Strings,old CX3 intern

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richy
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Hi
Im Thread "vintage Key videos" hatten wir ein wenig ueber den Arp Omni diskutiert. Der Stringsound der 80 bestand haeufig aus solchen "E-Orgeln", deren Output ueber einen aufwendigen analogen Phaser / Chorus den charakteristischen Stringsound ergab. Die Geraete waren damit auch polyphon und die Wurzeln der Sounds stammen aus dem Heimorgelbereich.

Der ARP Omni Schaltplan ist fuer ein Nachprogrammieren recht interessant. Direkter Link :
http://peterunderdog.com/arp/omnimanual.pdf

Die Oszillatoren.
************
Damals wurde schon der Begriff Waveshaping verwendet. Das Rechtecksignal wir dabei nichtideal "differenziert". Einfach ueber einen Widerstand gegen Masse hinter einem Kondensator (RC-Hochpass). Der konstante Rechteckpegel faellt dadurch exponentiell ab. (Diese HP Signalform sieht man oefters bei analogen Synthesizern). Der Rest ist ebenso einfach. Das bipolare Sognal wird ueber eine Diode gleichgerichtet und man erhaelt so etwas wie einen Saegezahn.
- Fuer eine VA Programmierung bedeutet dies dass man einen Saegezahn mit 50% Pulsweite verwendet. Daher schon der leicht vocale Klang.
Keinerlei Modulationen und schwebungsfreies Tuning. Das wir alles im Phaser erzeugt.

Delay Phaser, Chorus, Flanger
*********************
Diese analogen Geraete hatte ich mit Boehmorgler hier schon einmal etwas ausfuehrlicher im Zusammenhang mit der old CX3 Orgel besprochen, deren Leslie daraus aufgebaut ist. Einige Ergebnisse daraus moechte ich hier noch in den Thread kopieren.
@Boehmorgler
Vielen Dank fuer das neue Material zur Funktionsweise. Sehr umfangreich.

Warum ist ein BOSS oder MRX Phaser besser als einer von Monacor ?
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Tretminen bekannter Gitarren oder Tastenkuenstler werden bei ebay teilweise zu Horrorpreisen gehandelt. Das ist im Grunde Unsinn, denn alle verwendeten das gleiche Prinzip des Eimerkettenspeichers mit dem selben Standardchip. Den es allerdings in verschiedenen Varianten bezueglich der Anzahl "Eimer" gab. "Lediglich einige Kaufhausphaser arbeiteten mit diskret aufgebauten Eimern.
Ansonsten bestimmt alleine die Beschaltung und Anzahl dieser analogen Chips ob ein Phaser,Chorus,Flanger, Leslie Sim ... vorliegt und die Qualitaet der Schaltung.
Die analoge Dynacord CLS 222 Leslie Sim duerfte dabei den Rolly Royce darstellen, der allerdings keine Aenderunge in den Parametern zulaesst.

Ein interessantes Detail fuer die Programmierung waere noch, dass das Eimerkettenspeicherprinzip einen Systemtakt benoetigt, in dem die Eimer weitergereicht werden. Diese Eimer, sehr kurze Verzoegerungen, bilden das Grundelement dieser Effekte. Mit etwas Mathematik kann man leicht zeigen, dass ein Mischen solcher Verzoegerungen zu Kammfiltern fuehrt. Dies erklaert den vokalen Charakter der Effekte.

Am naechsten kommt man dem analogen Stringsound, wenn man einen analogen Phaser, Multieffekt verwendet, denn dieser ist das bestimmendste Element dieser Geraete.
Als interessantes Detail des Arp Omni waere noch zu nennen, dass der pseudo Saegezahn ebenfalls fuer den polyphonen "Synthie" verwendet wird, dessen resonanzfaehiges Filter in einem Chip realisiert ist.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann natürlich auch nen Reverb-Effekt mit dieser Technik realisieren, siehe Dynacord VRS23 Delay... derzeit mein Lieblingsdelay auf Basis der BBD´s. Aber der Reverb klingt dann etwas blechern und hart... ;)
 
BBDs geben eher ein "Flatterecho".
Das höre ich jedesmal wenn ich meine Johannus anschalte... :eek:

Plopp opp opp opp opp opp opp
 
Meine Aussage war auf den Arp Omni bezogen. Der arbeitete mit einer Saegezahnvariante, die er aus einem einzigen Rechteck formte. Im Schaltplan steht sogar Wave Shaping und es ist beschrieben wie man vorgegangen ist. Das bipolare Rechteck hochpassfilten und den negativen Anteil mittels Diode abschneiden. Einfacher gehts nicht :)

Bleiben wir mal bei der
old CX3.
******
Meine new CX3 musste ich leider verkaufen und beschaeftige mich seit langem mal wieder mir der old CX3. Wenn man so ein Instrument nach langer Pause wieder benutzt hoert man es anders, objektiver.

