Strat gekauft - Trem fixiert, Setup-Problem (u.a. Bundhöhen ungleich)

  • Ersteller Auchentoshan3
  • Erstellt am
Dennoch ging ich plan einfach mal sanft drüber -was ja bei richtiger Ausführung zur gleichen Höhe bei einer geringen Fehlertoleranz führt- und das Ergebnis ist eben schon deutlich besser. Also lass ich meine Gitarren eher nicht mehr pleken und gut ist.

:weird:

Ist es nicht gerade der Sinn der Plekens, dass da die Bundstäbchen auf den tausendstel Milimeter genau abgerichtet werden? Also genauer, als ein Mensch das je hinbekommen würde? Und dann gehst du über die gerade für teueres Geld geplekten Bundstäbchen nochmal frei Hand mit dem Schmirgelpapier drüber? Also ich hatte die Gitarre ja noch nicht in der Hand und bin auch kein Gitarrenbauer, aber wenn die im Plekhaus nicht völligen Pfusch abgeliefert haben sollten die Probleme von allem anderen kommen aber garantiert nicht von schlecht abgerichteten Bünden, oder? Durch das händische drüberschleifen wird die gewonnene Genauigkeit doch wieder zunichte gemacht... Oder verstehe ich da irgendetwas komplett falsch???
 
Richtig: Super abgerichtete Bünde - das entsprach meiner Erwartunghaltung.

Nach dem Pleken war es aber eben nicht viel besser. Also ist da entweder etwas schief gegangen oder es liegen eben andere Gründe vor, wie das behauptete "Schwingungsverhalten" des Halses?

Ich habe mir dann eben gesagt, dass ich entweder den Hals besser eingestellt bekomme, oder er ausgetauscht werden muss. Nochmal wollte ich aber erstmal kein Geld in diese Gitarre stecken, also habe ich es selbst gemacht. Und aufgrund des besseren Ergebnisses hat sich meine Einschätzung verfestigt, dass beim Kauf und beim Pleken etwas schief gelaufen ist.

Mein Fazit des Ganzen:

Entweder im Versandhandel kaufen und dann in Ruhe prüfen, ob die Gitarre ok ist. Das hat den bekannten Nachteil, dass man nicht ausprobieren und vergleichen kann. Oder gut vorbereitet vor Ort die Gitarre sorfältig aussuchen. Jedenfalls keine Gitarre vom Händler mitnehmen, die nicht vernünftig eingestellt ist.

(Ich hätte nicht gelaubt, daß bei Fender eine Gitarre für 500 rausgeht, die nicht einigermaßen stimmig ist. Vielleicht ist sie das auch gar nicht und ich bekam einen vermurksten Versandrückläufer untergejubelt? Aber Spekulationen sind Mist...)
 
Pleken bewirkt nur dann Wunder, wenn der Mann an der Maschine weiß was er da tut. Das Service Team von Thomann hat z.B. bei meiner Eclipse absolut hervorragende Arbeit geleistet. Und das Plekhaus in Berlin sollte das eigentlich auch top hinbekommen.

Fehler würde ich aber niemals ausschließen. An den Maschinen arbeiten auch nur Menschen.
 
Es wird immer viel zu schnell geschliffen - vorher sollte aber genauer geprüft werden, wo und wieviel Bünde zu hoch oder zu tief eingesetzt sind. BEIDES kann behoben werden. Erst danach ein Abrichten, wenn dann noch nötig. Das für mich zu teure Plecen schafft bei manchen Fehlern keine Besserung. Wenn nur ein Bund zu tief gepresst wurde, ist dessen Höhe dann der Nullpunkt, auf den alle abgearbeitet werden, und unnötig flach werden. Also für Gewalteinsätze nicht geeignet. Um einigermaßen ähnlich hohe Bünde exakt auf ganz gleichen Pegel zu bringen - ja. Aber sonst...
Es gibt unter anderem auch bei RALL einen Bundprüfer, ein Metallvieleck, mit verschieden langen, absolut planen Flächen. Damit Bund für Bund prüfen an mehreren Stellen ( weil auch manchmal ein Bund an verschiedenen Stellen höher oder flacher ist. Die Stellen oder Bünde markieren (mit einem Edding). Die Stellen später nachdrücken, wer die Möglichkeit nicht hat, vorsichtig mit Plastikhammer und einem Stück Rundholz tiefer treiben. Nicht mit Gewalt, sondern mehrere leichte Schlägen. Zum Abrichten danach, eine Glasscheibe besorgen in der Länge des Griffbretts, selbstklebendes Schleifpapier Körnung 220-320 aufkleben und die Bünde darauf abrichten. Dabei sollte der Hals mit dem Stellstab gerade eingestellt werden. Das mag alles Mühsam sein, geht aber gut - und kostet fast Nix!!
Und es ist wirklich so, es gibt Gitarren, die Schnarren auch bei 100% richtig eingestelltem und sauber abgerichteten Bünden. So etwas ist für einen Gitarrenbauer ein Gau!! Das liegt an den Summen der Schwingungen von Hals und Korpus. Bei solchen Gitarren ist der Sinusverlauf der Saiten ungünstig, die tiefe "Welle" dreht sehr schnell von oben nach unten, und mit der noch großen Auslenkung schlagen die Saiten auf die Bünde. Ein Horror. So ein Teil habe ich gerade auch liegen.
Diese kleinen Helferlein, sollte sich jeder Gitarrenspieler mit der Zeit anschaffen. Auch eine Ventileere, um die Saitenhöhe zu messen. 1,6-1,8mm am 12. Bund der E6 Saite, und 1,2-1,4 an der E1 Saite. Das sind die Werte, die machbar sein sollten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Das liest sich sehr hilfreich, warscheinlich versuche ich das auch so. Mit der Kreditkarte finde ich keine wackeligen Stellen mehr.

"Das liegt an den Summen der Schwingungen von Hals und Korpus."

Dann könnte es etwas bringen, wenn der schöne neue Knochensattel gegen einen einstellbaren Metallsattel getauscht wird, weil dann die Schwingungen weniger an den Hals weiter gegeben werden?

Weiterer positive Effekt wäre, daß man dann die ideale Saitenhöhe austesten kann, da die Sättel ja verstellbar sind. Mir reicht zwar der Sustain, aber davon hätte ich dann ja auch mehr.
 
Diese höhenverstellbaren Messingsättel sind in der Regel nicht passend gefeilt. Dann bräuchtest Du auch noch einen Satz Sattelfeilen. Und ganz ehrlich, ich denke nicht das Dein Problem damit behoben ist!?

Eine andere Option. Versuche die Gitarre zu einem anständigen Preis zu verkaufen und schaue Dich nach einer um die Dir ev. einfach besser liegt!?

LG Kay
 
Ja, es könnte ein Fass ohne Boden mit einer unbrauchbaren Gitarre zum Schluss werden. In den einen problematischen Hals sollte ich nicht mehr allzu viel Geld stecken.

Aber mir gefällt die Strat bis auf das Schnarren der Saiten außerordentlich und ich kam mit der Einstellung ja auch schon weiter.

Ein Billigset an Sattelfeilen und eine Feile zum Abrunden der Bünde besitze ich bereits. Also so teuer würde es nicht mehr werden und dann hätte ich die Sachen halt auch mal da. Nur für den einen Hals lohnt sich das nicht, das stimmt wohl. Ich habe aber noch andere Gitarren deren Einstelllung auch nicht besser wird.

Und wenn schon hoch angepriesene Exemplare der Strat Mex in der Bucht für 250 weg gehen, dann lohnt sich ein Verkauf einer mangelbehafteten Strat auch nicht mehr wirklich.

:)

Danke nochmal für Bedenken, Anleitung und Ideen! Hat sich echt gelohnt mein Problem hier mal abzuhandeln!
 
Das liest sich sehr hilfreich, warscheinlich versuche ich das auch so. Mit der Kreditkarte finde ich keine wackeligen Stellen mehr.

"Das liegt an den Summen der Schwingungen von Hals und Korpus."

Dann könnte es etwas bringen, wenn der schöne neue Knochensattel gegen einen einstellbaren Metallsattel getauscht wird, weil dann die Schwingungen weniger an den Hals weiter gegeben werden?

Weiterer positive Effekt wäre, daß man dann die ideale Saitenhöhe austesten kann, da die Sättel ja verstellbar sind. Mir reicht zwar der Sustain, aber davon hätte ich dann ja auch mehr.

Ich glaube auch nicht, das ein anderer Metallsattel das Problem beheben kann.. Eine "Ferndiagnose" ist nie richtig möglich. Ohne das Instrument in der Hand zu halten und zu sehen....Glücksache.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben