Streit in Band: Gibt es Regeln für einen Tonartwechsel?

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Hexenkröte
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Hallo,

bin beim Stöbern im Internet auf diese Seite gestossen. Vielleicht kann mir ja jemand helfen ;-)

Ich bin Sängerin in einer Rock- und Bluesband. Wir haben eigene Songs und Covern auch. U.a. Bobby McGee von Janis Joplin. Da liegt nun das "Problem".
Ich habe eine recht tiefe Stimme. Das Original wird ja beginnend auf G gespielt, mit späteren Tonartwechsel auf A. Um es ein wenig meiner Stimme anzupassen beginnen wir auf E und wechseln später auf G.
Wir spielen das Lied schon recht lange so, Zuhörer (darunter auch selber Musiker) haben es schon gehört und für gut befunden, bei Auftritten kam noch nie Kritik usw.

Nun haben wir gestern einen neuen Leadgitarristen zum Vorspielen da gehabt, der das Lied das erste mal bei uns mitspielen sollte und gleich moserte, dieser Tonartwechsel verstößt gegen alle Regeln der Musik, ist absolut stümperhaft und er weigere sich, das so zu spielen. Er macht das Lied nur mit, wenn wir von E auf F wechseln.
Es gab dann unnötige Diskusionen mit ihm und wir waren der Meinung, es hat uns bisher gut gefallen wie wir es spielen, auf F zu gehen hört sich für uns nicht gut an (man ist ja lernfähig und hat es wenigstens mal ausprobiert) und schließlich spielen wir aus Spaß und wenn es auch für andere gut klingt, sind uns diese Regeln über Tonartwechsel eigentlich egal. (Abgesehen davon, das da echt schon was zugehört, seine erste Probe bei einer Band zu haben und gleich derart unfreundlich rumzumosern.....)

Trotzdem würde ich mir hier gern mal fachlichen Rat holen. Wir sind ja nicht Beratungsresistent ;-)
Der gute Mann möchte zu unserer nächsten Probe am Dienstag Beweise mitbringen, das er Recht hat. Ich finde das kindisch, hoffe trotzdem, hier Meinungen oder Ratschläge zu bekommen, die ein bisschen "auf unserer Seite" sind ;-)
Oder liegen wir tatsächlich völlig falsch mit unserer bisherigen Interprätation des Liedes?? :-O

Viele Grüße

Thea
 
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Ganz einfach:Ihr liegt beide nicht ganz richtig!
G=>A (G, G#,A) 2 Halbtöne - klingt und macht in der von dir genannten Musikrichtung Sinn.
E=>G (E, E#,F,F#,G) 4 Halbtöne - hier ist es nicht ganz einfach einen klingenden Übergang zu finden.

G nach A ist die Logische Folge im Quintenzirkel, für euch hieße das in eurer Version müsste nach E =>F# (Fis) Dur als Ziel kommen.
Somit wäre F auch falsch :D
Wenn schon transponieren dann richtig.....

G nach A zu wechseln ist - wie soll ich es populär ausdrücken - "im Uhrzeigersinn"; E nach G Entgegengesetzt.


Quintenzirkeldeluxe.png
 
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E=>G (E, E#,F,F#,G) 4 Halbtöne
:redface: :engel: :whistle: :D
E# und F sind enharmonisch der gleiche Ton. Von E nach G sind es 3 Halbtöne, bzw. anders ausgedrückt eine kleine Terz: E, F. F# G.

Bei dem Tonartwechsel im Stück handelt es sich übrigens um eine Ganzton-Rückung.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der gesungene Anfangston in der von euch gespielten Tonart ein E. Die Tonart wäre demnach A-Dur. Der Anfangston sollte demnach, wie von netstalker oben schon geschrieben, nach dem Tonartwechsel von E nach Fis wandern. Die zugrundeliegende Tonart ändert sich damit nach H-Dur.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Gibt es Regeln für einen Tonartwechsel?

Normalerweise möchte man einen Tonartwechsel durch eine Modulation sanft gestalten. Eine Rückung ist wenig kunstvoll und auch keine Modulation. Bei ihr wird einfach eine Tonart an die andere geklatscht - ohne Übergang.

Bei Erhöhung um einen Halbton wird die Methode gerne als Steigerung in einem Song eingesetzt. Der Sprung in der Höhe ist relativ klein und wird daher gut akzeptiert. Die Methode wird so häufig eingestzt, daß sie manchem Hörer schon auf die Nerven geht.

Der Sprung um einen ganzen Ton ist abrupter, wird aber auch noch häufig eingesetzt. Die Tonarten sind in diesem Fall, zwei Quintschritte auseinander und haben in der einfachen Harmonik mit Tonika, Dominante, Subdominate immerhin einen Akkord gemeinsam, wodurch die Akzeptanz dieser Rückung ein Stück erleichtert wird.

Der Sprung um eine kleine Terz ist sowohl von seiner Höhe, als auch von seiner Tonartenverwandtschaft problematischer. Es liegen drei Quintschritte dazwischen wodurch die sich Tonarten noch weiter voneinander entfernen. Die Rückung wirkt dann recht hart.

Da ihr in dem Song ja wohl keine Zeit für eine elegante Modulation habt, würde ich empfehlen, wenigstens einen Akkord als Übergang einzuschieben. Spielt am Übergang von E-Dur nach G-Dur dazwischen ein D7 (oder noch sanfter: D->D7). Das mildert den Sprung in den Tonarten sehr ab. D7 ist der Dominantseptakkord von G-Dur und gleichzeitig liefert Dir der Akkord auch noch das d (Quinte), mit welchem Du weitersingen musst.

Viele Grüße
Klaus
 
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Wir spielen das Lied schon recht lange so, Zuhörer (darunter auch selber Musiker) haben es schon gehört

So wie ich aus Deinem Post heraushöre geht es wohl mehr um Geschmack als um machbar oder nicht machbar.
Dann wäre es doch sicherlich sehr hilfreich besagten Song erst einmal zu hören, bevor man etwas dazu sagt.
 
Dann wäre es doch sicherlich sehr hilfreich besagten Song erst einmal zu hören, bevor man etwas dazu sagt.

Kennst du den nicht?

Der bewusste onartwechsel ist bei etwa 1:19
Bobby McGee von Janis Joplin

Ich kenne den Song ganz gut - möchte man den möglichst originalgetreu wiedergeben dann springt die Tonart vom Refrain zum nächsten Vers; klar könnte man von der ursprünglichen Tonart über die Septime der Dominante der neuen Tonart auf die Tonika spielen - das würde aber den Charakter des Songs schon beeinflussen.

Geschmackssache.
 
Was mir unabhängig von dem "darf man - darf man nicht" oder "gibt´s da regeln und welche?" ein bißchen aufstößt ist die Art, wie durch den neuen Gitarristen (oder den Gitarristen auf Probe?) diese Diskussion angestoßen und ausgekleidet wurde - jedenfalls Deiner Schilderung nach, Hexe.

So wie ich das mitbekommen habe, geht er sehr stark auf die Schiene: ich bin der checker und der profi und das, was ihr hier macht, geht gar nicht ... und er will euch auf in eine (angebliche oder tatsächliche) Fachdiskussion drängen, wo er (vermeintlich oder tatsächlich) die Oberhand hat ... Ich befürchte ein bißchen, dass das eine Diskussion wird, in der so generell die Rollen verteilt werden sollen ...

Was ich gut finde, ist, dass Ihr Euch Eurerseits schlau machen wollt - ob das Ergebnis jetzt so eindeutig ist, wie Ihr vielleicht erhofft oder befürchtet, steht erst mal auf einem anderen Blatt. In dem Sinne hätte Euch der Gitarrist auf etwas aufmerksam gemacht, dem Ihr nachgeht.

