Stimmrobustheit ausbaubar?

Bei dir fehlt mir das Selbstbewußtsein.

Ja, das stimmt im Bereich Gesang auch, weil ich mit meinen Leistungen, gemessen an einem professionellen Rahmen bzw. dem direkten Ziel diesen zu erreichen, absolut nicht zufrieden bin. Bei solchen WĂŒnschen ist der direkte Vergleich halt da und ich weiß, dass ich diesem im Moment (!) absolut nicht standhalten kann.

Wenn ich von etwas ĂŒberzeugt bin, ists mir relativ piepsfalala was der allgemeine Tenor ist, denn es steckt 'ne Menge Arbeit dahinter, aber diesen Punkt hab' ich gerade definitiv noch nicht. Ich bin nicht zufrieden und seh' gerade absolut noch keinen Grund im Thema Gesang Selbstbewusstsein zu haben, dazu fehlt noch die Basis. Andererseits glaube ich aber, dass ich das erreichen kann, allerdings nicht mehr in gegebener Zeit, wenn ichs halbarsche.
Es bringt mir ja nichts, wenn ich hier Punkte verteidige, die ich eigentlich selber so sehe. Ich möchte ja ehrliche Meinungen und nichts verkaufen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich es relativ schwer finde per Text ein ganzheitliches Bild zu zeichnen, weils halt einfach (fĂŒr mich) ein riiiiieeesiges Thema ist.

Sooo, und da die logische Konsequenz ja fast wĂ€re „wenn du dir so sicher bist, warum reden wir dann?“: weil ich mir eben nicht sicher bin, haha! :D
Wie gesagt, ich hab halt kaum Background etc. und wĂŒrdet ihr mir nun sagen, dass das alles Strunz ist, wĂŒrd' ichs natĂŒrlich miteinbeziehen.

Ich weiß nicht, ob das hier gerade anders wirkt, aber fĂŒr mich gehts eher darum mich defintiv pro/contra eine Karriere in diese Richtung zu entscheiden und es dann ohne Gnade durchziehen, da halt noch 'ne irre Menge an Arbeit auf mich zukommen wĂŒrde. Von "fertig fĂŒr die BĂŒhne" ists noch weit weg und dass das alles, auch das Vertrauen in die eigenen sĂ€ngerischen FĂ€higkeiten, noch nicht komplett ausgebaut ist, find ich bei meinem momentanen Stand sogar relativ normal. Ich bin nur leider keine 13 mehr und mĂŒsste das dann alles eher "on the way" weiterentwickeln, bin mir halt nur absolut nicht sicher, ob ich dann da nicht 110% in was investieren wĂŒrde, dass es halt von anfang an nicht gab. Und so schließt sich der Kreis.

Uff, alles nicht so ohne (zumindest fĂŒr mich), da es halt um 'ne Menge geht. FĂŒr eure Zeit schulde ich jedem von euch alleine jetzt schon 'ne Pizza (auch ohne KĂ€se) und 'ne riesige Menge Dank!

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Edit:

@Mesings Mh, du hast es bestimmt nicht ohne Grund editiert und möchte deshalb auch nicht nĂ€her drauf eingehen, aber ich fand deinen „ersten Entwurf“ wirklich schön (und ĂŒberaus passend).

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Hatte dazu oben schon 'ne Menge geschrieben, aber meinem allgemeinen Selbstbewusstsein geht’s wirklich gut – auch, wenn das hier aufgrund des Themas absolut nicht den Anschein macht. Recht habt ihr alle trotzdem damit, aber im Thema Gesang.

Ich wĂŒrde unglaublich gerne in den Bereich gehen und als man mir sagte, dass das sogar möglich wĂ€re, war das eigentlich auch das neue Ziel, aber ich finde meine Stimme und musikalisches Talent eben allenfalls durchschnittlich. Ich trau mir zu, da echt gute Fortschritte zu machen und find' die Ausgangslage gar nicht mal schlecht, aber ich glaube nicht, dass ich der Musikwelt irgendwas Tolles beizusteuern hatte (stimmlich gesehen) – und so machts natĂŒrlich keinen Sinn, da „habter wahr“.

Tjoa, beide Lehrer hatten mir gesagt, dass ich das Problem meiner Stimme sei und nicht umgekehrt, das fang' ich durch die Diskussion hier aber gerade erst an zu begreifen. Ich bin echt nicht ĂŒberzeugt, dass ich da gut genug fĂŒr werden kann, wollte aber nicht einfach sinnlos aufgeben und hab' versucht mich vom Gegenteil zu ĂŒberzeugen. Fuck, wa? Gibbet doch nicht, ich werd' zu alt fĂŒr so 'nen Kram.

Tut mir unendlich leid fĂŒr diesen Clusterfuck. WĂ€rs mir bewusst gewesen, hĂ€tt ich uns das allen erspart.
 
