Stegproblem (Abriss) bei Ovation MM68 Mandoline

RPA
RPA
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.04.24
Registriert
11.10.12
Beiträge
35
Kekse
0
Ort
Hattingen
Hallo zusammen,

bei meiner Ovation MM68 hat sich über Nacht der Steg verabschiedet (s. Foto). Ist das schonmal jemandem passiert? Es war jetzt nicht so, daß ich die Saiten zu hoch gestimmt habe. Keine Ahnung, was da los war.

Bekommt man das wieder dauerhaft repariert? Kennt jemand nen Spezialisten im Ruhrgebiet?

Dank vorab und geknickte Grüße

Rolf-Peter

IMG_2183.JPG
 
Eigenschaft
 
Keine Sorge, das kann man reparieren!

Wenn du selbst nicht handwerklich geschickt bist, würde ich das zu einem Gitarrenbauer (Zupfinstrumentenmacher) geben, der auch akustische Gitarren baut.
Der sollte genug Wissen und Erfahrung haben, deine Mandoline wieder spielbar zu machen.

Wenn du selbet keinen kennst oder findest, würde ich mal in einem Musikgeschäft an deinem Wohnort o. in der Umgebung fragen,
die haben - oder sollten wenigstens - meist Kontakt zu Fachleuten im Umkreis.

Unser Mandolinen-Fachmann @GEH kann sicher noch mehr dazu sagen ...
 
Oje, ja, eher zum Fachmann gehen!

MMn sind die Ovation Mandolinen leider eine Fehlkonstruktion.
(Die Saiten werden ja bei den allermeisten Mandolinen über eine Brücke zum Saitenhalter hinten an der Zarge geführt.)
Mandolinen haben einen ziemlich hohen Saitenzug und das ist für einen aufgeklebten Deckensteg zumindest nicht optimal.
Ich hab fast noch keine Ovation Mando gesehen, bei denen es nicht zu einer nachträglichen Anhebung der Decke gekommen ist.
Das sieht auf dem Bild leider auch etwas danach aus, die ist ja normal nicht gewölbt.

Steg neu aufkleben ist - wie die Kollegen breits sagen - ansich kein so großes Problem.
Aber wenn es eine zu starke Deckenanhebung gibt, dann wölbt sich die Klebefläche u.U. mit und ist nicht mehr ganz plan.
Deshalb kann es auch zu so einem Abriss gekommen sein.
 
Läßt sich reparieren. Allerdings würde ich hier - sofern genug Fleisch am Steg ist. hier gern zusätzlich dübeln oder sogar einen Fichtenstreifen unter die Decke legen und dafür sorgen, daß hier der Saitenzug auf mehr Holz eingeleitet werden kann. Als Ovation Mando ist das eh (hoffentlich) ein elektrifiziertes Instrument.
 
Ich stimme @Corkonian zu: das kann man mit etwas Erfahrung selbst machen (mit Holzstreifen unterfüttern und Hochleistungs-2-K-Kleber) , ansonsten zu einem Instrumentenbauer des Vertrauens. Leider sind ja solche, in meinen Augen Kleinigkeiten, beim Fachmann oft sehr überteuert.
 
@Snake-Jo ich bin da leider nicht ganz Deiner Meinung. Klar kann man da einfach Epoxy 'reinschmieren, aber das sollte man nicht machen, denn damit sind automatisch Folgeschäden nicht reparierbar geworden. Die "richtige" Vorgehensweise wäre hier den Steg sauber abzulösen, dann die Stegklebefläche sauber reinigen, die Decke ebenso säubern und dann unter den Steg eine Lage Hartholz (Fichte oder Ahorn für diesen Zweck) aufleimen. Dann den Steg sauber nach Mensur auflegen und dann zwei oder drei Löcher für die Dübel durch Steg und Decke und die Unterlagschicht bohren und das Ganze sauber verleimen und verdübeln. Ich würde hier eher Titebond verwenden, denn Epoxy ist die finale Methode. Nicht mehr lösbar und wenn das nochmal reißt, dann nimmt es die Decke komplett mit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die "richtige" Vorgehensweise wäre hier den Steg sauber abzulösen, dann die Stegklebefläche sauber reinigen,
Schön wärs, aber leider ist hier nicht der Steg an der Klebefläche abgerissen, sondern die oberste Schicht Lack bzw. Laminat hat sich mit dem Steg abgelöst. Ich wage es ja kaum zu sagen,
aber Epoxy .....
 
Was denn nun? Lack? Man leimt nicht auf Lack... Das wäre dann der Grund, weshalb es abgegangen sein könnte. Ob Ovation so etwas gemacht hat, weiß ich aber nicht.
Wenn Laminat abgerissen ist, dann war der Leim schon härter als das Material (was Corkonian oben auch geschrieben hat; Epoxy ist härter, als normaler Furnierleim).
Hoffen wir mal, dass es Lack war. Dann sind wir wieder bei dem, was Corkonian eben schon geschrieben hat: Sauber machen, entlacken.
 
Hi,

das Problem ist, dass Schichtholz ein "Leimbinder" ist und unter starkem Zug sich die Schichten lösen-ergo kann die nun nur noch tragende oberste Schicht dem immensen Saitenzug und dem hier entstehenden Drehmoment nicht mehr standhalten.

Es gibt zwei Arten von Stegablösung:
1.-die reine Ablösung des Klebers-Schwachstelle Kleber...Lösung: neu kleben, verleimen, selbst oder Gitarrenbauer...was auch immer
2.- die mechanische Auflösung der Decke/Deckenkonstruktion und ein dadurch entstehenden quasi "Heraus-Riss" des Steges mit Deckenmaterial-Schwachstelle: Decke und/oder deren Konstruktion (Schichtholz). Lösung: schwierig, da die Konstruktion wieder gefestigt sprich verbessert werden müsste und weitere mechanische Stabilisierungen notwendig sind!

Heikel ist das Aufleimen eines Mandolinensteges ja schon bei einer massiven Decke, jedoch sollte es mit guter Unterfütterung schon gehen. Bei einer Schichtholzdecke nützt auch die nichts, da sich eben die oberste Schicht mit der Zeit ablöst: Fehlkonstruktion!

Vorschlag: fachmännisch aufleimen lassen und den Steg im Korpus gegen den Boden mit zB. zwei Rundhölzern abstützen lassen-Gitarrenbauer!

Das hält dann, bleibt die Frage ob sich das lohnt...

Gruss,
Bernie
 
Deswegen schrub ich ja dübeln und ggf. on unten eine Lage Hartholz damit die Dübel bissl mehr Fleisch zum halten haben.
 
Deswegen schrub ich ja dübeln und ggf. on unten eine Lage Hartholz damit die Dübel bissl mehr Fleisch zum halten haben.
Und das alles durch 2 F-Löcher. Diesmal muss wohl wirklich der Proktologe ran...

Der Steg scheint wirklich im Holz abgerissen zu sein. Der Farbe noch könnte es Linde sein, das Holz ist ja bekanntlich recht weich ... Bei Ovation könnte ich mir gut vorstellen, dass der Steg eh schon mit Epoxy angeklebt war und deshalb besser gehalten hat als das Holz ..
 
Wenn das Ding elektrisch ist, hat's ein Loch fuer den Vorverstaerker. Wenn nicht, warum dann Ovation? Hat das kein Loch im Ruecken? WEnn nicht jetzt, dann hinterher. Kann man so wie bei den Epauletten-Ovations machen.
 
...also Linde kann ich mir jetzt nicht vorstellen, denn Lindenschichtholz wäre an dieser Stelle nicht nur ne Fehlkonstruktion sondern ne echte Frechheit! So billig war die Ovation Mando in keiner Version dass die Decke aus Linde sein dürfte...und wenn dann:igitt::bad:(das ist die Abkürzung für: "in die Mülltonne damit und den Kauf unter Lebenserfahrung verbuchen")!!!!
 
Hallo und guten Morgen erstmal,

und vielen Dank für die rege Beteiligung.

Ich habe die Mandoline mittlerweile zu Beyer nach Wattenscheid gebracht. Dort meinte man auch, daß der Schaden wieder zu reparieren sei. Also gute Übereinstimmung zu den Fachkräften hier im Forum. ;)

In der nächsten Woche weiss ich wahrscheinlich mehr bezüglich wie, womit und warum. Ich geb dann Laut.

Hier noch was zu den angesprochenen Details der Mandoline (80er-Jahre US-Modell)

Sie hat ne Fichtendecke, also nix mit Linde :)

Der Boden lässt sich öffnen, um an die Elektrik zu gelangen. Das macht natürlich auch die Reparatur einfacher.

