Stromschlag vom Gitarrenverstärker

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Gr3gor
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Hallo, usammen, ich habe ein ziemlich unangenehmes Problem mit meinem Gitarrenverstärker, aber nicht nur mit dem!
Beim Proben mit meiner Band habe ich heute leichte stromschläge bekommen! Daraufhin haben wir die Probe natürlich abgebrochen, ich bin ja nicht verrückt und spiele mit Strom auf der Gitarre!

Der Strom lag an der Erdung meines Kabels an! Das Problem trat aber nicht nur bei meinem Hauptamp, einem Engl Gigmaster 30, auf, sondern auch bei meinem ersatzamp, einem Crate V32 an! Und ich hatte vorher auch mal einen leihten schlag von meinem MIDI-Switcher bekommen.
Meine Vermutung ist also, dass irgendetwas in der Elektrik unseres Proberaums überhaupt nicht stimmt! Wir proben in einem alten Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, kann es sein, dass die Steckdosen dort keine Schutzschaltungen haben? Wir werden dort auf jedenfall einen Elektriker zum überprüfen kommen lassen, das Problem ist nur, dass ich morgen einen Auftritt habe, ich habe also definitiv keine möglichkeit meinen Verstärker vor dem Auftritt überprüfen zu lassen!
ich gehe schon davon aus das das Problem an der Elektrik des Bunkers liegt, aber wie wahrscheinlich ist es dass der verstärker schaden genommen hat, und so das gleiche problem in dem Club auftritt wo ich den auftritt habe?
 
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Hi Gr3gor,

deiner Beschreibung zufolge habt ihr in eurem Proberaum tatsächlich ein Problem mit dem Schutzleiter. Unbedingt Elektriker bestellen, es darf ne sein, dass Spannung auf dem Schutzleiter ist.

Ob der Amp Schaden genommen hat, kann man nicht so pauschal beantworten. Ohne den Amp vor mir gehabt und durchgemessen zu haben, rate ich pauschal von der Benutzung ab. Wenn du ihn unbedingt brauchst, versuch folgendes:

-teste in dem Club, ob der FI funktionstüchtig ist
-Amp ohne Gitarrenkabel anschließen, einschalten

Wenn der FI drin bleibt, hast du keine Spannung mehr auf der Masse und du bist durch einen funktionsfähign FI geschützt.

Viele Grüße,
kaf
 
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Es ist sehr unwahrscheinlich, fast ausgeschlossen damit dem Amp zu schaden. Selbst wenn in dem Proberaum alles hinüber war und 380V auf der Leitung, muss jedes Gerät, auch wenn es dabei drauf geht, ausreichend isoliert sein.
Die Idee mit dem FI ist gut: Im Sicherungskasten nachschauen ob dein Badezimmer einen FI mit <30mA hat, den am Testschalter testen.
Amp dort anschließen und probieren.
In alten Gebäuden kann es leicht sein, dass man etwas Spannung auf die Masse bekommt, da in alten Gebäuden meist eine alte Nullung / PEN Leiter verwendet wurde. Und wenn der Dreck zusammenoxidiert hat man das Problem.
 
Carl schrieb:
Im Sicherungskasten nachschauen ob dein Badezimmer einen FI mit <30mA hat
Sein Proberaum war ein Bunker, kein Badezimmer ;)
Zurück zum Ernst der Sache: wie kommst du auf einen FI für's Badezimmer? Meist schützt der FI alle Stromkreise (und ist sogar Pflicht), auch wenn er fürs Bad besonders wichtig sein mag.

LG :)
 
naja, wenn er ne alte Wohnung hat, muss das nicht der Fall sein...bei mir zuhause hängt z.B. die Beleuchtung nicht am FI....aber ist eig egal....wichtig ist nur, dass man den FI vorher testet, manchmal scheinen die auch eher der Optik zu dienen :/
 
Zurück zum Ernst der Sache: wie kommst du auf einen FI für's Badezimmer? Meist schützt der FI alle Stromkreise (und ist sogar Pflicht), auch wenn er fürs Bad besonders wichtig sein mag.
Weil der RCD fürs Bad schon bei 30mA an- bzw. abspringt; sonst trifft man noch gelegentlich einen für den Rest getrennten 100mA-RCD an.

In alten Gebäuden kann es leicht sein, dass man etwas Spannung auf die Masse bekommt, da in alten Gebäuden meist eine alte Nullung / PEN Leiter verwendet wurde.
Nur zur Ergänzung: bei Schutznullung läßt sich mit einem RCD kein Blumentopf gewinnen. ;)

@ Gregor: schau Dir mal die Schukosteckdose des Bunkers näher an: es gibt "Spezialisten", die beim Renovieren (Streichen) die beiden Kontaktbügel des Schutzleiters dermaßen mit Farbe vollkleistern, dass sich kein einwandfreier Kontakt herstellen läßt. Dann entweder absolut sauber freikratzen oder, noch bessser, eine neue Dose einbauen (lassen).
 
Weil der RCD fürs Bad schon bei 30mA an- bzw. abspringt; sonst trifft man noch gelegentlich einen für den Rest getrennten 100mA-RCD an.
Naja, ein 100mA ist AFAIK eigentlich nicht zulässig, es sei denn es handelt sich um Stromkreise, die nur von unterwiesenen Personen benutzt werden (z.B. in Werkstätten/Fabriken, in denen eine höhere Fehlerstromtoleranz notwenig ist).
Siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter#Deutschland
wikipedia schrieb:
In Deutschland sind Fehlerstromschutzschalter seit dem 1. Mai 1984 für Räume mit Badewanne oder Dusche in Neubauten gefordert [...]. Seit dem 1. Februar 2009 müssen außerdem alle Steckdosen-Stromkreise [...], welche für die Benutzung durch Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt sind mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Bemessungsdifferenzstrom von 30mA ausgestattet sein [...].

LG :)
 
Prinzipiell hast Du recht. Allerdings gibt es noch sehr viele Haushalte, die entweder überhaupt keinen RCD haben (klassische NUllung übetr den Mp) oder einen meist nachgerüsteten RCD und den lediglich fürs Bad oder - wie in meinem Fall - einen 30mA RCD (Bad) sowie einen 40/0.5 RCD (500mA) für den Rest der Bude.
 
Achso, ja klar.
Da waren wir auf unterschiedlichen Ebenen. Du auf der, was ist - ich auf der, was sein soll ;)

Du solltest mal ein paar Euro in die Hand nehmen, und deinen RCD 40/0.5 gegen 40/0.03 tauschen, dann schützt er dich auch wirklich!

LG :)
 
Du solltest mal ein paar Euro in die Hand nehmen, und deinen RCD 40/0.5 gegen 40/0.03 tauschen, dann schützt er dich auch wirklich!
Ein RCD 40/0.5 ist ein Brandschutz RCD. Der kommt entwedert in Industrieanlagen vor, wird aber auch mal in Privatwohnungen eingebaut, wenn Durchlauferhitzer vorhanden sind. Dort sind inzwischen die Heizdrähte nicht isoliert unter voller Spannung im Wasser und das kann, wenn das Wasser kalkhaltig ist etc. doch mal erhebliche Fehlerströme geben. Also wenn RCD 40/0.03, dann NICHT für den Durchlauferhitzer.
Und bei der Gelegenheit schauen, wie die Bude im Keller abgesichert ist. Hab auch schon erlebt, dass ein RCD 25/xxx im Keller mit 35A abgesichert ist. Gibt genug Idioten die behaupten, der würde auch bei Überstrom auslösen und das dann früher. Ist aber nicht der Fall, der qualmt meist eher!
 
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Ein RCD 40/0.5 ist ein Brandschutz RCD. Der kommt entwedert in Industrieanlagen vor, wird aber auch mal in Privatwohnungen eingebaut, wenn Durchlauferhitzer vorhanden sind. Dort sind inzwischen die Heizdrähte nicht isoliert unter voller Spannung im Wasser und das kann, wenn das Wasser kalkhaltig ist etc. doch mal erhebliche Fehlerströme geben.
Das deckt sich. Mein Ausbilder meinte dazu als Faustregel: "Immer wenn du Personen schützen willst, ist nur der /0.03 zulässig"

LG :)
 
Das deckt sich. Mein Ausbilder meinte dazu als Faustregel: "Immer wenn du Personen schützen willst, ist nur der /0.03 zulässig"
0,05A ist der tödliche Körperstrom, also den FI darauf auszulegen ist hart an der Grenze. Daher hab ich mir einen 30mA für die ganze Wohnung (außer Kühlgeräte, USV und Herd) und dann einen 10mA fürs Bad angeschafft. Das sollte so optimal sein.
Die Kühlgeräte hab ich deswegen ausgenommen, weil es sau dämlich ist, wenn der im Urlaub fliegt (z.B. Blitzschlag etc.) und dann ist der Froster zugeschimmelt wenn man wieder da ist und damit Schrott...
Der Herd ist ein 11,6kW Induktionskochfeld, da weis ich auch nicht was dessen Entstörung so alles an Strömen produziert.
 
Also für private Haushalte sollte man immer einen Fi mit einer Fehlerstromauslösung von 30mA nehmen. In einem Bad einen Fi zu benutzen der drunter liegt, wäre großer Blödsinn. Das quatschen einem die Elektrikerfirmen immer auf, entweder weil es mehr Geld bringt, oder weil sie es nicht besser wissen. Fakt ist: Kauf dir einen ordentlichen!!!!FI mit 30mA Fehlerstromauslöse und fertig ist. Fi`s die eine geringere Stromauslöse habe, bringen gar nichts, da sie Messtechnisch sogut wie kein messbaren Unterschied machen. Aber dazu braucht man schon sehr tiefgreifendes Elektrotechnikverständnis und das würde jetzt den Rahmen des Beitrags sprengen.
 
...
ich gehe schon davon aus das das Problem an der Elektrik des Bunkers liegt, aber wie wahrscheinlich ist es dass der verstärker schaden genommen hat, und so das gleiche problem in dem Club auftritt wo ich den auftritt habe?

So, nachdem jetzt alle FI /RCD Fragen geklärt sind bleibt BT festzustellen:
1. das ist tatsächlich nicht ungefährlich
2. der Amp hat es sicher überlebt
3. Ja, das Problem liegt in der Elektrik des Bunkers! Und genau das solltet ihr klären, bevor ihr weiterprobt! Offensichtlich gibt es dort keinen ausreichenden FI_Schalter. Einfach mal einem fachkundigen Elektriker zeigen und nach Empfehlungen fragen.

Ist uns auch mal passiert, allerdings bei einem Live-Konzert, wo es geregnet hat und durch die Feuchtigkeit dann entsprechende Fehlerströme auftraten....
 
Fi`s die eine geringere Stromauslöse habe, bringen gar nichts, da sie Messtechnisch sogut wie kein messbaren Unterschied machen.
Ich kann dir genau sagen, dass es da einen messtechnischen Unterschied gibt, denn ein FI mit 10mA Bemessungfehlerstrom löst bei 5-10mA Fehlerstrom innerhalb von <=0,4s aus, der 30mA bei 15-30mA in der selben Zeit.
Im A-B-Vergleich von beiden Typen macht das einen messbaren Unterschied im Auslösestrom vom 1,5- bis 6-fachen.

Jetzt erkläre mir mal bitte, wieso es hier messtechnisch so gut wie keinen Unterschied geben soll ;)

LG :)
 
Wenn der Proberaum eine Schutznullung mit Problemen auf dem Null-Leiter hat oder der Schutzleiter Spannung führt, bringt ein in die Steckdose eingesteckter FI gar nichts. Unbedingt die Elektrik des Raumes von einem Fachmann testen lassen (aber einer der weiss was er tut, nicht irgendeiner, der meint, er kann Drähte ziehen).
Und wenn da noch eine Schutznullung ist, dann gibt es dort ganz bestimmt keinen FI.
(Grundlagen hier)

Gruß
Christoph
 
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