Was mir noch nicht klar ist: Angenommen, er hätte recht oder angenommen, aus der Diskussion, die hier entsteht, mit einigen anderen fachlich begründeten Herangehensweisen und Lösungen: Würdet Ihr dann Eure Lösung verwerfen?
Dabei gibt es ja noch zwei Varianten:
a) Ihr bleibt im Grunde bei der Meinung "erlaubt ist, was uns und dem publikum gefällt" - im Resultat ist aber über die Diskussion eine Version entstanden, die Euch noch besser gefällt.
b) Ihr ändert Eure Haltung und richtet Euch mehr danach, was die "Fachleute" sagen (ich meine das nicht despektierlich).

Na ja - ich habe jedenfalls aufgrund Eurer Beschreibung den Eindruck gewonnen, dass es neben dem konkreten song um sowas wie einen "Machtkampf" oder doch eine Art Rollenzuweisung oder "Wer hier das sagen hat"-Diskussion geht, die da auf Euch zukommt.

Bin mal gespannt, was daraus wird. Zumindest liegt da halt auch die Möglichkeit der Klärung drin - das kommt ja recht früh auf den Tisch und da kann eine ehrliche Aussprache hilfreich sein ... im Übrigen kann es viele Gründe haben, warum der neue Gitarrist mit und auf sowas einsteigt - vielleicht entspricht es seiner Erfahrung oder seiner Rolle, die er in anderen Bands hatte oder er hat den Eindruck gewonnen, dass es bei Euch passen könnte oder er begibt sich, bewußt oder unbewußt, auf ein Gefilde, das für ihn Sicherheit repräsentiert oder oder oder ...

herzliche grüße

x-Riff
 
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witzig ist ja, wie gesagt, dass er mit seinem gegrantel genau so daneben liegt - statt nem ganzton wie im original (G, Gis, A) will er nen halbton (E, F), und nicht die drei halbtöne von euch (E, F, Fis, G)
das ist das eine. das kann man seltsam finden, ich finde es erst mal nur dämlich.
der beweis, den er mitbringenwill, ist wohl ne aufnahme in der entsprechenden tonart, schätze ich.
oder will er nur möglichst werkgetreu arbeiten? auch albern, finde ich.

was mich aber total stören würde, und zwar so, dass ich das nicht akzeptabel finde:
ihr spielt das so, findet es gut, den zuhörern gefällt es - was will man mehr?
ich würde durchdrehen, wenn mir ein musiktheoretiker jetzt sagt, dass man das so nicht darf. das geht so nicht. das kann man nicht machen. das ist falsch. gegen die regeln.

na und?!
es klingt doch gut.

die theorie kann einem helfen, aber sie ersetzt nicht die musik.
 
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Hallo an alle!

Zunächst möchte ich mich einmal bedanken, das ihr mir so ausführlich und kompetent antwortet, obwohl meine Frage ja irgendwie sehr Laienhaft ist ;-)

Zu den letzten Anmerkungen folgendes:

Ja, wenn es musikalisch ein absolutes No-Go war, was wir uns da aus Unwissenheit geleistet hätten, wären wir tatsächlich bereit, unsere Version des Songs zu ändern, auch wenn er -wie ja bereist erwähnt- nie kritisiert wurde und uns gut gefallen hat bzw.immernoch gefällt ;-)

Wir sagten auch zu unseren "Probegitarsisten" das einer unserer "Fans" sogar Musiklehrer ist und unsere Version des Songs absolut hammergeil fand.
Ohne das es jetzt überheblich klingen soll, liegt das seiner Aussage nach hauptsächlich an meiner Stimme, trotzdem denke ich, wenn der Tonartwechsel absolut "daneben" wäre, hätte er das gesagt.
Darauf sagte der Gitarrist nur, dann wäre dieser genauso ein Stümper wie wir. (Er sagte vorher, meine Stimme wäre geil die Musik dazu stümperhaft)

Ich muss nun mehr aus dem Nähkästchen plaudern und zugeben, so "nett" wie hier meine kurzgehaltene Schilderung des Vorfalls war, lief es real nicht ab.

Das erste Ding war schon, das er am Schlagzeug rum meckerte. Bei der Stelle kurz vorm Ende verdoppelt sich ja der Takt. ("Called him my Lover, called him my Man.....")
Unser Schlagzeuger ist ein sehr akkurater Typ. Dieses Lied ist das einzige in unserem Repertoire, was wir ( bis auf die andere Tonart) ziemlich genau covern. Er hat sich die Mühe gemacht, das alles auszuzählen und zu dem Original genau zu üben.
Mr.Guitar meckerte rum, das paßt gar nicht zum Original usw.
Nachdem er sich von verbalen Argumenten nicht überzeugen ließ, hat unser Schlagzeuger kurzerhand die Originalversion abgespielt, dann noch mal laufen lassen und dazu Schlagzeug gespielt.
Da sagte der Gitarrist, ja okay, kommt hin, ist aber viel zu laut. Unser Schlagzeuger meinte, das wird daran liegen, das es eine Studioaufnahme ist, wo man die Lautstärke anspassen bzw.aufeinander abstimmen kann und wir aber in einem Übungsraum sind, wo das Schlagzeug nunmal sehr dominiert.
Da gab der Typ dann Ruhe.
Als wir dann fertig waren und ich ihm sagte, er soll doch bitte nicht gleich in der ersten Strophe und bei der ersten "lalaalaa la la laala"-Stelle so laut irgendwelche Solos reinhauen (ich habe das äußerst freundlich mit einem reizenden Lächeln gesagt!!) kam dann in einem total unfreundlichen Ton eben die Geschichte mit dem Tonartwechsel.
Wir haben ihm fassungslos zugehört, uns alle angeguckt und eben unsere Argumente angebracht. Er wollte dann einen Fachmann anrufen und wir sagten, das braucht er nicht, es geht nicht darum, wer Recht hat, sondern darum das es uns gefallen soll und wir beim Proben allergrößten Wert -auch bei Kritik- auf ein freundliches Miteinander legen. Wir haben ihm auch Nahe gelegt, wenn wir ihm zu stümperhaft sind, müsse er ja nicht mitmachen, aber da hat er gleich eingelenkt und gesagt, er hätte ja Bock auf uns.

Wir haben dann einfach mal, um dieser unschönen Sache nach sinnloser Diskusion ein Ende zu setzen, nur die Stelle angespielt, wo dieser Tonartwechsel ist.
(Rafrain, dann 3. Strophe: "......good enough for me and my Bobby McGee..... G - G- A- A- From the Kentucky coal mines.......")
Klingt gut. Dieses G- G- A- A- dann auf unsere Version: E - E- G-- G- ....klingt eigentlich auch gut. Dann sein Vorschlag E - E - F - F ....da hat er selber das Gesicht verzogen und gesagt, "naja, da klingt eure Version wirklich besser, aber ich habe Recht und werde euch das Dienstag beweisen". SEUFTZ!!! Mehr als ein Kopfschütteln und gegenseitiges Angucken fiel uns nicht mehr ein!
Natürlich wurde er aber auch noch gefragt, ob er selber denkt, das sein Auftreten gut ankommt.....

Es sah für uns auch sehr nach Machtspielchen aus (natürlich haben wir uns alle nach seinem Weggang noch darüber unterhalten).
Eigentlich haben wir auf sowas überhaupt keine Lust.
Leider suchen wir schon so lange einen Leadgitarristen, das wir auch den Kompromiss eingehen würden, mit jemanden zusammen zu spielen, der uns menschlich nicht so wirklich liegt :-(

Klar würden wir, wenn wir musikalisch wirklich absoluten Bockmist machen, uns auch eines Besseren belehren lassen.
Aber zum einen nicht auf diese Art und Weise, zum anderen nicht, wenn es besagte Regel überhaupt nicht gibt ;-)

Und falls nun jemand einen Leadgitarristen aus dem Heidekreis kennt, der Bock auf Rock und schmutzigen Blues hat, darf er sich gerne melden! ;-)

Ich danke euch wirklich, das ihr mir hier so fleißig Antwortet!

Vielleicht ist es ja auch blöd, ohne Notenkenntnisse (ich spiele bei uns die Rhythmusgitarre...aber nur nach Akkorden, ich habe niemals Noten gelernt) Musik zu machen, so wie der Typ das behauptet...aber ich sehe da absolut nichts Verwerfliches dran. Im Gegenteil, wir haben viel Spaß und viele Leute sagen, wir klingen auch noch gut. Nicht wie Profis, das war auch nie unser Anspruch und das behaupten wir auch nicht von uns.

Wir haben aber für uns beschlossen, wenn er auf dieser Schiene weiterfährt, müssen wir leider weiter suchen :-(

Viele Grüße erst mal.....


Thea
 
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schmeisst den raus.

(Mod: Unschmeichelhafte Bezeichnung entfernt, Sinn bleibt erhalten. Gruß Be-3)
 
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Ich danke euch wirklich, das ihr mir hier so fleißig Antwortet!

Vielleicht ist es ja auch blöd, ohne Notenkenntnisse (ich spiele bei uns die Rhythmusgitarre...aber nur nach Akkorden, ich habe niemals Noten gelernt) Musik zu machen, so wie der Typ das behauptet...aber ich sehe da absolut nichts Verwerfliches dran. Im Gegenteil, wir haben viel Spaß und viele Leute sagen, wir klingen auch noch gut. Nicht wie Profis, das war auch nie unser Anspruch und das behaupten wir auch nicht von uns.

Wir haben aber für uns beschlossen, wenn er auf dieser Schiene weiterfährt, müssen wir leider weiter suchen :-(

Viele Grüße erst mal.....


Thea

Hi Thea,
ich finde, Ihr habt die richtige Einstellung!

Ihr müßt halt schauen, wie viel Kompromisse Ihr eingehen wollt - das ist auch eine Grunderfahrung, wenn man in einer Band spielt - und das ist ein wirklich interessantes Feld, um soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Die meisten alten Blueser und Rocker haben Ihre Sachen gemacht, ohne Musik studiert zu haben oder erst Noten zu lernen - autodidaktisch und dem eigenen Gefühl nachzugehen ist bei der Musikrichtung absolut in Ordnung. Wenn Ihr merkt, dass Ihr mit einigem Durchblick doch mehr oder schneller was auf die Reihe kriegt oder vielseitiger werdet, dann werdet Ihr schon die Schritte gehen, die dazu führen, habe ich das Gefühl - und darauf kommt es an.
Ich will durchaus nicht behaupten, dass Notenlernen oder Kenntnisse in Harmonie und Melodie nicht ihre Bedeutung und ihren Stellenwert haben, ich glaube aber nicht, dass man erst das eine machen muss um das andere machen zu können. Es ist ein Handwerkszeug und wenn man sich entwickeln will, dann kommt das irgendwann dran und dann weiß man wenigstens, warum man es macht.

Vielleicht kriegt er ja noch die Kurve (und nicht nur so oberflächlich) und vielleicht kann er ja auch von seinem Roß runterkommen, wenn er merkt, dass es auch anders geht und er nicht unbedingt seine (vorgebliche) Expertenkeule rausholen muss, um dazu zu kommen, mit anderen gute Musik zu machen und seinen Spaß zu haben. Es spricht aber nichts dagegen, frühzeitig ein offenes Wort zu sprechen und sich nicht kirre machen zu lassen von irgendwelchen behauptetem Wissen ...

Auf jeden Fall: viel Erfolg - so oder so ...

x-Riff
 
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Das klingt nach einem schlechten Start und nicht danach, als könntet ihr langfristig gut zusammenarbeiten. Wenn es nur an dem Lied scheitern sollte und ihr zusammenfindet/er von seinem hohen Ross herunterkommt (vielleicht will er sich ja zu Beginn nur profilieren), würde ich mal die E -> F# Version testen.
Ansonsten klingt das aber nach größeren Problemen , als dem einen Übergang.
 
das er am Schlagzeug rum meckerte
Mr.Guitar meckerte rum,
dann in einem total unfreundlichen Ton

Ich habe im Impro-Theater eine Regel gelernt, die sich hier vielleicht anwenden ließe: Wenn man etwas geprobt hat, setzt man sich danach in einen Kreis, und jeder sagt zuerst, was ihm an dem Stück gefallen hat. Wenn die Runde rum ist, darf jeder, der das Bedürfnis hat, sagen, was man verbessern kann.

Die Aussagen: Das war schlecht, das war Mist, du hast Käse gespielt etc., gibt es dann überhaupt nicht.

Eigentlich haben wir auf sowas überhaupt keine Lust.
Leider suchen wir schon so lange einen Leadgitarristen, das wir auch den Kompromiss eingehen würden,
Ich gehe - aus leidvoller Erfahrung - an diesem Punkt keine Kompromisse mehr ein. Wenn ich mit jemandem persönlich nicht klarkomme, kann ich mit dem auch keine gute Musik machen. In eurem Fall besteht die Gefahr, daß ihr alle die Lust und die Energie verliert, wenn ihr die ganze Zeit mit jemandem im Proberaum steht, der schlechte Stimmung verbreitet. Meine Meinung: Entweder da ändert sich noch etwas im Verhalten untereinander, oder es hat in der Konstellation keinen Sinn.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wir haben das bisher so gehalten, das wir unmittelbar nach einem Song alle an unseren "Arbeitsgeräten" blieben und bei Bedarf sagten, was besser oder anders sein könnte. Wenn man sich uneinig ist, haben wir beschlossen, dem Wunsch der Mehrheit zu entsprechen. Dann wurde das Lied geübt, bis es allen gefiel. Da keiner von uns Dickköpfig ist, sind wir bisher bestens damit gefahren und haben nie den Spaß verloren.

Unser Schlagzeuger sagte Mr.Guitar auch noch, wenn jemand so sehr auf Regeln achtet, solle er sich mal bewusst machen, das er gerade auf übelste gegen die Regel im menschlichem Umgang verstößt.
Das fand ich richtig gut, denn da wurde der dann auch sofort leise :-D

Liebe Grüße

Thea
 
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R
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Wir wollen hier einen respektvollen Umgang pflegen.
Hallo,
dann hoffe ich, dass es für Euch klar ist, dass Ihr mit dem Gitarrendödel keine Zukunft habt.
Wegen so einem Kasper hab ich übrigens angefangen mich auch mit Musiktheorie zu befassen - nur um mir von dem Korinthenk.. nicht ein X für ein U vormachen zu lassen.
Gruß
 
Mod-Anmerkung: Bezug auf gelöschten Post eliminiert. /klaus111

Kritik soll nicht runtermachen und soll nicht den Zweck haben, sich selbst als Checker darzustellen und kritische Punkte so anzusprechen, dass ich als Kritik äußernder Mensch bei mir bleibe und die Perspektive die ist, dass die Kritik zu einer positiven Entwicklung führt, ist nicht esotherisch und hat nichts mit Weicheiertum oder um den heißen Brei herumreden zu tun, sondern ist eine Form und Art und Weise, weiter zu kommen und sich gemeinsam zu entwickeln.

Es kommt allerdings immer auf den Kontext an - und wenn Leute damit klarkommen, dass es rundgeht, dann ist das ihre Sache.
Der Kontext war allerdings der, dass dieser post verdeutlichen sollte, dass es ne Alternative dazu gibt, dass jemand neu in eine Band kommt, die gerne ein bestimmtes Klima hat - und das erste, was ihm in den Sinn kommt, ist, sich einzelne Leute rauszupicken und zu versuchen, die abzumeiern ... und dann auch noch sachlich gar nicht begründbar ... wenn das das erwünschte Gegenteil von der gerne polemisch angeführten Waldorf-Pädagogik ist, dann weiß ich nicht, was daran erstrebenswert sein soll, ehrlich gesagt ...
 
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nasi_goreng
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Bezug auf gelöschten Post.
Häufig ist so ein Verhalten durch die eigene Unsicherheit bedingt. Aus Angst, seine Schwächen zu offenbaren, wird der Fokus auf die (angeblichen) Fehler der anderen gelenkt. Leute, die zu einer ersten Probe kommen und gleich rummeckern scheint es doch einige zu geben, wie man hier im Board so liest. Einen ähnlichen (im Gegensatz zu deiner Beschreibung aber sehr abgeschwächten) Fall hatten wir auch mal, wo der Typ hinkam und sofort anfing, alles umschmeißen zu wollen. Später kam raus, dass er einfach total unsicher war, weil er nicht wusste, was ihn erwartet und ob er gut genug für die Band war.
Naja, aber vielleicht ist er auch einfach nur ein A**** ;)
Ohne Leadgitarre ist doof, aber 1000x besser als mit einem Stimmungsvermieser. Ich würde allerdings einfach mal die nächste Probe abwarten und wenn er genauso drauf ist lieber weitersuchen.
Finde es aber auch gut, dass ihr euch mit dem Gesagten beschäftigt, gibt ja auch den anderen Fall, wo einem Neuling jedes Mitspracherecht verweigert wird.
 
Wenn es nur an dem Lied scheitern sollte und ihr zusammenfindet/er von seinem hohen Ross herunterkommt...
Ansonsten klingt das aber nach größeren Problemen, als dem einen Übergang.
der eine spielt das, was gut klingt, der andere das, was richtig ist.
wenn dann noch kreativität ins spiel kommt, kracht's.
 
@Hexenkröte
Du beschreibst mit Deinem Beispiel eines der Probleme, welches in einer Band immer mal wieder zur Sprache kommt. Und zwar genau dann, wenn die Vokalisten mit der Tonart des jeweiligen Songs nicht klarkommen (unabhängig davon ob Cover, oder eigene Songs). Häufig treffen hier mehrere Interessenkonflikte aufeinander. Auf der einen Seite, die unbequeme Singlage, auf der anderen Seite den vielleicht nicht mehr ganz so gut klingenden Song (gerade bei den sogenannten "typischen" Gitarrentonarten. Hier ist immer die Frage: Wie geht man damit um?
Ansich habt ihr schon einen tollen Weg gefunden. Auch wenn er so nicht im Lehrbuch steht ;) Ja, es gibt die Harmonielehre und es gibt eine Menge Regeln. Die aber nur zu gern und schon von allen möglichen Leuten (auch sehr berühmten Musikern und Komponisten) gebrochen wurden, manchmal bewusst, aber oft auch unbewusst. Hier gilt. Gut ist, was den Schaffenden gefällt.
Ihr habt einen sehr interessanten Weg gefunden diese Nummer zu spielen. Dabei ist es erst einmal auch nicht so wichtig, ob das allen Leuten im Publikum gefällt, sondern in erster Linie müsst ihr mit dieser Version klarkommen. Und normalerweise ist es so, dass wenn jemand neu zur Band stößt, derjenige - in angemessener Form - Verbesserungsvorschläge machen kann, aber nicht eine Nummer völlig umkrempeln, weil er es entweder nicht so spielen kann, oder spielen will. Wenn er schon damit ein Problem hat, ist er vermutlich nicht der richtige Mann für euch. Gitarristen gibt´s wie Sand am Meer. Einige davon sind sogar richtig nett und können zudem auch noch spielen :)


Als wir dann fertig waren und ich ihm sagte, er soll doch bitte nicht gleich in der ersten Strophe und bei der ersten "lalaalaa la la laala"-Stelle so laut irgendwelche Solos reinhauen (ich habe das äußerst freundlich mit einem reizenden Lächeln gesagt!!) kam dann in einem total unfreundlichen Ton eben die Geschichte mit dem Tonartwechsel.
Das ist einer der Kernpunkte dieses Songs, mit dem der Song fällt oder steigt. Das funktioniert eigentlich nur, wenn man im wahrsten Sinne des Wortes miteinander musiziert. Das setzt voraus, das z.B. der Gitarrist auf das hört, was Du singst und seine Fills so setzt, dass sie dazu passen.

Ich habe dieses Stück schon in mehreren Version gespielt. In einer gab es 2 Rückungen. Einmal von F nach G und dann nochmal nach A (der schnelle Teil) Im letzteren gab´s dann so eine Art Gesangs vs Gitarre-Duell. Da kommen eigentlich dann alle auf ihre Kosten :)

Wenn der "Probegitarrist" unbedingt viel Solo spielen möchte, dann sollte er vielleicht besser eine Instrumentalband beitreten ;)

Vielleicht ist es ja auch blöd, ohne Notenkenntnisse (ich spiele bei uns die Rhythmusgitarre...aber nur nach Akkorden, ich habe niemals Noten gelernt) Musik zu machen, so wie der Typ das behauptet...aber ich sehe da absolut nichts Verwerfliches dran. Im Gegenteil, wir haben viel Spaß und viele Leute sagen, wir klingen auch noch gut. Nicht wie Profis, das war auch nie unser Anspruch und das behaupten wir auch nicht von uns.
Super! Genau meine Meinung. Macht das so, wie ihr das für richtig haltet und so wie es euch gefällt. J. Hendrix, P. McCartney etc waren auch keine Notisten und haben trotzdem unglaubliche Sachen geschrieben und gespielt :)

Kritik soll nicht runtermachen und soll nicht den Zweck haben, sich selbst als Checker darzustellen und kritische Punkte so anzusprechen, dass ich als Kritik äußernder Mensch bei mir bleibe und die Perspektive die ist, dass die Kritik zu einer positiven Entwicklung führt, ist nicht esotherisch und hat nichts mit Weicheiertum oder um den heißen Brei herumreden zu tun, sondern ist eine Form und Art und Weise, weiter zu kommen und sich gemeinsam zu entwickeln.

Es kommt allerdings immer auf den Kontext an - und wenn Leute damit klarkommen, dass es rundgeht, dann ist das ihre Sache.
Der Kontext war allerdings der, dass dieser post verdeutlichen sollte, dass es ne Alternative dazu gibt, dass jemand neu in eine Band kommt, die gerne ein bestimmtes Klima hat - und das erste, was ihm in den Sinn kommt, ist, sich einzelne Leute rauszupicken und zu versuchen, die abzumeiern ... und dann auch noch sachlich gar nicht begründbar ... wenn das das erwünschte Gegenteil von der gerne polemisch angeführten Waldorf-Pädagogik ist, dann weiß ich nicht, was daran erstrebenswert sein soll, ehrlich gesagt ...
:great:
Klasse Beitrag und entspricht genau meiner Meinung.
 
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Für manche Gitarristen ist es schwierig sich aus eingefahrenen Wegen heraus zu bewegen.
Vor allem wenn ein "Alpha-Gitarrist" in ein neues Rudel/Band kommt in der es keine Hackordnung gibt.
Solche Menschen funktionieren wenn ihnen klar gesagt wird was Sache ist und sie den Boss akzeptieren - oder sie selbst sind der Boss weil kein anderer in der Nähe ist der ihnen die Stirn zeigt (nicht sanft und einfühlsam sondern: spiel das was da steht-basta!)
Man kennt das auch im Arbeitsleben - wenn Teams aus gleichrangigen gebildet werden kommt oft nichts produktives raus - die Leute brauchen Führung.
Es kann im Team funktionieren wenn jeder jeden als gleichwertig akzeptiert.
Sprecht mit ihm und erklärt ihm das - wenn er weiter mault: schmeißt ihn raus.
 

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