Da bin ich mal gespannt, ob das alles wieder wird.

bis denn und alles Gute

Rolf-Peter
 
@RPA : Danke für die Rückmeldung. Schön, dass du uns auf dem Laufenden halten willst , wenn das Teil zurück ist. :)
Leider, leider holen sich im Forum etliche User gerne Ratschläge ab und dann erfährt man nichts mehr. Dies ist auch für die eigene Weiterbildung schade. Ich würde hier zu gerne wissen, was der Profi nun macht.:rolleyes:

Auch wenn das Teil nun beim Profi liegt, ich fasse trotzdem mal zusammen: Die Ovation MM 68 hat eine Stegplatte mit Steg und Saitenhalter. Der Saitenzug geht über die Decke. Diese ist zu schwach ausgebildet (sonst würde sie nicht hochwölben) und die Stegplatte ist schlecht verklebt und/ oder das Material (Holz) des Unterbaus zu schwach. Egal, welche Reparatur der Profi nun ansetzt: es muss zum einen die Stegplatte wieder verklebt werden und die Decke verstärkt werden. Dies hat u.U. Einfluss auf den Ton.
Bei "normalen" Mandolinen sitzt der Saitenhalter an der Zarge und der Zug geht über den Rahmen der Mandoline. Ich stimme daher mit @GEH überein: Die Ovation ist eine Fehlkonstruktion.

@Snake-Jo ich bin da leider nicht ganz Deiner Meinung. Klar kann man da einfach Epoxy 'reinschmieren, aber das sollte man nicht machen, denn damit sind automatisch Folgeschäden nicht reparierbar geworden. Die "richtige" Vorgehensweise wäre hier den Steg sauber abzulösen, dann die Stegklebefläche sauber reinigen, die Decke ebenso säubern und dann unter den Steg eine Lage Hartholz (Fichte oder Ahorn für diesen Zweck) aufleimen. Dann den Steg sauber nach Mensur auflegen und dann zwei oder drei Löcher für die Dübel durch Steg und Decke und die Unterlagschicht bohren und das Ganze sauber verleimen und verdübeln. Ich würde hier eher Titebond verwenden, denn Epoxy ist die finale Methode. Nicht mehr lösbar und wenn das nochmal reißt, dann nimmt es die Decke komplett mit.

@Corkonian: Von "Reinschmieren" habe ich nichts geschrieben, ansonsten stimme ich zu. Aber ich kenne deine Aversion gegen Epoxy. ;) Titebond empfehle ich nicht, dann eher Knochen- oder Hautleim, wie er auch heute noch viel bei Violinen verwendet wird. :)
 
Knochenleim ist an der Stelle nicht die schlechteste Idee, da dieser bessere spaltüberbrückende Eigenschaften hat als Titebond.

Ist aber ja jetzt eh zu spät und ich tippe mal dass der "Gitarrenbauer" von Beyers Epoxy verwenden wird.
 
Ja, nur der Vollständigkeit halber. :)
Ich komme übrigens aus dem Bogenbau. Da gibt es gaaanz andere Zugspannungen....:cool: Und natürlich; Weißleim, Epoxy und auch viel Hautleim sind bei mir Standard, seit über 20 Jahren. Mein altes Userbild habe ich hier gelöscht, weil nicht passend. da war so ein Compositbogen (Holzrahmen mit Sehnenmaterial außen und Hornbelag innen, alles mit Hautleim verklebt) mit abgebildet.
 
@Snake-Jo Knochen- oder Hautleim ist ohne Frage in vielen Belangen besser als Titebond, setzt aber erheblich mehr Fähigkeiten beim Reparateur voraus, erfordert mehr Genauigkeit und - mit Verlaub - stinkt er und die Verarbeitungszeit ist kurz. Ja, er härtet kristallin aus und im Bogenbau ist das Goldstandard. Aber leider sind wir hier meist (Halb-)Profis - wenn überhaupt, und auch der "Gitarrenbauer" im Musikalienfachhandel ist oftmals eher ein besserer Roadie.
Knochenleim - wenn richtig verwendet - wäre hier auch die erste Wahl, aber für uns Edelpfuscher hier ist Titebond die weniger stinkende und leichter zu verarbeitende Alternative. Besser jedenfalls als Epoxi.
Und, auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: außer als Pfuschreparatur bei Instrumenten die ansonsten nur noch thermisch verwertet werden könnten, hat Epoxi bei "besseren" Instrumenten nix verloren.
Klar, den Steg bei einer €50 Sperrholzwandergitarre aus der ehemaligen DDR klebe ich mit Epoxi ....
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben