So, falls es noch jemanden interessiert: Ich hab in dieser Woche intensive Tests mit dem ISP Theta, Catalinbread Dirty Little Secret, Line6 M9 und ZVex Box of Rock am Vox AC30 durchgeführt. Da die Mastodon Coverband erst gestern Abend eine Probe hatte und ich da auch nicht meine Bandkollegen mit diversen Zerrsoundtests nerven wollte, hatte ich mir schon vorab "Blood and Thunder" und "Colony of Birchmen" von
hier besorgt. Die Backingtracks habe ich dann über die PA laufen lassen und habe dazu gespielt. Ich wollte nur ein ungefähres Bild davon haben, wie die Pedale + AC30 sich in dieser Stilrichtung wiederfinden. Mir ist schon klar, welche Unterschiede es zwischem dem Backingtrack und unserer Livemusik gibt. Wie gesagt, nur ein ungefähres Bild.
Prinzipiell kann ich erneut die Aussagen von toxx, Tobi Elektrik und No Mercy bestätigen: Es ist tatsächlich möglich High-Gain Sounds aus einem AC30 mithilfe eines Pedals zu bekommen. Sicherlich wäre auch ein neuer Amp eine gute Lösung, wie z.B. der Orange Rockerverb 50. Da ich den AC30 mittlerweile sehr gut kenne und ich lediglich Heavy Sounds zzgl. des normalen Klanges des AC30 haben wollte, folgte ich dem Rat mit den Pedalen.
Zur Box of Rock kann ich nur sagen, dass es wirklich ein sehr gutes Pedal ist, leider für meine angedachte Musikrichtung nicht ganz passend. An sich ist es ein sehr vielseitiges und interessantes Pedal, aber leider nicht für High Gain geeignet.
Das Line6 M9 hat auch eine ganze Reihe an Zerrsounds. Ist dazu auch noch extrem flexibel, allerdings fehlte mir da etwas. Die Dynamik war komplett weg. Ich habe zwar einen verzerrten Ton bekommen, aber es klang etwas langweilig und leblos. Ich habe auch nicht wirklich viel Zeit mit dem M9 verbracht, allerdings kannte ich ja das ISP Theta noch bevor ich das M9 getestet habe und im Vergleich zum Theta, hat mir das M9 nicht so sehr gefallen.
Das ISP Theta hat mich sehr stark überrascht. Von den Youtube Videos und Thomann Soundproben war ich nicht so ganz überzeugt. Ich habe es mir dennoch bestellt und war sehr begeistert. Insbesondere die Decimator-Regelung, welche die ganzen Nebengeräusche wegfiltert war super. Allerdings hat mich die etwas umständliche Bedienung ein wenig gestört. Daher hab ich mich nach einer simpleren Alternative umgesehen. Empfohlen wurde mir dann das Catalinbread Dirty Little Secret oder kurz: DLS.
Das DLS soll wie Marshall Half- oder Fullstacks klingen. Dazu muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach nicht 100%ig danach klingt, aber dennoch dem sehr nahe kommt. Man hat die Möglichkeit sich zwischen 2 Soundeinstellungen zu entscheiden, die den Super Lead und Super Bass Amps von Marshall nachempfunden sind. Nachdem ich das DLS ausprobiert habe, haben sich immer mehr Gründe heraus kristallisiert, weshalb ich beim DLS bleiben sollte. Diese wäre u.a.
- die Soundvielfalt des Thetas bekommt das DLS ebenfalls hin, braucht aber weniger Knöpfe dazu
- es agiert besser mit meinen Pedalen - insbesondere mit Wah und Fuzz
- Die Klangfärbung des DLS in Verbindung mit dem AC30 klingt besser als die des Thetas
Das DLS ist ein Allrounder. Es kann wirklich alles und ist sehr flexibel. High Gain ist für das DLS kein großes Problem. Was mich allerdings mehr überrascht hat, sind die Clean Sounds die damit möglich sind. Bridge Pick-up, MXR Micro Amp, Volume der Gitarre runtergedreht und es klang sehr stark nach John Frusciantes Clean Sound. Das das DLS mit gerade Mal 5 Reglern und einem Schalter so vielseitig ist, habe ich auch Versucht andere Sounds damit zu "simulieren":
- Bulls on Parade von Rage Against The Machine (DLS + MXR Micro Amp + Ibanez WH-10)
- Snow Hey Oh/I Could Have Lied von Red Hot Chili Peppers (DLS + MXR Micro Amp + Boss DS-2 + Ibanez WH-10 - Volume der Gitarre runtergedreht)
- I Got Mine von The Black Keys (DLS + EHX Big Muff)
- Blue Jeans Blues von ZZ Top (DLS + MXR Micro Amp)
Die o.g. Beispiele waren mit dem DLS kein Problem. Was besonders auffällt ist, dass je nach Einstellung des Pedals, die Charakteristika des AC30 weiterhin bestehend bleiben und das DLS sich mit dem Amp "mischt" oder komplett die Eigenheiten des Amps übertönt. Gerade als ich ZZ Top versucht habe, war es nicht gerade einfach eine gute Balance hinzugriegen. Aber ich denke, dass liegt eher daran, dass ich mit diesem Pedal noch nicht so viel Erfahrung habe. Vom DLS bin ich absolut begeistert - insbesondere der Klang des Big Muffs ins DLS rein hat es mir besonders angetan. Hier ist ein Video eines Fuzz Faces ins DLS rein:
Daher denke ich, dass das DLS die beste Lösung für mich ist. Auch in der gestrigen Bandprobe konnte das DLS sehr gut überzeugen. Zum Schluss noch ein herzliches Danke für die hilfreiche Beratung