Was mir an der old CX3 sofort aufgefallen ist :
Zugriegel Grundsound
****************
Wenn man an der old CX3 einen Hammond Sound emulieren will, darf man nicht einfach die Hammond Registrierungen uebernehmen. Der Grund ist einfach. Sie erzeugt einen weniger reinen Sinus und so entspricht 800 auf ihr z.B. 8003 einer Hammond. (Bei der new CX3 ist das natuerlich einstellbar) Besonders unangenehm machen sich die Obertoene beim 5 1/3 Register bemerkbar. Waehlt man 880 ergibt sich ein eher hohler Sound. Typisch CX3. Dabei muss man noch beruecksichtigen, dass die Quintenschwebung Residualtoene auch in den Obertoenen erzeugt. Physiologisch entspricht 880 daher etwa 8833. BTW : Der Residualton ist auch der Grund warum bei der Hammond das 5 1/3 Register unter dem 8 Register angebracht ist. Der Zugriegel erzeugt tatsaechlich einen virtuellen 32' Ton.
Wie dem theoretisch nun auch immer sein mag :
Das 5 1/3 Register ist an der old CX3 mit vorsicht zu geniessen. Und will man im Hammond B3 Rahmen bleiben so sollte man es clean nicht weiter wie 6 ziehen. Selbiges gilt auch fuer das 8' Register.
Damit ergibt sich jedoch ein kleines Dilemma :

B3 Keytrack versus CX3 Keytrack.
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Man wird kaum ein B3 (Clone) Youtube Video finden in dem nicht mal ausgiebig auf dem obersten C des Geraets herumgetollt wird. Die oberste Oktav einer Hammond macht am meisten Spass, insbesonders die 5 hoechsten Toene der Hammond.
Daraus resultieren wahrscheinlich auch geeignete Hammond Tonarten wie dm, cm, gm, B.
Warum dies so ist zeigt das Keytrackbild einer B3 (888 mit Perc)

hamtrack.gif


Die Abbildung stellt einfach eine Aufzeichnung der chromatischen Tonleiter auf einer "optimalen" B3 dar, so dass man die Pegel jedes Tones mal sehen kann. Wobei nicht der Frequenzgang unseres Gehoers mitberuecksichtigt ist. Das Bild stellt also keine in Dezibel A bewertete Lautstaerke dar, sondern elektrische Pegel, ist aber dennoch aufschlussreich.
Man sieht :
Bei einer Hammond gleicht schon in der Amplitude kein Ton dem anderen. Auch das Verhaeltnis zwischen Percussion und 888 Zugriegel ist fuer jede Taste verschieden. Die Gruende koennte man auflisten, aber man sieht ja das Ergebnis.
Natuerlich existieren Pegelunterschiede, aber nicht in so einer uebertriebenen Form wie z.B. bei der VK7 dass es einem geradezu den Gehoergang wegblaest.

Die Abbildung zeigt sehr schoen, dass in der obersten Oktave einer Hammond eine recht interessante Pegelsteigerung stattfindet, die auch noch mit dem Bereich hoechster Empfindlichkeit des Gehoers zusammenfaellt. In dBA bewertet wuerde man die Pegelerhoehung noch besser sehen und das oberste C ist fuer 888 dann das lauteste anaetzende Highlight. Das macht Spass :)

Die Architektur der old CX3 ist sehr speziell und so ausgelegt, dass man sehr leicht ueber jede Oktav die Amplitude jedes Zugriegels ueber einen simplen Widerstand einstellen koennte. Ueber eine durchdachte Modifikation der Filter waere dies sogar im Terzabstand moeglich.
Leider haben die Korg Ingenieure diese Moeglichkeit nur andeutungsweise ausgenutzt, so dass sich die Pegel der CX3 etwa im Quintanbstand charakteristisch aendern. Das koennte man locker umloeten ! Ziel der CX3 war es sicherlich nicht wie heute eine Hammond B3 moeglichst genau nachzuahmen, sondern eine noch bessere Orgel zu schaffen. Die B3 ist nicht in allen Bereichen die beste Orgel die es gibt.
In einigen Bereichen ist die old oder new CX3 die bessere Wahl . Insbesonders wenn es mal sehr heftig sein soll. Was ich an einer Orgel abolut nicht ausstehen kann ist wenn sie Cheesy klingt, nach Kaese, wie eine cleane Hammond B3 , Suzuki , Dr Boehm Kirmesorgel. Eine CX3 klingt niemals nach Kaese.

Wo ist nun die Konsequenz zum kritischen old CX3 5 1/3 Zugriegel ?
Dieses traegt am meisten zur Pegelerhoehung der obersten 5-6 Hammond Tasten bei. Reduziert man das Zugriegel von 8 auf 6 um in den tiefen Lagen den CX3 "Quaek Effekt" zu mindern, geht die spassige Pegelerhoehung in der obersten Oktav verloren. Optimal waere es somit das 5 1/3 Zugriegel in den hohen Lagen anzuheben. Das war schon den Korg Ingenieuren in den 80 ern bekannt, wie folgende Abbildung zeigt :

oldcx3_1


Wie ist diese Schaltung zu interpretieren ? Ganz einfach. Die 5 Widerstande repraesentieren den Amplituedenverlauf eines Zugriegels ueber die 5 Oktaven einer old CX3. Das Amplituden Key Tracking. Je kleiner der Widerstanbd, umso hoeher der Pegel. Man sieht sehr schoen :
Die Korg Ingenieure entschlossen sich damals den Pegel des 8' Zugriegels ab der 3 ten Oktave etwas zu erhoehen. Sehr gut.
Beim 5 1/3 waren sie leider etwas vorsichtiger. Der ist ueber den 100 KOhm Widerstand nur in der obersten Oktav pegelerhoeht. Ein 47 kOhm Widerstand koente hier sicherlich besser Dienste leisten.
Im Schaltplan der CX3 ist auffaellig, dass trotz der genialen Architektur kaum von der sich damit ergebenden Kallibrierung gemaess einer B3 rechnung getragen wurde. Der Keytrack der Zugriegel ist meist ueber den 220 Kilo Ohm Widerstand linearisert. Unter heutigen Aspekten wuerde man hier ganz andere Widerstaende einloeten und dann waere die old CX3 ein noch effektiverer Hammond Killer.

Aufgrund der 220 Kilo Widerstaende wurde die alte Tante jedoch so wie sie ist. Und man muss sie sorgfaeltig registrieren. Ich mag sie nach 25 Jahren immer noch.
Noch kurz eine Selbstverstaendlichkeit.
Den Treble Regler dreht man an der old CX3 natuerlich ganz auf. Dazu im naechsten Beitrag noch mehr. Die 000 000 0xx Leakage kann man mit zunehendem Zerrgard noch erhoehen. Dazu etwas 000 000 x00. Was benoetigt man an einer CX3 somit gar nicht ? Das 2 2/3 Register.



---------- Post hinzugefügt um 23:20:14 ---------- Letzter Beitrag war um 22:44:10 ----------

Warum spielt dieser japanische CX3 Orgelvirtuose in E Moll ?
Die old Cx 3 hat ein geiles H aber das oberste C ist aufgrund derTechnik im Gegensatz zur B3 weniger gelungen.
Songs die auf einer Hamond besonders im obersten C geil klingen sollte man fuer eine CX3 daher bessere um einen Halbton nach unten transponieren. Daraus ergibt sich wohl auch die ungewoehnliche Tonart E moll von Motoi Sakuraba. Koennte aber auch Zufall sein.

Zugabe:
Die old CX3 unterstuert keine Leakage !
Bloedsinn. Man muss nur eine 000 000 023 Registierung hinzufuern also z.B :
856 000 023 und schon hat man ne alte Hammond mit viel Leakage, die man ueber die Zugriegel beqeum steuern kann.
Uebergang zur Rock Rohre :
Den hervorragenden CX3 Overdrive reindrehen. 4' und 2' Register ziehen und schon hat man Gary Moore auf der Schweineorschel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur leider hat die Old CX3 nicht den typischen Hammond Chorus. Was sehr Schade ist... ich hab mal den CE1 von Boss eingeschliffen und auch nach dem Ausgang versucht, nimmt leider zu viele Höhen weg....
Da bin ich noch auf der Suche nach dem ultimativen Chorus...

Normalerweise spiele ich die Old CX3 über eins meiner Leslies. Du hast Recht, Treble muß man in gewissen Situationen aufziehen, aber das gilt OHNE Chorus z.B. nicht bei einem 145/147er Leslie, dann klingt es zu Höhenrein, da empfiehlt es sich eher, den Treble nicht ganz aufzuziehen, mag aber auch am Jensen Hochtöner liegen. Der ist halt recht brutal. Wenn man einen etwas cremigeren Ton möchte so würde ich die Höhen nicht ganz aufmachen...

Ich habe die CX3 über Preamp + 145er, Sharma Leslie + Reussenzehn Organ&Groove und über ein Dynacord DC100 mit Organ & Groove gespielt. Alles hat seinen Reiz. Das 145er setzt sich mit der CX am besten ab, das Sharma ist etwas "gedämpft", auch das DC100 klingt nicht ganz so schrill wie das 145er. Was schon klar ist... die Frequenzweiche ist anders abgestimmt.

Also alles in allem setzt sich eine old CX3 immer gut durch, sie klingt halt analog... aber die Abstimmung des Frequenzganges entspricht nicht einer C3 oder B3, auch nicht über ein echtes Leslie. Ihr fehlt einerseits das Foldback in der obersten Oktave und andererseits der amtliche Chorus/Vibrato. Sie ist aber in jedem Fall in meinen Augen eine hervorragende Rockorgel...

:great:
 
Nur leider hat die Old CX3 nicht den typischen Hammond Chorus.
Was soll das denn sein ? Das ist ein ziemlich unnoetiges mechaniches Effekgeraet an der Hammond. Ein 16 Stage Chorus ? So klingt das denn auch.
Der Effekt in Form eines leichten Phasings, wenn mal will auch in Form einer ganz leichten Frequenzmodulaton ist so gering, dass man sich an den Kopf langen muss, dass manche Hammond Puristen daraus eine Wissenschaft machen.
Der wesentliche Faktor dieses mehr als bescheidenen Hammond Effekt Geraetes liegt darin, dass es den Frequenzbereich der schoenen Tongenaratoren beschneidet.
In den meisten Einstelllungen stellt das Hammond Vibrato einen Tiefpass dar. Kappt Hoehenanteile und man erhaelt den typischen Hammond Muffelsound. Naja, wer das braucht.
Dieses Hammond Effektgeraet ist vor allem ein Tiefpassfilter.
nimmt leider zu viele Höhen weg....
Genauso wie Hammond Chorus oder ein Leslie. Steht man vorm Leslie ist es genial . Aber nimmt man es mit einem Mirco ab, dann hat man eine doppelte Speaker Simulation. Eine weitere Steigerung des hoelzernen Muffel Sounds.
da empfiehlt es sich eher, den Treble nicht ganz aufzuziehen
An einer old CX3 drehe ich Treble voll rein.
aber die Abstimmung des Frequenzganges entspricht nicht einer C3 oder B3
Das koennte man wie beschrieben sehr leicht aendern, indem man einige Widerstaende errsetzt.
Bleibt die Frage Wozu ? :)
Man kann auch einfach ne Decke ueber die Abhoermonitore werfen.
Das gibt dann auch den typischen Hammond Sound.

Der ultimative Chorus, Leslie Sim fuer Orgeln ist das Dynacord CLS 222.
Es enthaelt keinerlei hoelzerne Frosch Speaker Simulation oder anderweitige Hoehendaempfung. Lediglich die Leslie Frequenzweiche diskret aufgebaut.
Keine Zerre . Reines Analog Leslie.
Wie bereits erwaehnt lassen sich dessen Parameter ohne Loetkolben leider nicht veraendern.
 
Zuletzt bearbeitet:
muss man das verstehen ???
 
Was soll das denn sein ? Das ist ein ziemlich unnoetiges mechaniches Effekgeraet an der Hammond. Ein 16 Stage Chorus ? So klingt das denn auch.
Der Effekt in Form eines leichten Phasings, wenn mal will auch in Form einer ganz leichten Frequenzmodulaton ist so gering, dass man sich an den Kopf langen muss, dass manche Hammond Puristen daraus eine Wissenschaft machen.
Der wesentliche Faktor dieses mehr als bescheidenen Hammond Effekt Geraetes liegt darin, dass es den Frequenzbereich der schoenen Tongenaratoren beschneidet.
In den meisten Einstelllungen stellt das Hammond Vibrato einen Tiefpass dar. Kappt Hoehenanteile und man erhaelt den typischen Hammond Muffelsound. Naja, wer das braucht.

