Das wesentliche Kriterium ob eine Stimme als schöne/schiach empfunden wird ist die INTONATION. Der Laie kann nicht unterscheide ob etwas falsch intoniert wurde oder die Klangfarbe nicht gefĂ€llt, es klingt einfach unangenehm -> schiach. Deshalb kommt Intonation immer an erster Stelle. Ist die Stimme von Natur aus krĂ€ftig, fĂ€llt das Urteil gewöhnlich deutlich hĂ€rter aus weil man dann viel besser hört ob jemand richtig oder falsch intoniert. Es gibt wirklich anstrengende Stimmfarben, ich brauch nur das Radio aufdrehen und die sind eben zur Zeit gerade in Mode. So viele Stimmfehler (die zum Defekt fĂŒhren und auch noch danach) wurden noch nie offen zur Schau getragen (kann aber durchaus spektakulĂ€r, hĂŒbsch und sexy sein).
Es gibt unzÀhlige Beispiele in der Rock/Pop Geschichte wo Leute singen mit sehr wenig bis gar kein Material aber wenn es halbwegs richtig und nicht zu laut ist passt das schon, je lauter desto mehr muss stimmen.
Fast alles an der Stimme ist selbst gewĂ€hlt. Mit welcher Tonhöhe ich spreche ist selbst gewĂ€hlt (natĂŒrlich innerhalb von körperlichen Grenzen) aber die Wahlmöglichkeit ist viel breiter als man denkt. Ob ich den Gaumen hebe oder nicht ist gewĂ€hlt, ob ich sexy hauche oder nicht ist (bewusst oder unbewusst) gewollt.
Besser viel ĂŒben, als auf den GesangspĂ€dagogen warten. Besser was falsch machen als gar nix tun. Der Ăbeaufwand beim Singen ist sicher Ă€hnlich wie beim Instrument (die Elite ĂŒbt Stunden pro Tag ĂŒber Jahrzehnte). Wer nix ĂŒbt, da wird nix draus (egal ob mit oder ohne Lehrer), der Lehrer hilft leitet an, korrigiert, aber wenn der SchĂŒler nix tut gibt es nichts zu tun fĂŒr den Lehrer.
Ohne Selbstkritik geht garnix. Wenn ich Kritik nicht ertragen kann und nicht bereit bin daraus zu lernen, brauche ich gar nix zu tun, einfach vor den Computer setzen und auf social-media kommentieren (=Kritik). Selbst die hinterhĂ€ltigste, bösartigste von Neid erfĂŒllte Kritik hat immer einen Kern mit welchem man weiter arbeiten kann. Es kommt nicht darauf was gesagt oder kommentiert wird, sonder was ich daraus mache. Ohne Kritik (als erstes von mir selbst) geht nix weiter.
Jedem der ernsthaft an Gesang interessiert ist (also bereit ist mehrere Stunden pro Tag ĂŒber die nĂ€chsten Jahre zu ĂŒben) wĂŒrde ich ans Herz legen sich auf sie Suche nach den alten klassischen Gesangsschulen zu machen (und einen danach orientierten Lehrer zu finden) und oder bei den Beat-Boxern herum zu treiben. Das landlĂ€ufige, weichgespĂŒlte, gesangspĂ€dagoisch wertvolle GesĂ€usel von "fĂŒhle den Körper ... ", "das streifen wird weg ... ", " ... Faszien ...", die Beine in die Hand nehmen und Laufen, so schnell und so weit wie möglich.
ach ja ...
Ohren schĂŒtzen (nie wieder laute Musik)
hören (wieder) lernen
konzentriert hören (kann ich die 2. Geige heraushören)
nicht das Ohr/Gehirn zumĂŒllen
wer nix (schlecht) hört kann nicht richtig singen