Stimmung geht immer hoch

cmr
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Hallo zusammen,

ich habe bei meiner Ibanez Xiphos XPT700 mit Ibanez-Floyd-Rose-Tremolo das Phänomen, dass seit ich vor etwa drei Wochen neue, etwas dünnere Saiten aufgezogen habe, die Stimmung jeden Tag etwas nach oben geht. Ich stimme dann eben immer mit den Feinstimmern wieder ein Stück runter. Zweimal waren die Feinstimmer schon am Ende angekommen, so dass ich die Nutlocks aufgemacht und die Feinstimmer wieder komplett reingedreht habe. Während dessen geht das Tremolo auch immer weiter nach unten, so dass ich demnächst wohl auch die Federschrauben wieder etwas lösen müssen werde.

Woran kann das liegen? Sind die Federn so träge, dass sie Wochen brauchen, um sich an die minimal dünneren Saiten zu gewöhnen, und sich nun jeden Tag etwas weiter zusammenziehen? Gibt es Qualitätsunterschiede bei den Federn und welche taugen was? Kann die Federkralle eine Rolle spielen?

Es sind immer noch die 3 original von Ibanez verbauten Federn drin. Saitenstärke ist 8 auf 48 bei Quartenstimmung (EADGCF).

Grüße, CMR
 
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Hi!

Ich glaube nicht, dass das irgendwas mit der Qualität der Federn zu tun hat.
Es klingt eher so, dass das Gleichgewicht Federspannung- Saitenzug noch nicht ganz passt. D.h. die Kralle müsste noch ein wenig weiter herausgedreht werden.

Sind die Saiten richtig gedehnt?

Cheers,
Boogie
 
Es klingt eher so, dass das Gleichgewicht Federspannung- Saitenzug noch nicht ganz passt. D.h. die Kralle müsste noch ein wenig weiter herausgedreht werden.

Als ich die Saiten aufgezogen habe, habe ich die Federschrauben so eingestellt, dass das Tremolo in der richtigen Lage ist. Etwa eine Woche später habe ich es nochmal nachgestellt, also die Federschrauben etwas herausgedreht, weil das Tremolo inzwischen ein bisschen nach unten gegangen war. Seit dem ist das Tremolo wieder nach unten gegangen, so dass ich das also jetzt nochmal wiederholen könnte. Grundsätzlich war das Tremolo aber immer nahe an der idealen Stellung.

Inwiefern könnte denn eine geringe Abweichung von der Idealstellung zu meinem Phänomen führen? Ist es wirklich normal, dass man die Federschrauben nach einem Wechsel der Saitenstärke jede Woche nachstellen muss?

Sind die Saiten richtig gedehnt?

Wenn sie nicht richtig gedehnt wären, könnte die Stimmung doch höchstens tiefer werden, aber nicht höher, oder? Ich spiele seit drei Wochen damit jeden Tag.
 
Guten Morgen!

Ist es wirklich normal, dass man die Federschrauben nach einem Wechsel der Saitenstärke jede Woche nachstellen muss?

Nein, das ist nicht normal. Es sollte eigentlich passen, wenn die Federspannung einmal auf die neue Saitenstärke angepasst wird.

Wenn sie nicht richtig gedehnt wären, könnte die Stimmung doch höchstens tiefer werden, aber nicht höher, oder? Ich spiele seit drei Wochen damit jeden Tag.

Ich versuche einfach, alle möglichen Fehlerquellen auszuschließen und nicht (oder unzureichend) gedehnte Saiten sind eine solche.
Bei einer festen Brücke und nicht gedehnten Saiten wird die Stimmung tiefer, ja. Aber bei deinem Floyd Rose System hast du ja noch die Federspannung, die entgegen wirkt. Von daher könnte es schon möglich sein, dass sich das ganze nach oben verstimmt...Zumindest fällt mir kein anderer Grund dafür ein.

Ich würde generell folgendermaßen bei einer Änderung der Saitenstärke an einer Floyd Rose Gitarre vorgehen:
1) Saiten aufziehen
2) Saiten GUT dehnen
3) Stimmen
4) ggf. Federspannung justieren und erneut stimmen
5) die Schritte 2-4 so oft wiederholen, bis sich nichts mehr rührt

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und das Problem gelöst wird.

Cheers,
Boogie
 
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Hi,

ich habe den Verdacht, dass es am Klemmsattel liegen könnte. Evtl haben sich da die stärkeren Saiten etwas in die Auflage und/oder die Klemmböckchen "eingegraben". Dann zieht die Saitenspannung oberhalb des Sattels nach dem Runterstimmen mit den Feinstimmern die Saiten immer wieder ein bisschen nach, weil die Saiten in diesen Rillen liegen und nicht mehr richtig gepackt werden. Da nützt dann auch kein immer festeres Zuschrauben mehr, dabei werden höchstens die Gewinde versaut.

Stimm die Saiten mal mit offenem Klemmsattel und lass die Gitarre stehen. Bleibt die Stimmung dann am nächsten Tag gleich, stimmt was an der Klemme nicht.Wenn auf der Auflagefläche nichts zu sehen ist, nimm die Klemmer mal ganz runter und schau Dir die Unterseite an, ob da Riefen zu sehen sind. Die Klemmböckchen müsstest Du auch einzeln nachbestellen können. Den ganzen Sattel auch, aber da ist der Austausch halt aufwendiger.

Gruß, bagotrix
 
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Hi,

ich habe den Verdacht, dass es am Klemmsattel liegen könnte. Evtl haben sich da die stärkeren Saiten etwas in die Auflage und/oder die Klemmböckchen "eingegraben". Dann zieht die Saitenspannung oberhalb des Sattels nach dem Runterstimmen mit den Feinstimmern die Saiten immer wieder ein bisschen nach, weil die Saiten in diesen Rillen liegen und nicht mehr richtig gepackt werden. Da nützt dann auch kein immer festeres Zuschrauben mehr, dabei werden höchstens die Gewinde versaut.

Stimm die Saiten mal mit offenem Klemmsattel und lass die Gitarre stehen. Bleibt die Stimmung dann am nächsten Tag gleich, stimmt was an der Klemme nicht.Wenn auf der Auflagefläche nichts zu sehen ist, nimm die Klemmer mal ganz runter und schau Dir die Unterseite an, ob da Riefen zu sehen sind. Die Klemmböckchen müsstest Du auch einzeln nachbestellen können. Den ganzen Sattel auch, aber da ist der Austausch halt aufwendiger.

Gruß, bagotrix

Hallo Bago!
Ich erlebe es auch immer wieder, das die Teile nicht richtig herum aufgeschraubt sind. Diese Böckchen haben in einer Richtung einen Radius, der dem des Sattels entspricht. Da kann auch etwas im Argen liegen...
 
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Habe mir nun einfach mal neue Federn gekauft. Aber ich habe damit nicht den richtigen Federzug hinbekommen. Mit 3 Federn war der Zug auch bei so weit wie möglich herausgeschraubter Kralle immer noch zu hoch und mit 2 Federn auch bei ganz reingeschraubter Kralle immer noch zu gering. Es sind ganz normale Federn, aber sie sind offensichtlich etwas härter als die aus meiner Gitarre. Dieser Versuch war also nicht erfolgreich.

Gelöst habe ich das Stimmungsproblem nun mit einer Göldo Blackbox. Ich habe lange darauf verzichtet, weil ich sie vor 20 Jahren schon mal in einer Gitarre hatte und mich damals das Klacken beim Aufsetzen des Tremolos sehr gestört hat. Mit der jetzigen Gitarre und Blackbox gibt es nun aber kein Klacken, das Aufsetzen geht butterweich und geräuschlos. Anscheinend hat es da technische Fortschritte gegeben. Und die Stimmung ist nun seit mehreren Tagen ganz ungewohnt stabil. :)

Schöne Grüße, CMR
 
Habe mir nun einfach mal neue Federn gekauft. Aber ich habe damit nicht den richtigen Federzug hinbekommen. Mit 3 Federn war der Zug auch bei so weit wie möglich herausgeschraubter Kralle immer noch zu hoch und mit 2 Federn auch bei ganz reingeschraubter Kralle immer noch zu gering. Es sind ganz normale Federn, aber sie sind offensichtlich etwas härter als die aus meiner Gitarre. Dieser Versuch war also nicht erfolgreich.

Gelöst habe ich das Stimmungsproblem nun mit einer Göldo Blackbox. Ich habe lange darauf verzichtet, weil ich sie vor 20 Jahren schon mal in einer Gitarre hatte und mich damals das Klacken beim Aufsetzen des Tremolos sehr gestört hat. Mit der jetzigen Gitarre und Blackbox gibt es nun aber kein Klacken, das Aufsetzen geht butterweich und geräuschlos. Anscheinend hat es da technische Fortschritte gegeben. Und die Stimmung ist nun seit mehreren Tagen ganz ungewohnt stabil. :)

Schöne Grüße, CMR

Das Trem schwebend einstellen, oder etwas unter die Tremplatte kleben. Dafür nehme ich sehr dünnes Filz, zwei kleine Plättchen 0,5mm. Dann ist das Klacken bei aufliegendem Trem auch weg.
 
Hi,

schön, dass Du eine Lösung gefunden hast.

Es sollte Dir aber klar sein, dass die Black Box nur ein Symptom behebt. An sich ist die ja für andere Zwecke gedacht, gegen das Wegtauchen beim Abdämpfen, das Schwirren bei harten Anschlägen und das Nachgeben der nicht gezogenen Saite bei Doublebends. Nach dem bloßen Betätigen sollte ein FR schon auch freischwebend eingestellt in die richtige Stimmung zurückkehren - dafür wurde es schließlich mal erfunden ;).

In sofern würde ich doch mal einen genaueren Blick auf den Klemmsattel werfen und - was mir jetzt noch eingefallen ist - auf die Messerkanten des Trems. Eventuell sind die ausgeschlagen bzw haben Grate oder Kerben bekommen. Ich hoffe, Du hast die Saitenlage nie mit aufgespannten Saiten verstellt... Evtl. kann man das auch noch nachfeilen, immer noch besser als das Ding wegzuwerfen und ein neues zu kaufen. Die Messerkanten kann man wohl leider nicht austauschen, jedenfalls gibt es sie nicht als Ersatzteil. Manchmal haben aber auch die Stehbolzen Riefen bekommen, die Dinger sind natürlich einfacher auszutauschen. Das solltest Du eh mal probieren, denn Ibanez hat bei verschiedenen Chargen auch mal mit der Neigung der Kerbe experimentiert, und manche scheinen besser zu funktionieren als andere.

Das Edge III hat diese Probleme leider öfter mal. Manchmal lockern sich auch die Halteschrauben für die Federn, dann wird die Stimmung aber eher runtergehen. Trotzdem mal checken, ob die sich beim Verstellen auffallend leicht drehen lassen. Die Messerkanten feilt mancher User nach. Sicher nichts für Angsthasen, aber wenn es tatsächlich sichtbare Grate gibt, sollte man zumindest die entfernen. Manche schwören auf Vaseline oder Labello auf den Messerkanten, um die Rückkehr zum Nullpunkt noch etwas zu verbessern. Oder man ersetzt das Teil durch ein Original-Floyd Rose. Hab ich selber noch nicht probiert, aber laut etlicher Ibanez-Foren passt es wohl ohne Holzarbeiten in die Fräsung. Evtl muss man die Einschlaghülsen ersetzen, falls die neuen Stehbolzen (die man auf jeden Fall benutzen sollte) nicht ins Gewinde passen.

Gruß, bagotrix
 
Es sollte Dir aber klar sein, dass die Black Box nur ein Symptom behebt.

Klar, die Ursache habe ich jetzt nicht behoben. Aber in dem Fall reicht mir das, da ich erwarte, dass diese Ursache keine relevante Auswirkung mehr hat.

In sofern würde ich doch mal einen genaueren Blick auf den Klemmsattel werfen

Größere Riefen hat der Sattel nicht. Wenn die Saiten durch den Klemmsattel rutschen würden, dann müsste sich die Gitarre ja auch mit der Blackbox immer noch verstimmen. Tut sie aber ja nicht mehr. Außerdem würde ich dann erwarten, dass die einzelnen Saiten unterschiedlich stark durchrutschen, während bei mir ja alle Saiten gemeinsam immer höher wurden.

und - was mir jetzt noch eingefallen ist - auf die Messerkanten des Trems.

Bei der Federtauschaktion habe ich das Tremolo rausgenommen und mir die Messerkanten und Auflageschrauben angeschaut. Die sehen aus wie neu. Übrigens erstaunlich, wie viel Dreck sich so in der Tremolofräsung ansammelt ...

Manchmal lockern sich auch die Halteschrauben für die Federn, dann wird die Stimmung aber eher runtergehen. Trotzdem mal checken, ob die sich beim Verstellen auffallend leicht drehen lassen.

Wegen der Blackbox habe ich die Schrauben ja etwas weiter rein gedreht, so dass sie nun schon ziemlich fest sitzen.
 

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