Stimme kaputt?

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Davidbee
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Hi Leute und freut mich bei euch zu sein...

Kurz gesagt, ich hab Angst.
Ich singe nicht in einer Band oder so aber ich liebe Musik und singe sehr druckvoll und laut, jedoch ohne zu schreien.

Meistens singe ich 80er Popsongs nach. "Erasure, Alphaville, Tears for Fears"... in dem Stil halt.

Habe dann länger nicht mehr wirklich gesungen und meine Stimme ausgereizt. Neulich dann doch wieder und habe mit erschrecken etwas festgestellt:

Wenn ich einen bestimmten Ton treffe, ist die Stimme auf einmal "rauer" wie bei nem Rockmusiker mit ner verrauchten Stimme. In etwa so, als wär die Stimme 2 geteilt und die 2te Stimme würde in nem leichten Chorus raschelnd mitsingen. Es ist schwer zu beschreiben aber vielleicht wisst ihr ja was ich meine. Jedenfalls war das früher nicht. Ich habe Wasser, Tee, Milch mit Honig usw. getrunken und den Song wiederholt. No Chance.... Wieder bei den 2 bestimmten Tönen in dem Song ist die Stimme nach wie vor rau.

Ein Ton höher = sauber
Ein Ton tiefer = sauber

Ich habe auch festgestellt, dass ich allgemein im Gegensatz zu vorher mehr kraft aufwenden muss um einen Sanft klingenden Ton zu singen. So als müsste die Stimme zuerst eine Art "Wiederstand" überwinden ehe sie erklingt. Somit klingt die Passage dann natürlich nicht mehr sanft^^. Damit geht natürlich auch einher, dass die Steuerung von Modulationen wesentlich schwergängiger ist. vor 3 Monaten noch ging das noch sehr leicht von der Hand... Wie Öl......

Kurz gesagt:

Das alles wirkt sich verheerend auf meine Technik aus.

Ich habe jetzt angst um meine meine Stimme. Die Singerei macht einen Grossteil meines Lebens aus. Meine Bestimmung. Trotzdem ich bis jetzt nie in ner Band gesungen habe. Das einzige, dass ich seit 16 Jahren leidenschaftlich immer weiter perfektioniert habe. Und eigentlich bin ich noch lang nicht am Ende ;-)

Aber zurück zum Thema... Kann eine Stimme irreparabel "kaputt" gehen bzw durch zunehmendes Alter (bin jetzt 33) oder Überreizung? Ich habe auch mal gehört, dass sich bei Übergewicht diverse Schleimschichten über die Stimmbänder legen. Und ich hab innerhalb letzter Monate einiges zugelegt. Kann das damit auch zu tun haben?
 
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Hallo, Davidbee,

also am Alter liegt's definitiv nicht - nicht, wenn Du erst 33 bist... ;) . Grundsätzlich KANN eine Stimme kaputtgehen, auch irreparabel, wenn man sie falsch behandelt. Wobei mancher Stimmapparat robuster ist als andere...
Du schreibst, Du hast länger nicht gesungen, "neulich dann doch wieder" - das könnte für den Fall Überlastung sein. Auch ein Leichtathlet geht nach einer Wettkampfpause erst wieder behutsam an die Leistungsgrenze und startet nicht gleich im Sprint. Außerdem singst Du "druckvoll" - was genau meinst Du damit? Vielleicht drückst Du beim Singen zu sehr ("Widerstand" klingt da gar nicht gut). Ohne konkretes Hörbeispiel ist das jetzt natürlich nicht zu bestimmen.

Wie ist denn Deine stimmliche Vorbildung? 16 Jahre Singen ist "viel Holz", trotzdem könnte es sein, daß Du Dir in dieser Zeit irgend etwas Falsches angewöhnt hast. Hast Du schon mal Unterricht genommen oder bist Du reiner Autodidakt? Gegebenenfalls wären ein paar Stunden sinnvoll, um mal festzustellen, ob Du nicht doch technisch etwas falsch machst.

Zunächst würde ich mal wieder ein paar Tage die Stimme schonen, dann noch mal probieren, ob diese Rauhigkeit immer noch auftritt. Falls ja, einfach mal zum HNO, der mal abklären soll, ob irgendein Befund vorliegt.

Viele Grüße
Klaus
 
Druckvoll natürlich nur bei geeigneten Stücken. Meine Stimme hat viele Facetten, aber wenn ich die druckvolle an nem Beispiel erklären müsste, würde "Tears for Fears" stilistisch am besten passen.

Ja, mit Wiederstand ist gemeint, dass es sich von vorherein so anfühlt als wär ich Stimmlich irgendwie eingeschränkt/limitiert. Ungefähr so wie beim altbekannten "Klos im Hals, trockenen Hals"^^.

Früher kam die Stimme bereits hervor beim geringsten Hauch/Kraftaufwendung und weich wie Butter
Wenn ich heute versuche, kraftlose, weiche töne zu singen, kann es passieren, dass erst mal nur Luft kommt, anstatt der Klang. Wenn du z.B. mal versuchst einen Ton zu singen.... Die ganze Zeit den einen langgezogenen Ton und du lässt die Stimme aber immer schwächer, sanfter und leiser werden..... immer schwächer und sanfter..... kommt irgendwann der Punkt an dem die Stimme abrupt "weggeht" weil nicht mehr genug Kraft/Luft/Stimmdruck da ist um den Klang zu erzeugen.

Und dieser Schwellpunkt ist bei mir meines Empfindens nach nen ganzes Stück weit nach vorne gerückt. Sodass Sanfte Töne, die normalerweise nur "gehaucht" werden für mich kaum noch darstellbar sind. Ebenso feinste Nuancen in Dynamik und Modulation.