Na, ich denke, der Chorus an einer echten Hammond ist schon ein sehr klangentscheidendes Hilfsmittel... und ihn mittels eines schnöden Effektgerätes nachzuahmen klappt halt nicht. Man wird den typischen Sound kaum erreichen. Der Hammond Chorus auf 3 ist schon ein echtes Stilmerkmal einer B3. Da wirbelt es ordentlich...

Ich sehe die CX3 aber da auch nicht so esoterisch.. Man versucht halt, einen Hammond-Ähnlichen-Sound zu erreichen, ohne diesen unbedingt zu 100% treffen zu müssen. Darum geht es nicht unbedingt... Die CX3 ist und bleibt eine gute Rock-Orgel, aber ein amtlicher Chorus/Vibrato würde sie noch weiter nach vorne bringen.. was eben dann so oder so immer noch weiterhin fehlt, ist das Foldback der oberen Töne.

Ich muß sagen, das mir meine CX3 über 145er Leslie (übrigens könnte ich sogar noch den O&G vorschalten, was aber nicht nötig ist) eventuell mit Boss CE1 dazwischen, je nach Laune, allemal momentan lieber ist als ein digitaler Clone, denn sie hat einerseits die Haptik, die zum spielen einlädt und andererseits einen sehr durchsetzungsfähigen und eigenständigen Charakter. Alles in Allem also in erster Linie so wie sie ist ein INSTRUMENT! Ich würde aber eine echte B3/C3 oder A100 der Kiste jederzeit vorziehen...

@Manned: was würdest du so aus deiner Erfahrung heraus als einen annehmbaren Ersatz für einen Hammond-Chorus ansehen? Auf das Vibrato könnte ich gut verzichten, kommt bei mir eher selten zum Einsatz...
 
Beim Scannervibrato werden LC-Verzögerungsleitungen kapazitiv eingekoppelt. LC-Verzögerungsleitungen kann man am besten durch LC-Verzögerungsleitungen simulieren :rolleyes:

Da gab es mal einen Bausatz von Wersi (Wersitronic), der genau mit LC-Schaltungen arbeitete. Lediglich die Ansteuerung lief nicht mechanisch, sondern elektronisch.

Ein Bekannter wollte die Dinger mal nachbauen - inkl. Spulenwickeln... vielleicht wird ja irgendwann was draus.



Ich muß ja sagen, daß mir sowas auch gefällt: http://www.youtube.com/watch?v=Mn5i3rX8vxA
Es muß nicht immer Leslie sein.


Wersitronic: Hier links im Bild teilweise zu sehen:
59_P2130043_kl_1.jpg


Als externes Gerät (siehe Anlage)
 

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@Manned: was würdest du so aus deiner Erfahrung heraus als einen annehmbaren Ersatz für einen Hammond-Chorus ansehen? Auf das Vibrato könnte ich gut verzichten, kommt bei mir eher selten zum Einsatz...

Sei mir nicht böse, dass ich in diesem Thread keine weiteren Statements von mi gebe. Ich bin mit meiner hölzernen Froschspeakersimulation nämlich eigentlich ganz zufrieden - zumindest im Vergleich mit der old CX-3 mit der ich mich in den späten 70ern herumärgen mußte...
 
Ein Bekannter wollte die Dinger mal nachbauen - inkl. Spulenwickeln... vielleicht wird ja irgendwann was draus.
Im Netz gibt es eine Videodokumentation zu solch einem Nachbau. Vielleicht schaut sich dein Bekannter die erstmal an. Am Ende ist man sehr gespannt wie der Scanner pur nun klingt. Wie LC Verzoegerungsleitungen eben, eine 16 Stage Eimerkette. Ein sehr dezentes Phasing, Vibrato. Verwirbelungen gibt es keine, denn der Rotor dreht sich konstant.
Was sollte den Vibrato Scanner von einem 16 Stage Vibrato unterscheiden ? Ich sehe das nicht negativ, im Gegenteil.
Hammond hat nebenbei das Eimerkettenprinzip erfunden. Irgendeinen Geheimsound liefert dieses Scannervibrato jedoch nicht. Dass dieses mit dem Leslie tatsaechlich so gut zusammen passt ist wohl eher zufaellig, denn Hamond selbst mochte ja keine Leslies.

Eine technische Frage :
Die CX3 hat ein (recht mieses) Eimerkettenleslie. Auch da aergert es mich, dass man deutlich eine Tiefpassfilterung hoert. Ist das ein Antialiasing Filter ? Die Eimerketten waerden ja abgestastet. Das wuerde auch erklaeren warum Chorus und Vibrato des Scanners verschiedene Tiefpaesse enthalten.

Zum Leslie :
richy schrieb:
Steht man vorm Leslie ist es genial .
Meine Kritik bezog sich vor allem auf die Speaker Simulationen von Leslie Clones. So wurde vor einigen Jahren der Leslie Clone G4 insbesonders wegen seiner Speaker Simulation gelobt. Man wuerde richtig das Holz hoeren. Ich empfand diese (abschaltbare) Speakersimulation als grauenhaft. Und frag mich ob eine solche denn ueberhaupt notwendig ist. Bei youtube findet man einige Tests in denen Leslie Clones mit einem abgenommenen Leslie verglichen werden. Das macht Sinn weil man es so von Aufnahmen her kennt. Aber nach dem Test wird der Orgler doch sein Leslie wieder neben sich hinstellen. Das muesste doch die Zielsetzung sein, nicht ein abgenommenes Leslie. Also folgender Versuchsaufbau :
- abgenommenes Leslie
- Ueber PA verstaerkter Leslie Clone mit 2 Mikros abgenommen.
In dem Fall saehe die Leslie Speakersimulation eines Clones sicherlich ganz anders aus. Weniger Kermit der Frosch.

aber ein amtlicher Chorus/Vibrato würde sie noch weiter nach vorne bringen.. was eben dann so oder so immer noch weiterhin fehlt, ist das Foldback der oberen Töne.
Die old B3 hatte Chorus/Vibrato. Der selbe Chip wie die Leslie Simulation, nur anders beschaltet. Und im Grunde ueberdimensioniert. Der original Scanner ist ja nur ein eine 16 Stage Eimerkette.
EDIT: aehnlich einer Eimerkette

Die C3 hat schon ein Foldback in den oberen Toenen. Das entspricht aber nicht dem Hammond Foldback und ist durch die SM Chips begruendet, in denen die Verharfung implementiert ist. Die waren wahrscheinlich fuer den Heimorgelmarkt konzipiert. Das muesste Boehmorgler wissen. Fuer 888 koennte man die oberste Oktav durch Austauschen einiger Widerstaende an eine Hammoind anpassen. Und das Treble Filter liegt bischen zu tief. Im Schaltplan sieht man, dass die Ingenuere sich damals nicht sicher waren, welche Frequenz am guenstigsten ist. Das hohe C der CX3 ist jedenfalls verhungert. (Das H nicht) Insbesonders wenn man das 5 1/3 Register zuruecknimmt. Das ist bischen doof. Wuerde man den genannten Widerstandwert von 100k auf 47K aendern waere das besser.
Aber ich lasse das einfach mal so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine technische Frage :
Die CX3 hat ein (recht mieses) Eimerkettenleslie. Auch da aergert es mich, dass man deutlich eine Tiefpassfilterung hoert. Ist das ein Antialiasing Filter ? Die Eimerketten waerden ja abgestastet. Das wuerde auch erklaeren warum Chorus und Vibrato des Scanners verschiedene Tiefpaesse enthalten.
Ja logisch.
Um halbwegs längere Verzögerungen zu erhalten, braucht man entweder lange Eimerketten oder niedrige Abtastraten.
Bei 512 Eimerchen wird es eng.
Die Abtastrate liegt bei den Eimerketten-ICs üblicherweise zwischen 10 und 100 kHz. Aber 10kHz Abtastrate liegt im Hörbereich. Da man aber die Abtastfrequenz ausfiltern muß, filtert man hörbare Töne aus. Zudem kann man mit 10kHz nur ein 5kHz-Signal richtig abtasten.
Nimmt man längere Ketten, kann man mit höherer Frequenz abtasten und braucht weniger Filter im Hörbereich - allerdings erkauft man sich das ganze durch Rauschen.

Die Größe/Länge einer Eimerkette kann man nicht mit der einer LC-Kette vergleichen.
Die Länge der Verzögerung ist bei einer Eimerkette abhängig von der Anzahl der Eimer und der Abtastfrequenz.
Bei einer LC-Verzögerungsleitung ist die Länge der Verzögerung von L und C abhängig (t=√(L*C)).
 
