Spricht was dagegen die E Saite mit dem Daumen anzuschlagen?

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Snake79
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Hi Leute!

Ich habe vor ca. 2 Wochen angefangen autodidaktisch Bass zu lernen. Hab mir erstmal paar Videos über die Grundlagen auf Youtube angesehen und angefangen zu versuchen ein paar Songs herauszuhören.

Jetzt sagen die in den Grundlagenvideos der Wechselschlag mit Zeigefinger und Mittelfinger sei super wichtig. In der obersten Position sei der Daumen auf dem Pickup abzulegen und die A & E Saite mit den beiden Fingern anzuschlagen. Bei den Songs, die ich mir bei Youtube angesehen habe, haben die Bassisten das auch immer so gemacht. Mir fällt es aber meistens leichter den Daumen auf der E Saite abzulegen und sie auch mit diesem anzuschlagen (nicht slappen sondern einfach von unten nach oben).

Je nachdem was man spielt wird es bestimmt auch mal einfacher sein den Daumen auf dem Pickup abzulegen und mit zwei Fingern anzuschlagen. Aber wie gesagt, in meinem Fall fand ich das andersrum bisher einfacher. Spricht was dagegen das so weiter zu machen? Versaut man sich damit die Technik? Oder ist es OK das so zu machen solange ich die andere Methode auch beherrsche?

Snake
 
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..... Versaut man sich damit die Technik?

Jein. Früher hat man fast nur mit dem Daumen gespielt. Heute eben nicht mehr. Beides zusammen finde ich problematisch, da man mit dem Daumen doch auch anders klingt. Je nach Musik mag das passen. Aber oftmals wird es zu viele Sound- und Dynamikunterschiede geben, um wirklich zu grooven.

.....Oder ist es OK das so zu machen solange ich die andere Methode auch beherrsche?..

Solange du auch "richtig" spielen kannst, darfst du alles machen. ;)
 
Danke für die Antwort, dann muss ich ja nur noch richtig spielen lernen XD!
Noch ne Frage: Ein Bekannter der ein bisschen Bass spielen kann hat mir gesagt, dass man beim Bass nur ganz leicht Anschlägt, den Rest besorgt der Amp (also gut aufdrehen).
Bis jetzt hat das auch ganz gut geklappt. Nur hab ich jetzt mal probiert zu slappen und das hört sich dann im Vergleich zu den relativ sanft angeschlagenen Noten ziemlich brutal an.
Also doch lieber die Lautstärke runter und fester zupacken? Oder slappe ich zu feste? Aber eigentlich dachte ich, dass man beim slappen so stark anschlagen sollte, dass die Saite die Bundstäbchen berührt und dieser typische Sound dabei rauskommt....
 
Erlaubt ist ja grundsätzlich was gefällt.
Aber lass dir von jemandem sagen, der es sich auch selbst beigebracht hat und auch der süßen Versuchung des leichten Weges erlegen ist, dass eine saubere Anschlagtechnik, und das ist beim Bass heutzutage nun mal der Wechselanschlag, der Grundstein für alles andere ist, was später noch kommt.
Später hast du keinen bock mehr dich umzustellen und findest dich mit deiner meisen Technik ab, knirscht halt mit den Zähnen wenn die Finger den Ideen im Kopf nicht gewachsen sind usw. Muss nicht sein, wenn man am Anfang diszipliniert übt und auch die ein oder andere Unterrichtstunde macht sich sicher bezahlt.

Wenn du später irgendwann mit dem Daumen spielen willst, ist das kein Thema, hier kommt wieder mein Einleitungssatz zum Tragen, aber glaub mir, du wirst es nicht bereuen dir eine saubere Technik anzugewöhnen, auch wenn's manchmal tierisch nervt.:)
 
Zum Unterschied in der Lautstärker Slap/Finger - Style..
Es kommt sehr auf die Saitenlage an.. Hohe Saitenlage --> meist leiserer Slaptone im Vergleich zum Fingerstyle, niedrige Saitenlage --> Slap/Fingerstyle ähnlicher Klang bzw Lautstärke... (Gutes Beispiel Mark King.. Da kann man Slap von Fingerstyle oft kaum unterscheiden ;)) ..

Hinzukommt folgendes.. Wenn du einen leichten Fingeranschlag hast (was ja auch absolut nichts schlechtes sein mag, im Jazz bzw Balladen etc. ist es oft sehr wichtig "weich" spielen zu können) dann klingen Slap/Pluck Geschichten im Vergleich lauter rüber... Einfach Amp bissl zurückdrehen, aber auch bedenken richtige Slaptechnik zu lernen.. Damit sollte man auch die Lautstärke regulieren können und nicht nur reindreschen in die Saiten ;)

Lg.

Ps: Technik macht sich doch oft bezahlt..
 
Ok, dann werd ich erstmal brav den Wechselschlag üben. Da stellt sich mir aber direkt die nächste Frage. Als ich die leere E Saite mit dem Daumen angeschlagen hab, hab ich einfach nur den Daumen wieder drauf gelegt um die Saite zu muten (versuch mich nämlich grad an Duran Duran - Rio und da sind oft Pausen nach den Tönen). Jetzt wo ich den Daumen auf dem Pickup lasse muss ich wohl anderswie muten. Mach ich das jetzt mit dem Mittelfinger wenn ich vorher mit dem Zeigefinger angeschlagen hab (um quasi den Wechselschlag einzuhalten)? Das fühlt sich ziemlich komisch an. Oder mute ich die Saite mit der linken Hand? Überall wo Wechselschlag erklärt wird gehen die lang und breit nur auf den einfachsten Fall ein: Abwechselnd eine Saite anschlagen oder vielleicht noch Saiten wechseln (darauf wär ich grade noch selber gekommen). Aber wehe mal was erklären was nicht so einfach ist...
 
..... (versuch mich nämlich grad an Duran Duran - Rio und da sind oft Pausen nach den Tönen)....

Öhm... für jemanden der erst 2 Wochen spielt, sind die Basslines von Herrn Taylor vielleicht etwas schwierig? :eek:

Ich spiele jetzt schon gute 20 Jahre, aber bei Rio müsste ich mich auch erst mal etwas länger hinsetzen und üben.
(und das würde wahrscheinlich nicht so wirklich gut! Taylor ist ein mächtig unterschätzter Bassist! )

Rio lebt m.E. von vielen Deadnotes (keine Pausen). Die Saite wird dabei mit der linken Hand gestoppt und mit der Rechten trotzdem angeschlagen.
Um da einen vernünftigen Ton heraus zu bekommen, braucht es schon etwas Übung.
Schau dir mal dieses Video an, der Kollege zeigt, wie es geht.

......Überall wo Wechselschlag erklärt wird gehen die lang und breit nur auf den einfachsten Fall ein: Abwechselnd eine Saite anschlagen oder vielleicht noch Saiten wechseln (darauf wär ich grade noch selber gekommen). Aber wehe mal was erklären was nicht so einfach ist...

Vielleicht erst mal mit dem "einfachsten Fall" anfangen?
Du kommst von der Gitarre? Hast du da als erstes Sachen von Satriani geübt? ;)

Und nein. Auf dem Bass sind nicht die schnellen Läufe mit der linken Hand die wahre Schwierigkeit, sondern genau solche Feinheiten wie Deadnotes und Mikrotiming.
 
Da haste auf jeden Fall recht, Rio ist schon recht schwer. Aber ich mach ja schließlich nicht nur das, mache auch nebenbei einfachere Übungen (Pentatonik im Wechselschlag usw) und versuch mich an einfacheren Songs. Aber ich MUSS halt auch das machen, was mir gefällt :D! Auf der Gitarre hab ich mit Sweet Child o Mine angefangen, auch ziemlich schwer (kanns nach zwei Jahren immer noch nicht so, dass es mir gefällt). Aber mich frustrierts auch nicht wenns sehr lange dauert bis ich das kann, ich mach einfach weiter und gucke zu wie ich langsam besser werde. Einfachere Songs nehm ich auf dem Weg einfach mit.

Das die schwierigkeit nicht in der linken Hand liegt hab ich auch schon bemerkt. Einfach nur platt die Noten anschlagen krieg ich inzwischen in der Orginalgeschwindigkeit hin (ohne die ganzen Deadnotes). Das klingt zwar ein bisschen platt, aber ich kann immerhin schon mit dem Orginalsong mitdudeln. Die Feinheiten (wie z.b. die Deadnotes) versuch ich jetzt ganz langsam reinzukriegen und das ist wirklich schwer. Wahrscheinlich sind es die Deadnotes die dieses leicht "furzende" Geräusch (k.a. wie ich es sonst beschreiben soll) erzeugen, oder?

Jaja, Bass ist schon ein sehr geiles Instrument. Ich hoffe, dass ich das eines Tages einigermaßen alles so hinkriege wie ich das will... Ich bin halt extrem ungeduldig und kann nicht nur bei den Grundlagen bleiben sondern muss von Anfang an einen Blick auf die coolen Songs und Techniken (z.B. Slapping) werfen. Diese Grundlagenübungen gehen mir echt nur mit Widerwillen von der Hand (auch wenn ich verstehe, dass sie sehr wichtig sind)...
 
Jetzt wo ich den Daumen auf dem Pickup lasse muss ich wohl anderswie muten. Mach ich das jetzt mit dem Mittelfinger wenn ich vorher mit dem Zeigefinger angeschlagen hab (um quasi den Wechselschlag einzuhalten)?

Da gibt es generell, tät' ich sagen, verschiedene "Schulen" ... Klassischerweise wird der Daumen auf dem Pickup (oder je nach PU-Bestückung und -Lage dem Body) abgestützt, in relativ fester Position. Immer öfter sieht man aber auch die Variante, dass der Daumen jeweils auf der Saite unterhalb der angeschlagenen Saite liegt, bzw. bei der E- (resp. H-)Saite dann auf PU oder Body. Finde ich persönlich bei Finegrstyle angenehmer und präziser beim Spielen ...

