.
 
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