Oder stell dir ne Violine vor. Ein sehr fein gestimmtes Instrument mit nem Breiten Spektrum an möglichen Klangfarben und Klangdetails (je nachdem wie und von wem sie gespielt wird). So... dann kommt so nen Dummbatz daher und verschüttet nen Eimer Gelee oder Motoröl oder irgendetwas anderes glitschiges, klebriges über das Instrument, sodass die Saiten davon triefen. Ohne das Zeug abzuwaschen müsste die Violinistin wesentlich mehr Druck auf den Geigenstock (nennt man das so?) anwenden um die Schmierschicht auf den Saiten zu durchdringen und Klänge zu erhalten, die dann aber auch nicht mehr so klingen wie vorher mal....^^

ich hoffe, die beschreibung ist besser und Bilderreicher. Hörbeispiele kann ich im Moment nicht liefern leider ;-).
Vorbildung hab ich keine. Ich hielt jegliche Musiktheorie und schlichtes "Wissen" immer für den Tot jeglicher Spontanität. Was die Singerei betrifft bin ich zu 100% emotional gesteuert und versinke quasi in der Musik. Sobald ich während der Performance anfangen wurde über theoretische Abläufe nachzudenken, wär es sofort aus und vorbei...verkackt.
Das hat mir ein mal auf nem Karaoke Wettbewerb das Genick gebrochen^^. Ne, Gesangsunterricht war nie nen Thema für mich.....
 
Früher kam die Stimme bereits hervor beim geringsten Hauch/Kraftaufwendung und weich wie Butter
Wenn ich heute versuche, kraftlose, weiche töne zu singen, kann es passieren, dass erst mal nur Luft kommt, anstatt der Klang.

Das heisst, dass Deine Stimmlippen nicht (bzw. nicht gleich) schließen, deshalb entweicht Luft. Das kann verschiedene Ursachen haben: bei einer Entzündung (durch Erkältung/Überlastung/Allergie etc.) schwellen sie etwas an und schließen nicht mehr richtig. Das gibt sich wieder, wenn die Entzündung abgeheilt ist. Manchmal sind die Stimmlippen durch jahrelange Überlastung, falsche oder schädliche Technik, sozusagen "ausgeleiert" und schließen deshalb nicht mehr. Das kann, muss aber nicht irreparabel sein. Oft hilft Logopädie.

Jedenfalls ist die (plötzliche) Unfähigkeit, piano (d.h. leise) zu singen, schon ein Indiz dafür, dass irgendwas nicht ganz in Ordunung ist. Lass doch mal einen HNO nachschauen, dann hättest Du Gewissheit.

Übrigens, ein paar Stunden Unterricht oder Beschäftigung mit der Theorie werden Dir nicht gleich Deine Spontaneität rauben - sollte ein Stimmproblem vorliegen, dann kommst Du sowieso nicht drum herum, Dich mit Gesangstechnik zu befassen.
schöne Grüße
Bell
 
...aber das Alter gehört mit Sicherheit nicht dazu. Und Gewichtszunahme wohl auch nicht, da müßtest Du schon gewaltig angesetzt haben, wenn's innerhalb dieses Zeitraums auf einmal nicht mehr funktioniert.
Ich würde auch raten, es erstmal wieder langsam angehen zu lassen. Je nachdem wie viel/häufig Du vorher gesungen hast, kann es durchaus auf die Pause zurückzuführen sein. Der Körper gewöhnt sich ja ans Singen und wenn's dann ausbleibt, fehlt etwas. Es kann also sein, daß es einfach von alleine wiederkommt. Verlassen würde ich mich jedoch nicht darauf, lieber einen kurzen Check beim Phoniater oder 1-2 Gesangsstunden, um Klarheit zu schaffen.
Vielleicht trinkst Du auch einfach zu wenig? Wir haben Sommer. Daß erstmal nur Luft kommt, kann auch bedeuten, daß die Stimmlippen zwar schließen, aber Feuchtigkeit fehlt bzw. die Schleimhaut nicht richtig abdichtet. Sind evtl. Allergien, Heuschnupfen o.ä. vorhanden/neu entstanden? Ein Wohnortwechsel vom Alpenvorland in die Nachbarschaft einer der letzten Kohleminen? Eine neue Klimaanlage in Büro, Wohnung, Auto? Eine Abhängigkeit von finnischen Salmiak-Chili-Bonbons (die brennen einem das gesamte Innenleben aus)? Ich hab' mal einen Holzboden samt darunter befindlicher Glaswolle entfernt, das hat mich stimmlich für 2 Monate lahmgelegt - trotz Atemschutz.
Streß kann auch eine Ursache sein, oder überhaupt das allgemeine Befinden. Verspannungen der Muskulatur in einem Bereich, der die Muskeln in und um den Kehlkopf beeinflußt usw. usw. Das ist alles per Ferndiagnose nur im Nebel herumgestochert, aber Du siehst, Möglichkeiten gibt's unzählige.
Klarheit bringt Dir nur der Gang zum Fachmann. Vorher kannst Du aber versuchen, Dich wieder ans Singen zu gewöhnen, Dich gut warmzusingen, viel zu trinken...
Übrigens ist Wasser und Tee gut - Milch nicht, weil's eher verschleimt anstatt saubere Feuchtigkeit zu liefern. Mach' den Honig lieber in den Tee, der idealerweise grün, rot oder weiß sein sollte. Schwarztee, Kaffee, Alkohol etc. dehydrieren. Ohne eine Ernährungsdiskussion auslösen zu wollen, ich weiß, daß Leute unterschiedlich auf Nahrungsmittel reagieren, aber es gibt nunmal ein paar Sachen, die allgemein funktionieren - Ausnahmen gibt's natürlich immer.
 

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