Das löst das Dämpfungs-Problem natürlich nicht. Hier kommt es auf das Zusammenspiel beider Hände an: Bei Daumenauflage an der nächsttieferen Saite ist diese schon mal gedämpft, die darüber liegenden Saiten "eliminieren" die flacher aufgesetzrten Finger der Greifhand. Die gespielte Saite dämpft bei Bedarf die Greifhand (einfach etwas Druck wegnehmen im richtigen Moment) oder der nächste Finger der Anschlaghand. Das sauber und mit passendem Timing und Groove hinzubekommen, ist, würde ich sagen, die wahre Herausforderung beim Bass - da lohnt es sich wirklich, sich auch mal zu recht stupiden technischen Übungen durchzuringen, das muss sitzen ;) Und es iss leider nix, was sich mit der Zeit eh einschleift - da am Anfang zu schlampen, kann den längerfristigen Fortschritt extrem behindern. Glaub' mir, ich weiß, wovon ich rede :p
 
So, damit ihr euch vorstellen könnt wie ich das übe hier ein kleines File.
Schön langsam auf 100BPM hab ich mich schonmal an den Ghostnotes versucht.
Ist natürlich noch lange nicht perfekt, Rythmus und Timing muss ich echt noch üben.
Aber dafür hab ich ja mit dem Bass angefangen:D!
Findet ihr das für den Anfang schon zu kompliziert/schnell oder kann ich in der Art und Weise weitermachen?
 

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Noch ne Frage: Ein Bekannter der ein bisschen Bass spielen kann hat mir gesagt, dass man beim Bass nur ganz leicht Anschlägt, den Rest besorgt der Amp (also gut aufdrehen).

Also ich halte es genau umgekehrt. Der Sound soll aus den Fingern kommen und der Amp soll das halt nur "verstärkern" ;)
Ich übe immer noch regelmäßig komplett ohne Amp, um einen ordentlichen Anschlag hinzubekommen.
 
Ein Bekannter der ein bisschen Bass spielen kann hat mir gesagt, dass man beim Bass nur ganz leicht Anschlägt, den Rest besorgt der Amp (also gut aufdrehen).

Das ist nur eine Seite der Wahrheit. Andere (viele) schlagen richtig kräftig an. Ist eine Frage des Sounds, den du erzielen möchtest. Das muss man selber rauskriegen. Schau dir mal John Entwhistle oder als anderes Extrem Flea von den (frühen) Chili Peppers an. Da siehst du die ganze Bandbreite des Möglichen.

Es gibt auf jeden Fall Verfechter beider Ansätze. In der Praxis sollte man beides nach Bedarf einsetzen können.

Gruesse, Pablo
 
...Es gibt auf jeden Fall Verfechter beider Ansätze. In der Praxis sollte man beides nach Bedarf einsetzen können

:great:
Wobei ich es beinahe schwieriger empfinde, kontinuierlich "leicht" anzuschlagen. Ich habe auch jahrelang "reingedroschen". Imho ist es aber wesentlich besser/einfacher möglich, bei leichtem Anschlag feine Akzentuierungen einzubauen. Beim "Softtouch" kann ich eine Achtellinie richtig pumpen lassen, oder aber auch lässig legato spielen und man wird den Unterschied hören. Lange ich aber richtig zu, hört sich das doch alles seeeehr ähnlich an.

Wenn man den Amp für sich arbeiten lässt, hat man einfach den Vorteil, dass man auch mal härter anschlagen kann (mit Gefühl ;) ). Anders herum wird es da aber schwierig. Spielt man die ganze Zeit mit hartem Anschlag (und entsprechender Amp-Einstellung), kann man nur schwerlich mal einen "leisen", aber gut hörbaren Ton unterbringen.

Zudem ist ein leichter Anschlag schonender für die Ausdauer. Aber ich muss mich da auch oft genug zügeln, damit das Pferdchen nicht durchgeht. YEEEHAAA
 
Genau das ist ja einer der großen Vorteile bei Bässen, bie mit dem Fingern gezupft werden.
Die Variationen an Dynamik und damit verbunden natürlich auch die unterschiedlichen Sounds, den du mit deinen Fingern erzeugen kannst sind riesengroß.

Es wäre einfach schade, wenn man das konsquent ungenutzt lassen würde.
Es erfordert andererseits aber auch Disziplin, wenn man einen gleichmäßigen Anschlag haben möchte und auch wenn es immer wieder belächelt wird....sauber zu achteln ist gar nicht ohne.
 
Vielen Dank für die Antworten:great:! Na dann werd ich mal fleissig weiterüben und alles mal ausprobieren:D.
Oh, wie ich sehe hab ich mit Peegee einen Lehrmeister hier in Düsseldorf :p!!!
 

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