Die Größe/Länge einer Eimerkette kann man nicht mit der einer LC-Kette vergleichen.
Die Länge der Verzögerung ist bei einer Eimerkette abhängig von der Anzahl der Eimer und der Abtastfrequenz.
Bei einer LC-Verzögerungsleitung ist die Länge der Verzögerung von L und C abhängig (t=√(L*C)).
Ja, du hast recht. Damit gaebe es auch kein Abtastproblem ? Der Rotor ist eher mit einem LFO Modulator vergleichbar. Er zapft das Signal an verschiedenen Stellen der LC Kette ab.
Ein LC Glied schiebt nicht nur die Phase um 180 Grad sondern stellt zudem ein Verzoegerungsglied dar. Wobei ich mir dies im Gegensatz zur Phasenschiebung nicht so recht anschaulich erklaeren kann. Man muesste dazu wohl Wanderwellen betrachten. Oder hast du eine anschauliche Erklaerung ? Eine 16 Stage Eimerkette waere damit tatsaechlich nicht ausreichend.
Hier gibt es eine Seite zu einem Projekt eines ausgebauten Scanners als Effektgeraet :
http://www.modularsynthesis.com/modules/DJB-scanner/scanner.htm
Incusive Klangbeispielen.

Da ist der Effekt etwas intensiver als in dem zuvor erwaehnten Projekt. Tatsaechlich eine klangliche Offenbarung :) Das ist das Geheimnis des B3 Sounds ? Nee, das Beispiel zeigt, dass man bei einem Scanner Ersatz besser untertreibt als uebertreibt.
Und das Klangbeispiel liefert einen recht guten Anhaltspunkt welcher Bodentreter dem Hammond Scanner am naechsten kommen koennte. Wenn man keinen Wert auf Vibrato legt vielleicht ein ganz einfacher analoger Phaser aus den 80 er Jahren ohne Eimerketten, der dementsprechend kein Antialiasingfilter benoetigte.
Das Delay des Hammond Scanners liegt etwa bei 0.5 mS. Das sollte bereits fuer eine 512 Stage Eimerkette kein Problem sein :

Der Boss CE1 enthaelt ein doppel 512 Stage BBD (MN 3002) (Stereo)
http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/tom/files/bossCE1.jpg
Die CX3 enthaelt zwei 512 Stage BBD (MN 3004) Eines fuer Bass eines fuer Hoehen. Qualitativ ist das CE1 somit kaum "besser". Lediglich anders beschaltet. Und waehrend die CX3 Leslie Sim als voellig unakzeptabel bewertet wird, wird das CE1 bei ebay zu Horrorpreisen gehandelt. Obwohl das selbe drin ist ! Zwei 512 Stage BBD. Als Leslie Sim sind 512 Stufen wohl zu wenig. Aber als Scanner Ersatz ware es ok wenn man den Effekt und Low Pass etwas reduziert . Bei der CX3 waere die einfachste Loesung, dass man das Signal vom Send Eingang hinzumischt. Das ist immer ohne Leslieeffekt. Allerdings wirkt der Volume Regler dann als Effektregler :-( Das ist es nicht wirklich. Vibrato dann ok, aber Chorus Effekt zu schwach.
Das CLS 222 enthaelt vier TDA1022 und zwei Chips fuer die Panorama Modulation. Ziemlich aufwendig gemacht, aber als Leslie Sim und nicht als Scanner konzipiert.
Sicherlich die beste analoge Leslie Simulation aber keine Scanner Simulation.
Kann man am CE1 den Effektanteil nicht regeln ?

Der Scanner der old BX3 soll angeblich gar nicht schlecht klingen.
Und da ist ein 256 Stage BBD drin.
http://robert.weathergreen.com/bx3/schematics.htm
Koennte mir Vorstellen dass dieses Wersitronic tatsaehlich die beste Wahl waere. Gibt ansonsten wenig spezielles fuer diese Anwendung.

z.B. nicht bei einem 145/147er Leslie, dann klingt es zu Höhenrein, da empfiehlt es sich eher, den Treble nicht ganz aufzuziehen, mag aber auch am Jensen Hochtöner liegen.
Ist das auch bei einer 888 oder 866 Registrierung so mit Leslie ? Die old CX3 hat schon Biss in der letzten, 5 ten Oktav, aber es koennte ruhig mehr sein, so wie bei einer B3. Das Treble Filter hebt etwa ab der 4 ten Oktav an und unterstuetzt dies etwas. Wobei es vielleicht guenstiger waere das Filter hoeher zu legen wie es wohl auch mal geplant war :

treble.gif


Da hat man den Kondensator C2 nachtraeglich geaendert und das Filter eine Oktave tiefer gelegt. ( Links daneben der CX3 Overdrive, der mir persoenlich sehr gut gefaellt und den man fuer 5 EUR nachbauen kann. )
Klar wenn man Treble voll aufdreht darf man dann die hohen Zugriegel nicht bis 8 ziehen. Das wird dann untypisch fuer Hammond weil die CX3 zwar ein Foldback aufweist, aber nicht das typische Foldback / Verharfung der B3 :

harfe.gif


Links ist die Verharfung der VK7 dargestellt. Rechts die CX3.
Fuer 888 spielt die Verharfung keine Rolle. Genauso wie bei den Spinett Modellen.
Wer macht sich mal die "Muehe" die B3 Verharfung in solch einem Bild darzustellen ?
Die CX3 Verharfung ist in den Siemens SM Chips vorgegeben und laesst sich leider kaum aendern. Das 1' und 1 1/3' Zugriegel wuerde ich auf der CX3 soundso eher als Leakage Simulator verwenden. Also nicht ganz ziehen. Wobei mit Percussion das 1' Zugriegel bei einer B3 soundso entfaellt.
Manned schrieb:
muss man das verstehen ???
Wenn man eine B3 plus Leslie im Wohnzimmer stehen hat sicherlich nicht :)
Ist auch diese Abbildung unverstaendlich ?

oldcx3_1


Ueber die 5 Widerstaende links laesst sich jedes Zugriegel der CX3 im Oktavabstand kallibrieren. Nicht so genau wie bei einer B3, bei der man jedes Tonewheel ueber den Abstand der Spule zum Zahnrad einstellen kann. Aber immerhin.
Man koennte den Amplitudenverlauf ueber die Tastatur der alten Tante mit relativ wenig Loetarbeit noch naeher dem Original B3 anpassen. Dessen charakteristischen, wuenschenswerten Amplitudenverlauf fuer 888 hatte ich dargestellt.
Ein Problem bei der CX3 ist :
Verwende ich bei dieser Bastelarbeit einen ungeeigneten Loetkolben oder beruehre ich statisch aufgeladen die empfindlichen SM C-Mos Chips kann ich eventuell die ganze Orgel verschrotten, da diese Chips nicht mehr hergestellt werden.

Oder war das Residualhoeren bei einer Orgel unverstaendlich ?
Dazu und zur A-Bewertung gibt es hier mehr Infos :
http://www.mu-sig.de/Theorie/Akustik/Akustik06.htm
In Orgelbau wird der Residual-Effekt dazu genutzt tiefe Register, die baulich viel Platz benötigen, durch zwei Register zu ersetzen, die im Quintabstand stehen. Ein Ton mit diesen beiden Registern gespielt entspricht dem zweiten und dritten Partialton des Tons eine Oktave unter dem tieferen Ton. Ein 16'-Register kombiniert mit einem 102/3'-Register erweckt den Eindruck eines 32'-Registers ("akustischer 32'").
Oder war dies unverstaendlich ?
Sie erzeugt einen weniger reinen Sinus und so entspricht 800 auf ihr z.B. 8003 einer Hammond.
Die CX3 filtert ein Rechtecksignal um einen Sinus zu erzeugen. Das Filter ist jedoch nicht perfekt, so dass der Sinus hoerbare unangenehme Obertoene enthaelt. Aufgrund des Rechtecks 4 facher Frequenz zum Grundton. Daher etwa 8003 und nicht 803. Der 5 1/3 Zugriegel der CX3 ist hier besonders unangenehm. Auch die Hammond liefert keinen perfekten Sinus. Aufgrund der Zahnradform, aufgrund der Physik. Ansonsten waere eine Dr. Boehm der perfekte Hammond Clone. Die B3 Tone Wheels erzeugen weniger Obertoene als die der CX3 aber mehr als ein Dr. Boehm oder VK7 Sinusgenerator. Dazu recht komplexe Obertoene, die nochmals ueber die Roehren angenehm verstaerkt werden. Das ganze ideal ueber die Tastatur verteilt.
Die Numa scheint ein ausgewogenes Mittelmaß noch besser als die new CX3 recht gut getroffen zu haben.
 
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