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Nashu, meine Stimme und Talent sind ebenfalls nur durchschnittlich und ich bin trotzdem SĂ€ngerin geworden :)
Was du unbedingt - und jetzt sofort - brauchst, ist praktische Erfahrung. Ich muß immer den Kopf schĂŒtteln, wenn Leute von einem Profidasein trĂ€umen und dann stellt sich heraus, daß sie zwar seit Jahren hier und da Unterricht haben, aber noch nie aktiv musiziert haben. Dabei ist Band- und BĂŒhnenerfahung unbezahlbar und etwas, das dir kein Lehrer der Welt und auch keine Karaoke-Playbacks vermitteln können.
Such dir eine Band/einen Mitmusiker/ein Ensemble, was auch immer, und fang an, Musik zu machen.
 
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Bell hat recht.

Und wenn du dich nicht traust, in einer schon bestehenden Band vorzusingen, dann grĂŒnde einfach deine eigene. Das hat den Vorteil, daß du deine eigenen Vorgaben machen kannst und dir die Leute aussuchen kannst die zu dir und deinem Können passen.

Ich habe damals in der hier einschlÀgigen Stadtzeitung inseriert "SÀngerin sucht Mitmusiker" und daraufhin einen Gitarristen und einen Schlagzeuger gefunden, die zusammen auf der Suche nach einer SÀngerin waren. Nun sind seitdem 14 Jahre vergangen, die Band hatte eine Menge Umbesetzungen und Höhen und Tiefen aller Art, aber der Gitarrist und ich machen immer noch zusammen unsere Musik.

Davor hatte ich auch schon eine Band und war eine Zeitlang Teil eines Gesangsduos. In beiden Formationen haben wir eigene Songs geschrieben. Und daneben habe ich Unterricht genommen.

So machen es auch einige meiner SchĂŒler. (Ja, lustigerweise meistens die MĂ€nner): Sie grĂŒnden eine Band, wollen da der SĂ€nger sein, stellen fest der Gesang klappt noch nicht so toll - und gehen deshalb zielgerichtet zu mir in den Unterricht. Dann kann man die Entwicklung sehr schön beobachten bis eines Tages der SchĂŒler strahlend berichtet, seine Bandkollegen hĂ€tten sich jetzt endlich zu einem Lob aufgerafft ;-))

Bei Frauen ist die Sache leider oft komplizierter. Viele nehmen jahrelang Unterricht halten sich aber einfach nie fĂŒr "gut genug" jetzt mal endlich eine Band zu grĂŒnden oder in einer vorzusingen. Das ist sehr schade und in den meisten FĂ€llen ist die Sorge auch total unberechtigt. Was glaubst du mit welch einfachem Niveau Instrumentalisten oft anfangen - Ja, auch meist die MĂ€nner :-( Mit drei Akkorden um die Welt sag ich da nur ;-)) Was hat man schon fĂŒr Schrabbel-Macker-Bands anhören mĂŒssen. Uuuurgh... wenn da eine SĂ€ngerin dabei ist ist das in 99 Prozent der FĂ€lle der einzige Lichtblick, selbst wenn diese SĂ€ngerin eher bescheiden singt.

Also lange Rede kurzer Sinn: Nimm weiter Unterricht und such dir daneben eine Band - und LEG LOS :)
 
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Man muß auch nicht gleich große Hallen bespielen. Ja, man muß nicht einmal gleich an gigs denken. Die ergeben sich, wenn die Band steht.
Ich habe es ĂŒbrigens Ă€hnlich gemacht wie Shana. Erst war ich BandsĂ€ngerin - mit Auftritten - danach kam die Stimmausbildung.
 
Ich habe es ĂŒbrigens Ă€hnlich gemacht wie Shana. Erst war ich BandsĂ€ngerin - mit Auftritten - danach kam die Stimmausbildung.

So wars bei mir tatsĂ€chlich auch. Meine Lehrerin damals war Klassikerin der alten Schule. Im Unterricht nur Übungen... da hab ich mit meiner Band schon Songs geschrieben und auch auf Auftritten gesungen. :))

Obwohl, ne da fĂ€llt mir ein, daß ich davor auch schon mal eine Lehrerin hatte. In der Zeit hab ich aber auch schon in einem Laien-Musicalensemble gesungen.
Das ging bei mir tatsÀchlich immer parallel.

Im Unterricht merkt man das genau, wer nur Unterricht nimmt (und mehr oder weniger dazwischen "ĂŒbt") und wer in einer Band ist oder sonstwie wirklich Musik macht. Die Fortschritte im Fall, das jemand in einer Band singt sind viel stetiger.

NatĂŒrlich gibt es auch viele SchĂŒlerInnen, die wollen nur fĂŒr sich selber singen lernen und haben gar nicht vor, damit mehr zu machen als mal beim SchĂŒlerkonzert dabei zu sein. Wenn ĂŒberhaupt. Aber die trĂ€umen auch nicht davon, ProfisĂ€ngerin zu werden und fragen auch niemals, ob sie lieber Klassik oder Musical machen sollen. Das sind solche, die froh sind, wenn sie ein paar hĂŒbsche Popsongs hinkriegen und fĂŒr die der wöchentliche Unterricht ein Ausgleich zum Alltag ist. Manche wollen das nur bespaßt werden, was aber auch ok ist, schließlich gibt es zum singen vielfĂ€ltige Motivation.
 
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Ich verstehe auch nicht, warum die Leute nicht einfach Musik machen, wenn ich so an meine erste Band denke... :)

Zur Robustheit der Stimme:

Ich hab mich vor 2 Wochen bei einem Gig komplett heiser gesungen (glĂŒcklicherweise nicht auch noch die Sprechstimme), zum GlĂŒck hatten wir nur ne knappe Stunde Programm. Ich hatte nen kleinen Schnupfen (ohne Halsprobleme), schlechtes Monitoring und dachte dann, das gleiche ich mal durch ein wenig mehr Stimmeinsatz aus. Ich wĂŒrde mich schon als erfahrenen SĂ€nger bezeichnen, der versucht auf gute Technik zu achten, aber das schĂŒtzt einen nicht davor auch mal Mist zu bauen. Der einzige Vorteil ist wohl der, dass ich als alter Sack dann schon genau weiß, warum ich heiser bin. Die Stimme war am nĂ€chsten Tag auch wieder da, trotzdem hab ich eine Woche Gesangspause eingelegt.

Ich habe mich auch vor kurzem darĂŒber gewundert, dass ich Probleme mit meinem Gesang bekommen habe, als ich in meiner Band zusĂ€tzlich zum Gesang auch die 2. Gitarre ĂŒbernommen habe. Gitarre spiele ich jetzt auch schon 25 Jahre und ich bin auch geĂŒbt gleichzeitig zu spielen und zu singen, aber im Proberaum und auf der BĂŒhne musste ich erst wieder lernen, beides auszubalancieren. Ich bin vorher 8 Jahre mit dem Mikro auf der BĂŒhne rumgesprungen und plötzlich steh ich da am MikrostĂ€nder festgebunden...

WorĂŒber ich mich aber auch wundere, ist, wie SĂ€ngerInnen davon ausgehen können, eine belastungsfĂ€hige Stimme zu haben, wenn sie diese fast nie trainieren und nur einmal die Woche zum Gesangsunterricht gehen.
 
Nat nat!

Heute nicht ganz so ausfĂŒhrlich, da flachliegend: Hab mir eure MĂŒhen, RatschlĂ€ge und Warnungen zu Herzen genommen und „kalibriere neu“.
Ich hab keine Ahnung wieso zum Henkel ich mich da so schwer mit getan hab, aber hab halt erst hier verstanden, was es bedeutet dass die Stimme nicht das Problem ist. Klar, gemessen an meinen „Zielen“ reichts noch nicht, aber da simmer ja auch noch nicht sondern arbeiten dran – und wĂ€hrenddessen lĂ€sst sich schon was passendes finden.

Hab jetzt einfach mal mit der Bandsuche angefangen, Kontakt mit 'nem Chorleiter aufgenommen, der praktischerweise auch noch GL ist (woooo, Stimmgesundheit!) und bis das alles wuppt, werdens halt erstmal online Kollaborationen. NatĂŒrlich nicht alles auf einmal, aber ich schau jetzt erst mal was so kommt und dann wie ich mich darin zurechtfinde. Das sind nun halt echt alles Erfahrungswerte.

Ich hatte vorher nichts in die Richtung gemacht, da ich solche praktischen (Band-)Erfahrungen gerade beim Musical bzw. den Bereichen, die eben nicht „nur“ aus Gesang bestehen, unterm Unterricht eingeordnet hatte (denn ein schicker CV ist natĂŒrlich auch nicht gerade hinderlich). FĂŒr mich wars nur Unterricht nehmen → Ausbildung/Studium/mehr privater Unterricht, da weder noch → dann erst bewerben. Es gab halt (allerdings von allen Seiten) viel "dafĂŒr reichts noch nicht" und kein "dafĂŒr allerdings schon" und das erdrĂŒckt (mMn) schon ziemlich.
Ich wollte sozusagen möglichst schnell ans Ende des Wegs kommen, damit ich anfangen kann... ohne diese Hetzjagd kann ich sogar mal wieder Spaß an der Musik haben. BĂ€h, wie unerhört!

Nochmals vielen lieben Dank, ich finds unglaublich, dass ihr euch so viel Zeit genommen und MĂŒhe gegeben habt. Ich fang nun gar nicht groß an zu kitschen, aber es bedeutet mir wirklich viel.
FĂŒr mich ist da ein riesiger Knoten geplatzt, ohne den das Ganze endlich mal wieder nicht nur aussichtlos und nach Schrott aussieht.

So, und jetzt such ich mir 'ne sĂŒĂŸe Death Metal-Band. nureinspaß
 

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