Squier Standard Precision Bass 5 Saiter Umbau

  • Ersteller Pik Bass
  • Erstellt am
Pik Bass
Pik Bass
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.02.23
Registriert
11.02.09
Beiträge
447
Kekse
3.824
HI!

Also wie man schon dem Titel entnehmen kann, hab ich an meinem Squier "Preci" ein bisschen Hand angelegt (als würde man das beim spielen nicht ohnehin schon tun :)). Preci in "", da man diesen Bass so einfach nicht ohne weiteres als Preci bezeichnen. Es ist ja eigentlich kein echter Preci wegen der Jazz PU Bestückung, was ja auch dann der Inhalt der Basstelei war.

Es fing alles damit an, dass ich mein Weihnachtsgeld aufn Kopf hauen wollte. Ich ging also in die Bass-Abteilung um mich ein wenig umzuschaun. Im Hinterkopf hatte ich zwar nen Epiphone Thunderbird VSB, aber von den Squier Modellen war ich nicht gerade abgeneigt. Da hing da nun der Precision Standard V; war zwar von der Form her ein Preci, aber leider mit Jazz PUs. Na ja, der der Epi zu der Zeit nicht erhältlich war und ich dann doch irgendwie an die H-Saite gewöhnt war, wurds dann der Preci, denn so schlecht fand ich den Jazz-Pu Sound dann doch irgendwie net. Außerdem sieht ein Preci halt einfach mal geil aus. Von der Verarbeitung her war der optimal, kann man nicht meckern.
Ok ein halbes Jahr damit gespielt, aber dann kam mir wieder dieser Preci Sound ins Ohr, also hab ich mich entschlossen, meinem Squier einfach nen Preci PU zu spendieren.

Das is leichter gesagt, als getan, denn findet erstmal nen passenden Preci PU für nen 5-Saiter, gar nicht so leicht. Also was gibts alles: Erst mal den Original Fender; Problem: Ich hab nirgends nen Shop oder sonstwas gefunden, der den führt, nur im Amiland und da war mir das ganze dann doch mit Versand und Zoll zu teuer. Von EMG gabs noch welche, die waren aber Aktiv und das wollte ich nicht. Dann dacht ich mir, hmm Sandberg ham doch 5er Preci PUs drin; Hier das Problem: die Sandberg Bässe ham nen Saitenabstand, wie ein Jazz Bass, mein Preci aber nen viel größeren. Das gleiche gilt für die Bartolinis so weit ich weis. Also letzte Rettung ebay: da wurd ich dann auch fündig und auch skeptisch: ich stieß auf nen Wilkinson PU. Skeptisch machte mich zunächt einmal, dass ich von Wilkinson nich nie was gehört hab, adererseits auch der Preis von nur ~13(!) Euro. MB, schlau gemacht und durchweg gute Kritiken gelesen, außerdem, was macht man bei 13 euro falsch. Also hab ich den doch gleich mal bestellt.

Dann gings an die Arbeit. Als erstes wurde der Bass bin auf den Hals komplett demontiert. Ich hab ja gehofft, dass die Fräsung vom Original PU groß genug ist für den neuen, aber ich wurde enttäuscht, naja c'est la vie. Also hab ich meinen alten Fake-Preci (mein aller erster Bass) hergenommen und den Abstand zwischen Sattel und PU ausgemessen, man will ja den neuen PU genau und möglichst wie bei nem echten Preci plazieren. Mit den Infos über die genaue Lage hab ich dann aufgezeichnet, wo ich das PU-Fach um wie viel vergrößern muss. Damit dabei auch nichts schief geht hab ich mir als nächstes ne Schablone für die Fräse hergestellt. Dazu hab ich eine normale Sperrholzplatte genommen, und erst mal 2 Löcher reingebohrt, und zwar genau in dem Abstand, wie 2 der Löcher für die Bridge-Schrauben haben, um dann die Schablone optimal auf dem Korpus fixieren zu können. Auf die Sperrholzplatte hab ich dann die geplante Ausfräsung aufgezeichent, überall 5 mm dazuaddiert (5mm sind der Abstand vom Fräskopf zum Abtandsstück) und mit der Stichsäge ausgesägt. Dann hab ich die Schablone festgeschraubt und mit der Oberfräse den erwünschten Platz für den PU geschaffen.

Zu dem neuen Tonabnehmer braucht man ja logischerweise auch ein neues Schlagbrett, da das alte ja ne Öffnung für einen Jazz-PU hat. ich hab ja zuerst gedacht, ich kauf ein 4-Saiter Precision Pickguard und erweiter nur die PU-Öffnung. Das hat leider nicht hingehauen, da das 5-Saiter zwar nahezu die gleiche Breite hat, aber sich sonst etwas unterscheidet, was zur Folge hätte, dass die Pickguard-Kante nicht mit der Korpus-Kante parallel verläuft. Also blieb nur noch selber bauen. Ich sag euch, das war ein Akt mit Anschleichen :). Also erstmal wieder die Methode Oberfräse probiert. In weiser Vorraussicht hab ich KEIN Pickguard Rohmaterial verwendet, sondern beschichtete 3mm Faserplatten. Gut dass ich grad mein Zimmer neu eingerichtet hab, und somit etliche Kleinderschrank-Rückwände zur Verfügung hab (Jaja, dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen ;)). Denn der erste Versuch ging gründlichst in die Hose, da ne Oberfräse eigentlich macht, was sie will, und mit Faserplatten erst recht. Im zweiten Anlauf war dann die Dekupiersäge an der Reihe. Damit hab ich aber nicht eine wirklich 100% passende Kante hinbekommen -> Müll. Da ich nun zwei mal gescheitert bin und sowieso genug Holz noch zur Verfügung hab zum ausprobieren, dacht ich, ich mach mich mal an die etwas gröberen Werkzeuge. Da fiel mit zuerst die Stichsäge ein, und Wunder über Wunder, das Ergebnis hat überzeugt! Die Kanten ham 1:1 mit dem Original übereingestimmt. Die Phase hab ich mit der Stichsäge zwar nicht hinbekommen, aber das hat die Feile erledigt.
Dieses Schlagbrett hab ich dann auch vorrübergehend draufgeschraubt, die Farbe hat mir nämlich gefallen, so ein schmutziges Weiß bis Beige.

So das gröbste wäre geschafft, bleiben nur noch kleinere Arbeiten. Das Elektronikfach war ja mit Graphitlack "ausgemalt", aber dadurch, dass ich was reingefräst hab, hab ich ja Stellen, wo kein Lack ist. Also hab ich einfach alles nochmal neu mit Alufolie (Das war für mich die einzig momentan verfügbare und auch günstigste Variante und es funktioniert einwandfrei) ausgekleidet. Da man Alu ja nicht Löten kann, hab ich das Massekabel einfach einmal um eine Schraube gewickelt und dann reingeschraubt. Schließlich hab ich dan ganze nochmal mit einer Schicht schwarze Farbe überzogen und dem Pickguard auch nen Streifen Alufolie verpasst.
Zum Schluss nur noch alles wieder zusammenbauen und hoffen, dass alles funktioniert und nix rauscht.... und alles ist bestens!
Puhhhh, geschafft, und es klingt sogar nach Preci^^

So das wars erstmal von meiner Seite, ich hoff es war wenigstens ein bisschen interessant und ihr hattet Spaß beim durchlesen. Ich weis, meine Methoden sind oft nicht sonderlich professionell, aber ich komm damit klar und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.

Im Anhang sind noch ein Paar bilder, einmal der Bass wie er einmal ausgesehen hat, dann wie er zerlegt war, das neue Schlagbrett und das Ergebnis.

Danke für eure Aufmerksamkeit ;)

Gruß
Domi
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • F032-1505-509.JPG
    F032-1505-509.JPG
    39,2 KB · Aufrufe: 436
  • DSCI0023.jpg
    DSCI0023.jpg
    198 KB · Aufrufe: 328
  • DSCI0025.jpg
    DSCI0025.jpg
    193,5 KB · Aufrufe: 356
  • DSCI0034.jpg
    DSCI0034.jpg
    186,3 KB · Aufrufe: 337
  • DSCI0037.jpg
    DSCI0037.jpg
    195,1 KB · Aufrufe: 389
Na das sieht doch wunderbar aus!

Das SChlagbrett ist noch ein bischen eckig, aber sonst siehts cool aus. Was ich mich aber frage ist warum die den Preci nennen.
Der Korpus hat zwar soweit ich das sehe PreciForm, aber das ist ja noch nicht alles...
 
Cool danke erstmal,

Ja, eigentlich isses ja gar kein Preci, aber mit der Bennennung hams die bei Fender eh net so, wie zum Beispiel be dem Duff Sig. Bass: Der is von der Korpusform her ein Preci, hat auch nen Preci + Jazz PU, auf der Kopfplatte steht aber Jazz Bass. Das liegt aber vermutlich daran, dass die bei der Bennennung auf den Hals schauen, und das is beim Duff Sig. ein Jazz-Hals.
Und der Squier hat auch außer den PUs nix mit nem Jazz Bass gemeinsam, die Korpusform und das Pickguard is Preci, und der Hals ist ein mords Prügel, also alles andere als Jazz Bass.

Gruß
Domi
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben